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Dieses Thema hat 37 Antworten
und wurde 2.902 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker international
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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

09.03.2007 18:33
Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten

Hallo,
wie steht ihr zu der "neuen" US-amerikanischen Erfolgsserie "Monk", die regelmäßig im Abendprogramm bei RTL ausgestrahlt wird? Meiner Meinung nach sind die Fälle interessant konstruiert und die komischen Elemente überdurchschnittlich gelungen.

Reinhard Offline



Beiträge: 1.373

09.03.2007 19:10
#2 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten

Nun ja, nichts gegen die Serie an sich - kurzweilige Unterhaltung, die aber eben im einen Ohr ein- und am anderen wieder austritt. Was mir sauer aufstößt, ist die selbstzweckhafte Darstellung von Monks Autismus, der hier als komödiantisches Element verbraten wird. Autismus ist - und mag er in all seinen Erscheinungsformen noch so seltsam und bizarr sein - nichts witziges und es ist in meinen Augen ein wenig bedenklich, wenn die deutsche Bevölkerung sich ihr Bild über diese wenig bekannte und öffentlich abgehandelte Behinderung durch eine solche Serie macht.

Aber vielleicht sehe ich das auch nur so streng, da es sich um eine amerikanische Serie handelt. Wer weiß? Ich jedenfalls hatte nach drei Folgen genug. Mein All-Time-Krimiserien-Favorit werden sowieso "Die Zwei" bleiben. In der deutschen Fassung politisch auch sehr fragwürdig, aber kaum beleidigend. Allerdings sehe ich eh seit drei Jahren kaum noch fern. ;-)

Wallace Wilton Offline



Beiträge: 260

20.02.2008 12:55
#3 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten

Monk ist als Fernsehserie zur Abendstunde ganz brauchbar, weitaus bessere Kost als die hundertste Wiederholung der 700. Folge einer Arztserie. Außerdem ist Tony Shalhoub ein grandioser Schauspieler, der meiner Meinung nach in jede Rolle schlüpfen kann. Könnte ihn mir sogar gut als Dr. Watson in einer Holmes-Neuverfilmung vorstellen.

LG,
Wallace Wilton
**************
Filmfan Autor Buchfan Entdecker Literat Humorist Alternativ Freigeist Tiefsinnig
**************

Kleine Offline




Beiträge: 77

18.09.2008 20:12
#4 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten

Ich selbst schaue es zu selten, aber meine beste Freundin sieht "Monk" regelmäßig. Die Serie hat was.

athurmilton Offline



Beiträge: 1.083

24.09.2008 10:10
#5 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten

Die gestrige Folge war vermutlich die schlechteste von allen bisher, nicht lustig, vorhersehbar nach 10 Minuten, da keine Wendungen mehr.

"Dr. House" dagegen hatte in letzter Zeit mal wieder einige Highlights.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

25.10.2009 10:49
#6 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten

Universal legt am 5. November die erste Staffel der Serie noch einmal auf DVD neu auf und schiebt sie gleich ins Nice-Price-Sortiment. Die Box wird nur zwischen 10 und 11 Euro kosten. Jetzt greife ich auch zu, beinhaltet sie doch hervorragende Folgen wie "Mr. Monk in der Anstalt", "Mr. Monk und der Marathon-Mann" oder "Mr. Monk im Flugzeug" sowie - interessant für alle, die sich schon mit Johnny Cashs Mörderauftritt in "Columbo" anfreunden konnten - die Episode "Mr. Monk und Willie Nelson".

Besser könnte nur noch Staffel 2 werden, die mit Highlights wie "Mr. Monk geht wieder zur Schule", "Mr. Monk fährt nach Mexiko", "Mr. Monk und der älteste Mann der Welt", "Mr. Monk heiratet Sharona" und "Mr. Monk im Gefängnis" aufwarten kann. Danach fiel die Qualität der Serie leider ab.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

24.11.2013 22:41
#7 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten

Ich möchte den einzelnen „Monk“-Folgen hier auch einmal etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Beginnen möchte ich mit einer Übersicht über die doch recht zahlreichen wiederkehrenden Hauptfiguren der Serie, die ich in den Credits zukünftig nur mit ihren jeweiligen Kürzeln erwähnen werde:

AM: Adrian Monk (Tony Shalhoub) [alle Staffeln]

