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Dieses Thema hat 63 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

11.12.2007 18:04
#31 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten

ich habe auch gerade gemerkt, dass ich im falschen thread bin!^^

!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

24.12.2007 16:23
#32 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten
So, nun habe ich die Serie auch...

Das gefleckte Band
Bewertung: 4 von 5 Punkten


Es dürfte sich neben dem "Hund der Baskervilles" hierbei wohl um die am meisten adaptierte Conan-Doyl'sche Holmes-Geschichte handeln. Auch deshalb, weil man eben so viele Inszenierungen zum Vergleich hat, stellt man an "Das gefleckte Band" oder "Das gesprenkelte Band", wie es auch genannt wird, wohl besonders hohe Anforderungen. Umso mehr freut es mich, sagen zu können, dass diese Umsetzung den Erwartungen standhalten kann.

Warum? Zunächst einmal fällt die Nähe zum Original auf, die sich hier wie da positiv niederzuschlagen weiß. Allerdings handelt es sich im Prinzip um eine (zu) einfach gestrickte Geschichte, die keine großen kriminalistischen Anforderungen stellt und ihren Reiz vor allem aus der Situation heraus gewinnt. Diesen Umstand konnte man dadurch abschwächen, dass die Figur des Percy Armitage eine größere Rolle erhielt und weiterhin einige "falsche Fährten", die nahe am Original bleiben und sich auf die Geschichte mit den Zigeunern beziehen, einbrachte. Folglich ist diese Verfilmung von der erzählten Story den meisten anderen überlegen. Nebenbei sei erwähnt, dass die Drehbücher lediglich Übersetzungen der britischen Douglas-Wilmer-Serie von 1964 / 1965 darstellen!

Die Darsteller von Holmes und Watson sind sicher nicht die besten und würden, jeder für sich genommen, wohl auch in der Adaption untergehen, jedoch funktioniert ihr Zusammenspiel sehr gut, sodass sie sich - getreu dem Motto "Gemeinsam sind wir stark" - positiv ins Gesamtbild einfügen können. Mrs. Hudson wurde eine stärkere Rolle zugewiesen, allerdings wird sie hier als klassischer Hausdrachen abgestempelt und verliert ihre Liebenswürdigkeit anderer Serien und auch des Originals zugunsten eines, nun ja, gewöhnungsbedürftigen Humors. Holmes und Watson trinken gern einmal einen Whiskey über den Durst (Watson trägt ihn in seinem Spazierstock mit sich), aber das ist ein zu verzeihendes Übel.

Die Gastrollen sind hervorragend besetzt. Als "böser Roylott" glänzt Fritz Tillmann, der Wallace-Fans ja vor allem durch seine Rolle in "Der Fluch der gelben Schlange" bekannt sein dürfte. Ebenfalls sehr positiv fallen die großzügigen und verhältnismäßig aufwändigen Szenenbilder auf, die den Hauch echten alten Englands wesentlich stärker vermitteln als andere Serien dieser Zeit (z.B. "Gestatten, mein Name ist Cox"). Ein kleiner Wermutstropfen ist leider die Musik, die zwar von Rolf Wilhelm stammt, aber nicht sonderlich überzeugen kann, verstummt sie doch nach einer recht kurzen Titelsequenz bis zum Abspann wieder.

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Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

25.12.2007 14:04
#33 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten

Man sollte noch ergänzen, daß man in dieser Episode versucht hat ( ähnlich wie bei den Verfilmungen mit Basil Rathbone und Nigel Bruce ), Elemente aus anderen Erzählungen zu integrieren.
So sieht man Sherlock Holmes und Dr.Watson in der Baker Street einen alten Hut untersuchen und daraus Rückschlüsse auf seinen Besitzer ziehen. Diese klassische Methode der Deduktion wurde aus "Der blaue Karfunkel" übernommen.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

26.12.2007 12:45
#34 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten
Das Beryll-Diadem ( 1968 ) Deutsche Erstausstrahlung am 11. Februar 1968

mit Herbert Tiede ( Bankier Holder ), Christian Wolff ( Arthur Holder ), Ingrid Resch ( Mary Holder ),
Alexander Hegarth ( Sir George Burnwell )

