Ende der zwanziger Jahre stieg E.W. im Filmgeschäft ein. Er war Aufsichtsratsvorsitzender bei der British Lion Film Corporation und versuchte sich auch als Regisseur in den Beaconsfield Studios in Buckinghamshire. Nicht weit weg lag Bourne End an der Themse, wo er sich zunächst – er mochte diesen Ort – ein möbliertes Haus mietete. 1929 kaufte er dann das Haus Chalklands, was er an- und ausbaute. Dieses Anwesen gehörte ihm bis zu seinem Tode.
Von London braucht man ca. 1 Stunde mit der Bahn. Es gibt ab Paddington Station stündliche Verbindungen bis Maidenhead. Dort steigt man in die Kleinbahn nach Marlow, den „Marlow Donkey“, um. Woher dieser Spitzname stammt, ist unklar. Es ist wie Bahnfahren früher, da der Zug über unverschweißte Schienen rattert, vorbei an Stationen mit so merkwürdigen Namen wie „Furze Platt“. Direkt nach dem Überqueren der Themse hält der Zug in Bourne End, wo er dann rückwärts auf einer Nebenstrecke der Nebenlinie noch eine Station weiter fährt. Die Wallace-Fans steigen aber in Bourne End aus. Am kleinen Bahnhofsgebäude hängt ein übersichtlicher Stadtplan. Der Ort hat heute ca. 5300 Einwohner. Die Hauptstraße links herunter trägt im Zentrum den etwas hochtrabenden Namen „Parade“, wo sich die wenigen Geschäfte befinden. Etwas weiter geht es dann rechts die „Blind Lane“ hoch. Mit der Suche nach Chalklands war es nicht so einfach. Zunächst stößt man links auf eine kleine Ringstraße dieses Namens, die jedoch nichts mit dem gesuchten Anwesen zu tun hat. Eine ältere Dame, die meinen suchenden Blick bemerkte, bot gleich ihre Hilfe an; von Edgar Wallace hatte sie jedoch nichts gehört... Nun, die Blind Lane weiter entlang und am Waldrand hügelan stieß ich dann rechterhand erfreut auf den EDGAR WALLACE PLACE! Zugegeben, es ist nicht mehr als ein Stück Zufahrt zu einem Anwesen, die als kleiner Platz mit Rasen und Scheinwerfer aufgepeppt worden ist. Aber immerhin, es dürfte wahrscheinlich das einzige öffentliche Straßenland im UK sein, was nach ihm benannt wurde. Sollte es nicht so sein, bitte hier posten. Die Ortsgemeinde hat hier zwei edel aussehende schwarze Schilder mit goldener Schrift angebracht – sehr angemessen. Sollte es einmal einen Ausflug mit dem E-W-Forum hierher geben, wäre dies der ideale Spot für ein Gruppenfoto.
Das hinter einem schwarzen Gittertor etwas abseits liegende große Haus vermutete ich dann ganz logisch als Chalklands, lag damit aber gänzlich falsch. Übrigens, dieses Haus ist momentan zu mieten oder zu kaufen. Wer also gerade nach England ziehen möchte und in seinem Absender die schöne Bezeichnung „Edgar Wallace Place 1“ führen möchte, hat jetzt die einmalige Gelegenheit dazu. Es kostet lediglich das kleine Mietsümmchen von rd. 24.000 Pfund monatlich, aber die Gegend ist wirklich hübsch! Später erfuhr ich dann von einer anderen Dame, dass das ein paar Schritte weiter hoch gegenüber auf der linken Seite gelegene Haus früher Chalklands hieß und E.W. gehörte. Es wurde nach seinem Tode an eine religiöse Gemeinschaft verkauft, hieß dann Unity House und ab 1977 „Vedanta Centre“. Es ist die einzige Niederlassung der aus Indien stammenden Ramakrishna-Sekte im UK und dient heute als Gäste- und Schulungshaus. Kein Schild deutet auf die heutige Verwendung hin, aber in dieser Gegend ist das auch nicht üblich; Besucher wissen hier, wo sie hin wollen. Ich traute mich nicht, auf dem Grundstück herumzulaufen, fand später aber auf der Homepage dieser Gemeinschaft ein einigermaßen aktuelles Foto von der Gartenfront des Hauses.
