aus gegebenem Anlaß möchte ich an Euch mal die Frage stellen, was ihr von der Meinungsfreiheit öffentlicher Personen und der Presse in Deutschland haltet.
ich bin nicht sicher, ob ich die Frage genau verstehe. Geht es Dir um das Thema Meinungsfreiheit an sich oder ob öffentliche Personen/Presse Meinungsfreiheit haben sollen/dürfen/?
Aber, Meinungsfreiheit hört da auf, wo wirtschaftliche Interessen beginnen.
Zum Beispiel, wie geschehen, wenn über einen großen Zentralisten berichtet wird, und die unmöglichen Arbeitsbedingungen angeprangert werden.
Konsequenz: Diese Zeitung bekommt keine Anzeigen mehr von diesem Zentralisten, was einen wirtschaftlichen Schaden in immenser Höhe bedeutet.
Also nur bedingte Meinungsfreiheit.
Über Personen der Öffentlichkeit lohnt sich hier nicht zu reden.
Denn wie geschehen, läßt sich ein Ministerpräsident sein Gartenfest von Lobbyisten finanzieren.
Bei der anschließenden Gesetzgebung, die diesen Lobbyisten betrifft, glänzt dieser Ministerpräsident mit vielerlei Ausflüchten, um das entsprechende Gesetz nur in verwässerter Form in seinem Bundesland umzusetzen.
Wenn ich mich da einschalten dürfte: Diese Entlassung hat nicht mehr viel mit Meinungsfreiheit zu tun. Sicherlich darf Eva Hermann weiterhin so viel Blödsinn erzählen wie sie möchte, aber durch Äußerungen wie die aktuelle fügt sie auch ihrem Arbeitgeber einen Image-Schaden zu. Da ist es absolut legitim, dass dieser sich zu diesem Schritt entscheidet...
Die Äußerungen von Frau Hermann, die mit ihrem Buch versucht hat, die Sache der Frauen um 100 Jahre zurück zu drehen, glänzen nur noch von Peinlichkeiten.
Vielleicht fällt ihr beim Kuchen backen auf, was sie wohl falsch gemacht hat.
ich habe das Gefühl, dass wir zwar sehr häufig uns mit unserer "Meinungsfreiheit" rühmen, dennoch sind wir noch nicht soweit auch sensible Themen wie z.b die NS-Zeit "meinungsfrei" zu analysieren. Hier gilt in der Regel immer noch: wer die komplette Zeit zwischen 1933 und 1945 nicht zutiefst verurteilt, ist entweder ein Neonazi oder ein "Unverbesserlicher". Über die vergangenen Jahre haben wir einen grossen Schritt dahin getan, die Allierten nicht nur als Retter zu sehen, sondern anhand objektiven Materials auch klar als Kriegsverbrecher zu entlarven (z.B die Bombenmassaker in Dresden, Hamburg und im ehemaligen Ostpreussen). Die Ansicht von Eva Hermann bezüglich der Familie mögen antiquiert, auch beknackt sein. Ihr Fehler jedoch war es, an der NS-Zeit auch etwas Positives zu sehen. Wie gesagt, dafür sind wir noch nicht "reif". Das "macht man einfach nicht".
Zitat von KlausSHallo an alle, ich habe das Gefühl, dass wir zwar sehr häufig uns mit unserer "Meinungsfreiheit" rühmen, dennoch sind wir noch nicht soweit auch sensible Themen wie z.b die NS-Zeit "meinungsfrei" zu analysieren. Hier gilt in der Regel immer noch: wer die komplette Zeit zwischen 1933 und 1945 nicht zutiefst verurteilt, ist entweder ein Neonazi oder ein "Unverbesserlicher". Über die vergangenen Jahre haben wir einen grossen Schritt dahin getan, die Allierten nicht nur als Retter zu sehen, sondern anhand objektiven Materials auch klar als Kriegsverbrecher zu entlarven (z.B die Bombenmassaker in Dresden, Hamburg und im ehemaligen Ostpreussen). Die Ansicht von Eva Hermann bezüglich der Familie mögen antiquiert, auch beknackt sein. Ihr Fehler jedoch war es, an der NS-Zeit auch etwas Positives zu sehen. Wie gesagt, dafür sind wir noch nicht "reif". Das "macht man einfach nicht". Viele Grüße KlausS
Nun pass aber auf, das Du keinen Ärger mit Frau Knobloch kriegst
In Antwort auf:Ihr Fehler jedoch war es, an der NS-Zeit auch etwas Positives zu sehen. Wie gesagt, dafür sind wir noch nicht "reif". Das "macht man einfach nicht".
Ich denke das auch und finde es schade, daß nach nunmehr über 60 Jahren noch immer so schlecht gedacht wird und daß uns bestimmte Institutionen und Ereignisse wie gerade dieses uns immer wieder ein schlechtes Gewissen verursachen wollen. Damals durfte man seine Meinung auch nicht frei äußern. Ich finde das sehr bedenklich ...
--------------------------------------------------------- Hier gilt in der Regel immer noch: wer die komplette Zeit zwischen 1933 und 1945 nicht zutiefst verurteilt, ist entweder ein Neonazi oder ein "Unverbesserlicher". ---------------------------------------------------------
Es wurde uns ja auch von Kleinauf eingebläut, Deutsche Geschichte auf die bewußten 12 Jahre zu beschränken. So, als ob es vorher und hinterher nichts gegeben hätte. Gerade dieses " stumpfsinnige " Verhalten dient dazu, junge Menschen, die ihre Identität noch suchen, in die Arme der rechten Rattenfänger zu treiben.
Wer das Fernsehprogramm gründlich verfolgt, wird feststellen, das es pro Woche mindestens zwei Berichte oder Filme über den " Holocaust " oder über das jüdische Volk gibt.
Ständig wird uns unsere Kollektivschuld vor Augen gehalten.
Ich bin Jahrgang 1950. Selbst, wenn ich gewollt hätte, wäre es rein biologisch nicht möglich gewesen, mich an diesen Verbrechen zu beteiligen.
Abgesehen davon, das ich diese Verbrechen auf´s Schärfste verurteile und auch gegen jede Verniedlichung bin.
Aber, wie Herr Friedmann mal geäußert hat, wir sollten uns bis in die 5. + 6. Generation schuldig fühlen.
Wessen schuldig, bitte???
Fühlen sich die Franzosen für die furchtbaren Kriege eines Napoleon schuldig?
O.K. hier gab es keine Vernichtung einer ethnischen Rasse.
Aber die großen Feldzüge haben auch nur Not und Elend über Europa gebracht.
Trotzdem wird der kleine Korse heute noch verehrt.
Nicht das jetzt jemand daraus folgert, das Hitler zu verehren wäre. Ganz im Gegenteil.
Und: Wie sieht es denn in Rußland aus. Da werden Stalinisten auch heute noch nicht verfolgt, obwohl nachgewiesen ist, das auf sein Geheiß Millionen Menschen ihr Leben lassen mußten.
Wer heute die Fernsehsender " mdr " und " RBB " sieht, bekommt den Eindruck, das es sich bei der " DDR " um eine Art Disneyland gehandelt haben muß. So wird die Nostalgie-Welle, wie schön und lustig es doch war, hochstilisiert.
Nun bin ich weit davon entfernt, Verbrechen gegen Verbrechen aufzurechnen.
Das wäre Geschichtsklitterung.
Aber Diktatur ist und bleibt nun mal ein Unrechtssystem und ist in jeglicher Form zu verurteilen.
Das ist aber alles nur möglich, wenn die Deutschen lernen, wertfrei an die Aufarbeitung ihrer Geschichte zu gehen.
Und das sollte von politischer Seite nicht verhindert, sondern gefördert werden.
Was hat Eva Hermann denn gesagt? Das unter Hitler die Familien sich von sich aus zum Zusammenleben entschieden haben? Das könnte sie von mir aus behaupten, aber dadurch, dass sie sagt, dass "nicht alles schlecht" war und von "tollem Zusammenhalt" spricht, heißt sie die damalige Familienpolitik gut. Der Vater war möglichst in der Partei und seine Kinder hatten in der Hitlerjugend oder dem BDM zu sein. Die Frau sollte kochen und bekam das Mutterkreuz, wenn sie dem Wunsch des Führers nachkam und viele Kinder gebar. Klar, dass in solch einer Situation der Mann nicht fremdgeht (vielleicht wurde nur nicht darüber berichtet, oder die Frau hatte es zu dulden), die Frau nicht aufmuckt (ihre Mutter/Großmutter... lebte bereits vorher so, warum soll sie etwas anders machen) und die Kinder brav zu Hause blieben und gehorchten. Das heißt im Grunde nichts anderes, als dass die Unterdrückung des Volkes durch Hitler auch zu Hause, verkörpert durch den Vater weiterging. Frau und Kinder hatten nach seiner Pfeife zu tanzen. Eva Hermann möchte also diese Art von Familie zurück? Toll, da ist alles, was sich die Frauen hart erarbeitet haben also fehlgeleitetes Denken? Nach dem Krieg waren es die deutschen Frauen, die den Wiederaufbau bewerkstelligten, da machte es erstmals zaghaft "Klick", später kam die Pille, die sexuelle Revolution und schließlich die Emanzipation so weit zum Tragen, dass es Frauen gibt, die nicht nur hinter dem Herd stehen, sondern auch Berufe ausüben. Spaßig, dass gerade Eva Hermann (neuerdings ja "bis vor kurzem") einen Fulltimejob hatte. Sie propagiert da also ein Frauenbild, dass sie selbst, vielleicht gerade einmal optisch erfüllt. Jedenfalls hat das Ganze garnichts damit zu tun, dass man über schicksalsbehaftete Zeiten wie das dritte Reich oder die DDR nicht auch gute Aspekte zum Ausdruck bringen kann, aber dann nicht unter dem Schlagwort "drittes Reich" oder "DDR", denn das spricht man zuvorderst auch die Politik an. Wenn die Zustände "unter Hitler" so waren, dann waren sie "wegen Hitler" so und man heißt sein Werk gut, damit kann das WDR einen Rausschmiss ja wohl locker rechtfertigen, oder?