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Dieses Thema hat 51 Antworten
und wurde 5.969 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
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Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

12.07.2008 17:49
#46 RE: Das Mädchen mit den Katzenaugen (1958) Zitat · Antworten

Das gewisse Pendant zu "Das Mädchen mit den Katzenaugen" ist der ein Jahr später gedrehte Rapid-Film "Endstation rote Laterne - Blonde Mädchen für Havanna". Hier wird Inspektor Fuchsberger von der Kölner Polizei über Kanäle in Amsterdam auf Verschleppungen junger Mädchen nach Havanna aufmerksam. Der Film basiert auf einen Roman von Norbert Jacques (Dr. Mabuse) und wurde nach einem Drehbuch von Franz Marischka von Rudolf Jugert inszeniert. Neben Fuchsberger sind die Wallace-Stars Klausjürgen Wussow, Werner Peters, Wolfgang Büttner und Eva Anthes zu sehen. Die Musik komponierte Willy Mattes - auch wieder mit einigen Frosch-Klängen. War die Regie von Eugen York bei dem "Mädchen mit den Katzenaugen" zu "brav", so ist die von Jugert hier etwas zu "holprig". Ursprünglich sollte Dr. Harald Reinl den Film inszenieren mit den Darstellern Peter van Eyck, Paul Dahlke, Claus Biederstaedt und Peter Mosbacher. Christine Görner war von Anfang an vorgesehen. Bei ihr bedauert man es, dass sie in keinem Wallace-Film mitwirkte. Das Gleiche gilt für Antje Geerk, die zumindest unter der Regie von Jürgen Roland beim "Geheimnis der gelben Narzissen" vorgesehen war.

Joachim.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

07.12.2009 19:05
#47 RE: Das Mädchen mit den Katzenaugen (1958) Zitat · Antworten

Bin nun endlich auch einmal dazu herumgekommen, "Das Mädchen mit den Katzenaugen" zu mustern. Dies wird umso mehr Zeit, als mein Hang zum "vorwallace'schen" deutschen Kriminalfilm ja bereits mehrfach durch Filme wie "Alibi", "Der Greifer", "Banktresor 713" oder "Der Fall Rabanser" bestätigt wurde und nur durch "Dr. Crippen lebt" einen Rückschlag erfuhr.

"Das Mädchen mit den Katzenaugen" reiht sich in einem guten Mittelfeld der Fünfziger-Krimis ein, denn einige Schwächen des Drehbuchs sind nicht zu leugnen. Auf diese wurde bereits eingegangen. Sie sorgen gleichsam dafür, dass man sich in der ersten halben Stunde nicht so recht wohlfühlen mag, weil hier der Fokus für eine überlange Zeit auf der Erklärung des Aufbaus des Verbrecherrings liegt und dem Zuschauer parallele Ermittlungen der Polizei nur marginal durch Bum Krügers "Undercover-Ermittler" präsentiert werden. Doch sobald Joachim Fuchsberger in seiner (ersten?!) Inspektorenrolle auf der Bildfläche erscheint, ist der Filmabend gerettet. Vor allem die Szenen zwischen ihm und Vera Tschechowa legen eine offenbar ideal passende Chemie zwischen den beiden Darstellern offen. Ergänzt wird dieses Plus durch Unmengen nostalgischer Aufnahmen von Hamburg (Alster, Hafen, Rummelplatz).

Wolfgang Preiss überzeugt in seiner Rolle als Fiesling ganz besonders, Mady Rahl gibt einen routiniert ergreifenden Auftritt ab und darf (in einem Kinofilm des Jahres 1958!) Vera Tschechowa als "Nutte" beschimpfen. Willy Mattes' Score mit mehreren Vokalstücken bleibt gut im Ohr hängen. Was übrigens die Wiederverwendung von Filmmusik betrifft, so ist in der Rio-Rita-Bar in "Das Mädchen mit den Katzenaugen" eine kurze Einspielung zu hören, die auch in der Lolita-Bar in "Der Frosch mit der Maske" wieder erklingt. Nicht unbeteiligt am Filmgelingen ist schließlich ebenfalls das Zusammenspiel von Regie und Kamera (die versierten Eugen York und Heinz Hölscher).