SF: Sharona Fleming, Monks erste Assistentin (Bitty Schram) [Staffeln 1 bis 3]
BF: Benjy Fleming, ihr Sohn (Kane Ritchotte / Max Morrow) [Staffeln 1 bis 3]
NT: Natalie Teeger, Monks zweite Assistentin (Traylor Howard) [Staffeln 3 bis 8]
JT: Julie Teeger, ihre Tochter (Emmy Clarke) [Staffeln 3 bis 8]

LS: Captain Leland Stottlemeyer (Ted Levine) [alle Staffeln]
RD: Lieutenant Randy Disher (Jason Gray-Stanford) [alle Staffeln]

CK: Dr. Charles Kroger, Monks erster Psychiater (Stanley Kamel) [Staffeln 1 bis 6]
NB: Dr. Neven Bell, Monks zweiter Psychiater (Hector Elizondo) [Staffeln 7 bis 8]
TM: Trudy Anne Monk, Monks frühere Ehefrau (Stellina Rusich / Melora Hardin) [alle Staffeln]






Mr. Monk und das Attentat (Mr. Monk and the Candidate)

Episoden 1 und 2 der TV-Kriminalserie, USA 2002. Regie: Dean Parisot. Drehbuch: Andy Breckman. In den Hauptrollen: AM, SF, LS, RD, BF, CK, TM. Mit: Michael Hogan (Warren St. Claire), Gail O’Grady (Miranda St. Claire), Ben Bass (Gavin Lloyd), Rob Labelle (Sheldon Burger), Vincent Gale (Jesse Goodman), Fred Ewanuick (Jake), Shawn Reis (Ian Sykes), Mary Black (Mrs. Street) u.a. Erstsendung (USA): 12. Juli 2002. Erstsendung (BRD): 29. Juni 2004.

Zitat von Mr. Monk und das Attentat (1 und 2)
Warren St. Claires Chancen auf den Bürgermeisterposten in San Francisco steigen in dem Moment, als Kugeln aus der Waffe eines Scharfschützen während einer öffentlichen Kundgebung seinen Bodyguard treffen. Offizielle Stellen setzen sich dafür ein, dass Mr. Monk als Berater die Ermittlungen begleitet – und dieser stellt sofort fest, dass es Parallelen zu einem gänzlich anders gelagerten Mordfall am anderen Ende der Stadt gibt. Doch wo besteht die Verbindung zwischen einer jungen Mexikanerin und dem Bürgermeisterkandidaten?


Die Pilotstory wurde ursprünglich in zwei Teilen ausgestrahlt, ist auf den DVDs von Universal jedoch als Zusammenschnitt enthalten. Auf jeden Fall profitiert der Einsteiger von seiner doppelten Länge, auch wenn man in der Rückschau ohne mittigen Cliffhanger auskommen muss. Gleich in der ersten Szene lernt man Monk als freakig-sonderbaren Ermittler kennen – die Symptome laufen den Ursachen voraus, was typisch für die Serie ist, die immer wieder gern Kapital aus dem sonderbaren Verhalten ihres Hauptcharakters schlägt. Mr. Monk inspiziert den Tatort des Mordes an Nicole Vasques in seiner unkonventionellen Weise, was sofort für Klarheit beim Zuschauer und Verunsicherung bei den anwesenden Uniformträgern über das, was man von den kommenden Aktionen erwarten darf, sorgt.

Im Folgenden entwickelt sich eine Geschichte, die mit ihren Anspielungen auf das Polit-Marketing in den USA punktet. Ähnlich wie der berühmte Inspektor Columbo in seiner Folge „Stirb für mich“ darf Monk einen Blick hinter die Wahlkampfbühne werfen, wodurch einige Dissonanzen und Verstimmungen zutage treten. Nicht umsonst ähneln sich auch die Originaltitel der Episoden – „Candidate for Murder“ auf der einen, „Mr. Monk and the Candidate“ auf der anderen Seite. Der Unterschied besteht darin, dass St. Claire eine deutlich kleinere Rolle einnimmt als seinerzeit Nelson Hayward (Jackie Cooper), weil sich ein großer Teil der Szenen auf das Wahlkampfteam statt auf den Spitzenkandidaten konzentriert. Darüber hinaus kommen auch die wiederkehrenden Personen nicht zu kurz: Vor allem das Spannungsfeld zwischen Monk und Sharona, einer Mischung aus Krankenschwester und Kindermädchen für den neurotischen Detektiv, sorgt für ein wahres Wechselbad der Gefühle.

