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Dieses Thema hat 77 Antworten
und wurde 8.538 mal aufgerufen
 Filmbewertungen
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Peitschenmönch Offline




Beiträge: 536

29.03.2006 18:19
Bewertet: "Das 7. Opfer" (1964, BEW 6) Zitat · Antworten

Ich halte „Das siebente Opfer“ für einen absolut ausgereiften Krimi im Groschenheft-Stil, der mit einer notwendigen, guten Portion Selbstironie gewürzt ist. Dementsprechend kam es dann auch zu den kuriosen Cameos von Werner Peters und Dieter Borsche, zu dem grotesken, überhaupt erst den Filmtitel erklärenden Ende (Peter Vogel schießt und sagt: „Das siebenteh Ohpfer“...) und dem massiv überzeichneten Bösewicht mit hart verzerrter Stimme, zuerst von hinten eingefangen, wie er die Füße oben hat, im Sessel sitzt, pafft und telefoniert. Die Schauspielerauswahl zählt für mich zu den interessantesten bei einer rein deutschen Wallace und Co.-Produktion, bietet eigentlich ausnahmslos super Besetzungen. Besonders gut gefallen mir hier Helmuth Lohner, der seinen an sich relativ eintönigen Part schon allein durch seine Präsenz und seine markante Stimme aufwertet, und Wolfgang Lukschy als Schurke. Auch Hans Nielsen spielt hier seine vielleicht markanteste Rolle im Bereich „Wallace & Co.“. Ann Savo ist hier große Klasse. Sie spielt hier sehr schön schelmisch, eigensinnig und clever. Heinz Engelmann ist eine gute Inspektorvariation, im Prinzip die Figur, die ich mir beim „Henker von London“ als Ersatz für den, der Handlung "geschuldet", nicht zur Idenfitikationsfigur werden könnenden Felmy gewünscht hätte. In diesem Film hier spielt Felmy seine beste und sympathischste Rolle im Bereich „Wallace & Co.“, zumindest von denen die ich kenne (kenne "Ungeheuer von London City" noch nicht). Walter Rilla fand ich hier nicht so aufgesetzt wie in den meisten anderen seiner Wallace/Co.-Auftritte, abgesehen von Mabuse, er füllt seinen Part gut und nicht überzogen aus, allerdings bleibt es letztlich Klischee, ist keine wirkliche Variation. Trude Herr ist lustig und zum Glück ebenso wie Peter Vogel nicht zu sehr, wie manchmal ein Eddi Arent, in den Vordergrund gespielt. Harry Riebauer überzeugt erneut in einer nahbaren, nicht aufgesetzten, Rolle des „Schurken, der einer ist, weil’s keinen anderen Ausweg zu geben scheint“ und spielt dabei eigentlich auch seine markanteste Rolle im Bereich Wallace & Co. mit dem größten Erinnerungswert, vielleicht abgesehen vom „Würger von Blackmoor“, weil er da ja die Hauptrolle spielte. Seine Sterbeszene ist hier jedenfalls ziemlich intensiv.
Ein sehr kantiges Gesicht und das notwendige dazugehörige Schauspiel bringt auch die zweite Hälfte der Schurken-Familie Ranova, neben Wolfgang Lukschy, mit. Wobei ich mir beim Namen des Schauspielers nicht ganz sicher bin... Ist das Edgar Wenzel oder jemand anderer?!

Fazit: Gottlieb in Top-Form. Stilistisch, inhaltlich und schauspielerisch ein Geniestreich mit herrlicher Selbstironie. Trash, der sich in sich selbst parodiert und dabei mit einer schönen Figurenvielfalt nie langweilt und gut Spannung aufbaut, gerade durch die vielen relativ zentralen Figuren. Fantastische Titelmusik, lustige Cameos. Die mit am besten ausgewogenen Komiker-Besetzungen bei Wallace & Co. Schöne Handlungsorte (Anwesen, Stallungen, Hafen mit Boot, Kneipe), sehr stilsicher und spannend eingefangen, auch ohne „Wald, Moor“-Szenen. Der Film spielt mit Vorrang direkt im gesellschaftlichen Umfeld, hat gerade zu Anfang die Party, welche die High Society hervorhebt und nimmt keine Ausweiche auf freies Land (eben Wald, Moor), wodurch gerade der Kontrast bzw. die Stille bei Riebauers Ende sehr gut wirkt. Die Morde sind allesamt ziemlich cool gemacht und auch die Stallungen an sich wirken regelrecht mysteriös, obwohl sie weder pseudo-düster noch sonst was präpariert sind - es ist halt einfach nur ruhig da und der Mord kann so z.B. klasse geschehen.
Als Parodie besser als „Der Wixxer“ und als Film im Zuge von Wallace ebenfalls sehr, sehr unterhaltsam in allen Belangen, aber entsprechend anspruchsfrei und somit nicht direkt mit frühen Wallace-Filmen vergleichbar, am ehesten noch mit der Kategorie „Hexer“.

