Der aktuelle Fall zeigt, Sorry, überdeutlich was hier mit der Personen des öffentlichen Interesses geschieht, wenn diese sich über Werte und gesellschaftliche Entwicklungen öffentlich äußern. Auch ich möchte hier klarstellen, daß ich mit Antisemitismus nichts zu tun habe, doch schon diese Aussage zeigt, welchen Zwängen wir hier ausgesetzt sind ...
Man sollte sich langsam mal überlegen, warum ausgerechnet Aussagen über negative gesellschaftliche Entwicklungen im Interesse dieser Organisationen stehen
Ich finde die Meinungsfreiheit in der BRD sehr wichtig! Ist ja auch schließlich so im Grundgesetz, Artikel 5, festgehalten.
Das was sich Herr Kerner - nicht nur er sondern auch seine Gäste Frau Berger und Frau Schreinemakers - da in der Show geleistet haben ist eine absolute Frechheit. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was an den Äußerungen von Frau Herman so schlimm ist das man sie aus der Sendung verwiesen hat. Sie hat lediglich ihre Meinung wiedergegeben – und keine rechtsradikalen Parolen!
Meiner Meinung nach können solche Sendungen eingestellt werden, wenn man nur das wiedergeben darf, was der Moderator + einige seiner Gäste hören wollen.
Eva lass den Kopf nicht hängen - du bist die Beste
Ich habe die Sendung leider nicht gesehen, aber: Es ist Kerners Sendung, da hat es mit Meinungsfreiheit dann nicht unbedingt etwas zu tun, wenn er die Konsequenz aus der tatsache zieht, dass Herman seinen Fragen ausweicht und andere Gäste die Sendung verlassen wollen. Da kann man dann so handeln um wenigstens mit den anderen drei Gästen noch weiter zu sprechen...
Zitat von Fabi88Ich habe die Sendung leider nicht gesehen, aber: Es ist Kerners Sendung, da hat es mit Meinungsfreiheit dann nicht unbedingt etwas zu tun, wenn er die Konsequenz aus der tatsache zieht, dass Herman seinen Fragen ausweicht und andere Gäste die Sendung verlassen wollen. Da kann man dann so handeln um wenigstens mit den anderen drei Gästen noch weiter zu sprechen...
Entschuldige Fabi88, aber hier redest Du in völliger Unkenntnis des Ablaufs der Sendung. Der Eklat ( sprich Rauswurf ) war meiner Meinung nach von Anfang an geplant. Die Herman ist nicht den Fragen von ihm ausgewichen,sondern hat sie sogar mehrfach beantwortet. Kerner kam es nur darauf an,die Situation so eskalieren zu lassen, das er sie endlich entlassen konnte. Dieses tendenziöse Verhalten von Kerner war wohl jedem schon nach 5 Minuten klar. Und sich ausgerechnet der Frau Schreinemaker zu bedienen,die ihm dann die entsprechenden Empörungsstichworte gab,war der absolute Gipfel. Ich wiederhole, das war REVOLVERJOURNALISMUS.
Nachdem ich mir diese Sendung angesehen habe (ich möchte noch erwähnen, dass ich ihre Bücher nicht gelesen habe, sondern nur die "Verteidigung" ihrer Thesen gegen die Medienwelt mitbekommen habe), muss ich auch einmal meinen Senf dazugeben.
Anfangen möchte ich mit der Darlegung meiner Meinung in einem Satz: KERNER UND CO. HABEN SIE JA WOHL NICHT MEHR ALLE.
Diese etwas provokante Aussage werde ich mit mehreren Meinungen untermauern und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll... - Am besten bei Frau Herman selbst: Sie war mir eigentlich schon immer sympathisch, woran auch ihre Meinungsäußerungen in letzter Zeit nichts geändert haben. Diese, ihre Ansichten sind im Bereich des konservativen Denkens anzusiedeln, was ihr auch der in der Sendung zu Wort kommende (im Übrigen reichlich unverschämte) Geschichtsprofessor bestätigte ("Sie verwechseln Faschismus mit Konservatismus."). Nichtsdestotrotz wird man (die Medien, hier insbesondere durch Kerner verkörpert) nicht müde, zu behaupten, sie sympathisiere oder unterstütze gar die rechtsradikal Gesinnten (was ja nachweislich nicht der Fall ist). Insofern steht hier das erste große Problem der Sendung.
