Sophie Hardy ist natürlich keine große Charakterdarstellerin, aber sie ist vielleicht eine der typischsten Frauenfiguren in den 60iger Jahren: - sehr attraktiv - sehr modisch - sehr naiv - aber alles überzogen und ironisch Genauso wie die Bondgirls persifliert Sophie Hardy in "Der Hexer" und "Das Geheimnis der weißen Nonne" das Klischee der unschuldigen Frau, die dann vom Inspektor gerettet wird. Durch diese Ironie wird langsam der Weg geebnet zu einer neuen Rollendefinition der Hauptdarstellerinnen im Kino. Ab Mitte der 60iger Jahre gab es meist nur sehr eigenständige Frauen ( Emma Peel ) oder Persiflagen ( Bondgirls) oder Symbiosen aus beiden Typen ( Barbarella). Frauen a la Margaret Reddle, Ella Benett oder Leila Smith wirkten zunehmend altmodisch mit Vorstellungen aus den biederen 50iger Jahren behaftet. Deshalb Gnade für das Filmsternchen Sophie Hardy, mir hat sie immer gut gefallen. Sie spielte übrigens auch in "Winnetou III".
Ich finde auch, dass Sophie Hardy die Wallace-Reihe (insbesondere im Hexer) sehr bereichert hat. Wenn ich mir in der Rolle im Hexer Karin Baal oder Karin Dor vorstellen würde, dann wäre der Film sicherlich nicht so gut geworden. Sophie Hardy bringt in die Wallace-Reihe einen meiner Meinung nach neuen Charakter ein, den zuvor die anderen weiblichen Darstellerinnen nicht erreichen konnten/sollten.
In beiden Wallace-Filmen hab' ich sie sehr gerne gesehen, noch dazu weil sie sich nach meinem Geschmacksempfinden durchaus mit Siw Mattson um dem "Most-Sex-Appeal-shown-in-a-german-Wallace-Movie-Award" streiten darf.
Für die Rollenkonzeption in "Der Hexer" die Idealbesetzung neben Blacky, das Zusammenspiel funktioniert großartig. In der "weissen Nonne" zeigte sie sich schon etwas abitionierter und ermittelte sogar auf eigene Faust. Auch hier macht sie ihre Sache gut, vor allem weil sie auch nicht versucht, mehr in die Rolle reinpacken zu wollen, als sie schauspielerisch stemmen kann und somit eine ausgewogene Melange findet.
By the way, süß ausgesehen hat sie - und hat damit die Badeszene in der "Nonne" mehr als verdient .
Gruß Joe Walker Ja, ja da haben Sie recht - Wo Sie recht haben, haben Sie recht (Harry Palmer in "Finale in Berlin" - Paramount)
Ich habe letzte Nacht den "Hexer" gesehen und ich finde das Sophie Hardy ihre Rolle richtig gut gespielt hat - egal ob in lustigen Szenen, oder auch dann wenn es ernster wird (zum Beispiel wenn sie die Schlangen sieht oder von den Hunden verfolgt wird). Besonders gut hat mir ihr Zusammenspiel mit Fuchsberger gefallen, die beiden haben einfach klasse zusammen gearbeitet. Ich hätte sie auf jeden Fall gerne öfters bei Wallace gesehen
passt einfach nicht reuin und man hätte beide ew filme, in den sie mitgeweirkt hat durch eine andere weibl hauptrolle noch aufwerten können! also nur mittelmäßig...
Grunge - The best Musicstyle ever...
Mike Pierce
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07.04.2008 19:45
#9 RE: Sophie Hardy - Meinungen zur Schauspielerin
Ich finde, dass Sophie Hardys beiden Auftritte in der Wallace-Reihe recht belanglos sind. Das liegt nicht an ihr, sondern daran, dass sie die Rollen so spielen musste. Auch z.B. in "Winnetou III" hatte sie keine Chance, in ihrer Rolle mehr hervorzustechen.
Sie war ohne Frage attraktiv und sympathisch. Aber, wenn ihre beiden Rollen mehr Charakter und Tiefe versprüht hätten, wäre sie bestimmt ein wichtiges und prägnantes Wallace-Girl geworden, wie z.B. Karin Dor.
Trotz allem sieht man sie natürlich gerne und das wird auch so bleiben.
MfG Mike
Gubanov
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Beiträge:
07.04.2008 20:01
#10 RE: Sophie Hardy - Meinungen zur Schauspielerin
In "Geheimnis der weißen Nonne" fand ich sie auf den Punkt perfekt besetzt. Beim "Hexer" ist sie sicherlich Geschmackssache, aber nichts, was mich an diesem Film stören würde.
