So, die Teilnehmer des deutschen Vorentscheids stehen fest:
Alex Diehl: Nur ein Lied
Avantasia: Mystery of a Blood Red Rose
Ella Endlich: Adrenalin
Gregorian: Masters of Chant
Jamie-Lee Kriewitz: Ghost
Joco: Full Moon
Keøma: Protected
Laura Pinski: Under the Sun We Are One
Luxuslärm: Solange Liebe in mir wohnt
Woods of Birnam: Lift Me up (From the Underground)
Neuigkeiten gibt es auch aus anderen Ländern:
Albanien hat über Weihnachten seinen Beitrag gewählt. Das ist noch nicht besonders aussagekräftig, weil er wohl wieder bis zur Unkenntlichkeit gerevampt und vrstl. auch ins Englische übersetzt wird. Momentan hört er auf den Titel "Përrallë" (= Märchen), energisch gesungen von Eneda Tarifa.
San Marino schickt, wie heute bekanntgegeben, den türkischen Jazzsänger Serhat nach Stockholm. Nach dem, was ich gelesen habe, soll Siegel diesmal wohl eher nicht am Beitrag beteiligt sein.
Gute Songs gibt es momentan vor allem in Dänemark. Anspieltipps:
Und nun gibt es plötzlich noch einen zweiten Song für Stockholm: Zum ersten Mal überhaupt hat Irland komplett auf Vorentscheid und Publikumsbefragung verzichtet. Intern nominiert wurde Nicky Byrne, der mit der Boyband Westlife vor allem Anfang der 2000er Jahren diverse Hits hatte (ich erinnere an "Uptown Girl" oder "You Raise Me up"). In Stockholm wird er solo auftreten und das Lied "Sunlight" anstimmen. Gefällt mir ausgezeichnet, denn es ist einprägsam, positiv und deutlich professioneller als die anderen irischen Beiträge der letzten zehn, zwölf Jahre ... und ich liebe den irischen Dialekteinschlag in der Zeile "Come turn me inside out, upside down". Ich hoffe auf einen starken Liveauftritt im Globen, denn diesbezüglich ist man von altgedienten Boy- und Girlbands im ESC nicht besonders verwöhnt worden (No Angels, Blue). Aber da hat Nicky ja schon angekündigt, dass er sich fleißig vorbereiten und sogar seine Gage komplett ins Staging stecken wird. Das nenne ich engagiert!
Durch die irische Direktnominierung (ungewöhnlich, einen solchen Qualitätsbeitrag schon so zeitig in der Saison präsentiert zu bekommen) und die ganz vernünftige Wahl der Albaner lässt sich der Start in die ESC-Saison diesmal erstaunlich stark an. Wenn ich da an die Schnarchbeiträge denke, die uns Ende 2014 / Anfang 2015 aus verschiedenen Ecken Europas vor die Füße geworfen wurden ...
Live büßt Irland dann doch etwas von seiner Qualität ein. Was aber angesichts der bisher feststehenden Konkurrenz auch kein großer Nachteil ist. Die Saison läuft leider sehr, sehr schleppend an.
Ähnlich wie Albanien (Revamp und Kürzung stehen noch aus) ist auch Malta noch ein Beitrag unter Vorbehalt. Der ausgewählte Song darf bis zum Ende der Einreichfrist noch ausgetauscht werden. Die Interpretin - die ESC-erfahrene und -erfolgreiche Ira Losco (Platz 2 in 2002) ist auf jeden Fall eine gute Wahl. Im maltesischen Teilnehmerfeld hatte sie mit Abstand die internationalste Ausstrahlung.
Belgien, respektive die Flamen versuchen es nach dem grandiosen Erfolg mit dem erstklassigen und kontemporären Beitrag von Loic Nottet im letzten Jahr nun mit Retro-Funk. Erinnerungen an die KMGs (ebenfalls Belgien 2007) werden wach. Ein klarer Rückschritt trotz kraftvollem Vortrag und sympathischer Interpretin.
Der - Zitat - "Sohn von Otto und Steffi Graf" versucht es derweil für Weissrussland. Und auch hier wirkt es mit der angerockten Nummer ein bisschen wie das Aufkochen eines bereits erfolglos versuchten Konzepts (Petr Elfimov 2009).
