Zitat von lasher1965Zu Edgar Wallace hätte ich noch eine Idee: Da doch die Vorkriegsübersetzungen - wenn ich richtig informiert bin - inzwischen frei von Rechten sind, wie wäre es mal mit einem Internetprojekt, das diese Texte online abrufbar macht? Vielleicht kann man mit der Zeit auch Romane hinzufügen, die in Deutschland nicht veröffentlicht waren, sofern sich ein paar Enthusiasten finden, die Lust und Zeit zum Übersetzen haben.
Grundsätzlich sind die Wallace-Rechte frei. Aber nur die Originale. Bei den dt. Übersetzungen liegen die Rechte beim Verlag bzw. den Übersetzer. Das heißt - erst wenn die Übersetzer der Erstausgaben 70 Jahre verstorben sind - sind auch diese Rechte frei. Da man die genauen Todesdaten der meisten damaligen Übersetzer nicht kennt - dürften es hier derzeit Schwierigkeiten geben. Ich schätze ab ca. 2018/ 20 dürften hier die Rechte insgesamt frei werden.
Joachim.
P.S.: Bei den nichtübersetzten Romane dürften bei einem fertigen Manuskript auch Verlage zu finden sein, die diese in begrenzter Auflage drucken!
Zitat von lasher1965Joachim schrieb: 'Kein anderer Autor wurde in Deutschland so "verschändet".' Mir fällt da spontan noch ein anderer ein, ein deutscher Autor noch dazu, mit dem noch schlimmer umgegangen wurde: Karl May in den Ausgaben des Karl-May-Verlags (und deren Lizenzdrucke, z. B. vom Tosa-Verlag). Der Karl-May-Verlag hat über Jahrzehnte hinweg die Romane immer wieder gekürzt und sogar umgeschrieben, bis sie zur Unkenntlichkeit entstellt waren. Und der Verlag ist auch noch stolz drauf. Wer Karl May lesen möchte, wie er zu Lebzeiten des Verfassers veröffentlich wurde, dem seien auch hier die beiden entsprechenden Weltbild-Sammlereditionen wärmstens empfohlen.
Der Unterschied zwischen dem "verschändeten" Wallace und dem "verschändeten" May liegt in der Tatsache, dass bei May jedem Käufer dies alles bewußt ist und ja auch vom Verlag darauf aufmerksam gemacht wird. Und wer einen echten May kaufen möchte hat auch die Möglichkeit. Aber bei Wallace ist dies alles anders, denn hier wird der Käufer für dumm verkauft und nur durch das Internetzeitalter wurden hier diese "Machenschaften" aufgeklärt und es steht den Fans Informationen hierzu zur Verfügung.
Zitat von Joachim KrampDer Unterschied zwischen dem "verschändeten" Wallace und dem "verschändeten" May liegt in der Tatsache, dass bei May jedem Käufer dies alles bewußt ist und ja auch vom Verlag darauf aufmerksam gemacht wird.
Das ist keineswegs eine Tatsache. Wann immer ich Besucher habe, die meine Karl-May-Sammlung sehen, ernte ich Verwunderung, wenn ich erkläre, dass die berühmten "grünen Bände" oft nicht viel mit dem Originaltext Karl Mays zu tun haben. Und der Karl-May-Verlag war zumindest in der Vergangenheit lange Zeit darum bemüht, bei der breiten Masse den Eindruck zu erwecken, den "echten" Karl May zu verkaufen. Diese Taktik wirkt bis heute zumindest bei Gelegenheitslesern oder solchen, die Karl May nur aus ihrer Jugendzeit kennen, nach. Dass jemand, der sich im Erwachsenenalter ernsthaft mit Karl May beschäftigt, sehr schnell auf die Frage nach authentischen Texten stößt, ist klar. Bis sich der Karl-May-Verlag jedoch zu einer Veröffentlichung wie "Der geschliffene Diamant" durchrang, die - wenn auch reichlich apologetisch - die Editionspraktiken des Verlags auch der breiteren Öffentlichkeit darlegt, war es ein weiter Weg.
In Antwort auf:Aus den einigen Tagen sind inzwischen nicht nur einige Wochen oder einige Monate vergangen. Bald ist sogar ein Jahr vorüber!!
Joachim.
Um die Wogen zu glätten sei gesagt, dass mittlerweile in dem Kleinverlag VSS Hermann Schladt eine Neuübersetzung des Wallace Kurzromans PLANETOID 127 erschienen ist, in dem Wallace ungewöhnlicherweise Science-Fiction-Wege einschlägt. Es sei erwähnt, dass es sich bei der Neuübersetzung um eine sagen wir mal Initiative eines Kleinstverlages handelt, daher sollte man in diesem Falle nicht den Anspruch erheben, etwaige Erstübersetzungen zu fordern, da dies wahrscheinlich Lizenzkosten mit sich geführt hätte. Der Roman ist im Groschenroman-Style in DINA5 erschienen. Sehr interessant die Sci-Fi-Geschicht zu lesen. Für 5 Euro erhältlich direkt bei VSS Versand Hermann Schladt.