In Wahrheit ist es das Zweite: Es beginnt nämlich alles damit, dass die Sendung ansich in ihrer dargebotenen Form völlig unzulässig und gegen die Vorschriften einer Diskussion und des Sendeauftrags des ZDF ist. Erstens: Schon in der Schule lernt man, wie eine Diskussion aufgebaut sein MUSS - mehrere PARTEIEN, die ihre Thesen unterstützen (schon das war nicht gegeben, da Herman allein gegen drei "Andersdenkende" ihre Argumente verteidigen musste), beaufsichtigt und gelenkt von einem NEUTRALEN Diskussionsleiter (dass dies nicht gegeben war, dürfte wohl jeder einsehen, der auch nur eine Minute der Sendung gesehen hat). Das ging schon los mit der Begrüßung von Eva Herman ("Die Frau, die sich verharmlosend über die NS-Familienpolitik geäußert hat") und dem lange Zeit ausbleibenden Applaus für diesen Talkgast. Das geht weiter mit Antworten, die sie nicht zu Ende führen darf, mit Tatsachen, die einfach übergangen werden, mit Punkten, die trotz ihrer Irrelevanz und offenbaren Unrichtigkeit immer wieder angesprochen und bis zur Erbärmlichkeit ausgebeutet werden. Der Vergleich mit einer "öffentlichen Hinrichtung" ist nicht von der Hand zu weisen.
Nun zu dem strittigen Zitat Hermans, das in seiner gekürzten Form nicht unbedingt akzeptabel ist. Wenn man sich aber die Mühe macht, den Satz in seiner ungekürzten Form genau zu analysieren (und eben das wurde in der Sendung nicht getan und wird auch in den Medien nie getan werden!), dann merkt man, dass er eigentlich exakt das Gegenteil von dem wiedergab, als was es jetzt hingestellt wird. Hier der Satz in kompletter Form:
"Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch eine Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles das, alles, was wir an Werten hatten, es war eine grausame Zeit, es war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch alles das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt - das wurde abgeschafft."
Betrachtet man NUR und AUSSCHLIESSLICH den letzten Satz, wie es die Medien immer getan haben (Also von "Mit den 68ern" bis "das wurde abgeschafft".), so entsteht tatsächlich der Eindruck, sie befürworte die Werte bezüglich des Familienlebens zur Zeit des Dritten Reiches. Selbst das würde aber noch nicht zwangsläufig heißen, sie sympathisiere mit dessen FamilienPOLITIK, denn wie sie selbst sagt und wie auch viele Menschen wissen, waren besonders zu dieser Zeit die Wertvorstellungen der Menschen und die Vorstellungen der Politik bei weitem nicht deckungsgleich!
Zieht man aber auch den davorgehenden Satz dazu (Also von "Und wir müssen" bis "abgeschafft wurde".), dann kann man unmissverständlich entnehmen, dass die Werte, auf die sie sich TATSÄCHLICH bezieht, nicht die zur Zeit des Dritten Reiches sind, sondern die aus der Zeit DAVOR, spricht, im weiteren Sinne, die "alten und konservativen", über die sie ja auch in ihrem ersten Buch geschrieben und damit für Aufsehen gesorgt hat. Dies kommt umsomehr zur Geltung, als dass sie im späteren Verlauf der Diskussion sinngemäß sagt, dass durch die Pervertierung der Wertvorstellungen eben durch das Dritte Reich nur eine derartige Abwandlung entstand, dass die 68er-Bewegung guten Rechts nicht willens war, diese Vorstellungen aus dem Dritten Reich zu übernehmen, sondern DIESE abzuschaffen.