Österreich dagegen geht gleich noch weiter in die Vergangenheit, als die französische Sprache noch für vordere Plätze gut war und nicht für totales Scheitern stand. An sich eine hübsche Nummer, die ein bisschen unter ihrem bunten, elfenhaften Staging leidet. Für mich dürfte die Präsentation gerne etwas kontemporärer sein. Harmlos, aber trotzdem schön, dass es dabei ist. Zumindest das Finale wäre unseren südlichen Nachbarn zu gönnen.
Und wer wissen möchte, was aus Dschungelkönigin Melanie Müller nach ihrem Auszug aus dem Camp geworden ist: Sie geht unter dem Namen Rykka für die Schweiz an den Start. Vom Song her noch mit das Beste, was sich im dortigen Vorentscheid getummelt hat. Entweder stimmte bei den Schweizern nämlich der Song oder die Gesangsleistung nicht. So wird es natürlich schwer, mal wieder einen Top-Ten-Platz zu erringen. Persönlich habe ich solche Nummern allerdings im Moment etwas über.
Auch nichts anfangen kann ich mit dem Beitrag aus Dänemark. Bei dem ganzen glattgebügelten Pop Jahr für Jahr scheint wohl Profillosigkeit das Profil der Dänen zu sein. Aber das ziehen sie immerhin konsequent durch. Allerdings hat mir die Bühne des Dansk Melodi Grand Prix in diesem Jahr außerordentlich gut gefallen. Das hat schon echte ESC-Qualität (hätte man sich vielleicht anstatt der komischen Gerüste in Kopenhagen gewünscht)! Mein persönlicher Favorit war übrigens Heart shaped hole. Wobei natürlich auch das Pop der Marke "Nummer sicher" gewesen wäre. Etwas anderes ist dort schließlich prinzipiell nicht im Angebot.
Bleibt noch Spanien, wo augenscheinlich Ann-Sophie Pop-Asyl gefunden hat. Könnte dieses Mal sogar für ein paar Punkte reichen. Fetzt zumindest etwas mehr als "Black Smoke" (oder "I am yours"), aber Grund für den großen Jubel werden die Spanier damit auch nicht haben.
Es kann also eigentlich nur noch besser werden ... Hoffentlich ...
Nach dem gestrigen deutschen ESC-Vorentscheid, bei dem ich aufgrund meiner Rückkehr aus dem Urlaub leider die ersten drei Beiträge verpasst habe, hier ein paar Eindrücke:
Im Großen und Ganzen waren die Beiträge Mittelmaß, aus dem nur ein paar Exzentriker oder Retro-Liedermacher herausstachen. Das Superfinale enthielt neben der Siegerin Jamie-Lee Kriewitz auch den feisten Axel Diehl, der mit der gutgemeinten Friedensbotschaft doch arg penetrant daherkam, sowie Avantasia, die sich ihres Sieges im Vorfeld gar allzu sicher waren. Deshalb der Seufzer der Erleichterung, als die siebzehnjährige Jamie-Lee Kriewitz mit "Ghost" die Mehrheit der Sympathien auf sich ziehen konnte. Sauber gesungen, nettes Styling und ab durch die Mitte!
Leider haben sich die Kuttenträger von Gregorian mit ihrem "Masters of Chant" nicht behaupten können - ich liebe mystische Gesänge und erhabene Melodien. Den Vogel abgeschossen hat allerdings Ralph Siegel, der doch allen Ernstes behauptete, sich zwölf Jahre lang vom ESC ferngehalten zu haben. Wollte er seine Engagements für San Marino vor dem kundigen Publikum verschweigen oder zählt in einer deutschen TV-Sendung wieder einmal nur Deutschland? Schade, dass die sonst so schlagfertige Barbara Schöneberger hier nicht nachhakte. Der Auftritt der niederländischen Common Linnets war nett und als Dank für die 12 Punkte zu sehen, die Deutschland für "Calm after the Storm" im Conchita-Jahr 2014 vergab.
