Zitat von Fabi88 Mir war klar, dass eine Diskussion unnötig ist, vorallem weil ich den Film um den es geht nicht kenne!
Eine Bildungslücke die du schnellstens füllen solltest! Und wer weiß? Gerade bei "Die Stunde wenn Dracula kommt" ist die Wahrscheinlichkeit, das er dir gefällt- obwohl es sich um einen Horrorfilm handelt- wohl gar nicht so gering- denn die Tugenden der Wallace-Filme bringt er zu großen Teilen mit sich- das einzige was dich vielleicht stören könnte ist das fantastische Grundthema- aber das ist nicht sonderlich präsent...
Ein toller Versuch von Harald Reinl ins Vampir-Genre!Mit Lex Barker und Karin Dor als Traumpaar wunderschön besetzt!Tolle Nebel-Wald-Bilder verleihen ein perfektes stilsicheres Gothic-Gefühl.Ein Meilenstein.
den film dazu habe ichzwar nicht gesehen! (leider) aber dafür die dazugehörige geschichte! und wi alle edgar allan poe geschichten war sie wieder wunderbar!
Edgar Allan Poe ist Klasse, aber seine Geschichte hat mit diesem Film etwa 0,1 % zu tun. Du solltest dir den Film doch mal kaufen, denn allein die DVD ist schon toll! Dann kannst du hier ja deine Meinung reinschreiben...
es hätte mich auch gewundert, denn diese kurze geschichte in einen spielfilm umzuwandel, erscheint mir wirklich als nicht möglich! ist auch: "doppelmord in der rue morgue" verfilmt? das interessiert mich brennend!
Zitat von Blinde Jackes hätte mich auch gewundert, denn diese kurze geschichte in einen spielfilm umzuwandel, erscheint mir wirklich als nicht möglich!
Natürlich ist das möglich, siehe Vincent Price, der hat doch bei sehr vielen E.A Poe Romanverfilmungen mitgewirkt. U.A. auch bei "Das Pendel des Todes".
1908 war die Poe-Vorlage "Murders in the Rue Morgue" die erste Poe-Verfilmung überhaupt. Es folgten Verfilmungen 1914, 1954, 1968, 1971, 1973 bis hin zu der o.g. Verfilmung.
Grundsätzlich haben die Poe-Adaptionen selten etwas mit der Vorlage des Autors gemeinsam. Das aber ist künstl. Freiheit die die Filmbranche genießt.
Joachim.
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
25.01.2010 18:37
#56 RE: Bewertet "Die Schlangengrube und das Pendel"
Zitat von GubanovProvokante (?) Frage: Welche "Rue Morgue"-Verfilmung ist die beste?
Fragen nach Poe-Verfilmungen sind nie provokant - dazu sind sie in den meisten Fällen zu weit vom Autor entfernt. Die vielleicht unterhaltsamste bzw. am besten umgesetzte Version dürfte die aus dem Jahre 1971 von Gordon Hessler sein - mit Jason Robards, Herbert Lom, Aldopho Celi, Christine Kaufmann und Maria Perschy. Christopher Wicking, der bereits das Drehbuch für die Poe-Adaption "Im Todesgriff der roten Maske" schrieb adaptierte auch dieses Mal die Poe-Vorlage.
Auch ich kann absolut nichts mit Horrorfilmen anfangen. DIE SCHLANGENGRUBE UND DAS PENDEL hat mich aber wirklich begeistert. Gegruselt habe ich mich keinesfalls, trotzdem ist die Atmosphäre gerade im ersten drittel wirklich unruhig, unangenehm und zuweilen auch sehr pessimistisch.