Im Finale muss man zwar Abstriche bei der frühen Enthüllung des Täters und seines Auftraggebers machen, erhält aber dafür eine spannende Verfolgungsjagd, die dem Stil der Serie entspricht: Um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, muss Monk hier wie auch in vielen anderen Episoden seine Ängste überwinden. Im konkreten Fall bedeutet das einen Abstieg in die Kanalisation von San Francisco. Stellenweise regen die Situationen dazu an, über statt mit Monk zu lachen, aber auch das macht den Charme der Serie aus, die sich nicht als reiner Krimi, sondern als ein Crossover zwischen Whodunit, Drama und Sitcom versteht.

Matze K. Offline



Beiträge: 1.060

25.11.2013 05:49
#8 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten

Kleiner Morgenpost

Monk in der ersten Staffel gefällt mir. Danach haben sie manches verändert und ich habe daraufhin nicht mehr regelmäßig geschaut. Die Story um Monks Figur läuft aber weiter mit und daher kann man zwar die späteren einzelnen Kriminalfälle jeweils noch für sich ansehen, aber die Hintergrundgeschichte ist nicht mehr erfassbar für mich. Daher: Staffel 1 ist prima!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

25.11.2013 08:06
#9 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten



Mr. Monk und die Hellseherin (Mr. Monk and the Psychic)

Episode 3 der TV-Kriminalserie, USA 2002. Regie: Kevin Inch. Drehbuch: John Romano. In den Hauptrollen: AM, SF, LS, RD, BF. Mit: Kate Trotter (Kate Ashcombe), Roger Petersen (First Reporter), Jenny Levine (Jennifer), Bryan Hatt (Clerk), John Bourgeois (Commissioner Harry Ashcombe), Linda Kash (Dolly Flint), Dean McKenzie (P.R. Spokesperson), Bill Lake (Hardware Owner) u.a. Erstsendung (USA): 19. Juli 2002. Erstsendung (BRD): 6. Juli 2004.

Zitat von Mr. Monk und die Hellseherin (3)
Als habe sie die Aura der Toten an den verlassenen Ort unter der Steilküste geführt, wacht die Hellseherin Dolly Flint in ihrem Auto neben dem Wrack eines Unfallwagens auf, in dem sie den Leichnam von Kate Ashcombe findet. Die Frau stürzte mit ihrem Auto über die Klippen – und nur Monk vermutet, dass diesem Unglück durch einen Dritten nachgeholfen wurde. Im Verdacht hat er den Mann der Ermordeten, den einflussreichen Commissioner Harry Ashcombe. Der muss die Geschichte mit der Seherin manipuliert haben, denn von Übersinnlichem hält Monk gar nichts!


In der ersten regulären Serienfolge, in der der Täter von Anfang an bekannt ist und so ein besonders hartnäckiger Zweikampf zwischen ihm und Monk ermöglicht wird, hat man zugleich wichtige Querverbindungen und Unterschiede zwischen den Antagonisten herausgearbeitet. Wie Monk selbst sieht sich auch der hochrangige Polizist Ashcombe seiner Frau beraubt – wie Trudy Monk starb Kate Ashcombe in ihrem Auto eines nicht natürlichen Todes. Andererseits könnten die Verantwortlichkeiten nicht verschiedener sein, denn während Commissioner Ashcombe seine Frau eigenhändig ins Jenseits befördert, ist Monk vom Ableben Trudys noch immer tief getroffen und verstört – ihr Tod mit 34 Jahren ist ja überhaupt der Grund für seine Schrullen. Wie von Matze bereits angedeutet, wurde die Hintergrundgeschichte darüber, was mit Trudy passierte, über die Staffeln hinweg ausgebaut und fortgeführt und zieht sich wie ein roter Faden durch die Serie, sodass man sie nicht in ihrer Gesamtheit verstehen kann, wenn man nur die früheren Folgen anschaut.

