Dazu fällt mir ein, wie Joachim Kramp beschrieben hat, dass seine Popularität in England seit seinem Tod so stark zurückgegangen sein soll, dass heute keiner mehr etwas mit diesem Namen anfangen kann. Das kann und möchte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen - es wirkt doch schon recht befremdlich auf mich, da Großbritannien und Deutschland ja eigentlich DIE zwei großen "Wallace-Nationen" sind...
@Arthurmilton: Das habe ich auch bei der Doku festgestellt und ich bin immer noch verwundert, vor allem darüber, dass dieses Grab nicht wirklich gepflegt wird!?
LG, Wallace Wilton ************** Filmfan Autor Buchfan Entdecker Literat Humorist Alternativ Freigeist Tiefsinnig **************
@Gubanov: Sobald ich meine Planung zusammen habe, werde ich es hier posten oder Dir eine PM schicken. Aber es sind auch ein paar Drehorte darunter, allerdings (leider) keine Insidertipps. Aber es wird denke ich eine nette kleine Reise durchs Wallaceland.
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Das bezog sich auf den in England vergessenen Autor, das mit dem Zustand des Grabes ist aber auch eine Schande (Sollte es nicht einen Wallace-Club geben, der die Grabpflege sicher stellt)?:
Traurig.
Ist es Agatha Cristie auch so gegangen in England oder nur Herrn Wallace? Werden ihre Bücher noch verkauft, seine nicht mehr?
Nein, Christie dürfte noch so beliebt sein wie eh und je (Stichwort "Queen of Crime"). Ihre Romane finden sich ja auch zuhauf in jeder English-Books-Abteilung der größeren Buchhandlungen, was ja zumindest ein grundliegendes Interesse englischer Verlagshäuser an ihren Romanen bestätigt. Aber auch die aktuellen TV-Verfilmungen ihrer Werke (z.B. "Mord im Orient-Express" - 2002; "Tod auf dem Nil" - 2004) zeigen recht gut, dass sie noch "up-to-date" ist.
Zitat von athurmiltonSollte es nicht einen Wallace-Club geben, der die Grabpflege sicher stellt?
Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob die "Edgar-Wallace-Society" noch existiert. Allerdings hat diese wohl ihren Hauptsitz in Holland und hält "nur" regelmäßige Treffen in Großbritannien ab, weshalb eine regelmäßige Grabpflege sich wohl recht schwierig darstellen würde.
Hier möchte ich auf zwei Fragen antworten: 1. GRAB: So wie ich es beschrieben habe, fand ich das Grab. Und just in diesem Moment heulte ein Hund. Zufall??!! 2. Nach Fragen in Bourne End zu EW konnte mir keiner eine Auskunft geben. Selbst bei der Friedhofsverwaltung nicht. Hier fragte man mich "...war diese nicht dieser Crimewriter??" - In Büchereien, Antiquitäten und Bücherflohmärkten, die ich in der damaligen Zeit (1991-94) besuchte kannte man meist Wallace nicht - und Bücher fand ich zu dieser Zeit in keinem Laden. Heute über Amazon oder Ebay ist dies einfacher geworden. Wie gesagt seit damals sind inzwischen schon wieder 13 Jahre vergangen.
Ein "tolles" Erlebnis hatte ich vor zwei oder drei Jahren auch im Hugendubel in Leipzig, wo die Verkäuferin auf meine Frage nach Edgar Wallace antwortete: "Edgar Wallace? Kenne ich nicht. Scheint nicht gefragt zu sein." Ich habe schließlich ein Buch von Agatha Christie gekauft.
Zitat von Joachim Kramp 1. GRAB: So wie ich es beschrieben habe, fand ich das Grab. Und just in diesem Moment heulte ein Hund. Zufall??!!
Es gibt schon sehr merkwürdige Zufälle. Falls Du den Film "Ein Mann jagt sich selbst" kennst, der mehr Spannung als jeder Horror Gialo erzeugt, hier gab es einen merkwürdigen Todesfall, hierüber wurde im Rahmen eines Roger Moore Porträts auf Premiere berichtet. Da läuft es einem kalt den Rücken herunter ....
Zitat von GubanovEin "tolles" Erlebnis hatte ich vor zwei oder drei Jahren auch im Hugendubel in Leipzig, wo die Verkäuferin auf meine Frage nach Edgar Wallace antwortete: "Edgar Wallace? Kenne ich nicht. Scheint nicht gefragt zu sein." Ich habe schließlich ein Buch von Agatha Christie gekauft.
