Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 25 Antworten
und wurde 2.009 mal aufgerufen
 James-Bond-007-Forum
Seiten 1 | 2
patrick Offline




Beiträge: 3.245

18.08.2015 14:52
#16 RE: Bewertet: "Lizenz zum Töten" (16) Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #15
Zitat von patrick im Beitrag #14
Warum gerade diesem Streifen kein großer Erfolg beschieden war, ist mir persönlich völlig unbegreiflich

Diese Frage beantwortest Du Dir ja schon selber:

Er glänzt weiterhin durch fehlendes Charisma und überzeugt dabei als Frauenschwarm, wie schon gehabt, in keinster Weise. Er hat in etwa die Ausstrahlung des "netten Nachbarn von Nebenan".
Obwohl ich Timothy Dalton nach wie vor für den schwächsten Bond halte, der jemals die Rolle bekleidet hat...

Ich denke, dass dies der Hauptgrund für den mässigen Erfolg des Films war. Bei mir war es zumindest so.


Natürlich ist das eine mögliche Erklärung. Drehbuch und Inszenierung sind aber wirklich stark. Mir ist lieber eine gute Handlung mit schwachem Darsteller als eine schwache Handlung mit gutem Darsteller (siehe "Diamonds are Forever"). Außerdem denkt nicht jeder über Dalton so wie wir. Er gilt ja als umstritten, was besagt, dass er seine Fangemeinde gehabt haben muß, wie groß die auch immer war/ist.

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

18.08.2015 14:53
#17 RE: Bewertet: "Lizenz zum Töten" (16) Zitat · Antworten

Zunächst einmal ein großes Lob an patrick für die vielen ausführlichen und sehr gelungenen Besprechungen (unser Geschmack scheint sich auch in vielerlei Hinsicht zu ähneln)!

Bezüglich Timothy Daltons schauspielerischer Leistung liegen wir allerdings weit auseinander. Ich halte ihn nach wie vor für einen exzellenten Hauptdarsteller, wenn auch nicht für den besten. Da sind besonders Connery und Craig noch bedeutend stärker. Besser als der rückblickend ziemlich uncharismatische Pierce Brosnan ist Dalton jedoch allemal.

Der verhältnismäßig geringe Erfolg von "Lizenz zum Töten" dürfte wohl diverse Gründe haben. Jedenfalls kann man nicht bestreiten, dass Daltons Bond-Interprtation - neben der von George Lazenby - dem Original-Bond aus Ian Flemings Romanen am nächsten kommt, was ich als begeisterter Romanleser sehr zu schätzen weiß. Ob es nun vordergründig am bei der Masse nicht ganz so gut ankommenden Bond-Darsteller liegt oder an der viel ausführlicher gezeigten Brutalität oder überhaupt daran, dass man zahlreiche bisher bewährte Konzepte über den Haufen wirft (Bond kündigt und handelt praktisch als Gesetzloser auf eigene Faust) - ich würde sagen all das zusammen wirkte auf einen nicht unerheblichen Teil des Publikums ungewöhnlich, wenn nicht gar schockierend. Ich selbst finde das alles seit jeher wunderbar unkonventionell und spannend. Auch wenn die Qualitäten von "Lizenz" mitlerweile von viel mehr Bond-Fans anerkannt werden als zur Zeit seiner Entstehung, gibt es doch nach wie vor zahlreiche kritische Stimmen, die diesen Film überhaupt nicht ausstehen können und bei denen sind die Argumente, welche ich am häufigsten lese immer noch "schlechter Hauptdarsteller" und "viel zu brutal".

Mein Fazit: "Lizenz" kann man durchaus als Vorreiter der Craig-Ära betrachten. In der langen und im Großen und Ganzen weniger rühmlichen Phase zwischen Lazenby und Craig, sprich 1971 bis 2002 sind die beiden Dalton-Filme für mich die eindeutigen Highlights, noch vor den besten Moore-Filmen "Spion" und "Mission".