Ich kann mich dem was die ersten beiden User fritz_k und ewok2003 über sie geschrieben haben nur voll und ganz anschließen. Sie hat die beiden Filme in denen sie mitgespielt hat, vor allem im hexer sehr bereichert und den Filmen eine besondere Note verliehen. Außerdem ist sie eine der hübschesten und attraktivsten Darstellerinen der Wallace-Filme !
Filme im falschen Bildformat sind wie ein Gemälde, aus dem ein Dieb den Teil herausgeschnitten hat, der ihm am wichtigsten erschien, weil das Bild als Ganzes nicht durchs Fenster passte.
Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
Die typische Wallace-Blondine ist, na klar Sophie Hardy. Die Französin mit dem eigentlich englischem Nachnamen hatte in den 60ern im bundesrepublikanischem Film zwar nur drei prägende Auftritte, doch sie bleibt gerade bei uns Cineasten in Erinnerung.
Die 1944 in Paris geborene Hardy hatte bereits im zarten Alter von 16 Jahren ihre erste Filmrolle.
Ihre drei genannten Auftritte im deutschen Film hat sie ausgerechnet in den beiden zu dieser Zeit erfolgreichsten Filmreihen, und zwar in den Edgar-Wallace-Filmen und bei Karl May.
Mit 20 Jahren gibt ihr Rialto-Boß Horst Wendlandt 1964 eine Rolle im berühmt-berüchtigten Der Hexer. Hier agiert die "dralle" Blondine neben dem souveränen & routinierten Inspektoren-Trio Siegfried Lowitz, Heinz Drache und Joachim Fuchsberger als Blackys wilder Freundin mit kessem Mundwerk.
Mit eindeutig Zweideutigkeiten will sie ihren "Schatz" am liebsten zuhause im Bett lassen...
Sophie Hardy ist mal ein gänzlich anderer Typ, nicht nur für Blacky, nein, auch der geneigte Kinozuschauer erlebt da schon ein "dolles Früchtchen".
Was eine Karin Dor oder eine Brigitte Grothum nur erahnen lassen, lebt die Hardy aus.
"Frivol & Fröhlich" hält sie ihren Blacky am Gängelband - der "Sex" liegt hier ganz unkeusch in der Luft...
Spielt sie im s/w-Jahr 1964 noch ungewöhnlich und fernab gerade vom "Wallace-Girl-Klischee" so präzisiert Sophie Hardy zwei Jahre später im Farb-Wallace Das Geheimnis der weißen Nonne ihre Opferrolle. Neben dem graumelierten Stewart Granger spielt sie eine kleine Sekretärin, die zwar gewohnt in tödliche Gefahr gerät und am Ende natürlich befreit wird, doch läßt sie sich nur ungern etwas sagen und erkennt aus Trotz auch die unmittelbare Gefahr nicht wirklich.
Ein Jahr zuvor wirkte sie im letzten Teil der "Winnetou"-Triologie, Winnetou III mit, hier in einer eher kleineren Nebenrolle und doch ist sie auch hier ganz anders als ihre "Vorgängerinnen" Marie Versini und Karin Dor.
Sophie Hardy war in beiden Krimis nicht das typische Wallace-Girl und obwohl sie so anders war als die deutschen Fräuleinwunder der 60er,nämlich kess, spritzig, frivol und enorm sexy, war sie besonders für den "Hexer" eine willkommene Abwechslung.
In ihrer HEXER-Rolle erinnert mich Sophie Hardy sehr an Jayne Mansfield, die trotz eines angeblichen IQ von 163 sowohl beruflich als auch privat bis zum Erbrechen "die doofe bis saudoofe Blondine" zum Besten gab. Man nimmt Fuchsberger als Inspektor Higgins eine derart unterbelichtete Partnerin an seiner Seite nicht ab und in fast allen Szenen bekommt man den Eindruck, das die Hardy nur zum Bumms nach Feierabend zu gebrauchen ist. Sie gurrt, säuselt und räkelt sich dermaßen infantil durch den Film, das man glaubt ein 5 jähriges Kind im Körper einer wohlgeformten Frau zu sehen. Einer Frau, die letztendlich nur zu Dekorationszwecken dient. Leider "durfte" die Hardy als Elise im HEXER nur die dumme Sexbombe verkörpern. Wahrscheinlich brauchte sie das Geld. Der Regisseur und die Produzenten wollten es so, da blieb für wahre Erotik und Sinnlichkeit nur wenig Spielraum.