Arthur Holder ist der Sohn des ehrgeizigen und sehr auf Ehre bedachten Privatbankiers Alexander Holder. Er geht keiner Beschäftigung nach und verbringt die meiste Zeit in seinem Club, wo er sich mit Sir George Burnwell, einem Lebemann, zum Kartenspiel trifft. Da er wieder einmal Spielschulden gemacht hat, bittet er seinen Vater um Geld. Dieser weigert sich jedoch. Am selben Abend erhält der Bankier Holder als Pfand für ein hohes Darlehen an einen aristokratischen Kunden ein wertvolles Diadem mit 36 Beryllen. Er bewahrt es in seinem Sekretär auf, nachdem er es seinem Sohn und seiner Tochter gezeigt hat. In der Nacht hört er plötzlich Schritte. Leise geht er ins Parterre hinunter und erwischt seinen Sohn auf frischer Tat mit dem Schmuckstück in der Hand. Dieser leugnet den Diebstahl jedoch ab und läßt sich schweigend von der Polizei abführen.

Herbert Tiede überzeugt als ehrenwerter Bankier, der um das Wohl seiner Klienten ebenso besorgt ist, wie um die Zukunft seines arbeitsscheuen Sohnes. Christian Wolff zeigt das Porträt eines jungen Mannes, der ernsthaft und unbedacht zugleich ist. Diese beiden Rollen sind entscheidend für das Gelingen der filmischen Umsetzung und sie wurden in die richtigen Hände gelegt. Mary Holder ( gespielt von Ingrid Resch ) nimmt man die überraschende Wendung am Ende nicht ganz ab, da sie dem jungen Holder moralisch überlegen schien. Der große Schwachpunkt der Geschichte ist jedoch
Alexander Hegarth. Er soll, laut Conan Doyle, "ein vollendeter Gentleman sein, ein glänzender Redner und auffallend schöner Mann". Nichts davon kann man von Hegarth sagen. Er wirkt von Anfang an verdächtig, schäbig und langweilig.

Die Innenausstattung des Anwesens der Familie Holder ist geschmackvoll und stimmig angelegt und die Untersuchungen von Sherlock Holmes im Garten sind der literarischen Vorlage nachempfunden. Holmes` Verkleidung, um in das Haus Burnwells zu gelangen, sein Verhör in der Gefängniszelle und die Überführung des Täters sind brillant. Einziges Manko : Abermals werden Holmes und Watson beim übertriebenen Genuß von Spirituosen gezeigt.

Meine Wertung : 5 von 5 Punkten
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

27.12.2007 20:40
#35 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten
Sechsmal Napoleon
Bewertung: 3 von 5 Punkten


Die Episode "Sechsmal Napoleon" basiert auf der Holmes-Kurzgeschichte "The Six Napoleons", die bereits 1944 mit Basil Rathbone und Nigel Bruce als "The Pearl of Death" kongenial und für die Verhältnisse jener Sherlock-Holmes-Serie recht originalgetreu umgestezt wurde. Natürlich ist die Schellow-Fassung noch näher am Original, weshalb man auf schaurige Frankenstein-Kopien, brutale Mordserien, einen exzellenten Verbrecherkönig und zwei Dummköpfe vom Dienst verzichten muss und der Handlung, wie von Conan Doyle beschrieben, folgen darf.

Die Größe der Büsten wurde im Vergleich zu anderen Adaptionen des Stoffes um ein gutes angehoben, sodass sie nun tatsächlich etwas "geschmacklos", eher aber "plump" wirken.

Das Drehbuch ist dieses Mal nicht ganz so gut wie in der ersten Episode. Besonders in der ersten Hälfte des Films muss man leider zu viele Längen überstehen. Dafür ist das Ende recht unterhaltsam, vom Einbruch bei den Browns (sehr amüsant dargestellt von Werner Hessenland und Magda Hennings) über die Verhaftung des Täters bis zur Aufklärung der Verbrechen, die man - effektvoll und, um den Räumen der Baker Street zu entfliehen - in die Antiquitätenhandlung Morse Hudsons verlegte.