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

18.08.2015 20:02
#18 RE: Bewertet: "Lizenz zum Töten" (16) Zitat · Antworten

Es mag ja sein, dass Dalton ein besserer Schauspieler als Brosnan oder Moore ist - als James Bond passt er jedenfalls nicht. Ich persönlich fand ihn hier fast lächerlich (ist natürlich übertrieben), da ich ihm den "Weiberheld" - im Gegensatz zu allen seinen 3 Vorgängern - in keinster Weise abnehme. Auch seine beiden NAchfolger sind für meinen Geschmack wesentlich glaubwürdigere "James Bond". Schade eigentlich, denn die Stories seiner beiden Filme waren wirklich gut - was man von den Brosnsn-Filmen - mit Ausnahme von Goldeneyeye und bedingt Die another day - leider nicht sagen kann.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

18.08.2015 20:09
#19 RE: Bewertet: "Lizenz zum Töten" (16) Zitat · Antworten

Zitat von Der schwarze Abt im Beitrag #17
Zunächst einmal ein großes Lob an patrick für die vielen ausführlichen und sehr gelungenen Besprechungen (unser Geschmack scheint sich auch in vielerlei Hinsicht zu ähneln)!



Vielen Dank!

Für mich ist ganz eindeutig Sean Connery der beste Bond, gefolgt von George Lazenby. Die beste Bond-Ära sind für mich ganz klar die 60er-Jahre. Die Romane kenne ich leider nicht und kann da keine Vergleiche ziehen. Ich habe die Bond-Filme ungefähr in der Reihenfolge ihrer Entstehung gesehen und dabei Connery von Anfang an als perfekte Besetzung betrachtet. Das ist er dann auch geblieben. In der Phase von 1971 bis 2002 gefallen mir eigentlich auch nur "Spion", "Mission" und "Lizenz" so richtig gut. Craig hat dann mit "Casino" und "Skyfall" Gott sei Dank wieder die ersten herausragenden Bonds seit "Lizenz" bedient.

Moors Filme finde ich, mit Ausnahme der beiden genannten, durchschnittlich bis stark unterdurchschnittlich. Auch der recht beliebte "Leben und Sterben lassen" ist eigentlich nichts Besonderes.
Als Bond-Darsteller hat Moore mir zu Beginn seiner Bond-Karriere eigentlich recht gut gefallen. Im Laufe der Zeit nutzte er sich stark ab und fing an, mir auf die Nerven zu gehen. Der immer penetranter werdende Slapstick hat mich dann so richtig abgetörnt. Eine positive Entwicklung war, das dieser mit ihm auch wieder verschwand. "Lizenz" ist mir 1989 im Kino überhaupt nicht übermäßig brutal vorgekommen. Ich sah ihn als ernsten Action-Thriller und damit als genau das, was ich haben wollte. Er wirkte auf mich nicht einmal sosehr unkonventionell. Connery war ja auch nicht gerade zimperlich.

Craigs Filme habe ich ja ganz zu Beginn besprochen und machte erst danach chronologisch weiter. Grund dafür war, dass ich diese vor "Spectre" als unmittelbare Vorgänger relativ frisch in der Erinnerung haben wollte und nicht wusste, ob sich das ausging. Mittlerweile sieht's ja ganz danach aus, das ich's locker geschafft hätte. Jedenfalls bleiben jetzt nur noch die 4 Brosnans übrig. Von denen habe ich leider keinen einzigen besonders interessant in Erinnerung. Ich habe sie alle im Kino gesehen und dann höchstens einmal im Fernsehen. Somit ist hier genau das Gegenteil zu den Bond-Filmen der 60er der Fall. Die kenne ich nach unzähligen Sichtungen praktisch auswendig. Der positive Aspekt ist, dass ich mich an Brosnan alles andere als satt gesehen habe. Vielleicht besteht eine kleine Chance, dass ich sie heute besser bewerte. Im Rückblick auf die übrigen Bonds ist diese allerdings sehr gering. Da hat sich mein Geschmack so gut wie gar nicht gewandelt. Man darf sich also keine Brosnan-Lobeshymnen aus meinem Mund erwarten. Und er bleibt ziemlich sicher der einzige Bond, der keinen einzigen Film in meinen Top-Ten hat.

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

18.08.2015 21:03
#20 RE: Bewertet: "Lizenz zum Töten" (16) Zitat · Antworten

Entspricht in so gut wie jedem Punkt auch meiner Meinung!

