Barbara Rüttings Name war in den 60iger und noch 70iger Jahren sehr mit Wallace verbunden. In den 70igern hörte ich öfter, "das ist doch die aus den Wallace-Filmen". Das liegt sicher an ihrer Mitwirkung in den recht bekannten Verfilmungen "Der Zinker" und "Neues vom Hexer". Außerdem spielte sie noch in den BE-Wallace-Filmen "Das Phantom von Soho" und "Der Todesrächer von Soho". Nach ihrem 50iger-Jahre-Erfolg "Die Geierwally" waren ihre Wallace-Rollen betont emanzipierte Frauen. In "Der Zinker" ist sie eine leicht verdächtige Krimiautorin. Das ist meiner Meinung nach ihre beste Rolle, in "Das Phantom von Soho" deutlich abgekupfert. In "Neues vom Hexer" spielt sie eine Künstlerin, die mit ihrer Verwandtschaft zerstritten ist und hilft mutig bei der Entlarvung des Täters. Ermittler und Macho Heinz Drache hat es bei ihr schwerer als gewohnt. In "Der Todesrächer von Soho" ist sie schließlich eine brutale Unterweltdame in Lack und Leder. Zu ihren bewußt emanzipierten Rollen paßt auch ihr Engagement für Tiere und ihr Engagement bei den "Grünen". Leider hat sie für die Wallace-Filme nur noch Geringschätzung über.
Barbara Rüttings beste Rolle war für mich ebenfalls die Krimiautorin in "Der Zinker". Aber auch die Auftritte in Neues vom Hexer und Phantom von Soho waren klasse. Weniger passend hingegen fand ich ihren Auftritt in Todesrächer, dies mag aber auch an dem eher schlechten Film liegen.
Ähnlich wie Karin Baal (mit Ausnahme von den toten Augen) tritt Rütting als selbstbewusste Dame auf. Dies finde ich auch sehr passend, da sie im Gegensatz zu Sesselmann und Dor weniger attraktiv was und daher in den gewählten Rollen besser überzeugen konnte.
Für mich eine gute Schauspielerin, die aber glücklicherweise dennoch nicht bei Wallace "verheitzt" wurde.
Wie von fritz_k bereits erwähnt, scheint Barbara Rütting für Edgar Wallace nicht viel übrig zu haben. Auf ihrer Homepage http://www.barbara-ruetting.de werden die Wallace-Filme fast verschwiegen, lediglich im Lebenslauf tauchen immerhin "Der Zinker", "Das Phantom von Soho" und "Neues vom Hexer" auf. "Der Todesrächer von Soho" wird lieber ganz verschwiegen.
Aber so genau scheint Barbara Rütting ohnehin nicht zu wissen, wo sie mitgespielt hat. In einem auf der Website abgedruckten Interview sagt sie:
"Für den zweiten Film, in dem ich eine russische Soldatin spielte, die sich in ihren amerikanischen Gefangenen verliebt und ihn laufen läßt, nur eine 5-Tage-Rolle, erhielt ich gleich den Bundesfilmpreis als beste Nachwuchsschauspielerin. Damit war meine Karriere als Verkörperung leidenschaftlich liebender Frauen besiegelt. Es folgten insgesamt 45 Filme, wie "Die letzte Brücke", "Canaris", "Die Geierwally", "Heideschulmeister Uwe Karsten", "Die Schatten werden länger", "Operation Crossbow", "Stadt ohne Mitleid", "Herz ohne Gnade", "Alle Sünden dieser Erde" und die berühmten Krimis von Edgar Wallace, "Der Hexer", "Der Zinker", "Neues vom Hexer", sowie eine Reihe Fernsehspiele." (Interview mit Barbara Rütting, Quelle: http://www.barbara-ruetting.de)
Zitat von Blinde Jackleider nur in zwei filmen zu bestaunen! sie passt perfekt zu heinz drache (vom spiel her...)