Somit wäre das Zitat für mich eindeutig erklärt.
Blieben die übrigen Talkgäste. Einigermaßen "in Ordnung" kann man noch Senta Berger nennen, die versuchte, eine sachliche Diskussion zu führen und auch auf Frau Herman einzugehen, nicht nur alles abzublocken. Dies jedoch wurde durch den Fakt vereitelt, dass sie deren Bücher nicht gelesen hatte, was sie aber offenkundig zugab. Als nächstes Mario Barth, der in dieser Runde völlig fehlplatziert war. Er gab während der ganzen Diskussion NICHTS konstruktives von sich, schwieg 99 Prozent der Zeit und erzählte einmal über sein eigenes Elternhaus, und dass er der Diskussion aufgrund seiner Bildung nicht folgen könne. Was machte er also da? Dem ganzen die Krone setzte aber Margarethe Schreinemakers auf, die weder zum sachlichen Diskutieren noch zum Zuhören in der Lage war, sondern auf ihre penedrante Art, sich selbst in den Mittelpunkt zu spielen, einfach nur anbieterte ("Das geht so nicht - das geht so nicht - das geht so nicht!" - Warum geht das so nicht?). Daraus ein Fazit zu schließen, fällt schwer, denn für diese Gäste reichen die Worte der deutschen Sprache, die nicht unter die Gürtellinie gehen, nicht aus.
War sonst noch was? Ach ja, Eva Herman musste die Show verlassen. Kein Skandal, aber eine Unverschämtheit. Als neutraler Diskussionsleiter hatte Kerner nicht das Recht zu diesem Schritt, da Hermans Argumente in keinster Weise gegen irgendwelche geltenden Vorschriften verstießen. Nach dem Motto "Ich verliere lieber einen als drei Gäste" komplimentierte er sie heraus, wie man bei einer Diskussion über steigende Milchpreise den einzigen Milchtrinker aus einer Diskussionsrunde ausschließt und die drei Laktoseunverträglichen weiter keifen lässt.
Der langen Rede kurzer Sinn ist bereits oben nachzulesen. Abschließend nur noch eine Meinung aus den Kommentaren von Welt.de, die die Situation meines Erachtens nach sehr, sehr gut charakterisiert (verfasst von AUFRUF am 11.10.2007, 21:55):
Zitat von AUFRUF"Nachdem wir nun geklaert haben, dass der Rauschmiss von Eva Hermann nicht nur ungerechtfertigt, sondern ein Verstoss gegen die verfassungsrechtlich garantierten Grundrecht war, muessten wir uns doch jetzt mal auf ein weiteres Vorgehen verstaendigen. Es ist doch nicht hinnehmbar, dass der Mann oder auch Frau auf der Strasse von Staat und Medien ignoriert wird. Schaut euch mal auf google news um. Seitenweise Hetzartikel ueber Hermann. Dagegen stehen die fast einstimmigen Meinung der Bevoelkerung auf der anderen, wie in nahezu allen grossen Foren nachgelsen werden kann. Was sagt uns das ? Die meinung des Volkes zaehlt nicht mehr. Wir leben in einer Medienmeinungsdiktatur, die von Menschen dirigiert wird, die ihre eigenen pfruende sichern wollen."
Kann ich nur nochml unterstreichen. Ich habe mir gerade die Aufzeichnung nochmal genau angesehen und dabei ist mir folgendes aufgefallen.
In der Einleitung sprach Herr Kerner davon, daß es hier um das Thema Frauen, Kinder und Werte geht. Als Frau Hermann verabschiedet wurde, durfte Mario Barth als Interviewgast Entertainment machen. Das o.g. Thema spielte keine Rolle mehr.