Die Darsteller geben großteils solide Leistungen ab, wenngleich kein besonderes Glanzlicht auszumachen ist. Hans Schellbach ist passend als Inspektor Lestrade, der weder als zu dumm noch als zu von sich eingenommen dargestellt wird (er freut sich sogar schon auf die weitere Zusammenarbeit mit Holmes). Hermann Lenschau, bekannt als Anwalt in "Die blaue Hand", gibt den Büstenfabrikanten Gelder. Weniger überzeugend ist Heinz Bennent als Horace Harker, der wohl versuchen sollte, eine Prise Humor in die Folge zu bringen. Leider geht dieser Humor (ähnlich wie der Mrs. Hudsons) völlig nach hinten los. Die Szene, in der der Mord vor seiner Haustür begangen wird, wirkt eher unfreiwillig komisch, weil er (wie aus schlechten Hörspielen übernommen) alles wiederholt, was er sieht und hört, obwohl dies in audiovisuellen Medien nicht nötig ist. Beispiel: Man hört den Todesschrei des Italieners. Harker darauf: "Ein markerschütternder Schrei!"...

Holmes und Watson fallen in dieser Folge weder positiv noch negativ auf, sie passen sich gut ein, ohne jedoch ihre Umgebung zu überragen.

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Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

30.12.2007 13:47
#36 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten

Die Bruce-Partington-Pläne ( 1968 ) Deutsche Erstausstrahlung am 21. Januar 1968

mit Hans Cossy ( Mycroft Holmes ), Alf Marholm ( Oberst Valentine ), Hans Schellbach ( Inspektor Lestrade ), Inge Alexandra Fuhg ( Violet Westbury )

Sherlock Holmes und sein Freund Dr. Watson erhalten überraschend Besuch von Mycroft Holmes, dem Bruder des großen Detektivs, der sich äußerst selten an anderen Orten als dem Diogenes Club oder dem Regierungsviertel aufhält.
Geheimpläne der britischen Marine, ein hochmodernes U-Boot betreffend, wurden gestohlen und ein Angestellter des Büros, in dem sie verwahrt wurden, tot aufgefunden. Sherlock Holmes soll den Fall aufklären.

Zu Beginn sieht man Sherlock Holmes darüber rätseln, weshalb sich sein Bruder so plötzlich angekündigt hat. Hinter Mrs. Hudson betritt ein großer, stämmiger Hans Cossy das Arbeitszimmer in der Baker Street und macht sich sogleich bei Watson unbeliebt, als dieser versucht, bei dem Fall mitzureden. Anders als in der gleichnamigen Verfilmung mit Jeremy Brett, wird Watson von Mycroft als Außenseiter behandelt und als Störenfried betrachtet. Einmal mehr zeigt sich, daß es Paul Edwin Roth nicht gelingt, die Menschen von seiner Wichtigkeit zu überzeugen.
In einer sehr schönen Szene sieht man Holmes und Watson in der Untergrundbahn-Röhre, wo der Detektiv die Geleise untersucht und Überlegungen betreffend des Fundortes der Leiche anstellt. Anschließend stellt er in seinem Arbeitszimmer den Tatablauf mit Hilfe einer Spielzeugeisenbahn nach. Beim Einbruch in das Haus des ausländischen Spions, der hier bezeichnenderweise kein Deutscher ist, sieht man die beiden Freunde in ähnlicher Situation wie in der Verfilmung mit Jeremy Brett. Das Drehbuch hält sich eng an die Originalgeschichte und man kann die Dialoge fast mitsprechen. Die Entlarvung von Oberst Valentine wird am Ende durch die Szene in der Baker Street perfekt abgerundet : Holmes kommt zurück und zeigt dem beeindruckten Watson eine wertvolle Krawattennadel als Zeichen der Anerkennung, überreicht durch die Königin persönlich.

4 von 5 Punkten

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

03.01.2008 22:21
#37 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten
Die Liga der Rothaarigen
Bewertung: 4 von 5 Punkten


Nach der recht flauen Episode "Sechsmal Napoleon", welche die Ressourcen des Originals nicht wirklich auszuschöpfen vermochte, kann man der Serie mit "Die Liga der Rothaarigen" wieder eine deutliche Verbesserung konstatieren. Die Episode basiert verhältnismäßig originalgetreu auf der berühmten Kurzgeschichte um den Händler Jabez Wilson, seine Erlebnisse in der diffusen "Liga der Rothaarigen" (oder "Liga der Rotschöpfe", wie den Lesern der Haffmanns-Ausgaben geläufig) und den versuchten Bankraub im Institut des etwas hochnäsigen Mr. Merryweather.