Dieses "Erlebins" kann ich auch absolut mit dir teilen. Als ich mir einmal einige Bücher von Edgar Wallace in einem Buchladen bestellen wollte, schaute mich die Verkäuferin bemitleidenswert an und behauptete das sie die Bücher nicht bestellen "könne". Als ich das zu Hause erzählt habe erntete ich auch noch "dumme Sprüche".
Normalerweise ist der kleine abgeschiedene Friedhof, auf dem Edgar Wallace seine letzte Ruhestätte gefunden hat, ein Ort der Stille, an dem ich bei meinen Besuchen nur sehr wenige oder keinen Friedhofsgänger gesehen habe. Anders verhielt es sich im Juli d.J.. Die noch nicht lange bestehende Gruppe für örtliche Geschichte aus Flackwell Heath aus der Nachbarschaft hatte zu einer 1 ½ -stündigen Führung über den Friedhof an der Fern Lane eingeladen, was - da erstmalig durchgeführt - auf großes Interesse der Einwohner aus der Gegend gestoßen war. Aufgrund der regen Nachfrage wurde kurzfristig sogar noch ein zweiter Termin am Abend angesetzt. Informiert wurde u.a. über Bestattungsfragen und frühere Trauersitten, Grabräuberei („bodysnatching“) und Maßnahmen zu deren Verhinderung, sowie die Lebensgeschichten einiger mehr oder weniger Bedeutsamen unter den dort Begrabenen. Selbstverständlich sollte auch der Namensgeber dieser Homepage dort besonders gewürdigt werden, und so begab es sich, dass auch der Schreiber dieser Zeilen sich ordentlich über die örtliche Bücherei angemeldet hat und rechtzeitig vor Ort war. Die kürzlich innen renovierte über 100 Jahre alte Kapelle war an diesem Nachmittag zu einer kleinen Ausstellung geöffnet. Die Leiterin der Exkursion sowie einige andere Damen trugen viktorianische Trauerkleidung in verschiedenen Stadien der Trauerzeit - was bei der sommerlichen Hitze dieses Tages nicht unbedingt bequem war. Dem Anlass angemessen trug ich ebenfalls schwarz - allerdings nicht die Mode von 1900. Nach einem Rundgang über den alten Teil des Friedhofsgeländes gelangte die Gruppe als vorletzte Station an das Wallace-Grab, an dem sich wohl seit langem nicht mehr eine so große Menge an Besuchern eingefunden hatte. Die Leiterin erzählte über die Stationen seines Lebens und seine aus der Biographie bekannten Charakterzüge, und der Unterzeichnende berichtete anhand eines alten Zeitungsartikels aus der New York Times über die große Beisetzungsfeier im Jahre 1932. Wie ich feststellte, war E.W. unter den (überwiegend nicht mehr so jungen) Zuhörern durchaus bekannt. Nach der Tour ergaben sich noch einige Gespräche. So konnte ich mit einem älteren Herrn klären, der sich unsicher war, ob er als kleiner Junge einmal auf dem Fahrrad fast vor den Rolls Royce von E.W. geraten war, dass es aufgrund des Ereignisjahres doch ein anderer Fahrer gewesen sein musste. Auch hier waren einige Engländer wieder erstaunt, wie bekannt E.W. und seine Bücher noch immer in Deutschland sind und ich hatte noch einige Fragen zu beantworten. Dass ein Roman von ihm Vorlage für eine Sondersendung als Livehörspiel zum 90. Geburtstag des Radios in Berlin war, habe ich der Leiterin später noch geschrieben, was sie sehr interessant fand.
Eine kleine Enttäuschung bekam ich dann noch im Queen’s Head - Pub im Dorf (der eine teure, aber gute Küche hat). Ich entdeckte im Gastraum ein gerahmtes Foto an der Wand, das den Trauerzug im Dorf zur Beisetzung von E.W. zeigte. Der Gastwirt erklärte auf mein Befragen, dass es sich um die Beerdigung von Edgar Allan Poe handele, das hätte ihm mal jemand erzählt. Er sei aber in der örtlichen Geschichte nicht so bewandert. E.W. war ihm kein Begriff. Nunja, dachte ich, für einen Dorfpub ist das keine gute Reklame. Ich will hier aber keine Negativwerbung für potentielle Besucher betreiben !
Eine Friedhofsführung soll im nächsten Jahr auch wieder stattfinden, dann mit dem Schwerpunktthema des 1. Weltkrieges und in Bezug auf Wallace über seine damalige Zeit als Journalist.
Regards, Barnaby
Editiert von Gubanov am 04.12.2013, 0.10 Uhr - Bilder in Beitrag eingefügt