Während der Diskussion versuchte JBK immer wieder rechte Äüßerungen herauszuloten, auch wenn gerade nun wirklich mit Eva Hermann das Thema Kinder und Werte besprochen wurde. Der hinzugezogene Experte Prof. Wippermann versuchte das ebenfalls. Interessanterweise applaudierte das anwesende Publikum fast die ganze Zeit für Eva Hermann, was Frau Schreinemaker auch kritisierte. Die von mir geschätzte Frau Senta Berger stellte u.a. fest, daß es keine Kinderfeindlichkeit in Deutschland gäbe, was vom Publikum vehement Kritik auslöste. Schließlich sorgte Frau Berger durch eine Äußerung dafür, daß JBK nicht mehr anders konnte, als Frau Hermann hinauszu- empfehlen.
Hier ging es nicht um das Thema, sondern nur darum Äußerungen als falsch revidieren zu lassen, bzw. andernfalls Frau Hermann zu diffamieren. Schade nur, daß Frau Berger, die in der Sache in der Tat keine Ahnung hat, sich so herabgleiten ließ
Sorry Gubanov, da hatten wir wohl fast zeitgleich was geschrieben. Danke, daß Du Dir noch die Mühe gemacht hast das Gesagte auf seinen Inhalt hin zu durchsuchen. Ich hätte gerne den Artikel aus der Welt vollständig gelesen, konnte diesen aber heute nicht finden. Hast Du den Link noch ?
In Antwort auf:Die Meinung des Volkes zaehlt nicht mehr ... wir leben in einer Medienmeinungsdiktatur
Ich war vor einigen Jahren einmal in Brasilien und hatte mich vorher über das Land und die Gesellschaft informiert, außerdem lebt dort ein Verwandter den wir besuchten. Als ich dort Fernsehen schaute, wunderte ich mich zunächst über das Angebot und die Inhalte. Nachdem wir darüber sprachen wurde mir jedoch klar, daß das TV Angebot nur für die dortige Oberschicht zugänglich ist, bzw. die Inhalte i.d.R. nicht dem Leben der Gesellschaft entsprechen ...
Mein Zitat war allerdings einem der inzwischen 1532 Kommentare entnommen, wohingegen der Artikel selbst eher versucht, die Mitte zwischen eingeschlagenem Medienweg und weit überwiegender Publikumsmeinung zu finden.
1. Das Buch wird in großen Mengen gekauft und gelesen. 2. Man erkennt welche Presse in welche Richtung schreibt und man weiß nun spätestens welche Medien man künftig meidet. 3. Das Ganze ist zu einem Eigentor der Ankläger geworden.
Ich muss meinen Vorrednern, wer genau es geäußerst hat habe ich vergessen, in einem Punkte Recht geben. Das, was mit Eva Herman bis zur Kerner-Sendung in den Medien veranstaltet wurde, ist nicht OK. Vorallem, dass einer Person, des öffentlichen Lebens rechtsextremes Denken vorgeworfen wird ist nicht hinzunehmen, vorallem, wenn man bedenkt, dass sich Herman seit Jahren, nicht erst seit der Kritik von Seitens der Medien (!) gegen Rechtsextremismus engagiert. Die Medien haben sich da wirklich fehl verhalten, leider gehört jedoch auch so etwas zur Meinungsfreiheit. Jede Zeitung darf aus Zitaten machen, was ihnen passt und leider wurde Eva Herman in diesem Fall wirklich "medial hingerichtet" und vollkommen falsch verhalten. Dies Alles bezog sich jetzt rein auf das Geschehen VOR der Kerner-Sendung. Eva Herman finde ich recht sympathisch, Herman und Tietjen habe ich öfters mal eingeschaltet, und sie kann wirklich denken, was sie möchte. Im Folgenden werde ich mich daher auf keinen Fall zu inhaltlichen Aussagen Hermans in Bezug auf Familien äußern, denn das fällt wirklich in die Sparte "Meinungsfreiheit". Es mag tatsächlich sein, dass ich hier nicht der Einzige bin, der Kerner nicht mag. Aber bei mir hat dies nicht zu einer Voreingenommenheit geführt, wie dies bei einigen hier scheinbar der Fall war, die steif und fest behaupten, Kerners Intention sei es von Beginn an gewesen, Herman "fertig zu machen" und "möglichst spektakulär aus der Sendung zu werfen". Von Beginn an hat Kerner, nach einigen Minuten mit Unterstützung durch Schreinemakers, versucht Eva Herman eine Möglichkeit zur Rechtfertigung zu geben. Ich stimmte euch zu, dass die Runde unglücklich ausgewählt war, da keine wirklichen Fürsprecher für Eva Herman anwesend