Meine bisherige Bestenliste der feststehenden Teilnehmer am ESC 2016:
*****Austria: Zoë: Loin d'ici
*****Italy: Francesca Michielin: Nessun grado di separazione
*****Denmark: Lighthouse X: Soldiers of Love
*****Belarus: Ivan: Help you Fly
*****Ukraine: Jamala: 1944
*****Germany: Jamie-Lee Kriewitz: Ghost
*****Iceland: Greta Salóme: Hear them Calling
*****Georgia: Young Georgian Lolitaz: Midnight Gold
*****Ireland: Nicky Byrne: Sunlight
*****Bosnia-Herzegovina: Deen & Dalal, Ana Rucner & Jala: Ljubav je
*****Cyprus: Minus One: Alter Ego
*****Belgium: Laura Tesoro: What's the Pressure
*****Switzerland: Rykka: The Last of our Kind
*****Albania: Eneda Tarifa: Përallë
*****Spain: Barei: Say Yay!
Die knuffige Zoë lässt an die junge Romy Schneider und an Vanessa Paradis denken - ihr Lied schleicht sich sofort ins Ohr. Seit Tagen spukt mir der Song im Kopf herum. Derzeit meine klare Favoritin, gefolgt von Francesca Michielin, die ihre Ankündigung, das Lied auf Englisch zu singen, hoffentlich nicht wahr macht. Was wäre ein europäischer Liederwettbewerb ohne sprachliche Vielfalt?
Zitat von Percy Lister im Beitrag #635Leider haben sich die Kuttenträger von Gregorian mit ihrem "Masters of Chant" nicht behaupten können - ich liebe mystische Gesänge und erhabene Melodien.
Mir haben Gregorian auch am Besten gefallen. Das wäre mal eine etwas andere Tonart für den ESC gewesen und hatte durchaus internationales Format. Am zweitmeisten überzeugt hat mich dann allerdings tatsächlich Jamie-Lee, so dass ich mit dem Ergebnis letztendlich ziemlich zufrieden bin. Ich denke, damit können wir uns in Stockholm sehen lassen. Ich bin momentan recht zuversichtlich. Charmanter als Ann-Sophie (und der Zoom auf ihren Hintern) ist es allemal.
Dann können wir uns wohl alle auf Gregorian als Lieblingskandidaten einigen - auch bei mir führten die Mönche die Tabelle an, wenngleich die Kutten nicht unbedingt hätten glitzern müssen. Ähnlich gut gefiel mir sonst noch das Schwesternduo Joco, das als einziger Beitrag an die sophisticated quality von Laing im letzten Jahr heranreichte. Von den deutschsprachigen Liedern mochte ich Ella Endlichs "Adrenalin" am liebsten.
Gegen die generelle Qualität des VE war ebenso wie gegen das Voting-Prozedere diesmal nichts einzuwenden. Auch mit dem Resultat können wir recht zufrieden sein. Jamie-Lee ist sympathisch und durch ihren Look recht markant. Das Lied ist zwar nicht die eingängigste ESC-Hymne aller Zeiten, aber gut produziert und für meine Begriffe der beste deutsche Beitrag seit Lena.
Wichtiger noch als "Unser Lied für Stockholm" erscheint mir die Änderung des Votingverfahrens im "großen" ESC im Mai, die die EBU vor einigen Tagen auf Vorschlag Schwedens hin beschlossen hat. Der ESC soll durch die Zweiteilung von Jury- und Publikumsstimmen spannender werden.
Grundsätzlich begrüße ich diese Änderung. Showtechnisch dürfte sie wirklich für Ungewissheit bis zur letzten Minute sorgen, rechnerisch gleicht sie das Ungewicht zwischen Jury und Publikum des letzten Votingsystems (2013-15) aus. Damit verhindert sie zwei Unarten, die beim letzten Hosting Schwedens in den ESC Einzug hielten: die vorzeitige Siegerbekanntgabe und die Fähigkeit der Juries, Televotingfavoriten mutwillig auszubooten. Unangenehm fällt mir im Detail lediglich auf, dass aufgrund der zusätzlichen Prozedur am Ende die Schalten zu den einzelnen Ländern verkürzt werden sollen, indem nur noch die 12, nicht mehr die 8 bis 12 (geschweige denn alle) Punkte angesagt werden. Das könnte etwas eintönig werden. Außerdem ebnet die reine Verkündung von Juryvotes, die ja immer vor Ort abgegeben werden, den Weg zu einem Wegfall der teuren, aber so ikonischen paneuropäischen Videoschalten hin zu einer Verkündung der Wertungen direkt in der Halle.