Das stimmt, finde ich auch so. Ich finde sie spielt ihre Rolle in beiden Filmen,also im Zinker und im Hexer absolut hervorragend und glaubhaft, also sie nimmt die Rollen ernst, so kommt es zumindest rüber, gleiches gilt auch für Gisela Uhlen (fällt mir grad so ein weil ich zu ihr ebenfalls einen Kommentar gerade schrieb) und nicht wie bei anderen Schauspielern, die einfach nur ihren Text runterrattern und farblos wirken.
In Verbindung mit Wallace gefiel sie mir am Besten in "Das Phantom von Soho" in der Rolle der Clarinda Smith. Dort wirkte sie sehr elegant,attraktiv und sehr sympathisch.
Sehr gefallen hat sie mir aber auch neben Hans Söhnker in "Die Freundin meines Mannes".
MfG Mike
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
10.07.2009 22:20
#9 RE: Barbara Rütting - Meinungen zur Schauspielerin
Zitat von GubanovHeute beim Einkaufen gesehen; wer Hunger hat, kann ja einmal Ausschau danach halten und es ausprobieren: Bio Vollkornbrot: Barbara-Rütting-Brot
Als Langzeit-Fanartikel zum Sammeln aber wohl eher ungeeignet.
*lol* warum nicht, das wäre dann ein Fanartikel der irgendwann mal zum leben erwacht
Außer ihren Rollen bei Wallace kenne ich sie nicht aus besonders vielen anderen Filmen... beim Zinker hat sie mir sehr gut gefallen und obwohl ich zwar wohl nie zu den Fans von Hexer2 gehören werde finde ich aber das sie ihre Rolle in dem Film sehr gut gespielt hat. Interessant sind außerdem auch ihre Kochbücher
...zu den Wallace-Filmen gehören auch die beiden BEW-Filme "Der Todesrächer von Soho" & "Das Phantom von Soho". Berühmt wurde sie bereits 1956 als "Die Geierwally". Weiterhin sah man sie neben Harald Leipnitz in "...und der Amazonas schweigt!" Erich Kästner's "Liebe will gelernt sein" sowie als die bekannte deutsche Fliegerin Hannah Reitsch in "Geheimaktion Crossbow".
Barbara Rütting hat ihre jeweiligen Rollen immer adäquat interpretiert. Die Frau mit der auffallend markanten Stimme hatte vielleicht weniger Chic als viele ihrer Koleginnen, aber sie vermochte ihren Rollen Charakter zu verleihen. Sie spielte meistens resolute, emanzipierte Frauen mit Kalkül, sie erschien mir immer zu ernst und zu beherrscht zu sein, wenn es aber sein musste, konnte sie auch mal die Krallen ausfahren und gab Kostproben ihres Humors preis. Als Schauspielerin war auch sie schnell in einer bestimmten Schublade zu finden, was allerdings Wallace-Filme angeht, ist sie bestimmt keine Universalbesetzung. Sicherlich hätte sie einiges von ihrem Talent, und der Fähigkeit Rollen zu prägen, her spielen können, doch besonders optisch gesehen passt Barbara Rütting nur in wenige Parts. Hiermit meine ich nicht, dass sie nicht attraktiv gewesen ist, sondern sie hat eine zu schwerfällige Aura, ihr fehlt stellenweise Leichtigkeit und Dynamik, sie ist die typische Antiheldin. Das steht auf der einen Seite, auf der anderen steht, dass sie aufgrund ihrer Festlegung für bestimmte Rollen ein guter Gegenpart hinsichtlich der armen, weiblichen Opferrollen war, und deswegen die Wallace-und BEW-Serie nachhaltig geprägt hat. Ich habe sie insgesamt immer sehr gerne gesehen, und ihre prägnanten Interpretationen geschätzt.
Sie hat doch heute ein Patent auf ein eigenes Brot, das sie in der Nähe von Aachen bei Kronenbrot produzieren lässt. Vom Filmgeschäft hat sie sich doch schon lange zurückgezogen!