Nachdem ich mir gestern abend die Aufzeichnung von ARTE "Das Geheimnis hinter der Tür" angesehen habe,war ich echt verblüfft.Der Film wurde in der ungekürzten Fassung gezeigt und die Szenen,die früher rausgeschnitten wurden,sind deshalb nachträglich untertitelt worden.Insgesamt 21 Minuten haben dem Film in früheren Ausstrahlungen gefehlt.Ich konnte mir beim Anschauen kaum vorstellen,daß die Zuschauer die verstümmelte Version verstehen konnten.Sehr wichtige Sequenzen wurden aus unerklärlichen Gründen entfernt.Deshalb frage ich mich : Wurde der Film ursprünglich aus Zeitgründen gekürzt,für eine Fernsehausstrahlung etwa ? Oder fand die Zensur gewisse Teile unangemessen ?
Hat jemand von Euch den Film gesehen und könnte sich hier äußern ?
Ich wäre für Eure Kommentare dankbar !

Nein, leider habe ich den Film nicht gesehen - kannst du ein wenig von der Story erzählen Percy?

Hallo Rainbow,
für Dich schon vorgemerkt.
Gruß Fadie

Moin Fadie

Na, da kann ich doch gleich das tolle Kompliment aus'm Marktplatz zurück geben

Der Film wurde 1971 fürs ZDF erstmals synchronisiert und für diese Fassung gekürzt - eine eher unübliche Praxis für die späten TV-Synchros. Warum geschnitten wurde, weiß ich nicht, hab aber die Fassung aufgenommen und werde demnächst versuchen, mir einen Reim darauf zu machen.

Gruß
Markus

Rosemarie Fendel lieh der Hauptdarstellerin Joan Bennett ihre vornehme,angenehme Stimme - eine sehr gute Wahl! Ich schätzte Rosemarie Fendel schon als Erzählerin bei "Zeit der Unschuld".
Zum Film :
Die junge Celia hat von ihrem verstorbenen Bruder ein großes Vermögen geerbt und macht nach dessen Tod eine Reise nach Mexiko,um Abstand zu gewinnen und sich zu erholen.Dort lernt sie einen geheimnisvollen Mann kennen (sehr gut gespielt von Michael Redgrave,obwohl auch Vincent Price gepasst hätte).
Nach drei Tagen verloben sich die beiden und obwohl Celia nichts vom Vorleben ihres Zukünftigen weiß,heiraten die beiden.
Mark Lamphere war schon einmal verheiratet und hat aus dieser Verbindung einen 15jährigen Sohn,der den ganzen Tag liest und sich mit seinem Vater nicht versteht.Das Haus der Familie liegt abseits und wird noch von Marks Schwester und seiner Sekretärin bewohnt.
Marks erste Frau starb,weil er sie nicht liebte - so die allgemeine Version.
Celia vermutet dahinter jedoch bald ein Verbrechen,da ihr Mann ein Faible für Morde hat und in einem Seitentrakt des Hauses Mordzimmer eingerichtet hat.Dabei handelt es sich um Originaleinrichtungen von Zimmern,in denen Morde geschehen sind. Es waren dabei immer Frauen die Opfer und Männer die Täter.
Weitere Infos finden sich im Internet,wobei ich bemerken möchte,daß der Film mich sofort an "Spellbound" von Alfred Hitchcock erinnert hat - nicht nur wegen des gleichen Filmkomponisten (Miklos Rosza),sondern auch wegen der Psychoanalyse-Elemente (Träume u.a.)
Der Film ist sehr schön fotografiert und fesselt bis zum Schluss.

Das macht Appetit! "Spellbound" ist nämlich einer meiner absoluten Lieblingsfilme von Hitchock und Fritz Land ja ohnehin ein Spitzen-Regisseur!

Deshalb ist es auch absolut notwendig,den Film in voller Länge zu sehen.
Obwohl Dir als Hitchcock-Fan sicher bekannt ist,daß auch in "Spellbound" eine sehr lange Sequenz herausgeschnitten wurde (die Traumsequenz von Salvador Dalí).
Sie dauerte in voller Länge 20 Minuten.Bei "Das Geheimnis hinter der Tür" wurde jedoch auch die erste Begegnung der Hauptdarsteller und die Führung der Gäste durch die Mordzimmer herausgeschnitten,was den Film in der gekürzten Version nahezu unverständlich macht.Deshalb war ich sehr froh,den Film bei ARTE in der ungeschnittenen Fassung zu sehen und erleichtert,ihn nicht früher schon verstümmelt gesehen zu haben.

Mich hat der Film sehr stark an Hitchcocks " Rebecca " erinnert, weniger an " Spellbound "
Gruß Fadecounter

Nun, die Ausgangssituation ist ähnlich : Zwei Frauen heiraten Männer, die sie in einem anderen Land kennengelernt haben, obwohl sie wenig von ihnen wissen, und sehen sich nach ihrem Eintreffen im Ansitz des Ehemannes mit einigen Schwierigkeiten konfrontiert.

Beide Ehemänner waren schon einmal verheiratet und stehen in Verdacht, ihre erste Faru ermordet zu haben, was sich später als falsch herausstellt.

Allerdings ist Hitchcock da zurückhaltender. Seine namenlose Heldin gerät nicht durch ihren Gatten in Gefahr bzw. fürchtet sich davor, von ihm ermordet zu werden, sondern erlebt Psycho-Terror durch die Hausdame, die ihre frühere Herrin vergöttert hat.

Mrs Danvers - gespielt von Judith Anderson - was für ein exzellentes Beispiel für Joachims
"Böse-Frauen-Liste"...