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Dieses Thema hat 22 Antworten
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 James-Bond-007-Forum
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Reverend Hopkins Offline




Beiträge: 18

16.03.2009 11:40
#16 RE: Bewertet „Der Mann mit dem goldenen Colt“ (9) Zitat · Antworten

Samstag erst wieder gesehen. Ich muss sagen: Anfangs gefiel mir der Film nicht so gut, vielleicht weil er nicht ganz so furios wie andere Bond Filme ist. Aber der Film wächst, und heute zieht mich die Spannung und Atmosphäre in seinen Bann. Dazu finde ich dass der Film einen der besten Titelsongs der Reihe hat.

Jacob Starzinger Offline



Beiträge: 1.413

19.02.2012 15:17
#17 RE: Bewertet „Der Mann mit dem goldenen Colt“ (9) Zitat · Antworten

Für mich einer der besten Bonds. Der Bösewicht gefällt mir sehr gut und auch Story und Kameraführung wissen zu gefallen. Außerdem gibt es wieso oft in Bond Filmen bestechende Landschaftsaufnahmen die einen ganz besonderen Flair. Auch an Humor mangelt es dem Film nicht und Moore und Lee spielen sehr gut und überzeugend. Für mich einer der besten Bond Filme.

Mfg Jacob

Henrik S Offline



Beiträge: 20

27.02.2012 19:44
#18 RE: Bewertet „Der Mann mit dem goldenen Colt“ (9) Zitat · Antworten

Also, meiner Meinung nach einer der besten James Bond Filme. Es giebt (meiner Meinung nach) viel schlechtere; wie z.B. Lizens zum töten, Stirb an einem anderen Tag, ein Quantum trost.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

22.05.2015 13:11
#19 RE: Bewertet „Der Mann mit dem goldenen Colt“ (9) Zitat · Antworten

The Man with the Golden Gun (Der Mann mit dem goldenen Colt)



Filmdaten:
Deutscher Titel: Der Mann mit dem goldenen Colt
Originaltitel: The Man with the Golden Gun
Produktionsland: Vereinigtes Königreich
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 1974
Länge: 125 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16
Stab:
Regie: Guy Hamilton
Drehbuch: Richard Maibaum
Tom Mankiewicz
nach Ian Fleming
Produktion: Albert R. Broccoli
Harry Saltzman
Musik: John Barry
Titelsong: Lulu
Kamera: Ted Moore
Oswald Morris
Schnitt: Raymond Poulton
John Shirley

Besetzung:

Roger Moore: James Bond, Christopher Lee: Francisco Scaramanga, Britt Ekland: Mary Goodnight, Maud Adams: Andrea Anders, Hervé Villechaize: Schnick Schnack, Clifton James: Sheriff J.W. Pepper, Richard Loo: Hai Fat, Soon-Tek Oh: Hip, Marc Lawrence: Rodney, Bernard Lee: M, Lois Maxwell: Miss Moneypenny, Marne Maitland: Lazar, Desmond Llewelyn: Q


Handlung:


Dem MI6 wird eine Patrone zugeschickt, welche an James Bond adressiert ist. Der Absender scheint Francisco Scaramanga, ein hoch dotierter Profikiller, zu sein, welcher für jeden Mord 1 Million Dollar verrechnet. Bond sollte nun auf dessen Abschussliste stehen. Doch wem ist sein Tod 1 Million Dollar wert? Da niemand weis, wie Scaramanga aussieht, reist Bond umgehend nach Beirut, wo 1969 sein Kollege 002 von Scaramanga erschossen wurde. Er begibt sich zu der Tänzerin Saida, die während des Mordes ein Schäferstündchen mit 002 verbrachte und seitdem die tödliche Kugel als Glücksbringer benutzt. Bond entwendet diese, lässt ihre Herkunft bestimmen und wird zu dem Büchsenmacher Lazar nach Macau geführt, welcher entsprechende „Sonderanfertigungen“ anbietet. Er nötigt ihn, zu verraten, wo der Übergabeort für das nächste Päckchen Patronen ist. Es handelt sich um ein Casino, wo dieses von Scaramangas Geliebten Andrea Anders entgegengenommen wird. Bond folgt ihr nach Hong Kong, wo er sie anschließend zur Rede stellt. Er erfährt von ihr, dass Scaramanca im "Bottoms up Club" ein Treffen hat.
Als Bond sich dorthin begibt, zückt Scaramange aus dem Hinterhalt seine goldene Pistole und tötet mit einem gezielten Kopfschuss nicht 007, sondern den, ihm entgegenkommenden, Wissenschaftler Gibson, welcher einen sehr begehrten Solex-Generator erfunden hat. Dieser macht Solarenergie nutzbar und würde das bestehende Energieproblem im Handumdrehen lösen. Der Generator verschwindet nach dem Mord.