Um nochmal auf Pierce Brosnan zurückzukommen, so möchte ich noch anmerken, dass mir "GoldenEye" ganz gut gefällt, eindeutig sein bester und verständlichster Bond-Film, wenn auch etwas überzogen. "Morgen" und "Welt" halte ich dagegen für weniger interessant und unterm Strich unterdurchschnittlich, die sind in erster Linie wegen der guten Action-Szenen noch recht sehenswert. "Stirb an einem anderen Tag" finde ich einfach nur grauenhaft. Der beginnt zwar recht vielversprechend, entpuppt sich aber nach einer Stunde als unverständlicher Science-Fiction-Nonsens mit peinlichen Spezialeffekten.

Brosnan selbst hat ja vor einiger Zeit bestätigt, dass er weder sich selbst als Bond noch seine Filme überzeugend findet. Er kann sie sich gar nicht mehr ansehen, meint er...

patrick Offline




Beiträge: 3.245

19.08.2015 07:27
#21 RE: Bewertet: "Lizenz zum Töten" (16) Zitat · Antworten

Ganz furchtbar finde ich die Szene mit dem unsichtbaren Auto, oder jene, wo Bond zwischen den Eisbergen surft.

Aber jetzt will ich nicht allzuviel vorwegnehmen. Die Brosnan-Besprechungen werden demnächst folgen.

Bin selber gespannt auf mein Gesamt-Rating, das danach folgen wird. Momentan trägt der erschreckend thrashige "Diamantenfieber" für mich die rote Laterne. Mal sehen, ob einer von den Brosnans diese streitig macht.

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

19.08.2015 13:46
#22 RE: Bewertet: "Lizenz zum Töten" (16) Zitat · Antworten

Zitat von patrick im Beitrag #21
Ganz furchtbar finde ich die Szene mit dem unsichtbaren Auto, oder jene, wo Bond zwischen den Eisbergen surft.

Ja, die sind wirklich absolut grottig. "Diamantenfieber" ist aber auch kaum besser. Für mich nach "Stirb an einem anderen Tag" und "Moonraker" der drittschlechteste Bond-Film.

Bin schon sehr gespannt auf die noch ausstehenden Bewertungen und dein Gesamt-Ranking.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

19.08.2015 14:42
#23 RE: Bewertet: "Lizenz zum Töten" (16) Zitat · Antworten

Zitat von Der schwarze Abt im Beitrag #22

Ja, die sind wirklich absolut grottig. "Diamantenfieber" ist aber auch kaum besser. Für mich nach "Stirb an einem anderen Tag" und "Moonraker" der drittschlechteste Bond-Film.

Bin schon sehr gespannt auf die noch ausstehenden Bewertungen und dein Gesamt-Ranking.


Da dürften wir durchaus zusammenkommen, wobei ich Octopussy auch nicht unerwähnt lassen will.

Auf das Gesamtranking bin ich selber gespannt. Die Brosnans kann ich in meiner Erinnerung zuwenig gut abgrenzen. Deren Neu-Sichtungen sind dafür besonders wichtig.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

19.08.2015 16:38
#24 RE: Bewertet: "Lizenz zum Töten" (16) Zitat · Antworten

Zitat von Der schwarze Abt im Beitrag #22
"Diamantenfieber" ist aber auch kaum besser. Für mich nach "Stirb an einem anderen Tag" und "Moonraker" der drittschlechteste Bond-Film.

DIE WELT IST NICHT GENUG und vor allem der wirklich schlechte DER MORGEN STIRBT NIE gefallen Dir besser als die 3 genannten Filme?? Kaum zu glauben. Ich finde zwar auch, dass DIAMANTENFIEBER der schlechteste Connery-Bond ist und MOONRAKER der schwächste Moore-Bond, aber DER MORGEN STIRBT NIE ist doch totaler Schwachsinn.

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

19.08.2015 17:07
#25 RE: Bewertet: "Lizenz zum Töten" (16) Zitat · Antworten

"Der Morgen stirbt nie" und "Die Welt ist nicht genung" sind definitiv keine guten Filme, aber als totalen Schwachsinn kann ich nur "Stirb an einem anderen" bezeichnen. Die dämliche Surf-Szene, das Laserstrahlen-Wirrwar, die alberne Hightech-Rüstung von Graves und seine blöde Schlafmaske, das unsichtbare Auto, der Eispalast, der fürchterliche Titelsong, die in keiner Weise überzeugende Halle Barry und am Ende, wenn Graves mit seinem aus "Diamantenfieber" geklauten Supersateliten noch die Landschaft abgrast, geht auch der letzte Rest von Logik flöten. Einen peinlicheren Jubiläums-Bond hätte es damals gar nicht geben können. Für mich ist dieser Trash ohne jeden Zweifel der schlechteste Film der Reihe. Da sind "Morgen" und "Welt" VIEL erträglicher!