Realisten werden mit diesem Film wenig Freude haben. SCHLANGENGRUBE ist ein Märchen, ein Traum, der kurz vor Filmende endet. Dann nämlich wenn Regulas Burg in sich zusammenfällt und der Held der Geschichte mit seiner Geliebten im Arm unversehrt in den Trümmern steht. Harald Reinl, hat Träumen entsprechend, sehr allgemein inszeniert und schiebt Handlungsdetails eher in den Hintergrund. Mittel, die gebraucht werden um dem Bösen zu entkommen oder Mittel die das Böse braucht um das Gute zu bekommen sind ganz plötzlich einfach da. Reinl rückt vielmehr Bilder in den Vordergrund. Romantische Sonnenuntergänge, steinerne Fratzen, trostlose und kühle Drehorte, und surreale Wandmalereien werden mit einem wunderbaren Score von Peter Thomas unterstrichen. Als Horrorfilm ist SCHLANGENGRUBE gar nicht geeignet, dafür sind die Effekte zu naiv und zu komisch. Aber audio-visuell ist der Film wirklich eine Delikatesse!
Eigentlich wollte ich den Film gar nicht sehe, da ich lieber die Bücher von Edgar Allan Poe lese. Man kann da besser seine Fantasie spielen lassen. Doch nachdem ich den Film gesehen, muss ich sagen, er ist gut gemacht. Die Darsteller haben mir gut gefallen. Besonders Karin Dor und natürlich Christopfer Lee waren super. Lex Baker nicht als Western und Abendteuererheld zu sehen, war schon der Hammer. Gerne hätte ich gewusst, was Poe zu seiner Verfilmung gesagt hätte, wenn er ihn gesehen hätte.
Da der Thread zu neuem Leben erwacht ist, krame ich einen älteren Kurzkommentar meinerseits hervor:
Die Schlangengrube und das Pendel
Graf Regula (Christopher Lee) war unartig, ergo musste er gevierteilt werden. Schliesslich kann man nicht einfach so zwölf Jungfrauen killen (...oder doch?). 35 Jahre sind seit der Hinrichtung des Grafen vergangen. Roger Mont Elise (Lex Barker) und die schöne Baroness Lilian von Brabant (Karin Dor), erhalten mysteriöse Einladungen in die Gemäuer des Grafen. Roger erhofft sich Hinweise auf seine Herkunft, Lilian hofft auf eine Erbschaft. Doch die beiden und ihre Begleiter sollen eine böse Überraschung erleben...
Ein Gothic-Gruselstreifen aus Deutschland! Eine echte Rarität, eine wirklich gelungene dazu! Harald Reinl sollte jedem als Regisseur von Winnetou, sowie diversen Edgar Wallace Verfilmungen bekannt sein. Hier tobt er sich auf angenehme Weise auf einem anderem Spielplatz aus, nutzt einen Stoff von Poe für seine Zwecke. Dabei werden in allerlei gute Zutaten der Filmküche eingesetzt. Die Musik klingt zwar ab und an mehr nach einem Edgar Wallace Film, doch die Ausleuchtung einiger Szenen erinnert an die Arbeiten von Meister Mario Bava. Diverse Klassiker der britischen Horror-Götter Hammer, scheint Herr Reinl auch gesehen zu haben. Die Darsteller wurden gut gewählt, Christopher Lee ist sowieso eine sichere Bank, Lex Barker spielt gewohnt hölzern, dabei aber immer sympathisch. Karin Dor ist ein echtes Schnuckelchen, obschon sie sind besonders jungfräulich anmutet.
Fazit: Ein schöner, im positiven Sinne altmodischer Gruselfilm, nicht so genial wie Bava, nicht so kultig wie Hammer, etwas naiv umgesetzt, was aber der Freunde keinen Abbruch tut. Eine schöne DVD aus dem Hause E-M-S, angereichert mit einer ordentlichen Dosis Bonus-Material.
Ergibt 7,5/10 patriotische Punkte
***
Nachtrag: Ich bin E-M-S sehr dankbar für die ansprechende DVD-Auswertung, die diese kleine Perle der Vergessenheit entreisst. Ein knuffiges Gruselvergnügen.