Nun weis Bond, dass Scaramanga es gar nicht auf ihn abgesehen hat. Er erfährt später, dass dessen Geliebte Andrea ihn in den Glauben versetzen wollte, da sie sich aus seiner Abhängigkeit befreien möchte. Bond schlussfolgert, dass der schwerreiche Hai Fat höchstwahrscheinlich Scaramangas Auftraggeber ist und begibt sich zu diesem, wobei er sich selbst als Scaramanga ausgibt, da er annimmt, die beiden wären sich noch nie persönlich begegnet. Dies ist ein Irrtum, doch macht Hai Fat gute Miene zu Bonds Spiel, lockt ihn in einen Hinterhalt und wirft ihn den Mitgliedern seiner Kampfsportschule zum „Fraß“ vor. Bond kann allerdings entkommen.
Scaramanga erschießt Hai Fat und entwendet den Solex-Generator. Andrea stattet Bond einen Besuch ab, schläft mit ihm und verspricht, ihm das Gerät zu bringen. Am vereinbarten Treffpunkt findet er Andrea allerdings erschossen vor und begegnet stattdessen erstmals Scaramanga, der seine Bewunderung für Bond ausspricht, ihm aber gleichzeitig nahe legt, seine Wege nicht mehr zu kreuzen. Das Solex-Gerät ging bei dem Mord verloren, kann aber von Bond unter einem Stuhl erspäht werden, wo er es hervorholt und seinem Kollegen Hip übergibt, welcher es an Goodnight weiterreicht. Diese wird von Scaramanga und seinem Liliputaner-Freund Nick Nack entführt. Bond folgt ihnen, verliert aber die Fährte, nachdem dem Fluchtfahrtzeug Tragflächen aufmontiert werden und dieses durch die Lüfte entkommt. Da Goodnight einen Ortungssender bei sich hat, kann das Ziel ausgemacht werden, welches sich ausgerechnet auf einer Insel mitten im Chinesischen Meer befindet. Bond schnappt sich ein Flugzeug und begibt sich im Alleingang dorthin, wo er von einem gutgelaunten Scaramanga empfangen wird, der ihm seine Solarenergie-Anlage präsentiert, bei welcher der Solex-Generator eine wichtige Rolle spielt. Das Know-How will er an den meistbietenden verkaufen. Anschließend zwingt er Bond zu einem „Pistolenduell der Giganten“, welches dieser gerne annimmt…

Plot:

Die Geschichte ist nicht ohne Spannung, gut durchdacht und bringt durchaus wieder eine abwechslungsreiche Handlung ein. Energiekrise und Solarenergie als Alternative sind Themen, die auch heute in gleicher Weise beschäftigen. Ebenso nachvollziehbar ist die Macht, die jemand besitzt, wenn er ein Gerät, wie es hier vorkommt, entwickeln würde, bzw. die finanzielle Abgeltung, die gewissen Ölscheichs oder Oligarchen das Vertuschen eines solchen wohl wert wäre.

Scaramanga ist lediglich ein Einzelgänger, der sich bereichern möchte, und kein Repräsentant irgendeiner übermächtigen Organisation, welche die Weltherrschaft anstrebt. Das Finale bietet dementsprechend ein schlichtes Duell "Mann gegen Mann", was womöglich alles auch ein Grund sein mag, dass der Film in der Gunst der Bond-Fans relativ weit unten liegt.

Die Inszenierung des Films selbst ist zwar solide, hat aber nicht die Klasse der Top-Bonds.



Bösewicht:

Es war gewiss nur eine Frage der Zeit, bis der hervorragende und vielseitige Christopher Lee in einem James-Bond-Film auftaucht. Wie zu erwarten war, spielt er den eiskalten und von sich eingenommenen, aber auch recht charismatischen, Scaramanga mit Bravour und stellt dabei Roger Moore in den Schatten. Sein Zirkus-Hintergrund erinnert ein bisschen an die Rolle als Gregor in dem Edgar-Wallace-Film „Das Rätsel des silbernen Dreieck“. Auch auf seine berühmte Dracula-Rolle wird mit einem Augenzwinkern angespielt, nämlich in jener Szene, in der er Andrea auf ihr spätes Kommen anspricht und dabei in ähnlicher Haltung im Bett liegt, wie einst der bissige Graf. Eine bemerkenswerte Anomalie ist Scaramangas dritte Brustwarze, deren Nachahmung Bond sich aufklebt, als er sich Hai Fat gegenüber als Scaramanga ausgibt.

Sein von Herve Villecheize (1943-1993) gespielter Sidekick Nick-Nack ist als Bösewicht eher weniger ernst zu nehmen. Verwirrend ist, dass er einerseits zu erkennen gibt, wie gern er Scaramanga beerben würde, andererseits aber wieder als treuer und zuverlässiger Diener und Vertrauter auftritt.



Bondgirls:

Maud Adams gefällt mir als Bond-Girl überhaupt nicht. Britt Ekland ist recht süß, wird allerdings etwas zu dümmlich dargestellt.




Titellied:


Das von John Barry komponierte und von Lulu gesungene „The Man with the Golden Gun“ ist sehr flott und eingängig und damit ein weiteres Highlight unter den Bond-Melodien.



Gadgets:

Bemerkenswert ist Scaramangas Mordwerkzeug: Eine aus Füllfederhalter, Zigarettenetui und Feuerzeug zusammenbaubare goldene Pistole, die allerdings nur einen Schuss abfeuern kann. Die deutsche Bezeichnung "goldener Colt" ist irreführend und falsch, da es sich um keine Waffe der Firma Colt, sondern um eine Eigenfabrikation handelt.

Auch die auf seinen Wagen aufmontierten Tragflächen, die diesen in ein Flugzeug umfunktionieren, verdienen Erwähnung. Außerdem hält Scaramanga sich mit echten Duellen in einem geisterbahnartigen Spiegelkabinett fit, welches Ähnlichkeit mit Schießplätzen hat, wo das Combat-Schießen trainiert wird.

Bond selbst ist in diesem Streifen nicht wirklich mit Gadgets ausgestattet. Dafür darf er einen bemerkenswerten Stunt mit dem Auto über eine schwer beschädigte Brücke mit 360°- Drehung in der Luft zum Besten geben. Etwas lächerlich wirkt dagegen, wie der sonst so findige Superagent nach dem Taxi ruft, als er bemerkt, dass die entführte Goodnight den Wagenschlüssel bei sich hat.



Schauplätze:


Gedreht wurde in Großbritannien, Macau und Thailand. Vor allem Thailands Naturschönheiten wurden sehr schön in den Film eingebracht. Berühmt als Scaramangas Insel wurde Khao Phing Kan (schiefer Felsen), welche im südlichen Thailand gelegen ist und welcher die Felsnadel Khao Ta-Pu, die mittlerweile als James Bond-Felsen bezeichnet wird, vorgelagert ist.