Ich habe mich, jetzt wo Song-Halbzeit ist, auch mal an eine erste - mehr oder weniger spontane - Liste gesetzt. Das Ergebnis ist relativ ernüchternd ausgefallen. Wirklich überzeugen tun mich im Moment nur Deutschland (Ghost), Zypern (Alter Ego) und die Ukraine (1944). Ungarn hat dann schon geringe Abstriche und ab Georgien werden die Abstriche dann immer größer und größer.
00. Germany 00. Cyprus 00. Ukraine 00. Hungary 00. Georgia 00. Italy 00. Austria 00. Ireland 00. Albania 00. Malta 00. Norway 00. Bosnia 00. United Kingdom 00. Switzerland 00. Moldova 00. Spain 00. Iceland 00. Belarus 00. Denmark 00. Finland 00. Slovenia 00. Belgium
Also, ich kann mir nicht helfen, ich stehe im Moment voll hinter unserer süßen Jamie-Lee.
Auch ich möchte 'mal einen persönlichen Zwischenstand posten. Für mich gilt Ähnliches wie bei dir, Count: ein extrem schwacher Jahrgang bisher. Ich mag meine Top-5, danach wird es schnell sehr anonym. Schon ab Platz 8 sind die Beiträge eigentlich nicht mehr der Rede wert. Dabei gibt es sehr gute Lieder in den Vorentscheiden - allein: sie werden nicht gewählt. Dänemarks Simone ist wohl der bisher größte Verlust der Saison, aber auch Finnland hatte gestern sechs Lieder, die ich richtig gern mochte. Und natürlich wählen sie meinen letzten Platz!
Da Ira Losco ihren Beitrag nochmal neu wählen wird, bewerte ich Malta nicht mit.
12 Pkt.: Francesca Michielin - Nessun grado di separazione (Kein Grad der Trennung) 10 Pkt.: Jamala - 1944 (1944) 08 Pkt.: Minus One - Alter Ego (Alter Ego) 07 Pkt.: Zoë - Loin d'ici (Weit weg) 06 Pkt.: Jamie-Lee Kriewitz - Ghost (Geist) 05 Pkt.: Nicky Byrne - Sunlight (Sonnenlicht) 04 Pkt.: Lighthouse X - Soldiers of Love (Soldaten der Liebe) 03 Pkt.: Ivan - Help You Fly (Dir fliegen helfen) 02 Pkt.: Freddie - Pioneer (Pionier) 01 Pkt.: Deen & Dalal feat. Ana Rucner & Jala - Ljubav je (Liebe ist)
00 Pkt.: Greta Salóme - Hear Them Calling (Höre sie rufen) 00 Pkt.: Agnete - Icebreaker (Eisbrecher) 00 Pkt.: Sandhja - Sing It Away (Sing es weg) 00 Pkt.: Joe & Jake - You're Not Alone (Du bist nicht allein) 00 Pkt.: Eneda Tarifa - Përrallë (Märchen) 00 Pkt.: Justs - Heartbeat (Herzschlag) 00 Pkt.: Rykka - The Last of Our Kind (Die Letzten unserer Art) 00 Pkt.: Lidia Isac - Falling Stars (Fallende Sterne) 00 Pkt.: ManuElla - Blue and Red (Blau und Rot) 00 Pkt.: Laura Tesoro - What's the Pressure (Was soll der Druck) 00 Pkt.: Barei - Say Yay! (Sag Hurra!) 00 Pkt.: Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz - Midnight Gold (Mitternachtsgold)