5/5 Punkten

Christopher Offline



Beiträge: 239

29.03.2006 19:57
#2 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten
Für mich einer der schwächeren BEW Filme,alle versuchen ihr bestes ob jetzt Felmy,Lukschy,Ann Smyrner oder auch Heinz Engelmann,der ist als Inspektor eine wirkliche Bereicherung,den hätte man öfters mal als Inspektor Einsätzen können,Schwachpunkte sind der Schluß wo Peter Vogel aus versehen Molly (Trude Herr)erschießt,aber viel Schwerwiegender finde ich die soforte Entlarvung des Hauptdrahtziehers,bei dessen aller ersten Telefongesprächs,so war die Spannung schon bald raus.3/5 Punkten

Hatte Dieter Borsche nur eine Statistenrolle oder was sollte das,man sah ihn nur sehr kurz im Bild,ist mir beim aller ersten mal anschauen des Films damals garnicht aufgefallen.

Peitschenmönch Offline




Beiträge: 536

29.03.2006 21:04
#3 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten

Statist?! Wie gesagt: Das nennt man Cameo.

ewok2003 Offline




Beiträge: 1.290

29.03.2006 22:36
#4 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten

Für mich einer der schwächeren Filme der Reihe (bzw. der schwächste Bryan-Film, der noch das typische Wallace-Klima enthält). Durchweg langweilig, mäßige schauspielerische Leistungen und keine Highlights.
Als Gnadenpunkt 1/5.

Gruß, Ewok

fritz k Offline



Beiträge: 243

29.03.2006 23:33
#5 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten

Der langweiligste Film der B-E-Wallace-Reihe. Alles bleibt in den bekannten Mustern stecken und wirkt ideenlos, was sich wohl am deutlichsten am Titel zeigt. Kein Wunder, daß die BEWallace-Reihe vorerst mal zu Ende war. Alle Schauspieler (und diesmal wieder viele tolle dabei) sind sehr eindimensional in ihrem bekanntesten Klischee ohne Variation besetzt. Am ehesten erfreut da Hans Nielsen noch. Besonders ideenlos und humorlos ist der Versuch, wieder einmal Humor durch zwei Idioten vom Dienst (Vogel und Herr) in den Streifen zu bringen. Schade, daß die stilistischen Ansätze der vorherigen beiden Filme von Edwin Zbonek nicht weiter von Brauner verfolgt wurden.
Nicht mehr als ein fader Versuch, auf der Wallace-Welle mitzuschwimmen, während Vohrer gerade den Hexer dreht.
2 von 5 Pkt

Andreas Offline




Beiträge: 435

30.03.2006 01:07
#6 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten
Ganz schwacher, enttäuschender Film. Gottlieb hat wieder seine Spuren hinterlassen, keine spannung, das gleiche bescheuerte ende wie beim schwarzen abt. lässt fragen offen.
@Peitschenmönch. Wenn es eine parodie ist, dann wirde die BEW-Box falsch vermarktet. Wixxer ist tausendmal besser als dieser schund. einmal und nie wieder
1/5
http://carryon.foren-city.de/

rainbow Offline




Beiträge: 1.597

30.03.2006 18:14
#7 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten

Mir gefällt der Film anscheinend wesentlich besser als den meisten anderen
Besonders Lohner hat mir gut gefallen der seine Rolle recht kühl, aber trotzdem immer wieder mit jede Menge Emotionen rüber bringt. Die Cameos sind eine echte Bereicherung und die Hauptdarsteller ,wie zum Beispiel Felmy und Herr, sind wirklich gut. Der Fairness wegen muss ich allerdings dabei sagen das der Film mir erst nach mehrmaligen ansehen wirklich gut gefallen hat, irgendwie gefällt mir der Film immer besser, je häufiger ich ihn sehe - deswegen zur Zeit:
4/5

HorstFrank Offline



Beiträge: 699

30.03.2006 18:36
#8 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten

Dieser Film gehört für mich zu den interessantesten und besten. Peter Vogel und Trude Herr bilden ein gutes Komiker-Team, Hans Nielsen ist fabelhaft, Harry Riebauer ein toller Schurke und Heinz Engelmann ein neuer, interessanter Inspektor. Die Titelmusik ist genial. Spannend finde ich den Film auch. Außerdem witzig: die Cameos von Borsche und Peters. Meine Bewertung: 5/5 Punkten

Peitschenmönch Offline




Beiträge: 536

30.03.2006 20:11
#9 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten
In Antwort auf:
@Peitschenmönch. Wenn es eine parodie ist, dann wirde die BEW-Box falsch vermarktet. Wixxer ist tausendmal besser als dieser schund. einmal und nie wieder