Mit "verhältnismäßig originalgetreu" ist in diesem Fall folgendes gemeint: Während die Elemente der Handlung der Kurzgeschichte beinahe unverändert in die Verfilmung übernommen wurden, hat man deren Reihenfolge bunt durchmischt und auch einige selbst erdachte Situationen eingeflochten. Das Drehbuch wartet also mit einer überraschend erfrischenden und einfallsreichen Adaption auf, was in hohem Maße honoriert werden muss. Dieses Mal lehnt Holmes zuerst Mr. Wilsons Fall ab und nimmt ihn schließlich nur an, um nicht mehr weiter von dem guten Herrn "belästigt" zu werden. Unterdessen widmet er sich aber eher einem Einbruch in den Verwaltungsräumen der Bank von Mr. Merryweather, wo diverse Antiquitäten und Dokumente aus einem Safe entwendet wurden. Holmes findet heraus, dass der Dieb es eigentlich nur auf die Grundrisspläne der Bank abgesehen hat und kann am Tatort auch eine neue Deduktion durchführen (Stichwort: Samtvorhang).

So hat Holmes die Lösung beinahe vollständig, bevor Mr. Wilson etwa in der Mitte des Films erst dazu kommt, seine Geschichte um die "Liga" komplett und ausführlich zu erzählen. Hier begegnen wir Walo Lüönd in der Rolle des "Vorsitzenden Mr. Ross", der unter anderem aus dem Mabuse-Krimi "Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse" bekannt sein dürfte.

Neu ist auch, dass die Rückfront der Bank, an der sich Mr. Merryweathers Arbeitszimmer befindet, direkt auf den Saxe-Coburg-Square hinausgeht, was Holmes schon vor der Erzählung an eine Verbindung glauben lässt.

Die Schlussszene im Keller der Bank ist zwar nicht sonderlich spannend, aber atmosphärisch und in ihrem späteren Verlauf recht humorvoll inszeniert. Beim Stichwort Humor muss man bei der Beurteilung der Episode sowieso verweilen: Dass Jabez Wilson hier als komödiantische Figur dargestellt wird, die Holmes und Watson "zu Tode nervt", ist sicherlich Geschmackssache. Mir persönlich stößt es nicht sonderlich negativ auf. Auch verfügt die Szene über einige humorvolle Momente, so zum Beispiel als Spaulding Holmes und Watson im Geschäft von Mr. Wilson fotografieren will (Holmes erwidert daraufhin: "Mein Freund verfällt schon in tiefste Depressionen, wenn er nur in den Spiegel sieht.") oder auch die Szenen mit dem tollpatschigen Sergeant.

Alles in allem verfügt diese Episode aufgrund ihres anderen Handlungsaufbaus und der zusätzlich eingefügten Handlungselemente über ein besseres Tempo als die beiden ersten Folgen der Reihe. Die Umarbeitung ist meiner Meinung nach gelungen, da sie die Geschichte in ganz anderem Licht erscheinen lässt und trotzdem nahe am Geist der Doyle-Erzählung bleibt. Das "britische Feeling" wird von dieser Episode darüber hinaus recht gut vermittelt, weshalb ich sie etwa auf die gleiche Stufe wie "Das gefleckte Band" stellen würde.

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Georg Offline




Beiträge: 3.263

04.01.2008 18:53
#38 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten

Da sieht man wieder mal, wie verschieden die Geschmäcker sind.
Zufällig habe ich gerade gestern nach langer Zeit "6x Napoleon" und "Liga" aus meiner Sammlung geholt und war von beiden eigentlich recht begeistert.
"6x Napoleon" finde ich sehr unterhaltsam und auch spannend, hier besticht wie in den anderen Folgen das tolle Szenenbild. Amüsant finde ich auch A. Balthoff als Napoleon-Verschnitt. Rudolf Kleinfeld-Keller als Mr. Hudson ist auch sehr gut besetzt.
Wie mir bei beiden Episoden wieder auffiel, griff Paul May bei SHERLOCK HOLMES gerne auf seine Durbridge-Darsteller zurück...