Der heutige (mittlerweile gestrige) Tag war genau der Anstubser, den dieser ESC gebraucht hat. Auch wenn die Wettfavoritin Margaret sich in Polen nicht durchsetzen konnte, so sind in den letzten zwölf Stunden drei neue Beiträge für meine Top-10 dazugekommen, darunter meine zwei Spitzenplätze! Insgesamt rettet dieses Jahr vor allem der Osten die Qualität. Spontaner Zwischenstand:
12 Pkt.: Sergey Lazarev - You Are the Only One (Du bist die Einzige) 10 Pkt.: Jüri Pootsmann - Play (Abspielen) 08 Pkt.: Iveta Mukuchyan - LoveWave (Liebeswelle) 07 Pkt.: Jamala - 1944 (1944) 06 Pkt.: Amir - J'ai cherché (Ich habe gesucht) 05 Pkt.: Jamie-Lee Kriewitz - Ghost (Geist) 04 Pkt.: Francesca Michielin - Nessun grado di separazione (Kein Grad der Trennung) 03 Pkt.: Zoë - Loin d'ici (Weit weg) 02 Pkt.: Michal Szpak – Colour of Your Life (Farbe deines Lebens) 01 Pkt.: Minus One - Alter Ego (Alter Ego)
00 Pkt.: Douwe Bob - Slow Down (Entschleunige) 00 Pkt.: Highway - The Real Thing (Die wahre Liebe) 00 Pkt.: Nicky Byrne - Sunlight (Sonnenlicht) 00 Pkt.: Greta Salóme - Hear Them Calling (Höre sie rufen) 00 Pkt.: Deen & Dalal feat. Ana Rucner & Jala - Ljubav je (Liebe ist) 00 Pkt.: Freddie - Pioneer (Pionier) 00 Pkt.: Lighthouse X - Soldiers of Love (Soldaten der Liebe) 00 Pkt.: Sandhja - Sing It Away (Sing es weg) 00 Pkt.: Agnete - Icebreaker (Eisbrecher) 00 Pkt.: Rykka - The Last of Our Kind (Die Letzten unserer Art) 00 Pkt.: Ivan - Help You Fly (Dir fliegen helfen) 00 Pkt.: Joe & Jake - You're Not Alone (Du bist nicht allein) 00 Pkt.: Eneda Tarifa - Përrallë (Märchen) 00 Pkt.: Lidia Isac - Falling Stars (Fallende Sterne) 00 Pkt.: ManuElla - Blue and Red (Blau und Rot) 00 Pkt.: Justs - Heartbeat (Herzschlag) 00 Pkt.: Hovi Star - Made of Stars (Aus Sternen gemacht) 00 Pkt.: Barei - Say Yay! (Sag Hurra!) 00 Pkt.: Laura Tesoro - What's the Pressure (Was soll der Druck) 00 Pkt.: Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz - Midnight Gold (Mitternachtsgold)
Richtig gut finde ich mittlerweile schon die ersten zwölf Plätze. Hätte nicht gedacht, dass mir die Punkte so schnell ausgehen werden ...
Meine Top Ten ist nachdem drei Viertel der Beiträge feststehen sogar mit vier neuen Beiträgen aufgefüllt worden. Dafür hat es Ungarn aus meinen Top 5 gekegelt und auch Irland, Großbritannien, Albanien und vor allem Norwegen mussten Federn lassen. Dafür konnte sich Island etwas vorschieben.
Auf jeden Fall nimmt dieser Jahrgang gegen Ende doch noch etwas Fahrt auf.
