Zitat von TarzanNachts im Nebel an der Themse... gibt es News?
Ich wäre eher daran interessiert zu erfahren, was Du hier, bevorzugt zu fortgeschrittener Stunde des Nächtens, eigentlich zu lesen erwartest?! Wie schon erwähnt, so ist Soho keineswegs die Herbertstraße Londons. Einschlägige Rotlichtberichte wirst Du hier aufgrund dessen kaum zu lesen bekommen. Daher muss auch ich Dich enttäuschen und bekunden, dass mir Soho vor allem aufgrund des einen oder anderen indischen Restaurants scharf in Erinnerung bleibt.
Naja, Soho zum Beispiel ist ein Nightlife-Viertel wie in vielen anderen Großstädten. Abends ist da ne Menge los und es gibt unzählige Clubs und Bars. Es finden sich dort auch noble Schuppen. Dieses verruchte Image hat Soho schon lange nicht mehr... Man kann ohne Sorge die Tochter dort ausgehen lassen. Abends habe ich mitunter überlaufene Straßen erlebt. Lediglich Taschendiebstahl aufgrund des großen Personenaufkommens und die üblichen Alkoholrangeleien sind dort vielleicht noch gang und gebe...
Ich habe anlässlich meines Kurztrips nach London in den vergangenen Tagen einmal ein paar Fotos von typischen Straßen Sohos gemacht, so dass sich evtl. auch diejenigen, die das ganze nur aus Bryan-Edgar-Wallace-Filmen kennen, etwas drunter vorstellen können.
Soho lebt vor allem von kleinen Gässchen mit unzähligen Restaurants, Frisöre, Pubs, Szene- oder Luxus-Lädchen. Das Schildchen Indian Cuisine, welches auf dem nachfolgenden Bild ersichtlich ist, zeigt nur eines von unzähligen solcher Reklame-Schilder, die es dort an jeder Ecke gibt.
Wer einmal in London ist, der sollte mal (nach einem Einkaufsbummel etwa) vom hektischen Treiben der Bond-Street abbiegen und in Richtung Marshall Street wandern. Dort findet sich das beste indische Restaurant, das ich je in meinem Leben gesehen bzw. "geschmeckt" habe. Es kommt nicht häufig vor, dass ich bei einem nur drei Tage währenden Aufenthalt zweimal das gleiche Restaurant besuche. Angesichts des hervorragenden Essens im "Masala" ( http://www.realindianfood.com/ ) jedoch ist mir das passiert. Ganz besonders für solch' kulinarische Reize steht heute Soho.
Heftiges Gedränge gibt es zu Feierabendstunde (so ab halb sechs) rund um die diversen Pubs des Viertels. Dass sich das Leben dann oftmals vor den Türen der Pubs abspielt, liegt weniger am gelungenen Londoner Wetter, als vielmehr am restriktiven britischen Rauchverbot drinnen. Die Pub-Besitzer jedoch haben sich weitestgehend darauf eingestellt: Es gibt Heizstrahler und das Guinnes im Plastikbecher. Nicht schön - aber praktisch.
Vom Geiste, der einigen Wallace-Filmen der 60er Jahre innewohnt, konnte ich in keiner einzigen Ecke Sohos etwas finden. Das mag vor 45 Jahren noch anders ausgesehen haben, jedoch bleibt vom heutigen Standpunkt betrachtet unklar, warum den Autoren die Phantome, Buckligen oder Todesrächer gerade in Soho gut angesiedelt vorkamen. Aber wie so oft: Die Straßenbilder ändern sich permanent. Auch Edgar Wallace' Gedenkplakette zog in der Fleet-Street um. Warum sollte sich nicht auch ein Soho mit den Jahren gewandelt haben...?!
Danke für deine persönlichen Eindrücke. Wenn ich in London also mal indisch Essen gehen möchte sollte ich mich an deinen Tipp erinnern! Ich habe übrigens in Soho den besten Cocktail bekommen, den ich jemals getrunken habe. Den Namen der Bar kann ich leider nicht mehr nennen, nur noch, dass sie auch lt. Aushang auf der Liste der weltweit besten Bars vertreten war, die Cocktails sündhaft teuer waren aber eben jedes Pfund wert!
Zeit auf Schwarzweiß stellen, Bild etwas verkleinern, Farben dreckiger machen und Heinz Drache rein kopieren. Schon fühlt man sich "fast" wie in einem Wallace-Film. :-)
Ich kann auch nichts anderes zu Soho sagen, Wallace-Film-Atmosphäre findet man da nicht. Jan: Danke für den Restaurant-Tipp.
Auch die Hafen-Szenen sind nicht "made in London". Der Hafenbetrieb in London wurde schon vor langem eingestellt, die Docklands völlig um- und ausgebaut zu schicken Bürohäusern. Auch der berüchtigte Londoner Nebel (der wohl heute als SMOG bezeichnet werden müsste) hat sich rar gemacht.