Ich persönlich finde,das die Italiener grosse Kamera-Künstler sind.Ob nun bei Giallos/Italowestern/Söldnerfilmen/Horrorfilmen..........usw.Die Kameraeinstellungen spielen immer sehr mit den Motiven,sind sehr gut farblich ausgeleuchtet(dadurch entsteht eine perfekte Atmosphäre),dann natürlich der Zoom und die Beweglichkeit der Kamera,die den jeweiligen Film mit Tempo gestalten!Desshalb ein grosses Lob an Kameramänner wie "Enrico Menczer","Emilio Foriscot","Sandro Mancori","Riccardo Pallottini","Aristide Massaccesi","Gabor Pogany",Angelo Lotti und viele mehr!!!!
Stimme ich absolut zu - nicht zu vergessen sind Könner wie Vittorio Storaro (der es neben Argentos Erstling oder Bertoluccis "1900"-Zweiteiler mit Coppolas "Apokalypse Now" sogar zur Hollywoodgröße brachte) oder Franco Delli Colli (dessen entfesselte Kamera bei "Agent 3S3 setzt alles auf eine Karte" seinesgleichen sucht und richtig Gas gibt).
Allerdings besaßen die Italiener mit Genres wie dem Giallo oder dem Italowestern auch Betätigungsfelder, welche ihnen die Freiheit für kameratechnische Kabinettstückchen und gänsehautmachendes Point-of-View ließen. Deutsche Top-Scorer der 60iger wie Ernst W. Kalinke, Karl Löb (bei dessen Nennung könnten einem gewisse Leute wieder vorwerfen "der Löb hat doch nur ganz klassisches Karo-Einfach gefilmt"), Werner M. Lenz, Heinz Hölscher oder Siegfried Hold konnten schon der Art der Filme geschuldet so nicht fotografieren.
Ausserdem ist das auch immer sehr regisseurabhängig: Bei einem Filmer wie Rolf Olsen konnte es Franz Xaver Lederle auch schon mal krachen lassen ("Blutiger Freitag", "Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn", "Der Arzt von St. Pauli"), bei einem Genius wie Roland Klick konnten sowohl Robert van Ackeren ("Deadlock") als auch der junge Jost Vacano ("Supermarkt") innovativ sein und von Fassbinders Arbeiten mit Michael Ballhaus fangen wir garnicht erst an (war auch schon fast 'ne andere Generation und kein Genrekino im klassischen Sinne mehr).
Anführen könnte man aus deutschen Landen auch noch Rolf Kästel, der als Stammkameramann fast den gesamten "Kommissar" fotografiert hat und im Verbund mit Regisseuren wie Zbyniek Brynych oder Wolfgang Becker (einem der besten Krimiregisseure des deutschen Fernsehens) durchaus auch absolute, tlw. gar surrealistische Meisterwerke fabrizieren konnte (Man sehe die Brynych-Folgen von "Der Kommissar" - "Die Schrecklichen", "Der Papierblumenmörder" oder "Tod einer Zeugin" - und verstehe).
Aber ich schweife ab .
Gruß Joe Walker
[small]Ja, ja da haben Sie recht - Wo Sie recht haben, haben Sie recht (Harry Palmer in "Finale in Berlin" - Paramount)[/small]
Zitat von Joe Walker Karl Löb (bei dessen Nennung könnten einem gewisse Leute wieder vorwerfen "der Löb hat doch nur ganz klassisches Karo-Einfach gefilmt")
Karl Löb ist für mich zusammen mit Richard Angst der Kameramann nach dem Zweiten Weltkrieg. Währenddessen ehemalige Großmeister wie Fritz Arno Wagner in der Bedeutungslosigkeit versandeten, haben Löb und Angst Meisterwerke auf Zelluloid gebannt. Bei Angst sei an VIA MALA erinnert, bei Löb z.B. DER FÄLSCHER VON LONDON, DIE TOTEN AUGEN VON LONDON, diverse Arbeiten mit Rolf Olsen, etc. Fritz Lang, bekanntermaßen einer der größten deutschen Visualisten aller Zeiten, hatte ebenfalls mit beiden gearbeitet, leider ohne zur Vorkriegsform zurück zu finden.
Gruß Jan
Mike Pierce
(
gelöscht
)
Beiträge:
09.11.2007 06:27
#4 RE: KameraLeute aus Italien u.a. bei Giallo's ....
Bei den den dt. Kameramännern sollte man auch Charly Steinberger nicht vergessen, der bei Vohrers Simmel-Verfilmungn seinen eigenen fotogr. Stil entwickeln konnte und dafür große Lob erntete.
Aber es gab noch mehr gute dt. Kameramänner, die inzwischen vergessen sind, wie z.B. Albert Benitz.
Zitat von Joachim KrampBei den den dt. Kameramännern sollte man auch Charly Steinberger nicht vergessen, der bei Vohrers Simmel-Verfilmungn seinen eigenen fotogr. Stil entwickeln konnte und dafür große Lob erntete.
Sehe ich ebenso. Zwar gewöhnungsbedürftig, aber der Stil bei mir mittlerweile unausweichlich mit den 70er Jahren verknüpft. Als ich die Simmel-Filme das erste Mal im TV sah (liefen auf Sat.1 direkt nach Beendigung der Wallace-Serie), war ich von dem Stil (in einem Alfred-Vohrer-Film!!) noch völlig irritiert!
Ein weiterer Kameramann, der mir spontan einfällt, ist auch Siegfried Hold, der, warum auch immer, oft als Chefkameramann in den Credits betitelt wurde (z.B. OLD SHATTERHAND).
Gruß Jan
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
09.11.2007 14:20
#8 RE: KameraLeute aus Italien u.a. bei Giallo's ....
Meiner Meinung nach gebührt allen Edgar-Wallace-Kameramännern ein großes Lob für ihre spannenden, ausgefallenen, typischen, unterhaltsamen, stylischen und zum Großteil wunderbaren Aufnahmen (mit einer Ausnahme...)
Hier einmal eine Liste der Herren: - Ernst Wilhelm Kalinke - Heinz Pehlke - Willi Sohm - Albert Benitz - Heinz Hölscher - Karl Löb - Desmond Dickinson - Richard Angst - Franz Xaver Lederle - Siegfried Hold - Denys Coop - Ernest Steward - Harry Waxman - Gabor Pogany - Aristide Massaccesi - Angelo Lotti
Nur einer fehlt in dieser Auflistung, man sollte ihn auch wirklich "gesondert abstellen": - Manuel Merino, der uns das optische Meisterwerk "Der Teufel kam aus Akasava" bescherte...