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

05.01.2008 16:01
#39 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten
Die Liga der Rothaarigen 1967 Deutsche Erstausstrahlung am 10. Dezember 1967

mit Hans Hinrich ( Mr. Merryweather ), Helmut Peine ( Mr. Wilson ), Wolfgang Weiser ( Spaulding ), Walo
Lüönd ( Ross ), Dietrich Thoms ( Inspektor Jones )

Sherlock Holmes wird von einem rothaarigen Mann konsultiert, der eine Pfandleihe führt. Er war bis vor kurzem Mitglied beim Bund der Rothaarigen und erledigte dort für ein stattliches Entgelt Abschreibe-Arbeiten. Da die Liga ohne Vorankündigung aufgelöst wurde, möchte Jabez Wilson, so heißt der Mann, gerne wissen, ob jemand einen Scherz mit ihm getrieben hat.

Jabez Wilson, der Kläger, wird von Helmut Peine dargestellt, der alle negativen Eigenschaften aus der Vorlage hat : Unbeherrschtheit, Geiz und Trägheit. Zudem ist er ein unverbesserlicher Schnorrer, der den ganzen Tag in der Baker Street verbringt und in Abwesenheit von Sherlock Holmes ein reichhaltiges Frühstück und ein üppiges Mittagessen zu sich nimmt. Leider ist die Drehbuchvorlage bei dieser Geschichte allzu frei : die elementaren Fakten wurden durcheinander gewirbelt und lassen die Geschichte mit einen Einbruch in die Villa des Bankiers Merryweather beginnen.
Die beiden Einbrecher wirken, als seien sie geradewegs dem "Henker von London" ( nach Bryan Edgar Wallace ) entnommen.
Die Episode braucht lange, um den Geist der Geschichte zu entfalten. Erst nach und nach erfahren wir, worum es eigentlich geht. Schöne Dekors ( der Samtvorhang, die Kellergewölbe und das spartanische Büro der Liga ) können leider über die Drehbuchschwäche nicht hinwegtäuschen. Als dann in der Pfandleihe und später im Lagerraum der Bank die 14-jährige "Pflegetochter" ( sprich : unbezahlte Angestellte ) des Mr. Wilson in Erscheinung tritt ( im Dirndl und mit blonden Zöpfen ) schüttelt man den Kopf über die Überladenheit der Umsetzung. Eine klare Struktur hätte aus der Geschichte mehr gemacht. Deshalb von mir nur 2 von 5 Punkten.
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

06.01.2008 12:33
#40 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten
Die Bruce-Partington-Pläne
Bewertung: 2 von 5 Punkten


Diese Geschichte scheint eine verfluchte zu sein. Während sie auf dem Papier überaus gut funktioniert und eine schöne Spannung aufbauen kann, scheinen visuelle Umsetzungen derselben zwangsläufig zum Scheitern verurteilt zu sein. Die Brett-Episode gehört zu den langweiligsten (oder sogar: ist die langweiligste) der gesamten Serie bis zum Drehzeitpunkt, genauso ergeht es auch der Schellow-Folge. Beide Verfilmungen schleppen sich von Gespräch zu Gespräch und verlaufen sich in einem Tempo, das schon nicht mehr langsam, sondern nicht vorhanden zu nennen ist.

Darüber hinaus fällt bei der Schellow-Adaption folgendes negativ ins Gewicht: Hans Cossys absolut unsympathische Darstellung des Mycroft Holmes (obwohl er optisch für die Rolle perfekt geeignet scheint) sowie die geradezu peinliche Degradierung von Dr. Watson und Mrs. Hudson zu willigen Spielpuppen. Die Aufnahmen und Ausstattungen sind mittelmäßig.