Auf genau dieser Freitreppe wurde E.W. 1930 mit der Filmcrew des „Squeaker“ aufgenommen. Das Bild kann unter http://www.frenchpix.com/earliest.html angesehen werden. Hier finden sich auch noch andere Aufnahmen, u.a. vom Set von „The Frightened Lady“. Von der Straße aus sieht das Haus kleiner aus, als es ist. Es macht aber einen sehr gemütlichen Eindruck, duckt sich fast am Waldrand (vielleicht war es 1929 noch nicht so zugewachsen). Es heißt, von seinem Arbeitszimmer konnte E.W. auf den kleinen Friedhof in Fern sehen (die Richtung stimmt jedenfalls), wo er dann schon 1932 auch begraben wurde.
With kindly regards Barnaby
Editiert von Gubanov am 19.07.2010 um 09.50 Uhr - Bilder eingefügt
Danke für diesen interessanten und auch sehr amüsanten Bericht. Auf zwei Dinge möchte ich näher eingehen:
Zitat von BarnabyVon London braucht man ca. 1 Stunde mit der Bahn. Es gibt ab Paddington Station stündliche Verbindungen bis Maidenhead. Dort steigt man in die Kleinbahn nach Marlow, den „Marlow Donkey“, um.
Hier erkennt man Ortsnamen aus den Wallace-Romanen wieder, die Wallace offenbar gut bekannt waren. Marlow spielt ja beispielsweise eine wichtige Rolle in "Die Bande des Schreckens".
Zitat von BarnabyNun, die Blind Lane weiter entlang und am Waldrand hügelan stieß ich dann rechterhand erfreut auf den EDGAR WALLACE PLACE! Zugegeben, es ist nicht mehr als ein Stück Zufahrt zu einem Anwesen, die als kleiner Platz mit Rasen und Scheinwerfer aufgepeppt worden ist. Aber immerhin, es dürfte wahrscheinlich das einzige öffentliche Straßenland im UK sein, was nach ihm benannt wurde. Sollte es nicht so sein, bitte hier posten.
Aber gern doch. Ich hoffe, es ist erlaubt, Screenshots von Google Earth hier zu posten:
Zu sehen ist eine kleine Straße namens Edgar Wallace Close in Southwark, London. Vielleicht wäre dies eine Adresse für deine nächste Sightseeing-Tour, auch wenn es dort vermutlich nicht allzu viel zu sehen geben wird.
Editiert von Gubanov am 19.07.2010 um 10.00 Uhr - Bilder eingefügt
Die Überraschung ist Dir geglückt Gubanov, den E-W-Close kannte ich noch nicht, und mein Stadtplan gibt darüber auch keine Auskunft!! Muss ich doch gleich mal bei Google maps nachstöbern, denn auf dem Luftbild kann man nicht wirklich viel erkennen. Es muss ganz in der Nähe der späteren Schule sein, die Dick nach dem Umzug der Familie Freeman nach Peckham noch für zwei Jahre besuchte. Let's go to Peckham!
Zitat: Im Verrätertor gibt es sehr schöne Aufnahmen von London, hast Du diese Orte tlw. auch mal besucht ?
Es gab einige Aufnahmen im und um den Tower, da war ich vor etlichen Jahren mal drin. Es ist sauteuer geworden und wimmelt von Touristen in der Ecke. Dazu fällt mir nicht so viel interessantes ein, was man nicht ohnehin irgendwo nachlesen könnte.