Ray Offline



Beiträge: 1.930

23.07.2017 02:21
#26 RE: Bewertet: "Lizenz zum Töten" (16) Zitat · Antworten

James Bond 007 - Lizenz zum Töten (Licence to Kill) (GB 1989)

Regie: John Glen

Darsteller: Timothy Dalton, Robert Davi, Carey Lowell, Talisa Soto, Benicio del Toro, Anthony Zerbe, Desmond Llewelyn, Robert Brown, Caroline Bliss u.a.



"Lizenz zum Töten" bedeutete eine große Zäsur in der Bond-Reihe und damit einhergend eine Reihe von Abschieden. Der letzte Bond mit Timothy Dalton in der Hauptrolle, die letzte Bond-Regie John Glens, das letzte Drehbuch, an dem Richard Maibaum mitwirkte, der letzte von Maurice Binder gestaltete Vorspann...

Damals kein großer Erfolg, drängt sich heute die Assoziation zu den Craig-Bonds und gleichsam die Frage auf, wie der Film wohl beim heutigen Publikum angekommen wäre. Ähnlich wie bei "Ein Quantum Trost" kann man dem Film natürlich vorwerfen, weitgehend humorlos oder gar "unbondig" zu sein. Tatsächlich wirkt "Lizenz zum Töten" wie ein aufgepimpter B-Actioner. Eine Ein-Mann-Armee gegen einen Drogenbaron, das klingt nicht nur nach 80er-Jahre-Action, das sieht auch so aus. Hart, handgemacht und mit reichlich Explosionen. Der Umstand, dass der Film in den USA und Mexiko spielt, und die Besetzung mit Robert Davi sowie Benicio del Toro als Schurken trägt zu dem amerikanischen Flair des Films bei. Davi spielt seine Rolle sehr charismatisch und überzeugend, obschon oder gerade eben weil er kein Klischee auslässt und dabei reichlich B-Movie-Charme versprüht. Benicio del Toro zeigt in dem kleinen Part echte Akzente und bleibt als einer der besten "Handlanger" in Erinnerung. Mit Pedro Armendáriz junior in der Rolle des Hector Lopez sieht man den Sohn des Kerim Bey-Darstellers Pedro Armendáriz aus "Liebesgrüße aus Moskau".

Der Film kommt schnell in die Gänge und bietet eine erfrischend schlanke Story, die ohne überkonstruierte Wendungen auskommt. So geradlinig war Bond selten. Dabei ist "Lizenz zum Töten" weniger der Bond für die ganze Familie, sondern eher der Film für den männlichen Single-Haushalt, zumal Daltons Darstellung wohl wenige Frauenherzen höher schlagen lassen dürfte. Man darf als geneigter Beobachter sogar an Bonds doch sonst so untrüglichem Geschmack bei Frauen zweifeln, wenn er am Ende der bildschönen Talisa Soto die kalte Schulter zeigt und stattdessen mit der vergleichsweise biederen und aufgesetzt eifersüchtigen Carey Lowell in den Pool hüpft.

Die Action fällt nicht übermäßig spektakulär, aber durchweg packend aus und wirkt zu keinem Zeitpunkt überzogen. Auch insoweit passte man sich demnach der übrigen Herangehensweise an, realistischer und rauer daherzukommen. Das von Gladys Knight eingesungene Titellied fällt im Vergleich zu den beiden Vorgägern weniger poppig und dafür umso klassischer aus, ohne dabei einen Höhepunkt innerhalb der Reihe darzustellen. Den Film an sich dürfte man heute insgesamt getrost unter "Geheimtipp" verbuchen.


Wenn einen weder die dezente Darstellung Daltons noch die raue Gangart des Films stört, kann man mit dem B-Movie-Charme versprühenden "Lizenz zum Töten" durchaus seinen Spaß haben. 4,5 von 5 Punkten.

Seiten 1 | 2
 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz