Zitat von Gubanov

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Zweitens finde ich deinen letzten Satz etwas unlogisch. Zitat: "Kaufempfehlung [...] nur für [...] Hardcore-Fans. Die anderen schauen sich eh nur die englischen Originale an." - Ist es nicht eigentlich eher so, dass sich eben nur die Hardcore-Fans in Deutschland auch die englischsprachigen Originaltonversionen anhören?

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OK!

Ich muß zugeben, auch ich dachte, ich würde mit meinen TV-Aufzeichnungen auskommen, doch Gubanov hat mich überzeugt, daß die Boxen für jeden Fan einen Pflichtkauf darstellen.

Die Filme wurden sorgfältig restauriert und somit des nebulösen Schleiers befreit, der teilweise auf den Fernsehausstrahlungen lag. Zudem gibt es in jeder Box ein schönes Booklet und ansehliches Bonusmaterial.

Ich schätze besonders die Audiokommentare von David Stuart Davies. Er führt den Zuschauer durch die Handlung und streut kleine Querverweise ein, die interessante Informationen über Crew und Drehorte verraten.

Besonders originell finde ich den aufsteigenden Rauch aus Sherlock Holmes` Pfeife im Hauptmenü. Ein nostalgisches Detail, das liebevoll eingesetzt wurde.

Zu den Filmen morgen mehr !

Und ob sich der Kauf gelohnt hat !

Ich habe mir gerade zur Vorbereitung auf meine Wertung der ersten SH-Verfilmung "Der Hund von Baskerville" den Audiokommentar dazu angesehen.

Der Hund von Baskerville

Die Verfilmung ist atmosphärisch dicht und detailreich in Szene gesetzt. Bereits in den ersten Minuten erhält der Zuschauer Hinweise auf ein mögliches Verbrechen, wird dann jedoch durch die Erzählung Dr.Mortimers ( die Legende vom Hund der Baskervilles ) auf eine falsche Fährte gelenkt und sieht mit dem Eintreffen von Sir Henry - dem selbstbewußten, lockeren Erben aus Amerika - Gefahr aufziehen.

Gerade das sorglose Spiel von Richard Greene, der mit seinem amerikanischen Akzent und seiner unbekümmerten Art allen Geheimnissen des "alten Europas" ungläubig gegenüber steht, passt so gut in das britische Ensemble, das zurückhaltend und beherrscht agiert.

Verdächtige gibt es genug : Der mürrische alte Frankland, der ein eiserner Verfechter der britischen Rechtssprechung ist und eventuell einen Einwand gegen den Neuankömmling haben könnte; Dr.Mortimer, der als alter Freund von Sir Charles einige Geheimnisse kennt und dem Übersinnlichen gegenüber aufgeschlossen ist;
sowie der seltsame Mann im Moor, der von den beiden Dienstboten Barryman Hilfe erhält.

Nur Stapleton, blond und blass, scheint unverdächtig. Seine Schwester und er leben in Harmonie zusammen und freuen sich über neue Gesellschaft.

Interessanterweise war mir vorher nie aufgefallen, daß der schurkische Sir Hugo in der Rückblende von Richard Greene gespielt wird.

Ich finde es gut, daß die Nebenhandlung um Laura Lyons weggelassen wurde. Das Auftreten dieser Person hätte das Ganze nur zusätzlich verwirrt. Dafür konnte die Zeit für die spiritistische Sitzung genutzt werden, die dem Geschehen gruselige Elemente verleiht.

Ein Höhepunkt des Films ist das Auftreten von Sherlock Holmes als Landstreicher. Er stört das junge Paar und Dr.Watson in so liebenswerter Weise, auf die Dr.Watson so barsch reagiert, daß es eine Freude ist, zuzusehen. Die anschließende Szene in der alten Steinhütte, in der Dr.Watson gewohnt beleidigt agiert, wird von Rathbone und Bruce überzeugend dargestellt. Man bewundert das gute Zusammenspiel der beiden Schauspieler, die sich offensichtlich gegenseitig respektieren und mögen.

Gerade das Aufeinandertreffen zweier so unterschiedlicher Charaktere macht das Duo Rathbone/Bruce stark.
Man hat immer den Eindruck, als wirke Rathbone einschüchternd auf Bruce. Tritt Watson alleine auf, ist er ernsthafter. Wenn Rathbone dabei ist, dominiert eindeutig jener.

Meine Wertung : 5/5 Punkten und ein großes Plus für die Stimme von Walter Niklaus

Ich würde hier gerne über den letzten Satz des Films diskutieren, über den Michael Ross im Booklet schreibt.

Sherlock Holmes ruft Watson beim Verlassen des Zimmers zu : " Watson, the needle !"
Dieser folgt ihm rasch, dann blendet der Film ab.

Zu Recht wurde in der deutschen Synchronisation ein "Watson, wo bleiben Sie ?" daraus.

Erstens wird der Rauschgiftkonsum von Holmes in der Reihe nie thematisiert, zweitens ergäbe es keinen Sinn, wenn Watson, der über Holmes` Drogenkonsum nicht erfreut war, diesem auch noch sein Spritzzeug nachtragen würde.

Du sprichst zum Film einige Punkte an, auf die ich nochmals eingehen möchte und die sich sicher auch zu ausführlicheren Diskussionen eignen würden:

Zitat von Percy Lister

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Interessanterweise war mir vorher nie aufgefallen, daß der schurkische Sir Hugo in der Rückblende von Richard Greene gespielt wird.

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Zitat von Percy Lister

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Ich finde es gut, daß die Nebenhandlung um Laura Lyons weggelassen wurde. Das Auftreten dieser Person hätte das Ganze nur zusätzlich verwirrt. Dafür konnte die Zeit für die spiritistische Sitzung genutzt werden, die dem Geschehen gruselige Elemente verleiht.

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Zitat von Percy Lister

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Ich würde hier gerne über den letzten Satz des Films diskutieren, über den Michael Ross im Booklet schreibt.
Sherlock Holmes ruft Watson beim Verlassen des Zimmers zu : " Watson, the needle !"
Dieser folgt ihm rasch, dann blendet der Film ab.
Zu Recht wurde in der deutschen Synchronisation ein "Watson, wo bleiben Sie ?" daraus.
Erstens wird der Rauschgiftkonsum von Holmes in der Reihe nie thematisiert, zweitens ergäbe es keinen Sinn, wenn Watson, der über Holmes` Drogenkonsum nicht erfreut war, diesem auch noch sein Spritzzeug nachtragen würde.

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Die Sherlock-Holmes-Collection Teil 3 erhalte ich in der kommenden Woche und werde dann sofort die
restaurierte Fassung von der "Kralle" ansehen. Ich besitze davon nur eine TV-Aufzeichnung des Schweizer Fernsehens, die so kurz nach der Entlarvung des Mörders abblendet, daß nicht einmal die Credits gezeigt werden. Man merkt deutlich, daß hier am Ende ein Teil gekürzt wurde.

Watson sagt zu Holmes "Ich hätte noch gerne mehr von Kanada gesehen, bevor wir nachhause fahren," worauf Holmes erwidert "Das hätte ich auch gerne, Watson". Dann bricht der Film ab, obwohl Holmes noch die Lippen bewegt...

Momentan sind wir ja noch bei Box 1...

Was sagst du denn zu den anderen Filmen dieser Collection?

Die Stimme des Terrors

Dieser Film ist innerhalb der SH-Reihe mit Rathbone und Bruce einer jener, über den die Meinungen auseinander gehen.

Ich finde ihn von der Länge her sehr kurz - jedenfalls wirkt er auf mich sehr knapp ( was bei einem Propagandafilm vielleicht beabsichtigt war ).

Die Idee, die beiden viktorianischen Detektive in die Vierziger Jahre zu versetzen und sie dort gegen das Dritte Reich kämpfen zu lassen, ist meines Erachtens kein schlechter Einfall.
Ich schätze solche Produktionen auch wegen ihres zeitgeschichtlichen Charakters, der viel über die damalige öffentliche Meinung aussagt und auf unterhaltsame Weise ein Stück (Film-)geschichte vermittelt.

Daß dabei zwei populäre Figuren wie Sherlock Holmes und Dr.Watson eingesetzt werden, macht das Ganze doppelt so interessant. Universal hat sich in Ansätzen bemüht, zu erklären, warum sie sich zu diesem Schritt entschlossen haben. Im Vorspann und in der Szene, in der Holmes zu einem modernen Schlapphut, statt zum traditionellen Deerstalker greift, ist dies der Fall.

Durch die schnellen Schnitte zu Beginn des Films ist man gleich mitten im Geschehen und sieht auch einmal die andere Seite der Medaille - nämlich die ablehnende Haltung der höheren Kreise zu Sherlock Holmes.
Sein selbstbewußtes Auftreten vor dem erlauchten Kriegsrat und seine emotionslose Weise, an den Fall heranzugehen, passen sehr gut in die neue Zeit.

Die Szene in der Kneipe - in der Kitty versucht, Mitstreiter gegen die Nazis zu finden - ist etwas zu eindeutig in Szene gesetzt, dann schreitet die Handlung aber flott voran und gipfelt im Finale in der Kathedrale, wo die Bande vom britischen Militär gestellt wird.

Das Doppelleben von Sir Evan Barham wurde leider erst am Ende aufgedeckt. Man hätte z.B. die Szene auf seinem Landsitz etwas geheimnisvoller inszenieren können. Andere Momente, z.B. das erste Treffen von Kitty und Meade wurden knisternd umgesetzt. Bei der Baker-Street-Sequenz, in der Holmes mithilfe einer Beethoven-Übertragung seine Theorie untermauert, kommt nostalgisches Holmes-Feeling auf.

Die kleine Ansprache von Holmes über den aufkommenden Ostwind passt recht gut als Abrundung der Handlung und ist nicht übertrieben patriotisch.

Meine Wertung : 4/5 Punkten

Ich bin mir im Klaren darüber, daß ich damit einer Minderheit angehöre, doch ich sehe nicht, warum Sherlock Holmes nur gegen Professor Moriarty kämpfen soll - die dämonischen Nazis sind doch ein interessanter Gegner.

Es war sicher von den Produzenten beabsichtigt, zu zeigen, daß es in England einen so klugen Kopf wie Sherlock Holmes gibt. Durch seine geistigen Fähigkeiten ist er den Nazis weit überlegen und kann sie ohne Gewaltanwendung zur Strecke bringen. Das Motto lautete wohl : Seht her, Ihr brutalen Nazis, wir Briten schlagen Euch allein durch unsere Intelligenz und unseren Mut. Diese Botschaft kam beim britischen Publikum sicher gut an und war auch ein Grund, warum diese Sherlock-Holmes-Filme teilweise bis in die Neunziger Jahre nicht gezeigt wurden, obwohl der Krieg doch längst aus war.

Zitat von Hexer38

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Versetzung des Geschehens in den Zweiten Weltkrieg ist zwar nicht unbedingt schlecht geworden, aber mir gefallen die Filme von Rathbone-Holmes in den eigentlichen Zeiträumen viel besser, da dort seine Genialität besser zur Geltung kommt. Beispielsweise im besten: "die Kralle".!

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