Wortwitz:

Moneypenny über den erschossenen 002: "I miss him." Bond: " The man with the golden gun didn't."

Die Tänzerin Saida, nachdem Bond ihren Glücksbringer entwendet: "I lost my charm."

Ein Mädchen in Hai Fats Swimmingpool, nachdem Bond nach ihrem Namen fragt: "Chew Me."

Hai Fat zu Bond, bezugnehmend auf die dritte Brustwarze: "There are cults that consider it a sign of invulnerability and great sexual prowess." Bond:" I've learned to live with it."

Scaramanga zu Andrea, nachdem diese mit Bond geschlafen hat: " You're late." Andrea: "It was a double feature."

Scaramanga, nachdem er mit einem Strahl Bonds Flugzeug zerstört: "That's what I call solar power." Bond: "That's what I call trouble."

Bond zu Scaramanga: "There's a usefull four-letter word, and you're full of it."

Scaramanga zu Bond über das anstehende Duell:"It still remains the only true test for gentlemen." Bond:"I doubt if you qualify on that score."

Goodnight zu Bond, als die beiden gestört werden: "What's the matter." Bond: "Something came up."

M zu Bond am Telefon: "Where is Goodnight." Bond: "She's just coming, Sir."

Weitere Anmerkungen:

Clifton James hat hier seinen zweiten und letzten komödiantischen Auftritt als Sheriff W.J.Pepper

Roger Moore geht auch diesmal wieder in seiner "Brett Sinclair-Manier" durch den Film und nimmt weder Scaramanga, noch sonstige Gefahren wirklich ernst, was seine Bond-Filme weiterhin in Richtung Selbst-Persiflage lenkt. Christopher Lees ernster und bedrohlicher Charakter steht in striktem Gegensatz dazu.

Der Mi6 hat in Hong Kong einen geheimen Sitz, der sich in einem in Schräglage befindlichen Schiffswrack befindet, was seine Auswirkung auf die Ausrichtung der Räume hat.

Fazit:

Ich muss gestehen, dass ich den Film mittlerweile besser finde, als ich ihn aus zahlreichen früheren Sichtungen in Erinnerung hatte und möchte daher mein hartes Urteil in einem anderen Thread etwas zurecht rücken. Der Film ist eigentlich recht flott und unterhaltsam inszeniert, auch wenn es vielleicht ein bisschen an der Aura und dem gewissen Etwas mangelt, dass sich schwer in Worte fassen lässt und das wohl am ehesten im persönlichen Geschmack begründet liegt. Kein Spitzen-Bond, der in meine Top-10 Einzug findet, aber trotzdem ganz O.K. Natürlich haben auch die relativ jungen Neu-Sichtungen der für mich weit unterdurchschnittlichen Bonds „Diamantenfieber“ und „Quantum“ hierbei ihren Einfluss, gegen die dieser hier ein wahres Meisterwerk darstellt. 3,5 von 5 und damit etwa auf dem Level von „Live and let Die“.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

24.03.2017 22:09
#20 RE: Bewertet „Der Mann mit dem goldenen Colt“ (9) Zitat · Antworten

Der Mann mit dem goldenen Colt (The Man with the Golden Gun) (GB 1974)

Regie: Guy Hamilton

Darsteller: Roger Moore, Christopher Lee, Britt Ekland, Maud Adams, Hervé Villechaize, Clifton James, Bernard Lee, Lois Maxwell, Desmond Llewelyn u.a.



Schaut man sich zeitgenössische Ranglisten an (wie etwa anlässlich des Jubiläums 2012), so fällt auf, dass "Der Mann mit dem goldenen Colt" oft vergleichsweise schlecht abschneidet. Recht einleuchten mag das nicht. Abgesehen vom Titelsong, der vielleicht ein bisschen sehr "catchy" ausgefallen ist, sind echte Schwachstellen nicht ersichtlich.

Da wäre zunächst Christopher Lee, der mit seiner Darstellung des Scaramanga an die starken Auftritte von Bonds Gegenspielern aus der Frühphase erinnert. Seine vordergründig charmante, insgeheim aber kühl berechnende Art beeindruckt. Der Empfang auf der Insel hat ein bisschen was von "Columbo", wo die Mörder bekanntlich dem tollpatschigen Inspektor auch (zunächst) bereitwillig ihr prachtvolles Anwesen zeigen und mit ihrem Gegner Smalltalk abhalten.

Die Girls sind hübsch anzusehen, schaupielerisch gefordert werden sie eher weniger. Etwas befremdlich wirkt heute die Szene, in der Bond Scaramangas Geliebte schlägt und ihr den Arm umdreht. Das passt vor allem nicht zu Moores sonstiger Auslegung der Rolle. Möglicherweise wollten Regisseur/Produzenten ihn ein wenig "härter" bzw. "kaltblütiger" erscheinen lassen, um seine Darstellung Bonds von denen seiner Figuren aus "Simon Templar" und "Die 2" abzugrenzen?

In Sachen Action geht es ähnlich wie im Vorgänger in weiten Teilen noch relativ gemächlich zu. Hervorzuheben sind einerseits der 360-Grad-Sprung mit dem Auto von einem Ufer zum anderen (was interessanterweise beim ersten Take funktionierte!) und der Showdown Mann gegen Mann. Dieser wird in der Eröffnungssequenz, in der Bond mal wieder nicht auftaucht, sehr gut vorbereitet. Es macht im Finale deshalb umso mehr Spaß, das Duell der beiden in diesem Labyrinth aus Spiegeln und Fallen zu beobachten. Wer das aktuelle Action-Geschehen verfolgt, wird einen ähnlichen Showdown in "John Wick: Kapitel 2" beobachtet haben. Ansonsten punktet der Film durch die traumhaften Aufnahmen der heute als "James Bond-Inseln" bekannten Areale bei Phuket.

Zum zweiten Mal in Folge muss Bond nach Eliminierung des Haupt-Bösewichts noch dessen ersten Handlanger unschädlich machen. Allerdings ist das diesmal nicht ganz nachvollziehbar, sagt Schnickschnack zu Bond doch vorher, dass er froh sei, wenn Bond Scaramanga töte, denn dann gehöre ihm alles. Warum er dann nach Scaramangas Tod Bond und Goodnight auf die Dschunke folgt, bleibt insofern dunkel. Das trübt den sehr guten Gesamteindruck freilich nicht. "Der Mann mit dem goldenen Colt" bietet beste Bond-Unterhaltung. Das Tempo stimmt, Witz ist - typisch Moore - auch vorhanden (z.B. Szene, in der er die Kugel verschluckt). Ein kurzweiliger Streifen, den man sich immer wieder ansehen kann.


"Der Mann mit dem goldenen Colt" ist wesentlich besser als sein Ruf. Ein charismatischer Bösewicht, die prachtvollen Aufnahmen Phukets und ein packender Showdown sorgen für sehr gute Bond-Unterhaltung. 4,5 von 5 Punkten.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

25.03.2017 11:33
#21 RE: Bewertet „Der Mann mit dem goldenen Colt“ (9) Zitat · Antworten

Zitat von Ray im Beitrag #20

"Der Mann mit dem goldenen Colt" ist wesentlich besser als sein Ruf. Ein charismatischer Bösewicht, die prachtvollen Aufnahmen Phukets und ein packender Showdown sorgen für sehr gute Bond-Unterhaltung. 4,5 von 5 Punkten.