01. Germany (+/- 0) 02. Estonia (NEU) 03. Cyprus (- 1) 04. Poland (NEU) 05. Ukraine (- 2) 06. Georgia (- 1) 07. Israel (NEU) 08. France (NEU) 09. Italy (- 3) 10. Austria (- 3) 11. Malta (- 1) 12. Romania (NEU) 13. Hungary (- 9) 14. Latvia (NEU) 15. Iceland (+ 2) 16. Russia (NEU) 17. Montenegro (NEU) 18. Switzerland (- 4) 19. Ireland (- 11) 20. Moldova (- 5) 21. Belarus (- 3) 22. Bosnia (- 10) 23. Armenia (NEU) 24. United Kingdom (- 11) 25. The Netherlands (NEU) 26. Albania (- 17) 27. Finland (- 7) 28. Spain (- 12) 29. Denmark (- 10) 30. Belgium (- 8) 31. Norway (- 20) 32. Slovenia (- 11)
Nun ist wieder eine Vorentscheidssaison voller Hochspannung, Jubelgründe und Aufreger zu Ende gegangen und alle 43 Beiträge zum ESC 2016 stehen fest. Da darf natürlich die obligatorische Rangliste nach ganz persönlichem und momentanem Geschmack nicht fehlen:
Platz 01 / Finale-01 / SF1-01 / SF2-00 / Russland: Sergey Lazarev – You Are the Only One Platz 02 / Finale-02 / SF1-00 / SF2-00 / Frankreich: Amir – J’ai cherché Platz 03 / Finale-03 / SF1-02 / SF2-00 / Armenien: Iveta Mukuchyan – LoveWave Platz 04 / Finale-04 / SF1-03 / SF2-00 / Griechenland: Argo – Utopian Land Platz 05 / Finale-05 / SF1-00 / SF2-01 / Bulgarien: Poli Genova – If Love Was a Crime Platz 06 / Finale-06 / SF1-04 / SF2-00 / Estland: Jüri Pootsmann – Play Platz 07 / Finale-07 / SF1-05 / SF2-00 / Malta: Ira Losco – Walk on Water Platz 08 / Finale-08 / SF1-00 / SF2-02 / Israel: Hovi Star – Made of Stars Platz 09 / Finale-09 / SF1-00 / SF2-03 / Mazedonien: Kaliopi – Dona Platz 10 / Finale-10 / SF1-00 / SF2-04 / Polen: Michał Szpak – Colour of Your Life
Platz 11 / Finale-11 / SF1-00 / SF2-00 / Deutschland: Jamie-Lee Kriewitz – Ghost Platz 12 / Finale-12 / SF1-00 / SF2-00 / Italien: Francesca Michielin – No Degree of Separation Platz 13 / Finale-13 / SF1-06 / SF2-00 / Österreich: Zoë – Loin d’ici Platz 14 / Finale-14 / SF1-07 / SF2-00 / Aserbaidschan: Samra – Miracle Platz 15 / Finale-15 / SF1-00 / SF2-05 / Ukraine: Jamala – 1944 Platz 16 / Finale-16 / SF1-08 / SF2-00 / Zypern: Minus One – Alter Ego Platz 17 / Finale-17 / SF1-09 / SF2-00 / Kroatien: Nina Kraljić – Lighthouse Platz 18 / Finale-18 / SF1-10 / SF2-00 / Montenegro: Highway – The Real Thing Platz 19 / Finale-00 / SF1-11 / SF2-00 / Tschechien: Gabriela Gunčíková – I Stand Platz 20 / Finale-00 / SF1-12 / SF2-00 / Ungarn: Freddie – Pioneer
Platz 21 / Finale-00 / SF1-13 / SF2-00 / Island: Greta Salóme – Hear Them Calling Platz 22 / Finale-00 / SF1-14 / SF2-00 / Bosnien-Herzegowina: Deen & Dalal, Ana Rucner & Jala – Ljubav je Platz 23 / Finale-00 / SF1-15 / SF2-00 / Niederlande: Douwe Bob – Slow Down Platz 24 / Finale-19 / SF1-00 / SF2-00 / Schweden: Frans – If I Were Sorry Platz 25 / Finale-20 / SF1-00 / SF2-06 / Dänemark: Lighthouse X – Soldiers of Love Platz 26 / Finale-21 / SF1-00 / SF2-07 / Irland: Nicky Byrne – Sunlight Platz 27 / Finale-00 / SF1-16 / SF2-00 / Finnland: Sandhja – Sing It Away Platz 28 / Finale-22 / SF1-00 / SF2-08 / Slowenien: ManuElla – Blue and Red Platz 29 / Finale-23 / SF1-00 / SF2-09 / Serbien: Sanja Vučić ZAA – Goodbye (Shelter) Platz 30 / Finale-24 / SF1-00 / SF2-00 / Großbritannien: Joe & Jake – You’re Not Alone