waren. Man muss aber auch bedenken, dass man wohl schwerlich einen Historiker finden wird, der sich anders äußert als derjenige, der bei Kerner geladen war. Schreinemakers als Soziologin, Senta Berger als 68er-Vertreterin und Mario Barth, den ich persönlich übrigens als Komiker kein Stück mag, haben auf mich jedoch von Anfang an den Eindruck gemacht, als wären sie bereit dazu, zu diskutieren. Das, was Kerner und Schreinemakers versucht haben, war, Eva Herman die Möglichkeit zu geben, einzugestehen, dass sie sich in ihrer Wortwahl vergriffen hat. Es ging nicht um Inhalte, es ging um die Tatsache, dass sie im Zusammenhang mit ihren Büchern Begriffe wie "Gleichschaltung" benutzt hat und Vergleiche zur NS-zeit gezogen hat. Es ging nur darum, zu fragen, ob sie die Aussagen in der selben Form noch einmal machen würde. Es ging also nicht um die Aussagen an sich, sondern um die Form. Eva Herman fühlte sich jedoch von Beginn an inhaltlich angegriffen. Bereits ihre nach oben gezogene Augenbraue bei der Anmoderation zeigte, dass sie sich momentan von aller Welt missverstanden fühlt. Sicher, sie wurde missverstanden, aber sie wollte die Möglichkeit bei Kerner nicht nutzen, diese Missverständnisse aufzuklären und aus der Welt zu schaffen. Stattdessen legte sie mit dem Vergleich zwischen Werten und Autobahnen gleich wieder neues Holz ins Feuer. Später, nach mehr als einer Dreiviertelstunde, als sie auf die zentrale Frage, ob sie sich nur missverständlich ausgedrückt und eine falsche Wortwahl verwendet habe, endlich antwortete und das auch noch negativ antwortete, wurde, zumindest mir, sehr deutlich, dass sie sich bereits vor der Sendung in ihr Schneckenhaus verkrochen hat und niemandem auch nur ein Stück weit näher kommen will. Sie fühlt sich von allen missverstanden und sieht überall um sich herum Verschwörungen. Es mag ja tatsächlich sein, dass die kompletten Bänder dieser Pressekonferenz von RTL zurückgehalten werden, aber das ändert eben nichts daran, dass die aufzufindenden Zitate unglückliche Wortwahlen enthalten. Nur von Begriffen wie "Gleichschaltung" und Vergleichen zur NS-Zeit sollte sie sich distanzieren, nicht von ihrer persönlichen Meinung, Hausfrauen sollten mehr Unterstützung erfahren, der ich sogar zustimmte. Ob sie das nicht begreifen wollte oder, und das scheint mir nach ihren sehr naiven weiteren Äußerungen wahrscheinlicher, einfach nicht begreifen konnte, spielt dabei keine Rolle. Kerner brachte wirklich unheimlich viel Geduld mit. Sogar Mario Barth brachte es noch einmal auf den Punkt, dass die Wortwahl Eva Hermans unglücklich gewesen sei und er stellte sich, zumindest mir, eher als Vertreter der "Hausfrau und Mutter"-Theorie (mit Freiwilligkeitsbasis), dar, und keinesfalls als Eva Herman-Gegner. Alles in Allem wird Eva Herman wohl nie wieder eine solche Chance bekommen die Missverständnisse aus der Welt zu räumen. Eine einfachere Möglichkeit sich aus der Schusslinie zu ziehen kann es gar nicht geben, als von einem Moderator die Möglichkeit zu bekommen, sprachliche Fehler einzugestehen. Kerner hat zu keinem Zeitpunkt der Sendung behauptet, Eva Herman predige nationalsozialistisches Gedankengut, wie dies die Presse in letzter Zeit oft getan hat. Er hat nur die Form angezweifelt. Dann jedoch bemerken zu müssen, dass der Gast dieser Aufgabe (geistig?) nicht gewachsen ist oder sich in seinem Stolz verletzt fühlt, muss für einen Moderator schrecklich sein. Kerner gibt ihr die Möglichkeit sich öffentlich vor einem breiten Publikum zu rechtfertigen, sie streicht noch einmal heraus, dass sie den Nationalsozialismus keinesfalls unterstützt, behauptete, sie habe mit dem Zitat nur Werte, die VOR dem Nationalsozialismus gegolten habe in Erinnerung gerufen, nur um im nächsten Augenblick zu sagen, man müsse auch über die Werte zur NS-Zeit sprechen, schließlich "fahren wir ja auch heute auf den Autobahnen". Wenn das kein absoluter Widerspruch ist, dann weiß ich auch nicht weiter.