Danke, Du triffst den Nagel auf den Kopf! Ich dachte bereits, ich sei der einzige Mensch weltweit, der im Mann mit dem goldenen Colt stets mehr sah. Ich mag den Film sehr, er ist sehr stimmig, mit Christopher Lee als Bösewicht sowie seinem verbiesterten Helfershelfer Hervé Villechaize erstklassig besetzt, hat einen tollen Soundtrack und der reaktivierte Seargent Pepper inkl. Sportwagenprobefahrt darf als handwerkliches Meisterstück gelten. Der Film wird letztlich viel zu wenig beachtet bzw. missinterpretiert. Irgendwer hatte da mal die Meinung aufgestellt, Guy Hamilton habe die Schauplätze nicht recht genutzt, und es scheint mir leider so, dass seit dieser Meinung nicht eben wenige davon abschreiben. Zu Unrecht!

Gruß
Jan

Ray Offline



Beiträge: 1.930

25.03.2017 12:57
#22 RE: Bewertet „Der Mann mit dem goldenen Colt“ (9) Zitat · Antworten

Schön, dann sind wir ja schon zwei. Bei mir auch ein klarer Anwärter auf die Top 10, vielleicht noch mehr. Gerade im direkten Vergleich hat mich glaube ich kein Bösewicht bisher mehr beeindrucken können als Lee. Nach Flemings Wunsch (er war sein Cousin) sollte er schon Dr. No spielen. Hätte sicher gut gepasst.

Hatte auch mal gelesen, die Inszenierung sei "uninspiriert". Das habe ich seit jeher ganz anders empfunden (siehe Spiegelkabinett z.B.). Auch der häufiger gelesene Vorwurf, dass Bond sich von den beiden Mädels in der Karate-Schule helfen lassen würde, halte ich für nicht durchschlagend. Erstens hat er vorher auf seine ganz eigene Weise schon ein paar Mann aus dem Weg geräumt. Im Übrigen fragt sich, warum er sich von den beiden nicht helfen lassen soll, wenn sie im Gegensatz zu ihm auf Kampfkunst spezialisiert sind?

Mir gefällt der Film jedenfalls deutlich besser als das Moore-Debüt "Leben und sterben lassen".

SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

04.06.2017 06:36
#23 RE: Bewertet „Der Mann mit dem goldenen Colt“ (9) Zitat · Antworten

Ich habe mir den "Mann ..." gerade wieder mal angeschaut und muss meine zuletzt auch eher schlechte Meinung über den Film revidieren.

Vor allem ist er deutlich weniger langatmig, als ich ihn in Erinnerung hatte. Im Gegenteil, ich finde das Erzähltempo angenehm zügig. Und das Thema - es scheint zunächst einmal nicht um die Rettung der Welt, sondern eher um eine Privatangelegenheit Bonds zu gehen - ist eine angenehme Abwechslung. Roger Moore macht seine Sache gut, und Lee ist - das sehe ich unverändert so - einer der besten Bond-Schurken aller Zeiten.

Wenn man dem Film etwas ankreiden will, dann kann man dafür Bond-Girl Mary Goodnight hernehmen. Die Figur ist eine Lachnummer, im negativen Sinn. Generell fällt mir übrigens auf, dass viele Bond-Girl-Darstellerinnen durch die deutsche Synchronisation gewinnen: Barbara Bachs Stimme z. B. hat im Original die Wirkung einer Schlaftablette, und das zieht die ganze Rolle runter. Aber zurück zum "Mann ...".

Das Finale des Films (nach dem Tod Scaramangas) ist vielleicht auch etwas flau im Sinne von unspektakulär ausgefallen. Andererseits hat sich in der Reihe schon gezeigt, dass viel und ausschweifendes Krachbummpeng auch nicht immer das Wahre ist, siehe z. B. "Diamantenfieber".

Nach dieser neuen Sichtung spielt der "Mann ..." für mich auf jeden Fall im oberen Mittelfeld der Reihe mit und zählt keinesfalls zu den Nieten. Meinem 13-jährigen Sohn, mit dem ich nach dem Tod von Roger Moore gerade ein paar Bond-Filme geschaut habe, fand aber z. B. "Der Spion ..." und "Moonraker" besser.

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"Hätte der liebe Gott Farbe gewollt, hätte er die Bibel bunt gedruckt."

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