Während Monk in seinen Methoden zwar eher einem verschrobenen Sherlock Holmes ähnelt und genau wie der britische Detektiv dem Übernatürlichen keinen Schritt über den Weg traut („No ghosts need apply“), bieten sich doch so gut wie immer Vergleiche zu „Columbo“-Episoden an. „Mr. Monk und die Hellseherin“ macht keine Ausnahme: Die Idee vom gattinnenmordenden Polizisten erinnert an „Meine Tote – deine Tote“ und das Blitzerbild als Beweisfoto hat man sich aus „Tödliche Liebe“ geborgt. John Bourgeois vermittelt ähnlich wie Richard Kiley eine durch seinen Dienstrang begründete Beinahe-Immunität, die anfängliche Verdachtsmomente zu ganz heißen Eisen werden lässt, bevor auch die Vorgesetzten des Ermittlers von der Schuld des schwarzen Schafes in den eigenen Reihen überzeugt werden können.

Um die Geschichte mit Humor anzureichern, wurden allerlei interessante Sidelines erdacht, die z.B. eine Suche nach einem kleinen, verlorenen Kieselstein in einem Eisenwarenladen und die ebenso verzweifelte Jagd nach einem britischen Date für Sharona umfassen. Deren Sohn Benjy wird ab dieser Episode von einem anderen Schauspieler verkörpert als im Piloten.

Gubanov ( gelöscht )
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25.11.2013 17:07
#10 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten



Mr. Monk gegen die Qualle (Mr. Monk Meets Dale the Whale)

Episode 4 der TV-Kriminalserie, USA 2002. Regie: Rob Thompson. Drehbuch: Andy Breckman. In den Hauptrollen: AM, SF, LS, RD, BF, CK. Mit: Adam Arkin (Dale Biederbeck), Juan Chioran (Dr. Vezza), Quancetia Hamilton (2nd Dispatcher), Amber Marshall (Second Girl), David Sparrow (Sgt. Cargill), Faye Rauw (Woman on Monitor), Paul-Emile Frappier (Man in Reception), Hrant Alianak (Judge Hackman) u.a. Erstsendung (USA): 26. Juli 2002. Erstsendung (BRD): 13. Juli 2004.

Zitat von Mr. Monk gegen die Qualle (4)
Eigentlich ist der Fall klar: Bevor die Richterin Lavinio in ihrem Haus mit einem Baseballschläger zu Tode geprügelt wird, gibt sie über den Polizeinotruf in höchster Panik den Namen ihres Mörders durch. Dale Biederbeck soll der Täter sein. Trotzdem muss die Polizei Mr. Monk und Sharona hinzuziehen, denn wenn es ein Mann nicht gewesen sein kann, dann Biederbeck: Der wiegt so viel, dass er sein Bett schon seit Jahren nicht mehr verlassen hat. Da hilft selbst das beste Motiv nichts ... oder gab es für „die Qualle“ doch eine Möglichkeit, die unbequeme Richterin zu töten?


Spannend gerät schon die Einstiegsszene, in der man die verängstigte Stimme der Richterin in einer scheinbar ausweglosen Situation zu hören bekommt und damit erneut den Mord „live“ mitverfolgen darf. „Mr. Monk gegen die Qualle“ ist dennoch in der Form eines Whodunit gehalten, denn der angebliche Täter hat in diesem Fall nicht nur eines jener irgendwie dann doch umstößlichen Alibis, die man aus vielen Krimis zur Genüge kennt, sondern ist physisch de facto nicht in der Lage, die ihm zur Last gelegte Tat begangen zu haben. Dale Biederbeck wird im englischen Original als „Dale the Whale“ bezeichnet, woraus man im Deutschen „die Qualle“ machte, was seinen unförmigen Körper ganz zutreffend beschreibt.

Als extrem fettleibiger, aber extrem reicher Zeitgenosse leistet er es sich, von seinem Bett aus nicht nur übermenschliche Spaghetti-Portionen zu verschlingen, sondern über Telefon, Internet und eine ganze Reihe von Bildschirmen und Überwachungskameras seinen Haushalt und das halbe Politik- und Sportgeschäft der Stadt zu kontrollieren. Bei einer langlebigeren Vorbereitung hätte man Biederbeck für Adrian Monk als eine Art Moriarty, einen besonders teuflischen und mächtigen Gegner, aufbauen können – obwohl die Darstellung durch Adam Arkin das Übergewicht nicht hundertprozentig überzeugend transportiert (woran allerdings wohl nicht Arkin, sondern die Maske Schuld trägt), hätte ich mich über eine Fortsetzung der Fehde zwischen Monk und der Qualle durchaus gefreut. Der Kampf geht schließlich über den reinen Episodenmord hinaus und bezieht sich wieder einmal auf ein Geheimnis um Trudy Monks Tod.