Ungefähr auf halbem Wege zwischen Bourne End und Little Marlow liegt der kleine Weiler Fern, der genaugenommen nur aus einer sich schlängelnden Straße besteht. Aus der Geschichte dieses zu Little Marlow gehörenden Ortsteils ist nur bekannt, dass sich dort in früheren Zeiten das Armenhaus des Dorfes befand (das bemerkenswerterweise selbst auch nur aus drei Strassen besteht) und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dort eine Fabrik für Stickereien betrieben wurde. Heute gehören die Anlieger offensichtlich eher zu den besser situierten Bürgern. Hat man es geschafft, die stark befahrene Landstraße zu überqueren und ist in die Fern Lane eingebogen, wird man von der angenehmen Ruhe und den gepflegten kleinen Häusern mit viel Grün überrascht. Die englische Liebe zum Gärtnern kann man hier vor jedem Haus betrachten, es blüht nur so an allen Ecken (Beispielfoto). Ziemlich am Ende der Schlängelstraße geht es rechts herum zum Friedhof durch einen wenig spektakulären Eingang. Steinerne Totenköpfe habe ich dort nicht entdeckt.
Der eine halbe Meile von hier entfernt liegende Kirchhof von Little Marlow war irgendwann zu eng geworden und konnte aus Platzgründen nicht vergrößert werden. Zur Jahrhundertwende wurde dann dieser Friedhof eröffnet. Die kleine Kapelle ist im Jahre 1900 konsekriert worden. Rechter Hand liegt der eindeutig ältere Teil des Friedhofs, links eine neuere Erweiterung. In der letzten Reihe hinter der Kapelle liegt die Grabstätte des Schriftstellers, ohne den es dieses Forum nicht geben würde. Ist es dann gefunden und steht man glücklich davor, ist das Grabmal keineswegs mickrig, sondern mehr als mannshoch. Bei näherer Betrachtung ist es auch kein einfaches Steinkreuz, sondern es sieht aus wie weißer Marmor, von jahrzehntealter Patina bedeckt. Die Grabanlage ist im Gegensatz zu vielen anderen auf diesem älteren Friedhofsteil nicht eingesunken und schief, sondern gerade und nicht überwachsen, was auf eine gewisse Grundinstandhaltung schließen lässt. Grabpflege wird allerdings nicht oder sehr selten betrieben, da altes Laub und Nadeln reichlich auf den Quarzkieseln lagen. Wer plant, mal dorthin zu fahren, sollte ruhig an Handschuhe, Gartenschere u.ä. Utensilien denken, um die notwendigen Arbeiten zu tun.
Die ausführliche Biographie im Hinterkopf, stellen sich hier bei mir weniger die Gedanken an die Stimmung der Rialto-Filme ein (wobei hier durchaus einige Szenen hätten gedreht werden können!), die ja auch erst rund 30 Jahre nach seinem Tode entstanden sind. Die großen Buch- und Theatererfolge hatte E.W. erst in seinen letzten Lebensjahren, während er sich vorher in diversen Berufen betätigte: als ausgebildeter Sanitätssoldat, Kriegsberichterstatter, Journalist, Zeitungsherausgeber, Theaterbetreiber. Bei dem immensen Pensum an Arbeit, das er sich selbst immer stärker auferlegt hatte, kam die Gesundheit zu kurz und er starb relativ früh. Wenn man bedenkt, wie bekannt er einmal in England war, wundert es schon, dass die Grabstätte nicht öfter gepflegt wird. Vielleicht ist der Ort einfach zu abgelegen.
Nach dem Grab-sauber-machen, Grablicht aufstellen, ehrendem Gedenken und Erinnerungsfoto knipsen habe ich mich auf dem Friedhof noch umgesehen und noch eine andere Fotoperspektive aus einiger Entfernung gewählt.
