Ich mag mich da ehrlich gesagt nicht entscheiden - beide haben für mich ihre Reize, und beide sind auf ihre eigene spezielle Art einfach nur wundervoll Von Wallace habe ich zwar mehr Verfilmungen gesehen die mir nicht so gut gefallen haben als es bei Durbridge der Fall ist, das liegt aber mit Sicherheit auch daran das ich halt viel mehr Verfilmungen von Wallace kenne Ich liebe definitiv beide und möchte keinen der beiden missen
eigentlicht kann man die Beiden nicht vergleichen. Auf der einen Seite steht Kino unterhaltug auf der anderen Tv-unterhaltung, einmal eine Handlung in einem stück und einmal mehrere Teile. Es ab ja zwei Kinofilme nach Durbrige(Piccadilly Null Uhr Zwölf,Tim Frazer jagt den geheimnisvollen Mr. X) und da sieht man es ja ganz deutlich das alles ganz anders ist wie die TV-mehrteiler. Ich sage das jeder für sich seine reize hate und in die damalige Zeit passte,mann sollte sie nicht vergleichen da sie zu unterschiedlich sind.
Dass die beiden dt. (bzw. österr.) Kino-Durbridge-Filme so schlecht sind, liegt vor allem daran, dass die Bücher nichts mit Durbridge zu tun haben. "Tim Frazer jagt den geheimnisvollen Mr. X" ist da noch besser als "Picadilly 0 Uhr 12". Die Story ist ganz und gar Durbridge unüblich, was vermuten lässt, dass die Filmgeschichte, die Zehetgruber schrieb, nichts mehr mit dem Skript von Durbridge zu tun hat (auch wenn man sich, wie man im Hallo-Buch von Joachim nachlesen kann, damals mit Durbridge zusammensetzte (Joachim, hast du da nähere Infos??!)).
Zitat von Billyboy03 (auch wenn es Durbridge mit der Logik nicht immer so genau nimmt;
Naja, eigentlich hatte Durbridge immer eine "Überlogik", indem er am Schluss (egal ob Hörspiel/ TV/ Buch) immer genau erklärt, warum am Montag Verdächtiger A grüne Hosenträger trug und am Dienstag Verdächtiger B zwei Briefmarken auf den Umschlag geklebt hat usw. Die Erklärungen sind meist sehr komplex und konstruiert, aber immerhin erscheint die Handlung dann doch logisch (auch wenn man sich sehr sehr konzentrieren muss). Wallace war da bei einigen Werken etwas "schlampiger". Aber ich möchte diese natürlich auch nicht missen.
Zitat von GeorgNaja, eigentlich hatte Durbridge immer eine "Überlogik", indem er am Schluss (egal ob Hörspiel/ TV/ Buch) immer genau erklärt, warum am Montag Verdächtiger A grüne Hosenträger trug und am Dienstag Verdächtiger B zwei Briefmarken auf den Umschlag geklebt hat usw. Die Erklärungen sind meist sehr komplex und konstruiert, aber immerhin erscheint die Handlung dann doch logisch (auch wenn man sich sehr sehr konzentrieren muss).
Hallo Georg,
das ist schon richtig, diese Details nehmen einen sehr großen Raum bei Durbridge ein, aber grundsätzliche Dinge sind manchmal sehr an den Haaren herbei gezogen: im Fall Margo z.B. werden die Temples zu einer Wahrsagerin gelockt, die sie vor einem Delfin warnt. Die Wahrsagerin arbeitet für die Bande, wird aber von einer anderen Mitverbrecherin dazu gezwungen, die Temples zu warnen. Womit wird sie gezwungen? Warum sollte die Wahrsagerin das gegen ihre Interessen tun? Und warum so umständlich? Die Antwort kann ich Dir nennen: damit in der Handlung ein weiteres Rätsel auftaucht und Spannung verbreiet. In den Geschichten passieren 1000 Dinge, und viele davon sind kleine oder große Ungereimtheiten. Das ist bei Wallace oft anders, da passieren 20 Dinge, die am Ende nicht erklärt werden, weil man es noch einigermaßen im Kopf hat und es eigentlich auch nicht mehr wichtig ist, wenn der Bösewicht entlarvt ist.
Zitat von GeorgNaja, eigentlich hatte Durbridge immer eine "Überlogik", indem er am Schluss (egal ob Hörspiel/ TV/ Buch) immer genau erklärt, warum am Montag Verdächtiger A grüne Hosenträger trug und am Dienstag Verdächtiger B zwei Briefmarken auf den Umschlag geklebt hat usw. Die Erklärungen sind meist sehr komplex und konstruiert, aber immerhin erscheint die Handlung dann doch logisch (auch wenn man sich sehr sehr konzentrieren muss).
Hallo Georg,
das ist schon richtig, diese Details nehmen einen sehr großen Raum bei Durbridge ein, aber grundsätzliche Dinge sind manchmal sehr an den Haaren herbei gezogen: im Fall Margo z.B. werden die Temples zu einer Wahrsagerin gelockt, die sie vor einem Delfin warnt. Die Wahrsagerin arbeitet für die Bande, wird aber von einer anderen Mitverbrecherin dazu gezwungen, die Temples zu warnen. Womit wird sie gezwungen? Warum sollte die Wahrsagerin das gegen ihre Interessen tun? Und warum so umständlich? Die Antwort kann ich Dir nennen: damit in der Handlung ein weiteres Rätsel auftaucht und Spannung verbreiet. In den Geschichten passieren 1000 Dinge, und viele davon sind kleine oder große Ungereimtheiten. Das ist bei Wallace oft anders, da passieren 20 Dinge, die am Ende nicht erklärt werden, weil man es noch einigermaßen im Kopf hat und es eigentlich auch nicht mehr wichtig ist, wenn der Bösewicht entlarvt ist.
Aber, die lückenlose Auflösung ist doch was wir wollen, sonst würden ja Filme wie "Eine Leiche zum Dessert" Recht behalten (netter Film), aber Durbridge zeigt da schon "die Nase", da jeder auf die Lösung kommen kann, sofern er denn gut mitdenkt.
ich bin auch für die vollständige Aufklärung aller Verbrechensumstände, aber die ganze Konstruktion darf keine logischen Schwächen haben, also Handlungsstränge, die eigentlich nur Verwirrung stiften, aber für den Ablauf des Verbrechens eigentlich überflüssig sind. Und darin ist Durbridge m.M. nach auch Meister! A.Christie hat da mit "Alibi" z.B. einen Meilenstein geschaffen. Da besteht die Handlung aus lauter Elementen, die alle wirklich nötig sind, weil sonst das Verbrechen und die Aufklärung nicht hatten stattfinden können. Das dabei falsche Spuren gelegt werden, ist klar. Was bei Durbridge eben ausgeprägt ist, ist die Tatsache, daß er falsche (und echte) Spuren durch teilweise überflüssige oder unlogische Handlungsstränge erzeugt. Und die dann am Ende aufwändig erklären muß. Die ganz hohe Kunst ist m.E. die, daß man am Ende mit einer kurzen Erklärung auskommt, weil der Leser /Seher die Sache selber herleiten kann. Trotzdem mag ich Durbridge, wer ist schon perfekt?
Da gebe ich Dir natürlich Recht... mir ist es auch lieber, es ist am Ende "einfach" als zu "kompliziert" und bei einigen Durbridge-Werken muss man sich wirklich sehr konzentrieren, um die komplizierten Erklärungen nachvollziehen zu können. Das mit dem "Delphin" beim Paul-Temple-Hörspiel ist mir noch gar nicht aufgefallen, muss das nächste Mal genauer hinhören ;-). Aber andererseits habe ich auch eine komplizierte Erklärung lieber als gar keine und man bleibt am Ende mit einer Menge Fragen "allein im Wald" stehen.