Die Auflösung ist für geübte Zuschauer schnell vorauszuahnen, weil der Gimmick, der den wahren Täter verrät, nicht gerade neu (und der Verdächtigenkreis im Übrigen auch alles andere als groß) ist. Dem Spaß an „Mr. Monk gegen die Qualle“ tut das trotzdem kaum Abbruch, weil die Folge auch bei wiederholtem Sehen sehr wirkungsvoll erscheint.

greaves Offline




Beiträge: 583

25.11.2013 18:11
#11 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten

Finde die Serie auch ganz toll! Die Komplett-Box habe ich meiner Freundin zum Geburtstag geschenkt.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

25.11.2013 22:31
#12 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten



Mr. Monk auf dem Rummelplatz (Mr. Monk Goes to the Carnival)

Episode 5 der TV-Kriminalserie, USA 2002. Regie: Randall Zisk. Drehbuch: Siobhan Byrne O’Connor. In den Hauptrollen: AM, SF, LS, RD, BF. Mit: Stephen McHattie (Officer Adam Kirk), Alan Van Sprang (Leonard Stokes), Rob Stefaniuk (John Gitomer), Elisa Moolecherry (Kitty), J.C. Kenny (TV Reporter), Scott Wickware (I.A. Cop), Paul A. Macfarlane (Medical Examiner), Tamara Levitt (Photographer) u.a. Erstsendung (USA): 2. August 2002. Erstsendung (BRD): 20. Juli 2004.

Zitat von Mr. Monk auf dem Rummelplatz (5)
Nachdem er bereits in der Vergangenheit durch übermäßige Gewaltanwendung auffiel, schnappt die Falle für Officer Adam Kirk eines Abends auf einem Rummelplatz zu: Der Informant Gitomer lockt ihn auf das Riesenrad und sobald die beiden keinen festen Boden mehr unter den Füßen haben, beginnt Gitomer ein Gerangel und schreit um Hilfe. Das Rad wird angehalten, Officer Kirk steigt aus. In der Gondel hinterlässt er eine Leiche – dem Mittelsmann steckt ein Messer in der Brust. Ist Kirk entgegen seiner Unschuldsbeteuerungen diesmal noch weiter gegangen als früher?


Obwohl das Verbrechen erneut ebenso unmöglich erscheint wie in der Vorgängerepisode, wird ihm verhältnismäßig wenig Platz eingeräumt, weil Monks Wiedereinstieg ins berufliche Leben als Polizist klar im Mittelpunkt steht. Während der etwas eigenwillige Detektiv „seine“ Mordfälle im Handumdrehen und ohne größere Anstrengungen löst, erfordert es für ihn eine große Kraftaufwendung, sein Leben so weit zu normalisieren, dass es für ihn wieder möglich wäre, als professioneller und bewaffneter Polizist zu arbeiten. Dafür müsste er allerdings seine Macken in den Griff bekommen – das Publikum ahnt, dass es schlecht um die Einstellung steht, weil man die Serie sonst nach nur fünf Episoden hätte beenden müssen. Man würde verlieren, was man am meisten an Monk schätzt.

Bezüglich des obligatorischen Columbo-Exkurses drängen sich diesmal Gemeinsamkeiten mit der wenig gelungenen Episode „Tod am Strand“ auf, in der ebenfalls ein Rummelplatz und ein Fotograf, der ungefragt alle Besucher ablichtet, wichtige Rollen spielen. Glücklicherweise ist dieser „Monk“ besser geraten: Gerade das Finale demonstriert erneut, wie galant es die Macher verstanden, auf dem schmalen Grat zwischen greifendem Nervenkitzel und Humor zu balancieren. Aber auch davor hinterlassen besonders die titelgebenden Carnival-Szenen einen ansprechenden Eindruck. Als Running Gag etabliert sich die Frage, wie es Monk gelang, die Zahl der Gummibärchen in einem großen Glas fast genau richtig auf knapp 8'400 zu schätzen. Wie auch bei dem Vorbild aus der Feder Conan Doyles wird am Ende eine ganz einfache Lösung für die verblüffendste Schlussfolgerung präsentiert.

Glasklar etabliert sich ein wiederkehrender Rahmen um jede typische „Monk“-Episode. Im Stile der Edgar-Wallace-Filme beginnt jede Folge mit der Inszenierung des Mordes, während am Ende nach der Auflösung noch eine abrundende Szene in einem Park oder am Wasser, gern mit Blick auf San Franciscos berühmte Brückenlandschaft, nachgeschoben wird. Der Dreiklang aus Mord, Aufklärung und einem Aufbruch in freundlichere Fahrwasser lässt auf lange Sicht hin auch für Adrian Monk auf ein Happy End hoffen.

Gubanov ( gelöscht )
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26.11.2013 08:56
#13 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten



Mr. Monk in der Anstalt (Mr. Monk Goes to the Asylum)

Episode 6 der TV-Kriminalserie, USA 2002. Regie: Nick Marsh. Drehbuch: David Breckman, Tom Scharpling. In den Hauptrollen: AM, SF, BF, CK. Mit: Ken Cheeseman (Manny), Desmond Campbell (Oliver), Kris Ryan (Dr. Conrad Gould), Eric Hempsall (Chet), Kelly Fiddick (Bill LaFrankie), Eve Gordon (Jane), Kevin Nealon (John Wurster), Dennis Boutsikaris (Dr. Lancaster) u.a. Erstsendung (USA): 9. August 2002. Erstsendung (BRD): 27. Juli 2004.

Zitat von Mr. Monk in der Anstalt (6)
Völlig in Gedanken betritt Monk die Küche. Er wundert sich, dass die Dinge nicht an ihrem angestammten Platz stehen, bis ihm auffällt, dass er sich gar nicht in seinem, sondern in Trudys früherem Haus befindet. Die Nachmieter zeigen ihn nicht an, aber er wird für 48 Stunden in eine Nervenklinik zur Beobachtung eingewiesen. Dort rekonstruiert er aus den Hinweisen verschiedener Insassen einen Mord, der mehrere Jahre in der Vergangenheit liegt und dessen offizielle Aufklärung zu simpel war. Mit seiner Neugier bringt sich Monk in höchste Lebensgefahr. Nachfragen unerwünscht!


Seit jeher handelt es sich bei „Mr. Monk in der Anstalt“ um meine Lieblingsepisode der Serie. Nur diese eine Folge hatte ich bei ihrer zweiten Ausstrahlung auf VHS aufgezeichnet und nur diese eine Folge hatte damals richtiges Gruselpotenzial für mich. Sehr glaubhaft reitet sich Monk immer weiter in den Lügensumpf der Medford-Klinik hinein und verliert dadurch die Freiheiten, eigenständig zu handeln, offen Gespräche zu führen oder sich überhaupt an (un-)erwünschten Orten aufzuhalten. Dies wird soweit gesteigert, dass er am Ende in eine Gummizelle gesperrt und beinahe unter Drogen gesetzt wird – so sehr geht es der Spürnase trotz diverser Feuerproben im Laufe der Serie selten ans Leder!

Die Figur des bösen Irrenarztes kennen wir von Dr. Tappat oder Professor Pohland, doch Dr. Lancaster steht seinen Vorbildern in nichts nach. Er und sein Handlanger versuchen, jede Art der Nachforschung zu unterbinden, was das Sammeln der Aussagen und Indizien besonders aufregend macht. Hinzu kommt, dass Monk die Beobachtungen der Zeugen erst einmal dekodieren muss, weil natürlich jeder einen gewissen Haschmich hat und nur das wahrnimmt, was ihm in seiner jeweiligen Weltanschauung zupass kommt.

Durch die Intensivtherapie lernen wir verschiedene Dinge über Monk kennen, die wir bisher nicht wussten und auch nicht zu vermuten wagten. Sharona informiert: Ihr Pfegling „duscht dreimal täglich mit einer sternförmigen Duschdüse und er braucht ein Fünf-Watt-Nachtlämpchen zum Schlafen. Bei höherer Wattzahl schläft er nicht. Und dunkle Kopfkissenbezüge.“ Ungewöhnlich sind nicht nur diese Eigenarten, sondern auch der gesamte Aufbau von „Mr. Monk in der Anstalt“, denn die Folge konzentriert sich erst verhältnismäßig spät auf den Mordfall. Sie ist außerdem eher düster gehalten – wirkliche Lachmomente sind trotz der verkappten Ermittlungshelfer dieses Mal eher rar. Es zeigt sich, dass Monk auch im Umfeld „anderer“ Verrückter bestens funktioniert und gerade auch ein ernsthafterer Ansatz für einen hochgelungenen Fall sorgen kann.

Gubanov ( gelöscht )
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26.11.2013 20:39
#14 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten



Mr. Monk und ein Milliardär auf Abwegen (Mr. Monk and the Billionaire Mugger)

Episode 7 der TV-Kriminalserie, USA 2002. Regie: Stephen Cragg. Drehbuch: Timothy J. Lea. In den Hauptrollen: AM, SF, LS, RD, CK. Mit: Aron Tager (Leo Otterman), Mary Black (Kelly Street), J.C. MacKenzie (Sidney Teal), Peter Onorati (Archie Modine), Jonathan Rannells (Moratta), Vito Tassielli (Young Modine), Jessica Steen (Myra Teal), Janet Wright (Bonnie) u.a. Erstsendung (USA): 16. August 2002. Erstsendung (BRD): 3. August 2004.

Zitat von Mr. Monk und ein Milliardär auf Abwegen (7)
Hat er einfach den Adrenalinkick gebraucht? Jedenfalls ist es gegen jede rationelle Überlegung, dass ein Computer-Milliardär nachts auf dem Hof eines Kinos ein Pärchen mit einem Messer angreift und die Brieftasche fordert. Es ist Sidney Teal ja auch nicht gut bekommen, denn er liegt nun tot auf dem Pflaster. Unglücklicherweise geriet er an Archie Modine, einen ehemaligen Polizisten, der nun einen Sicherheitsdienst leitet und mit der Pistole schnell bei der Hand ist. Alles sieht nach Notwehr aus. Aber war der Überfall vielleicht gar kein Zufall?


Auf die beste Episode der ersten Staffel folgt die einzige, an die ich keinerlei Erinnerung mehr hatte. Es ist doch seltsam, welche Unterschiede das Gedächtnis in einigen Fällen macht ... – Es kann eigentlich kein Zufall sein, dass Adrian Monk hier nach den Folgen „Hellseherin“ und „Rummelplatz“ schon zum dritten Mal in der jungen Serie auf einen Cop mit Vergangenheit trifft, wie er selbst ja letztlich auch einer ist. Offenbar nutzte man gerade zu Anfang der Serie häufig die Projizierung anderer seltsamer Karriereverläufe bei der Polizei auf Monk, die nur den einen Vergleich zulassen, dass man mit dem ungewöhnlichen, aber völlig harmlosen Verhalten des sympathischen Paranoikers eigentlich ganz zufrieden sein kann. In den Fällen der Gastrollen erlebt man Dienstmarkenträger dagegen als unkontrollierte Mordbestien.

Man könnte meinen, „Monk“ wolle die Polizei im schlechten Licht dastehen lassen, was sicher für jede Serie um einen Privatermittler auch ein Stückweit zutreffend ist; ausgeglichen wird diese Tendenz aber eindeutig von der immer weiter an Profil gewinnenden Arbeits- und Freundschaftsbeziehung zu den Serien-Regulars Captain Leland Stottlemeyer (Ted Levine) und Lieutenant Randy Disher (Jason Gray-Stanford). Nachdem die beiden in der letzten Episode nicht zu sehen waren, nehmen sie hier nun wieder wichtige Rollen ein, auch weil die Polizei neben dem Mord am Milliardär noch mit einem unangenehmen Imageproblem zu kämpfen hat.

Monk ist dagegen auch an anderer Front aktiv: Ausgerechnet parallel zu einem Fall, der sich um einen ermordeten Milliardär dreht, muss er sich mit Finanzproblemen herumschlagen, weil er zu gutmütig ist, seine Auftragshonorare einzutreiben bzw. zu erhöhen. Der daraus entstehende Streit zwischen Monk und Sharona ist äußerst unterhaltsam, führt wieder einmal zu einer vorübergehenden Kündigung und mich zur Bestätigung für mein Urteil, dass Bitty Schram als Sharona die markantere Assistentin für Monk war als die ab Staffel 3 verpflichtete Traylor Howard. Sie hat den stellenweise abstrusen Anwandlungen ihres Bosses mehr Power und Straßenschläue entgegenzusetzen und komplementiert Tony Shalhoubs feinfühlige Darstellung damit auf passende Weise. Plus und Minus ziehen sich eben an.