Auf den ersten Blick könnte man hier natürlich mit Recht sagen, dass es alles etwas vernachlässigt aussieht. Auf den zweiten Blick fand ich aber, dass ich dem Anblick durchaus etwas abgewinnen kann. Die allmählich alles überwuchernde Natur – in gewissen Abständen zurückgeschnitten – zeigt dem Besucher sinnbildlich, wie alles Irdische eben vergänglich ist. Nach vielen Jahrzehnten gibt es keine Angehörigen mehr, die die Gräber pflegen, aber den Toten wird ihre letzte Stätte nicht nach 20 oder 25 Jahren weggenommen (wie auf den meisten Friedhöfen in Deutschland üblich), sondern ist noch vorhanden. Wie langweilig sehen dagegen manche moderne Friedhöfe aus!
Dem E-W-Grab ist zu wünschen, dass es auch zu seinem 100. Todestag im Jahre 2032 noch steht – und sich jemand an dem Tag dann auch daran erinnert!
With kindly regards Barnaby
P.S. Einen Hund habe ich am Grab nicht heulen gehört; vielleicht hatte der an dem Tag gerade frei…
P.P.S. Es gehört eigentlich nicht direkt in diesen Thread, aber für diejenigen, die es interessiert, hier noch ein Hinweis: Gar nicht weit weg von Bourne End in südöstlicher Richtung liegt das Städtchen Gerrards Cross. Dort liegen auf dem Kirchhof der St. James Church die beliebte Miss Marple-Darstellerin Dame Margaret Rutherford und ihr Ehemann Stringer Davis begraben. Verbindung: Gerrards Cross ist mit Chiltern Railways von London Marylebone Station in 25 Minuten zu erreichen.
Als ich vor mehr als 14 Jahren in Bourne End war um diese Sehenswürdigkeiten zu besuchen und ich am Bahnhof ankam wusste auch damals niemand etwas von einem Edgar Wallace. Um den Friedhof von Bourne End zu finden schickte man uns an der Kreuzung rechts. Dort fanden wir tatsächlich zwei Friedhöfe. Links von der Straße einen, der tatsächlich aus einer Erzählung von Edgar Alan Poe stammen könnte und rechts ein neuer Friedhof. Hier wollten wir uns kundig machen aber leider kannte niemand den Namen Wallace. Wir suchten Gräber aus dem Jahr 1932 - fanden aber keinen Wallace. Danach versuchten wir es auf dem Friedhof auf der anderen Straßenseite. Aber auch hier Fehlanzeige. Nachdem wir uns mit weiteren Bewohner des Ortes unterhielten sagte man uns, dass es am anderen Ende des Ortes noch einen weiteren Friedhof gibt.Wir machten uns also auf den Fußmarsch zu diesem Friedhof und fanden Wallace' Grab, das inzwischen scheinbar gepflegt wurde. Der damals zur gleichen Zeit heulende Hund kann im Laufe der Jahre verstorben sein.
da hatte ich es etwas einfacher mit der Ortsinformation, denn dank Edgar-Wallace-Forum und Internetsuchmaschine konnte ich den Friedhof vorher lokalisieren. Hattest Du eigentlich den Edgar-Wallace-Place in Bourne End auch gefunden?
da hatte ich es etwas einfacher mit der Ortsinformation, denn dank Edgar-Wallace-Forum und Internetsuchmaschine konnte ich den Friedhof vorher lokalisieren. Hattest Du eigentlich den Edgar-Wallace-Place in Bourne End auch gefunden?
Gruß, Barnaby
Ja, aber rundherum waren Baustellen. In der Tat ist es heute dank Internet alles einfacher. Damals gab's ja noch nicht einmal Handys und beim durchstöbern von Antiquariaten bzw Flohmärkten u.a. in der Portobello Road fand ich keinen einzigen Hinweis auf Edgar Wallace. Und der Edgar Wallace-Pub war zu dieser Zeit gerschlossen (Hatte ihn aber bereits 1991+92 besucht.)
Nach dem Verlassen des Friedhofes kann man die Landstraße rechts noch ein kurzes Stück weitergehen bis zur nächsten Kreuzung. Rechts sieht man die Schilder von Emmetts Farmshop, direkt daneben ist ein Fischladen. Die frischen Fisch-Sandwiches sind lecker! Wer mehr Zeit hat zur Einkehr: Es gibt gleich zwei Pubs im Ort, das Kings Head und – wie passend – das Queens Head. Beide sollen gemütlich sein.
Links die Strasse hinein geht es in das kleine malerische Dörfchen. Am Ende der Dorfstraße steht rechts die alte Kirche, die nach Johannes dem Täufer benannt ist, auf dem – wesentlich ordentlicher aussehenden – Kirchhof. Sie sieht aus wie eine englische Bilderbuchkirche, es könnte nicht typischer sein. Vor dem kleinen Gattertor zum Kirchhof wurden übrigens zwei Szenen des Miss-Marple-Filmes „Der Wachsblumenstrauß“ gedreht. Es war ein Freitagnachmittag, und ich hatte Glück, denn die Kirchentür war offen. Drei Damen des Ortes waren damit beschäftigt, die Blumensträuße für den Sonntag zu dekorieren. Nachdem mein Ratschlag zur Farbzusammenstellung gefragt war, kamen wir schnell ins Gespräch. Ich erwähnte meinen Friedhofsbesuch und den nicht sehr gepflegten Zustand dort – und traf damit offensichtlich ein Reizthema des Ortes. Bereitwillig wurden die Zusammenhänge erklärt: Fern Lane Cemetery sei kommunaler Friedhof und es werde dort zuwenig getan. Der Friedhof um die Kirche sei dagegen Eigentum der Kirchengemeinde, und der sei gepflegt. Aufgrund des fehlenden Platzes finden dort allerdings nur noch gelegentliche Urnenbestattungen von Gemeindegliedern statt. Ja, und hier stellte ich zu meiner Freude fest, h i e r war Edgar Wallace durchaus ein Begriff. Nein, von der Familie würde keiner mehr in der Gegend leben, aber ich sollte es mal bei der E.W.-Society versuchen. Eine der Damen wohnte früher in der Blind Lane in Bourne End und konnte mir daher bei der Suche nach seinem Haus auch helfen. Sie konnte sich noch daran erinnern, dass es für die Kommune schwierig war, eine Strasse nach E.W. zu benennen, und dass man deshalb diese „kleine“ Lösung gewählt habe mit der Zufahrt in der Nähe seines früheren Hauses. Auch erfuhr ich, dass die Schriftstellerin Enid Blyton früher in Little Marlow gewohnt hatte (wir haben die Bücher früher alle gelesen!). Ich erwarb dann noch einen kleinen Kirchenführer, der auch einen Absatz über den besagten Friedhof und die Grabstelle von E.W. enthält. Seine Beisetzung 1932 muss wohl damals ein Großereignis in der Ortsgeschichte gewesen sein; es sollen Tausende gekommen sein. Die Trauerfeier fand in dieser Kirche statt, obschon es auch in St. Brides, London einen Gedenkgottesdienst gab.
Für den Rückweg zum Bahnhof bietet sich der wesentlich schönere Weg an der Themse entlang an. An der Kirche geht es dazu am Ende der Wendeschleife den Pfad weiter geradeaus, über den Schienenstrang des „Marlow Donkey“ (das ist hier erlaubt!) und eine Kuhweide bis herunter zum Fluss. Nach einem kurzen Stück kann man dann schon Bourne End vor sich sehen. Ungern verlässt man die ländliche Idylle, um wieder in die Hektik der Londoner Großstadt zurückzufahren.