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

07.12.2009 19:18
#48 RE: Das Mädchen mit den Katzenaugen (1958) Zitat · Antworten

Kein Wort zu Gert Fröbe? Finde ihn im Film wieder absolut beeindruckend. Nur diesmal gibt er eben nicht den alles überherrschenden Fiesling, sondern eine gebrochene Figur. Aber ebenso überzeugend.

Gruß,
Daniel

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

07.12.2009 20:02
#49 RE: Das Mädchen mit den Katzenaugen (1958) Zitat · Antworten

Bezüglich Fröbe bin ich mir unsicher, ob ich dir oder @kaeuflin zustimmen soll. Prinzipiell ist er für die Rolle schon eine prima Besetzung, aber ich finde, er übertreibt doch ein wenig. Mal sehen, wie er bei späteren Sichtungen auf mich wirkt.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

10.07.2016 14:30
#50 RE: Das Mädchen mit den Katzenaugen (1958) Zitat · Antworten

Dieser Thread ist aber auch in einen wahrhaftigen Dornröschenschlaf verfallen. Zeit, das Mädchen mit den Katzenaugen wachzuküssen ... Meine Punktwertung von 2009 bestätigte sich bei wiederholter Sichtung:



Das Mädchen mit den Katzenaugen

Kriminalfilm, BRD 1958. Regie: Eugen York. Drehbuch: Werner P. Zibaso. Mit: Joachim Fuchsberger (Norbert Wilms), Vera Tschechowa (Katja Tessmann), Wolfgang Preiss (Carlo Gormann), Gert Fröbe (Tessmann), Bum Krüger (Inspektor Krause), Mady Rahl (Julietta), Nina Hauser (Marietta), Hans Clarin (Stückchen), Stanislav Ledinek (Papendiek), Emmerich Schrenk (Wühles) u.a. Uraufführung: 28. November 1958. Eine Produktion der Willy-Zeyn-Film München im Union-Filmverleih Berlin.

Zitat von Das Mädchen mit den Katzenaugen
Bei einem Undercover-Einsatz im Hamburger Rotlichtmilieu erwischt es Inspektor Krause, der nah daran war, einer Bande von Autodieben auf die Spur zu kommen, die ihr raffiniertes Spiel mit der Achtlosigkeit der Freier in St. Pauli treiben. Norbert Wilms von der Mordkommission nimmt den Fall auf und verfolgt die Spuren bald in die Rio-Rita-Bar, wo er auf die Tänzerin Katja trifft, in die er sich verliebt, die aber auch die Hintergründe der Diebstahlserie zu kennen scheint. Sie steckt in einem Dilemma: Ihr Vater macht gemeinsame Sache mit den Verbrechern ...


Eugen York hatte mit den leichten Krimis „Das Herz von St. Pauli“ (Premiere im Dezember 1957) und „Der Greifer“ (März 1958) bereits Erfahrung auf dem Terrain sammeln können, das er mit „Das Mädchen mit den Katzenaugen“ erneut betrat. Wieder erzählt er die Geschichte eines Verbrechens, verwebt sie aber mit einer reichlichen Portion großer Gefühle und einem nicht zu verachtenden Kolportage-Faktor zu einem zeitgeistigen, manchmal reichlich kitschigen, aber insgesamt dennoch spannenden und sehenswerten Filmvergnügen. Vor allem zu Beginn wird viel Wert auf das Hamburger Lokalkolorit gelegt, das später in Form einer Verfolgungsjagd noch einmal im besten Prä-Roland-Stil aufflammt – da sind die zwielichtigen St.-Pauli-Bars, in denen Heidi Kabel und Gerda-Maria Jürgens ihrem zweifelhaften Brötchenerwerb nachgehen, und da ist auch viel Hafen- und Einfache-Leute-Flair, das sich besonders in dem Bretterverschlag der Tessmann’schen Schrotthandlung ausdrückt.

Im Gegenzug zögert der Film mit der Vorstellung der Hauptfiguren – doch die vergleichsweise lange Vorgeschichte gehört zu den Höhepunkten von „Das Mädchen mit den Katzenaugen“. Die Ermittlungen von Inspektor Krause, der erwartbar rasch alle Hintergründe der Autoschieber aufdeckt, münden in dramatischen Szenen, in denen York unerwartet radikal die dunkle Seite des Strippenziehers Gormann aufzeigt. Auch diese Offenheit – anstatt sich für eine Whodunit-Konstruktion zu entscheiden – spricht eher für das Kolportage-Element, das zudem in der „Rio-Rita-Bar“ deutlich betont wird. Die Ohren des Zuschauers werden während der dortigen, großzügig ausgelegten Gesangs- und Tanzszenen mit den vollmundigen Big-Band-Tönen des hervorragenden Willy-Mattes-Scores verwöhnt, gegen den seine beiden Wallace-Arbeiten ein bisschen blutleer wirken.



Wenn Fuchsberger dann endlich auftritt, tut er das mit dem aus seinen Wallace-Auftritten gewohnten Charisma, mit dem er die Ermittlerrolle und zugleich den unter falschen Vorwänden agierenden Don Juan perfekt ausfüllt. Dass ihm die Zeichnung des Norbert Wilms (dessen Dienstgrad man im Gegensatz zum väterlichen Inspektor Krause nie erfährt; von seinem Vorgesetzten wird er „Söhnchen“ genannt) so makellos gelang, ist allerdings keine Selbstverständlichkeit, handelt es sich doch um den ersten Polizisten, den Fuchsberger in seiner Karriere spielte. Man mag dem Drehbuch von Werner Zibaso folglich zwar die eine oder andere Lücke oder übertriebene Szene attestieren (vor allem die Frauenrollen lagen ihm offenbar nicht besonders), doch mit der Zeichnung des Ermittlers nahm er den prototypischen Wallace-Film-Ermittler in stilbildender Weise vorweg.

Seine Partnerin Vera Tschechowa kämpft dagegen merklich mit den zwei Gesichtern ihrer Rolle und erscheint in den mädchenhaften Romanzenszenen sehr viel glaubwürdiger als in ihren dramatischen Momenten. So bleiben die versierten Charakterdarsteller Preiss, Rahl und Clarin die verlässlichsten Stützen der Verbrecherwelt, während Gert Fröbe als gegen seinen Willen in die diebischen Machenschaften verwickelter Schrotthändler seine Rolle mit zu groben und dick aufgetragenen Pinselstrichen zeichnet. Sein Hang zu Übertreibungen macht sich in tragischen oder bösen Rollen häufig bemerkbar und verlangte offenbar einen sehr versierten Regisseur, um in verträgliche Bahnen gelenkt zu werden. So ist es interessant, seine Auftritte in „Das Mädchen mit den Katzenaugen“ und „Am Tag als der Regen kam“ miteinander zu vergleichen, die beide ins Abseits geratene Vaterfiguren zeigen, aber handwerklich von sehr unterschiedlicher Güte sind.

Nachtlokal-Krimi trifft auf Romanze mit Hindernissen. Als typischer Kolportagekrimi der späten 1950er Jahre wandelt „Das Mädchen mit den Katzenaugen“ auf dem schmalen Grat zwischen Biedermeier und Bambule. Wegweisend und besonders sehenswert ist der routiniert gedrehte Film vor allem wegen Fuchsbergers erster Ermittlerfigur, die er in frühen Wallace-Jahren fast unverändert übernahm. Auch einige der zwielichtigen Typen rechtfertigen einen zweiten oder dritten Blick auf dieses nostalgische Zeitdokument. 3,5 von 5 Punkten.



Die DVD von Magic Picture: Der liebevoll restaurierte Film erstrahlt in guter Qualität und im Original-Bildformat von 1,66:1 (anamorph codiert) auf dem Heimkinobildschirm. Der Transfer ist vollständig und enthält auch die Verleihmarke der Union-Film sowie eine originale „Ende“-Tafel. Man könnte ankreiden, dass das Bild etwas zu kontrastreich aussieht und an den Rollenwechseln deutliche Beschädigungen zu sehen sind. Letzteres hält sich zeitlich jedoch sehr in Grenzen. Ein solides Menü, eine Kapitelanwahl und Untertitel in mehreren Sprachen sind vorhanden (Tonspur ausschließlich auf Deutsch); dafür fällt das Bonusmaterial weniger umfangreich aus als bei der VÖ von „0 Uhr 15 Zimmer 9“. Auf der hier besprochenen Disc findet sich lediglich eine Bildergalerie mit Werbematerialien; der Trailer zum Film ist nicht enthalten, kann aber auf der besagten DVD „0 Uhr 15“ oder hier angeschaut werden.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

02.09.2018 14:53
#51 RE: Das Mädchen mit den Katzenaugen (1958) Zitat · Antworten



BEWERTET: "Das Mädchen mit den Katzenaugen" (Deutschland 1958)
mit: Vera Tschechowa, Joachim Fuchsberger, Wolfgang Preiss, Mady Rahl, Gert Fröbe, Hans Clarin, Willy Krüger, Nina Hauser, Stanislav Ledinek, Bum Krüger, Friedrich Schütter, Karin Stoltenfeldt, Emmerich Schrenk, Peter Frank, Kurt A. Jung u.a. | Drehbuch: Werner Zibaso | Regie: Eugen York

In Hamburg St. Pauli häufen sich die Fälle von Autodiebstählen, wobei das Gaunerduo immer nach der gleichen Methode vorgeht: Zuerst machen die Herren in der "Rio-Rita-Bar" Bekanntschaft mit dem "Mädchen mit den Katzenaugen", welches ihnen unter einem Vorwand den Autoschlüssel abluchst, damit sein Komplize mit dem teuren Wagen davonfahren kann. Norbert Wilms von der Kriminalpolizei erhält den Auftrag, jenen Lockvogel ausfindig zu machen und lernt dabei Katja kennen, die Tochter eines heruntergekommenen Gebrauchtwagenhändlers, der von Carlo Gormann, dem dubiosen Partner der Chefin der "Rio-Rita-Bar" erpresst wird....



Die Produktion der Union Film bedient sich bereits einiger Zutaten der in Kürze so erfolgreich werdenden Edgar-Wallace-Reihe der Rialto Film. Joachim Fuchsberger, Zugpferd unter den Ermittlern, hatte bisher vor allem in Heimat-, Schlager- oder Kriegsfilmen gespielt und erhielt hier nun erstmals die Chance, sich als Inspektor zu versuchen. Willy Mattes, der für die ersten beiden Edgar-Wallace-Filme die Musik beisteuerte, komponierte auch die flotten Klänge für die Beschallung in der "Rio-Rita-Bar". Und Kameramann Heinz Hoelscher sollte zwei Jahre später bei "Der grüne Bogenschütze" zum Einsatz kommen. Die Voraussetzungen für einen spannenden Kriminalreißer waren also gegeben, aber dennoch kommt es zu erkennbaren Längen und Dissonanzen. Vermutlich liegt dies auch daran, dass der männliche Hauptdarsteller erst nach über einer halben Stunde zu sehen ist und das Publikum zunächst ausgedehnte Szenen mit Stanislav Ledinek und Bum Krüger serviert bekommt, die in bester "Stahlnetz"-Manier agieren - schließlich sind auch Gerda-Maria Jürgens, Friedrich Schütter und Karin Stoltenfeldt mit von der Partie. Die blutjunge Vera Tschechowa stemmt die weibliche Hauptrolle und bildet mit ihrer Anmut und ihrer Natürlichkeit einen Gegenpol zu der verruchten Welt, in der sich ihres Vaters Freunde bewegen. Gert Fröbe wirkt mit seiner Rolle überfordert: einerseits soll er glaubhaft den Abstieg eines ehemals redlichen Mannes zeigen, andererseits unberechenbar bleiben und somit ein Schwachpunkt im Umfeld der Gangster. Leider trägt er stellenweise zu dick auf und lässt seine Rolle zu einer unfreiwillig komischen Figur verkommen. Eugen York wusste offensichtlich nicht, wie er Fröbes Spiel in überzeugende Bahnen lenken sollte.

Die Handlung plätschert im Mittelteil vor sich hin und räumt der Liebesgeschichte zwischen Tschechowa und Fuchsberger reichlich Platz ein, während die Verbrecherjagd fast ohne ihn stattfindet. Willy Krüger, der in der Serie "Kommissar Freytag" noch als Ermittler überzeugen wird, hinterlässt auch hier einen soliden Eindruck, während es Wolfgang Preiss genießt, sich als skrupelloser und herrischer Gangster zu profilieren. Hier kann er weitaus handfester auftreten als in seiner Rolle als Dr. Mabuse, der sich primär auf sein Genie und die Ausführung durch willige Helfer verlässt. Mady Rahl meistert eine hintergründige Rolle als Frau im gewissen Alter, attraktiv und lebenserfahren, doch für ihren Partner nur mehr ein Mittel zum Zweck. Ihre Enttäuschung schlägt in Zorn um, der sein Ziel jedoch verfehlt, weil Preiss gegen derlei Vorwürfe und Drohungen immun ist. Rahl sollte im Laufe ihrer Karriere noch oft die Rolle der aufs Abstellgleis geschobenen Frau spielen, bevorzugt in der Schäbigkeit des halbseidenen Milieus. Hans Clarin als eleganter Kleinganove bemüht sich wie gehabt um einen Stammplatz innerhalb der Organisation und hat dabei stets Mühe, gegen die etablierter aussehenden Kollegen anzuspielen. Für kleine Schiebergeschäfte und Betrug in eigener Sache ist er immer eine sichere Bank. Die Identität des "Mädchens mit den Katzenaugen" wird dem Zuschauer im Gegensatz zur Polizei nicht vorenthalten und lässt somit keinen Zweifel an der Redlichkeit der weiblichen Hauptfigur. Wieder einmal wird im Finale auf die Tube gedrückt, das kann jedoch die Ratlosigkeit nicht übertünchen, mit der die Geschichte von Eugen York aufgelöst wird. Die letzten Sekunden wirken überhastet und lassen den Zuschauer ein wenig irritiert zurück.

Nostalgischer Kriminalfilm mit sehenswerten populären Darstellern, einem schwungvollen Musik-Score und pittoresken Hamburg-Aufnahmen, der jedoch nicht an die Genre-Konkurrenz heranreicht. 3 von 5 Punkten

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

05.09.2018 20:04
#52 RE: Das Mädchen mit den Katzenaugen (1958) Zitat · Antworten

Zitat von Percy Lister im Beitrag #51
Gert Fröbe wirkt mit seiner Rolle überfordert: einerseits soll er glaubhaft den Abstieg eines ehemals redlichen Mannes zeigen, andererseits unberechenbar bleiben und somit ein Schwachpunkt im Umfeld der Gangster. Leider trägt er stellenweise zu dick auf und lässt seine Rolle zu einer unfreiwillig komischen Figur verkommen. Eugen York wusste offensichtlich nicht, wie er Fröbes Spiel in überzeugende Bahnen lenken sollte.

Die Fröbe-Rolle in "Das Mädchen mit den Katzenaugen" wird ja sehr unterschiedlich bewertet; ich würde dir hier eher zustimmen als dem häufig gelesenen Lobgesang. Dennoch lohnt heute ein Blick zurück auf die gelungenen und weniger gelungenen Rollen des "Lieblingsschurken", der genau heute vor 30 Jahren in München verstarb. Havi hatte eine umfangreiche Doku des MDR bereits verlinkt; hier ist noch ein ganz kurzer, kondensierter Rückblick auf Fröbe aus der täglichen Reihe "As Time Goes by" von Radio Bremen.

Das Urteil seines feinfühligen Biografen Michael Strauven zu "Katzenaugen" (ebenso wie zu den forenrelevanten Filmen "Das Herz von St. Pauli", "Grabenplatz 17", "Nick Knattertons Abenteuer" und den drei Mabuse-Filmen: schlichtweg "Uninteressant!" (das Ausrufezeichen darf nicht fehlen) bzw. in ausformulierter Form deutlich substanzieller: "Unsäglicher deutscher Gangsterfilm."

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