Gubanov ( gelöscht )
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27.11.2013 08:58
#15 RE: Monk (2002-09, TV) Zitat · Antworten



Mr. Monk und Monica (Mr. Monk and the Other Woman)

Episode 8 der TV-Kriminalserie, USA 2002. Regie: Adam Arkin. Drehbuch: David M. Stern. In den Hauptrollen: AM, SF, LS, RD, CK, TM. Mit: Maria del Mar (Monica Waters), Patrick Garrow (Todd Katterskill), David Gardner (Minister), Don Ritchie (Attorney), Tracy Hoyt (Regina), Jennifer Fawcett (Rookie Cop), David Clement (Pratt), Nicholas Campbell (Lloyd Grayson) u.a. Erstsendung (USA): 23. August 2002. Erstsendung (BRD): 10. August 2004.

Zitat von Mr. Monk und Monica (8)
Monica wäre die perfekte zweite Frau für Monk. Er stößt auf sie bei der Untersuchung eines Mordfalls, denn sie wohnt direkt neben dem Hauptverdächtigen Grayson. Nach und nach kristallisiert sich jedoch der Verdacht heraus, dass Monica selbst nicht ganz unschuldig sein könnte. Ihr Ehemann verschwand vor zwei Jahren und im selben Monat begann sie mit dem Bau einer Garage. Liegt ihr Mann darunter begraben? Monk, der gerade bei Monica zum Abendessen eingeladen ist, erhält Stottlemeyers rettenden Anruf. Schließlich soll der Detektiv den Fall lebendig lösen!


Adam Arkin war bereits in „Mr. Monk gegen die Qualle“ in der Titelrolle als Dale Biederbeck zu sehen und wechselte für „Mr. Monk und Monica“ auf den Regiestuhl. In beiden Episoden erschuf er Charaktere, die auf eine besondere Art und Weise polarisieren. War „Dale the Whale“ ein zugleich hassens- und bewundernswerter Manipulator, tritt mit Monica Waters eine weitere Figur mit mehreren gänzlich konträren Seiten auf. Geschildert wird sie als ideale Partnerin für Monk, als Überwindung und gleichzeitig Mahnmal der seiner Ehe mit Trudy. Monica Waters sieht Monks verstorbener Frau nicht nur optisch ähnlich, sondern bringt auch viel Erfahrung im Umgang mit Monks Krankheitssymptomen mit, weil – so zumindest die erste Version ihrer Geschichte – ihr verstorbener Mann unter den gleichen Problemen litt. Zugleich wird sie als mögliche Mörderin ins Spiel gebracht und verkörpert selbst ohne jemanden umgebracht zu haben eine große Gefahr für die Lebenskonstellation, in der es sich Monk und seine Zuschauer bequem gemacht haben. Hätte sie Erfolg bei ihm, könnte sie Trudy vergessen machen, könnte Sharona abschaffen, könnte Monk für sich allein beanspruchen. Diese Gefahren schwingen unterschwellig in jeder Szene der beiden Beinahe-Verliebten mit, weshalb jede Minute einen bittersüßen, ja beinahe unangenehmen Beigeschmack besitzt.

Überzeugender als der Monica-Waters-Plot gerät die Seitengeschichte der dieses Mal besonders brutalen und übermäßig viele Opfer findenden Mordserie, die stärker in den Vordergrund hätte rücken dürfen. Der anfängliche Doppelmord im Anwaltsbüro ist schonungslos und dennoch effektiv und ohne zu viel Blutvergießen in Szene gesetzt worden, während der Tod auf der Beerdigungsfeier durch seine traurige Skurrilität im Gedächtnis bleiben wird.

In der Produktionsreihenfolge war dies übrigens die vierte „Monk“-Folge, die gedreht wurde. Wie bei so vielen anderen Serien auch entschloss man sich, die Folgen nicht wie aufgenommen auszustrahlen, sondern noch ein wenig hin und herzuschieben, um den nötigen Abwechslungsreichtum zu gewährleisten. Die ursprüngliche Reihenfolge des Shootings war: Candidate / Dale the Whale / Psychic / Other Woman / Carnival / Asylum / Marathon / Billionaire / Vacation / Earthquake / Stranger / Airplane.

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