Platz 31 / Finale-25 / SF1-00 / SF2-10 / Weißrussland: Ivan – Help You Fly Platz 32 / Finale-00 / SF1-00 / SF2-11 / Schweiz: Rykka – The Last of Our Kind Platz 33 / Finale-00 / SF1-17 / SF2-00 / San Marino: Serhat – I Didn’t Know Platz 34 / Finale-00 / SF1-00 / SF2-12 / Albanien: Eneda Tarifa – Fairytale Platz 35 / Finale-00 / SF1-00 / SF2-13 / Lettland: Justs – Heartbeat Platz 36 / Finale-00 / SF1-00 / SF2-14 / Norwegen: Agnete – Icebreaker Platz 37 / Finale-00 / SF1-00 / SF2-15 / Belgien: Laura Tesoro – What’s the Pressure Platz 38 / Finale-00 / SF1-18 / SF2-00 / Moldau: Lidia Isac – Falling Stars Platz 39 / Finale-26 / SF1-00 / SF2-00 / Spanien: Barei – Say Yay! Platz 40 / Finale-00 / SF1-00 / SF2-16 / Rumänien: Ovidiu Anton – Moment of Silence
Platz 41 / Finale-00 / SF1-00 / SF2-17 / Litauen: Donny Montell – I’ve Been Waiting for This Night Platz 42 / Finale-00 / SF1-00 / SF2-18 / Georgien: Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz – Midnight Gold Platz 43 / Finale-00 / SF1-00 / SF2-19 / Australien: Dami Im – Sound of Silence
Bleibt die ebenso unverzichtbare Frage: Ist es nun ein schwacher Jahrgang oder nicht? Wie üblich zog die Qualität auf der Zielgerade nochmal deutlich an; dennoch halte ich den ESC 2016 nicht für besonders stark. Im Gegensatz zu den letzten Jahren gibt es diesmal ziemlich viele Lieder, die ich partout nicht ausstehen kann. Dem steht eine starke, aber erstaunlich homogene Spitzengruppe gegenüber, aus der nur Russland als Spitzenreiter hervorsticht, aber auch nicht dergestalt, dass ich Sergey Lazarev vorab zum uneinholbaren Sieger in Stockholm ernennen würde. Insofern: Sowohl die Beiträge als auch das neue Wertungssystem lassen auf Spannung bis zum Schluss hoffen.
So krass wie selten sonst macht sich die Ungleichverteilung der Musikqualität auf die Semis bemerkbar: Während SF1 fast alle starken Tracks hat, ist SF2 (in dem Deutschland abstimmen darf) ein Sammelbecken von Scheußlichkeiten mit nur sehr vereinzelten Lichtblicken.
Tatsächlich bleibe ich bei der Meinung, dass der Osten diesmal besonders stark ist. Die Nordics dagegen zeigen sich so schwach wie seit Jahr(-zehnt-)en nicht mehr. Da der Frans-Hype nun auch zu Ende gegangen ist, muss wohl nicht befürchtet werden, dass der Contest für ein weiteres Jahr in Skandinavien bleibt.
Nachdem ich nun alle 43 Teilnehmer am diesjährigen Eurovision Song Contest sehen und hören konnte, ist es mir möglich, meine persönliche Rangliste zu erstellen. Rumänien habe ich gestrichen, da gerade bekannt wurde, dass das Land von der EBU ausgeschlossen wurde. Summa summarum kann man feststellen, dass es sich um einen schwachen Jahrgang handelt. Ich verfolge den ESC seit 2011 und finde, dass es noch nie eine so hohe Diskrepanz zwischen den beiden Halbfinallagern gab.
01 Russland 02 Österreich 03 Estland 04 Ukraine 05 Polen 06 Dänemark 07 Italien 08 Deutschland 09 Zypern 10 Tschechien
27 Malta 28 Frankreich 29 San Marino 30 Belgien 31 Griechenland 32 Finnland 33 Bulgarien 34 Montenegro 35 Ungarn 36 Albanien 37 Slowenien 38 Australien 39 Lettland 40 Litauen 41 Spanien 42 Serbien
Sergey Lazarev überzeugt durch sein Charisma, seine Vitalität und den unbändigen Siegeswillen, der sich in all seinen Bewegungen ausdrückt. Eine gute Portion Aggressivität mischt sich mit einer starken Stimme. Am liebsten wäre es mir freilich gewesen, wenn er mit "7 cifr" angetreten wäre, aber da das (auf Russisch gesungene) Lied bereits im November 2014 veröffentlicht wurde, durfte es laut Regelwerk nicht teilnehmen.