With kindly regards Barnaby
Editiert von Gubanov am 18.09.2010 um 12.20 Uhr - Bilder eingefügt
Zuerst einmal vielen Dank für die aufschlussreichen und von Sachkenntnis zeugenden Berichte. Du hast erwähnt, dass an einer Stelle neben dem Friedhof einige Szenen für "Der Wachsblumenstrauß" mit Margaret Rutherford gedreht wurden.
Könntest Du Dich - bei Gelegenheit und falls Du dieses Wissen hast - auf eine Spurensuche nach den Drehorten der MM-Filme mit Margaret Rutherford machen ? Man sieht in den vier Verfilmungen teilweise sehr schöne und idyllische Plätze, die sicher ebenso interessant zu erkunden wären, wie die Orte, an denen unser geschätzter Edgar Wallace geweilt hat.
Danke für Eure Komplimente, schön dass die Beiträge gerne gelesen werden! ***smile***
Zu Percy Lister:
Die geschätzte Margaret Rutherford wohnte mit ihrem Mann in der gleichen Grafschaft und die meisten Drehorte sind alle nicht sehr weit auseinander. Ich war im September von Bourne End mit dem Bus nach Gerrards Cross gefahren um mich dort einmal umzusehen. Dass die beiden dort begraben sind, hatte ich schon geschrieben. Das Haus von M.R. (Elm Close) in der Packhorse Road wurde vor wenigen Jahren leider abgerissen. Dort stehen jetzt moderne Bauten. Einige der Innenaufnahmen (in der Küche) in den Marple-Filmen wurden in diesem Haus sogar gedreht! Miss Marple, ähh - M. Rutherford wohnte dort sehr gerne. Andere Drehorte habe ich bisher noch nicht besucht. Ich erlaube mir aber, auf die Seite eines Rutherford-Fans hinzuweisen, der dort einige Bilder von damals und heute gegenübergestellt hat: http://www.margaretrutherford.com - dort unter "marple-filme" nachschauen. Die Seite wird ab und an aktualisiert. Der uns aus der "Weißen Nonne" bekannte Schauspieler Robert Morley hat übrigens bei der Beerdigung von M.R. gesprochen - sie waren befreundet gewesen. Geheiratet hatte M.R. im benachbarten Ort, in Beaconsfield. Dort waren auch die Filmstudios der British Lion, an denen E. Wallace ab 1929 beteiligt war.
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Nun, die Blind Lane weiter entlang und am Waldrand hügelan stieß ich dann rechterhand erfreut auf den EDGAR WALLACE PLACE! Zugegeben, es ist nicht mehr als ein Stück Zufahrt zu einem Anwesen, die als kleiner Platz mit Rasen und Scheinwerfer aufgepeppt worden ist. Aber immerhin, es dürfte wahrscheinlich das einzige öffentliche Straßenland im UK sein, was nach ihm benannt wurde. Sollte es nicht so sein, bitte hier posten. Die Ortsgemeinde hat hier zwei edel aussehende schwarze Schilder mit goldener Schrift angebracht – sehr angemessen. Sollte es einmal einen Ausflug mit dem E-W-Forum hierher geben, wäre dies der ideale Spot für ein Gruppenfoto. 
Später erfuhr ich dann von einer anderen Dame, dass das ein paar Schritte weiter hoch gegenüber auf der linken Seite gelegene Haus früher Chalklands hieß und E.W. gehörte. Es wurde nach seinem Tode an eine religiöse Gemeinschaft verkauft, hieß dann Unity House und ab 1977 „Vedanta Centre“. Es ist die einzige Niederlassung der aus Indien stammenden Ramakrishna-Sekte im UK und dient heute als Gäste- und Schulungshaus. Kein Schild deutet auf die heutige Verwendung hin, aber in dieser Gegend ist das auch nicht üblich; Besucher wissen hier, wo sie hin wollen. Ich traute mich nicht, auf dem Grundstück herumzulaufen, fand später aber auf der Homepage dieser Gemeinschaft ein einigermaßen aktuelles Foto von der Gartenfront des Hauses.