Hingegen gibt es auch einige (wenige und in der Gesamtwichtung leider unwesentliche) Pluspunkte, nämlich der Auftritt Hans Schellbachs als Inspektor Lestrade, die Szene mit der Spielzeugeisenbahn (die wenigstens etwas Schwung in die Folge bringt) sowie die recht akzeptable Schlussszene. Dass aber der Agent kein Deutscher ist und der Name unbedingt geändert werden musste (man hätte ihn ja wenigstens Eduardo Lucas nennen können), ist dümmlich und blamabel. Der Einbruch wirkt nicht sonderlich erschütternd oder spannend. Lediglich Alf Marholm gibt sich einigermaßen Mühe, den (gebrochenen ?) Täter einigermaßen überzeugend darzustellen, scheitert an dieser Aufgabe aber auch weitgehend.

Alles in allem eine hoffentlich weniger als mittelmäßige Folge, die einen Beigeschmack gähnender Langeweile beim Zuschauer zurücklässt.

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Percy Lister Offline



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06.01.2008 14:08
#41 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten

Dazu ist zu bemerken, daß man es zudem versäumt hat, das Mordopfer ( in einer Rückblende ) zu zeigen. Seine Verlobte Violet Westbury wird von Inge Alexandra Fuhg so blutleer verkörpert, daß man mit Wehmut an die entsprechende Szene der Granada - Verfilmung denkt.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

23.01.2008 18:22
#42 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten
Das Beryll-Diadem
Bewertung: 4 von 5 Punkten


Nach ob der Enttäuschung der letzten Folge etwas längerer Zeit nun wieder eine Besprechung einer Schellow-Holmes-Folge.

Die Vorlage von Doyle aus den "Adventures of Sherlock Holmes" wurde auch dieses Mal um einige Vorkommnisse und Handlungsteile ergänzt. Hierbei teilen sich die Änderungen in positive und negative, wobei letztere Gruppe vor allem aus dem Versuch resultieren dürfte, einen gewissen Humor in die Folge zu bringen. Dieser ist hier so aufdringlich wie in keiner anderen Episode, auch Manja Kafkas schreckliche Mrs. Hudson erhält einen größeren Part zugeteilt. Ein weiteres Schockmoment ist die Szene mit Holmes und Watson vor dem nächtlichen Hause der Holders. Auch wenn ich nichts dagegen habe, dass Watson - und zur Not auch Holmes - einen kurzen (!) Zug zum "Spazierstock" respektive der Flasche greift, so geht es doch zu weit, wenn sie abwechselnd unter Verschütten des halben Inhalts die Gehhilfe komplett leertrinken...

Auf der anderen Seite vermag die Betonung der Rolle des Hausmädchens, das Blut im Sandhaufen und vor allem auch Holmes' Verkleidung als Landstreicher zu überzeugen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Arthur Holder im Verlauf der Geschichte nicht in Vergessenheit gerät, sondern in seiner Zelle quasi ein reges Kommen und Gehen herrscht.

Die Darstellerleistungen (wie immer abgesehen von Manja Kafka) sind brauchbar bis akzeptabel bis exzellent. Hervorzuheben sind vor allem die bereits von Percy Lister genannten Herbert Tiede und Christian Wolff, allerdings kann ich auch an Alexander Hegarths Interpretation der Burnwell-Rolle überhaupt nichts aussetzen.

Die Folge ist einigermaßen spannungs- und tempovoll, was innerhalb dieser Serie allerdings eine ganz eigene Relativität bildet. Insgesamt halte ich diese Umsetzung im Rahmen der Reihe für eine der besseren.

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28.01.2008 17:01
#43 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten

So jetzt wurden so viele bespiele genannt ,da muß ich mal dazwischen funken .Also sind die Folgen auf Farbe oder Schwarzweiß?Bekommt man die auf Deutsch zu kaufen und ist das im Stil von Peter Cushing (weil es von den 60ern ist)oder ganz was anderes.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

28.01.2008 17:03
#44 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten
1. Schwarzweiß.
2. Nicht offiziell auf DVD erschienen.
3. Anders als Peter Cushing, zwar originalgetreu, aber nicht auf Spannung und Horror, sondern auf gemütliche Unterhaltung aus.

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28.01.2008 17:31
#45 RE: Sherlock Holmes Serie in 6 Teilen ( WDR ) Zitat · Antworten

Aha ,da muß ich mal auf Ebay schnüffeln .Zu schade ,das keiner hier irgentwelche Kopien hat ,ebenfalls wie bei der Cushing Serienverfilmung.Die gibt es ja auch nur auf Englisch.

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