Als Macher der Hansi Kraus Webseite habe ich auch schon ein wenig Material ausgearbeitet. Wenn es Fragen gibt stehe ich gerne zur Verfügung. Den Lümmel Blog finde ich ne super Sache, ne Webseite wäre noch besser. Eine Webseite zum Mommsen Gymnasium gibt es ja schon, nur leider alles andere als ausführlich ;)

8 von 10 für mich, und damit knapp über dem derzeitigen Schnitt von 7,6! Der Knörzerich wäre stolz auf mich!

Ab heute gibt es einige weitere Drehortvergleiche aus Baden-Baden auf der Lümmel-Homepage. Wer überdies noch nicht am Gewinnspiel teilgenommen hat, sollte dies bald tun - es läuft nur noch bis morgen.

Warum ist die Domain nicht mehr erreichbar, Gubanov?
Hast du die Seite aufgegeben?

Gruß
Markus

Momentan bin ich bei der Umstrukturierung. Die Seite wird in Kürze wieder erreichbar sein - dann als Wiki.

Aha. gut zu wissen.
Dann musst du mir meine Frage persönlich beantworten (oder Joachim, wenn er`s weiss).
Warum ist der zweite Film der Reihe "Zum Teufel mit der Penne" als einziger Film von Horst Wendlandt produziert worden, obwohl die meisten der sonstigen Mitglieder (Schauspieler von Kraus bis Terofal, Werner Jacobs und vor allem Franz Seitz als Autor) mit an Bord waren? Warum hat Seitz nicht, wie bei allen(?) anderen Filmen, selbst produziert?

Gruss
Markus

Das hat verschiedene Gründe. Einer davon ist, dass bereits seit 1961 das Remake von "So ein Flegel" (1934 die erste Verfilmung des Spoerl-Romans "Die Feuerzangenbowle") bei der Rialto-Film angekündigt, aber immer wieder verschoben worden war. Zunächst als Peter-Alexander-Johanna-von-Koczian-Film geplant, wurde er im Constantin-Verleihprogramm 1968 schließlich als Rolf-Thiele-Film mit Peter Alexander, Cornelia Froboess, Anita Kupsch, Heinz Erhardt und Boyd Bachmann angekündigt. Diese Neuauflage wurde andererseits sicher aber auch dahingehend wieder aufgegriffen, dass zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Programms ein Erfolg des ersten Seitz-Lümmel-Films bereits abzusehen war, was sich dann später in besonderem Maße bestätigte. Dieser Erfolg brachte Wendlandt dazu, das alte Projekt umzuändern in einen zweiten Lümmel-Film-Teil. Dass die meisten Schauspieler und auch Drehbuchautor Seitz übernommen wurden, dürfte mit der Authentizität zusammenhängen, die angestrebt, aber aus finanziellen Gründen nicht in jedem Fall erreicht wurde. So musste beispielsweise durch die teure Verpflichtung von Peter Alexander auf Uschi Glas als Co-Star verzichtet werden. Insofern kann man wohl feststellen, dass Wendlandt hier Seitz einfach zuvor kam. Produktionstechnisch interessant ist übrigens, dass es sich bei "Zum Teufel mit der Penne" nicht nur um eine reine Rialto-Film-Produktion handelt, sondern um eine Koproduktion mit Terra Filmkunst, die ja später dann auch an ausnahmslos allen weiteren Original-Lümmel-Filmen beteiligt war.

Zitat von Gubanov

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Insofern kann man wohl feststellen, dass Wendlandt hier Seitz einfach zuvor kam.

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Im Grunde hast du Recht. Allerdings lässt sich ein Franz Seitz ja auch nicht einfach die Butter vom Brot nehmen. Daher ist die Formulierung, Wendlandt sei ihm einfach zuvor gekommen, zumindest unglücklich. Der Constantin Filmverleih war ja der Hauptfinanzier und da dieser schon "So ein Flegel" bei Wendlandt vereinbart hatte, konzipierte man wohl kurzerhand dieses Projekt um. Ansonsten hätte man auch zwei Pennäler-Komödien im eigenen Haus gegeneinander gehabt. Wendlandt platzierte sein Feuerzangen/Flegel-Remake ja später dennoch bei der Inter Film, wenn auch mit gänzlich anderem Stab. Die Terra Filmkunst war eine Tochter der Constantin Film und ihre Nennung bedeutet lediglich, das der Constantin Filmverleih auch an der Produktion beteiligt war. Laut Constantin Geschäftsführer Manfred Barthel war die Terra mehr oder weniger eine Mantelfirma, die aus Finanz- (und Steuergründen?) als (Co-)Produzent in Erscheinung trat.

Danke für die Ergänzung und vor allem die interessante Ausführung zur Natur der Terra Filmkunst. Allerdings ist meine Aussage zum "Zuvorkommen" keineswegs unglücklich gewählt. Die Franz-Seitz-Film drehte erst 1969 wieder einen Lümmel-Film, Wendlandt war aber bereits 1968 dazu bereit. Insofern ist es schon richtig und nur natürlich, zu sagen, dass er Seitz zuvorkam. Dass sich Seitz nicht "die Butter vom Brot" nehmen ließ, lässt sich ja auch daran feststellen, dass er dann für Rialto als Drehbuchautor fungierte. So brauchte er einerseits keine unglückliche Schnelllösung anderer Natur zu finden, trat nicht mit Wendlandt in direkte Konkurrenz und konnte dennoch am neuen "Lümmel"-Fieber mitverdienen. Es war ja auch nicht so, dass Franz-Seitz-Film und Rialto einander so erbittert gegenübergestanden hätten wie etwa Rialto und CCC im Wallace-Namen-Streit. Seitz hatte zum Beispiel schon an der Rialto-Produktion "Van de Velde: Die perfekte Ehe" mitwirkt und im Endeffekt standen beide Gesellschaften sowieso gemeinsam unter dem "Constantin-Schirm".

Die Produktion eines Filmes ging zu dieser Zeit jedenfalls nur über das Zusammenspiel von Verleih und Produktionsfirma. Da die Lümmel-Serie von Constantin/Seitz gestartet wurde konnte sich nicht einfach ein anderer Produzent einschalten und einen zweiten Teil anbieten. Da hätte ja auch der Brauner kommen können, oder Karl Spiehs. Franz Seitz seinerseits hatte 68 keine anderen Projekte, die ihn daran gehindert hätten, einen zweiten Lümmel-Teil herzustellen. Daher muss der entscheidende Faktor der Verleih gewesen sein, der als Hauptfinanzier entscheidenden Einfluss auf die Produktion nehmen konnte. Und hier hast du ja schon ganz Richtig das Projekt "So ein Flegel" genannt. Der Unterschied ist nur: Wendlandt konnte nicht das Projekt in Eigenregie in einen zweiten Lümmelfilm umkonzipieren, dieser Anstoss muss aus den oben von mir genannten Gründen vom Verleih gekommen sein. Dies wollte ich nur ergänzen.

Vrgl. ->

Zitat von Gubanov

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Dieser Erfolg brachte Wendlandt dazu, das alte Projekt umzuändern in einen zweiten Lümmel-Film-Teil

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War der Seitz nicht auch mal zwischendurch so pleite, dass er keine Garantien zur Finanzierung aufbringen konnte? Zumindest ist sowas meiner Erinnerung zufolge in der Horst-Wendlandt-Biografie beschrieben, wobei ich fast meine, dass das erst später gewesen ist. Könnte ja auch ein Grund gewesen sein...

Gruß
Jan