Am Ende war es eher ein zeitliches/mathematisches Problem: Eva Herman - 50 Minuten Gesprächszeit Mario Barth - Nur wenige Minuten Gesprächszeit Senta Berger - Nur wenige Minuten Gesprächszeit - bietet an, die Sendung zu verlassen Margarethe Schreinemakers - Nur wenige Minuten Gesprächszeit - bietet an, die Sendung zu verlassen
Mögliche Lösungen: 1. Eva Herman bleibt und Kerner spricht nur mit Mario Barth weiter oder gibt Eva Herman weiterhin eine Chance zur Rechtfertigung 2. Eva Hermann geht und die anderen Gäste bekommen noch etwas Gesprächszeit 3. Kerner überzeugt Berger und Schreinemakers zu bleiben und es wird bis zum Ende der Sendung über die Zitate diskutiert, ohne irgendein Ziel zu erreichen
Dass Kenner sich so entschieden hat, wie er sich entschieden hat, finde ich gut. Es war aber auf keinen Fall sein "Plan", Eva Herman 50 Minuten zu demontieren und dann in die Wüste zu schicken. Das hat sie selbst erreicht, beispielsweise durch vollkommen dreistes Diskussionsverhalten, wie Widersprüche der anderen Gäste im Keime zu ersticken und dem Historiker, der wirklich nur Wahrheiten verlauten ließ ins Gesicht zu sagen, sie wolle mit ihm nicht weiter sprechen. Vor der Sendung mag es eine Demontage der Person Eva Herman durch die Presse gegeben haben, aber das, was in der Kerner-Sendung geschah kam eher einer Demontage der eigenen Person durch Herman selbst gleich.
Entschuldigung, dass ich so viel dazu geschrieben habe, aber es brannte mit einfach auf der Seele nachdem ich die Sendung nun endlich gesehen habe...
Übrigens werde ich inhaltlich nichts von diesem Beitrag zurücknehmen. Wenn ich mich jedoch missverständlich ausgedurückt haben sollte, oder mir unglückliche Wortwahl zur Last gelegt werden kann, bin ich sofort bereit klar zu stellen, was ich wirklich damit gemeint habe und mich für die Formulierung zu entschuldigen!
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- Am besten bei Frau Herman selbst: Sie war mir eigentlich schon immer sympathisch, woran auch ihre Meinungsäußerungen in letzter Zeit nichts geändert haben. Diese, ihre Ansichten sind im Bereich des konservativen Denkens anzusiedeln, was ihr auch der in der Sendung zu Wort kommende (im Übrigen reichlich unverschämte) Geschichtsprofessor bestätigte ("Sie verwechseln Faschismus mit Konservatismus."). Nichtsdestotrotz wird man (die Medien, hier insbesondere durch Kerner verkörpert) nicht müde, zu behaupten, sie sympathisiere oder unterstütze gar die rechtsradikal Gesinnten (was ja nachweislich nicht der Fall ist). Insofern steht hier das erste große Problem der Sendung.