In diesem Zusammenhang sollte eine weitere Edition erscheinen, was leider aufgrund des Kosten/Nutzen Verhältnisses letztlich nicht realisiert werden konnte.
In Antwort auf:Aus den einigen Tagen sind inzwischen nicht nur einige Wochen oder einige Monate vergangen. Bald ist sogar ein Jahr vorüber!!
Joachim.
Um die Wogen zu glätten sei gesagt, dass mittlerweile in dem Kleinverlag VSS Hermann Schladt eine Neuübersetzung des Wallace Kurzromans PLANETOID 127 erschienen ist, in dem Wallace ungewöhnlicherweise Science-Fiction-Wege einschlägt. Es sei erwähnt, dass es sich bei der Neuübersetzung um eine sagen wir mal Initiative eines Kleinstverlages handelt, daher sollte man in diesem Falle nicht den Anspruch erheben, etwaige Erstübersetzungen zu fordern, da dies wahrscheinlich Lizenzkosten mit sich geführt hätte. Der Roman ist im Groschenroman-Style in DINA5 erschienen. Sehr interessant die Sci-Fi-Geschicht zu lesen. Für 5 Euro erhältlich direkt bei VSS Versand Hermann Schladt.
In diesem Zusammenhang sollte eine weitere Edition erscheinen, was leider aufgrund des Kosten/Nutzen Verhältnisses letztlich nicht realisiert werden konnte.
Bedauerlich. Wenn ein Kleinverlag sich um Veröffentlichungen kümmert sollte man diesen zumindest unterstützen. Bei Wallace mit einer Zukunftsgeschichte zu beginnen ist zwar interessant und erfreulich aber auch sehr risikohaft. Vielleicht tut sich hier noch etwas.
Den einen oder anderen interessiert vielleicht, dass dieses Jahr vom Verlag Leonaur Ltd. verschiedene Edgar-Wallace-Erzählungen im englischen Original veröffentlicht worden sind:
In den Londoner Buchhandlungen hat man in den letzten Jahren in der Krimiabteilung zu Edgar Wallace kaum was finden können. Umso erfreulicher: Dies Jahr gibt es wenigstens mal wieder einen Roman, nämlich einen Nachdruck von 1932 "The feathered Serpent". Es ist eine Taschenbuchausgabe, gelber Einband, erschienen im Hodder-Verlag.
Diese und die Auflagen von Leonaur sind äußerst begrüßenswert, da sie ein zumindest im Ansatz vorhandenes Interesse an Edgar Wallace in Großbritannien aufzeigen. Hoffentlich setzt man bei Leonaur noch einige weitere Wallace-Romane und -Kurzgeschichten um. Die Ziele, die auf der Homepage des Verlags zu lesen sind, lassen jedenfalls das Beste hoffen:
In Antwort auf:Our Mission - To Publish hard to find books in attractively affordable editions - To give you a choice - Hardcover or Softcover - To welcome your input and respond to it - To publish essential new titles every month
Wieder einmal ist es soweit, neue Wallace-Buch-Ausgaben ankündigen zu können. Diese kommen allerdings nicht in großer Zahl, nicht zum günstigen Taschenbuch-Preis und nicht von Goldmann. Der Europäische Hochschulverlag wird im Januar 2011 die beiden Wallace-Romane "Ein gerissener Kerl" und "John Flack" herausbringen.
Zitat Wallace, Edgar: Ein gerissener Kerl Sprache: Deutsch Umschlag: Paperback 1. Auflage 2011 270 Seiten Format: 210 mm x 148 mm Gewicht: 360 g ISBN / EAN: 9783867415934 24,90 € (D, A)
Wallace, Edgar: John Flack Sprache: Deutsch Umschlag: Paperback 1. Auflage 2011 260 Seiten Format: 210 mm x 148 mm Gewicht: 350 g ISBN / EAN: 9783867415941 24,90 € (D, A)
Infos lassen sich darüber hinaus bislang so gut wie keine finden, doch ein Satz auf der Website des Verlags sollte gespannt auf die Bände machen: "Diese vollständig bearbeitete Neuausgabe enthält einen Anhang mit vielen Abbildungen der originalen Schauplätze zum Vertiefen oder gar zum Nachwandern im London der heutigen Zeit."
Beim Europäischen Hochschulverlag Bremen sind nun die zwei vollständig bearbeitete Neuausgaben der Wallace-Romane John Flack und Ein gerissener Kerl erschienen. Die 236 bzw. 270 Seiten starken Bücher kosten jeweils stolze 24,90 EUR, sollen dafür aber wie oben bereits erwähnt laut Verlagsangaben einen Anhang mit vielen Abbildungen der originalen Schauplätze "zum Vertiefen oder gar zum Nachwandern im London der heutigen Zeit" enthalten. ACHTUNG: Bei Amazon gibt es eine erste Kundenbewertung. Der Kunde will in seiner Ausgabe des Gerissenen Kerls KEINE solche Abbildungen gefunden haben.
Leonaur macht weiter in Edgar Wallace, dieses Mal aber leider nicht in Krimis, sondern in den Afrika-Erzählungen. Sechs einheitliche Bände erscheinen diesen Monat und dürften damit das originalsprachige Pendant zur deutschen Edition von Hesse und Becker (1986) darstellen.
Zitat von LeonaurColonial adventures in a 6 volume collection set on the 'Dark Continent'
In the first years of the twentieth century much of the African continent remained dark, mysterious and still full of strange and exotic possibilities. The British Empire ruled over vast areas of trackless plain and dense equatorial jungle, all had their fragile order maintained by a small cadre of government officials, policemen, soldiers and forces raised from the local populations. To those who only read about these remarkable men it seemed they led a life full of the potential for adventure of the most exciting kind. So it was unsurprising that popular authors of the day-including H. Rider Haggard and the author of these stories, Edgar Wallace, among them, readily chose colonial Africa—with its fierce tribes, witch doctors and magic, its dangerous animals and wild landscapes—as a rich and rewarding stage for their forays into fiction to meet the insatiable demand of the domestic audience. Wallace was a prolific author responsible for several series of popular novels featuring bold adventurers and crime fighters. For his series set in the highly evocative world of West Africa he created two of his most beloved and enduring characters, Colonial Administrator Sanders and his eccentric companion Lieutenant Tibbetts, known to all as 'Bones'. Sanders was probably based upon the real life character of Frederick Lugard who was the highly regarded creator and administrator of Northern Nigeria and whose incredible career can scarcely be said to have been less remarkable than that of his fictional counterpart. Those who love classic adventure especially set against an African backdrop will discover a rich vein of reading pleasure in the six Leonaur books (which include both short stories and novels) that comprise this special edition of the collected adventures of Sanders and Bones.
This series is available in softcover and hardcover with dustjacket for collectors. Leonaur hardcovers are bound in high quality cloth and feature gold foil lettering on their spines and taped head and tail bands.
Nach dem Afrika-Exkurs gibt es schon neue Ankündigungen von Leonaur, die wieder zur altbewährten Krimibühne zurückkehren. Als nächster regulärer Wallace-Charakter hat Sergeant Elk seine Buchreihe bekommen:
Zitat von LeonaurThe Criminal Cases of Inspector Elk The criminal cases of Inspector Elk—six novels in three volumes
There was a time, nostalgically familiar from the black and white British movies made from the late 1930s to the mid-1950s, when the detectives of the C.I.D, the men from Scotland Yard in plain clothes, were as recognisable to audiences as they were to the criminals they pursued. They were perennially portrayed as big, dour, doggedly stubborn men dressed in shabby and poorly fitting suits over which they wore a ‘never to be buttoned’ overcoat or trench style waterproof. To crown this effect each wore a squarely positioned black bowler or derby hat. All stereotypes have a foundation in fact and most certainly in fiction, for this is the description of the principal character of this special three volume Leonaur collection of detective fiction, featuring the complete cases of Detective Sergeant—soon to be Detective Inspector—Elk of the Yard. His creator, British author Edgar Wallace, was a prolific writer responsible for a number of memorable characters, among them the unforgettable J. G. Reeder, the Four Just Men and the Colonial administrator Sanders (whose exploits are all available as Leonaur collections), whose purpose was to bring the criminal class to their just desserts. Elk is less well-known and in him we have a different breed of ‘hero.’ Here is the detective for everyman, the kind of work-a-day ‘copper’ that all of Wallace’s audience would recognise. Elk is the policeman who in stories of more exotic detectives is a figure of fun, but who always pursues his quarry until, through the application of solid ‘police-work,’ he gets his man.
Leonaur editions are newly typeset and are not facsimiles; each title is available in softcover and hardback with dustjacket; our hardbacks are cloth bound and feature gold foil lettering on their spines and fabric head and tail bands.
Wenn ich richtig informiert bin, dürfte sich hinter dem letztgenannten Titel "Silinski—Master Criminal" der bislang noch nicht ins Deutsche übertragene Roman "The Nine Bears" (außerdem auch noch als "The Cheaters" und "The Other Man" veröffentlicht) verbergen.
Ich habe mir jetzt den ersten "Elk of the Yard"-Band als Hardcover bestellt und bin schon sehr gespannt darauf, bald den "Frosch" im Originaltext zu lesen. Ich hoffe mal, dass es sich um den Wallace-Urtext handelt und nicht um eine von seiner Tochter bearbeitete Version. Kann dazu jemand hier was sagen?
Mit Büchern von Leonaur habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht, so gibt es dort etliche sehr schöne Bände mit den Werken viktorianischer Schauerautoren (z. B. eine achtbändige Ausgabe der Werke von Sheridan LeFanu).