Zoe Straub hört sich in der Studioversion glatter an als bei ihrem Sieg im ORF (zudem laufen Lied und Video asynchron), ihren Charme und ihre Natürlichkeit hat sie jedoch nicht eingebüßt. Ihre süße Ausstrahlung wird höchstens noch von Briten-Prinz George übertroffen und "Loin d'ici" ist eine wahre Bereicherung in diesem Wettbewerb. Ich drücke ihr fest die Daumen, dass sie es ins Finale schafft.
Jüri Pootsmann mit dem Killerblick gibt sich lässig, minimalistisch und wirkt hochelegant. Seine markante Stimme ist ausdrucksstark und man merkt, dass Meister Stig Rästa wieder einmal Großes geleistet hat. Der melancholische und eigensinnige Unterton von "Play" macht es zu etwas Besonderem und lässt Kollegen, die auf Partystimmung setzen, blass aussehen. Estland stand immer schon hoch in meiner Gunst, dieses Jahr ist es nicht anders!
Der Ausschluss Rumäniens ist zwar in Anbetracht der horrenden Schulden von TVR absolut gerechtfertigt und in Bezug auf die Songqualität nicht einmal ein Verlust für den diesjährigen Wettbewerb, allerdings ein Tiefschlag für Ovidiu Anton und sein Team. Nachdem sich die EBU so kreativ zeigt, was Ausnahmeregelungen für ESC-Teilnahmen nicht vollständiger Mitgliedersender angeht (Zaunpfahl: Australien), sollte der Rausschmiss von TVR aus der Rundfunkunion konsequenterweise auch kein Hindernis für eine letztmalige Teilnahme des immerhin bereits ausgewählten, geprobten und beworbenen rumänischen Beitrags darstellen. Aber so läuft es halt: Building bridges und coming together gilt nur so lange, wie das Geld es erlaubt.
Hier meine aktualisierte Rangliste. Es freut mich, dass wir zum ersten Mal einen gemeinsamen Spitzenreiter haben.
Russland (~ 0)
Malta (+ 5)
Frankreich (– 1)
Armenien (– 1)
Israel (+ 3)
Estland (~ 0)
Aserbaidschan (+ 7)
Mazedonien (+ 1)
Bulgarien (– 4)
Schweden (+ 14)
Griechenland (– 7)
Kroatien (+ 5)
Polen (– 3)
Italien (– 2)
Zypern (+ 1)
Ukraine (– 1)
Deutschland (– 6)
Tschechien (+ 1)
Österreich (– 6)
Montenegro (– 2)
Ungarn (– 1)
Island (– 1)
Bosnien-Herzegowina (– 1)
Dänemark (+ 1)
Irland (+ 1)
Norwegen (+ 10)
Slowenien (+ 1)
Weißrussland (+ 3)
Albanien (+ 5)
Niederlande (– 7)
Schweiz (+ 1)
Lettland (+ 3)
Finnland (– 6)
Großbritannien (– 4)
San Marino (– 2)
Belgien (+ 1)
Moldau (+ 1)
Serbien (– 9)
Litauen (+ 2)
Spanien (– 1)
Georgien (+1)
Australien (+1)
Ich bin dieses Jahr zuversichtlich, mit dem Gewinner im Finale keine solche Enttäuschung zu erleben wie 2013, 14 und 15. Alle Favoriten für den Gesamtsieg (Russland, Frankreich, Schweden, Malta) befinden sich in meiner Top-10 - abgesehen von Australien, die aber keine realistische Chance haben dürften. Meine einzige Befürchtung ist, dass die Ukraine noch um Platz 1 mitspielen könnte. Das müsste ich nicht unbedingt haben.
@Count Villain: Man hört ja gar nichts mehr von dir. Wie sieht eigentlich dein Zwischenstand aus?