Ich habe nicht gesagt, dass der Film als Ganzes eine absolute Parodie ist, aber man wusste hier genau wie ernst man sich zu nehmen hat, was man gerade beim "Abt" zum Beispiel schmerzlichst vermisst. Die daraus folgende Selbstironie ist interessanter, als der teilweise sehr infantile Wixxer'sche Brachial-Humor, wenngleich ich den "Wixxer" als Gesamtes auf jeden Fall gut fand.
Die ironischen Ansätze im "Opfer" sind bloß einfach gelungener. Gute oder minder gute Gags wie den Christoph Maria Herbst-Hitler (gut) oder den "Trap door"-"Falltür"-Gag (bescheuert) kann man wohl kaum als Ironie bezeichnen. Das ist einfach nur knallhart drübergezogener, letztlich absolut beliebiger, wenn auch teilweise guter bis sehr guter Humor. Auch Geschichten wie der "taube Jack" sind als Ironie doch sehr blass, wohingegen zumindest die Konferenz mit den Herzbuben und Holger Speckhahn oder "Dr. Brinkman" alias Oliver Welke mal wirkliche Ironie boten.

Fazit: Der "Wixxer" ist sicher lustiger und natürlich deutlich mehr Komödie, aber die Ironie, bzw. intelligenter Humor, ist im "Opfer" sozusagen prozentual deutlich klarer spürbar als im "Wixxer". Auch etliche Wallace-Filme zeichnen sich durch Ironie aus, BEW ansonsten wohl weniger, Mabuse auch kaum.

PS: An eine Filmbewertung anhand der Art wie die DVD vermarktet wurde ranzugehen halte ich persönlich für absoluten Irrsinn. Von daher spielt es nicht die geringste Rolle, was auf einer DVD steht. Man glaubt ja auch nicht alles, was in der BILD-Zeitung steht, oder?! Wenn man so rangeht, ist ja im Bereich Film praktisch bereits alles erforscht, was auf DVD ist, und die Label haben immer umfassend recht.

PSPS: Kuriosum am Rande:

"Das siebente Opfer" - BEW-Film Nr. 7
"Die neunschwänzige Katze" - BEW-Film Nr. 9

ewok2003 Offline




Beiträge: 1.290

31.03.2006 00:07
#10 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten
In Antwort auf:
Nicht mehr als ein fader Versuch, auf der Wallace-Welle mitzuschwimmen, während Vohrer gerade den Hexer dreht.

Guter Vergleich, der zeigt, wie schwach beim siebenten Opfer gearbeitet wird. Top-Film konkurriert mit Flop-Film.

In Antwort auf:
Der Fairness wegen muss ich allerdings dabei sagen das der Film mir erst nach mehrmaligen ansehen wirklich gut gefallen hat, irgendwie gefällt mir der Film immer besser, je häufiger ich ihn sehe...

Ich habe in der Tat erst einmal "Das siebente Opfer" gesehen, werde ihn mir in Kürze aber noch einmal erneut anschauen und genauer betrachten.


Gruß, Ewok

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

31.03.2006 14:04
#11 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten

Ein sehr unterhaltsamer BEW-Film. Gefällt mir wirklich sehr gut! Von der Bestzung über die Musik bis zur Atmosphäre ein klasse Krimi. Allerdings fehlt das noch ein wenig zur vollen Punktzahl. 4v5!
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http://www.agentennetz.de.vu
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rainbow Offline




Beiträge: 1.597

02.04.2006 04:56
#12 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten

In Antwort auf:
Ich habe in der Tat erst einmal "Das siebente Opfer" gesehen, werde ihn mir in Kürze aber noch einmal erneut anschauen und genauer betrachten.

Ich bin gespannt wie du dann über den Film denkst

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

02.04.2006 19:18
#13 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten

Ich muß mich dem anschließen:Auch ich habe "Das 7.Opfer" erst einmal gesehen und war danach ziemlich verwirrt.Nachdem ich gelesen habe,daß der Film hier gerade besprochen wird,werde ich ihn mir heute nochmal anschauen.Mal sehen,was ich dann darüber denke.Ich werde versuchen,Dieter Borsche diesmal nicht zu übersehen...

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

05.04.2006 20:15
#14 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten

Habe nun "Das siebente Opfer" zum zweiten Mal gesehen.Der Film erschließt sich einem nicht beim ersten Mal schauen,da sehr viele Personen involviert sind und auch nicht gleich klar ist,wer wen erpresst bzw.in der Hand hat.Lustigerweise wirkt Werner Peters in seiner kurzen Szene bei der Gartenparty viel schlanker und Dieter Borsche in der "Silbernen Peitsche" sehr viel rauher(weil bärtiger),als in den bekannten Rollen.Die Schauplätze sind gut gewählt und die Darsteller überzeugen.Walter Rilla als ehemaliger Richter,Helmuth Lohner als versnobter Lebemann(den er eindrucksvoll auch beim "Kommissar" darstellte),Alice Treff als Lady Ment,Ann Smyrner als "arme Verwandte",Harry Riebauer als korrupter Tierarzt und natürlich die Nebenrollen von Peter Vogel und Trude Herr,die dem ganzen einen britisch-humorvollen Touch verleihen.Schade,daß man Peter Vogel nicht auch bei Edgar Wallace sah.Die Rolle von Felmy wirkt komisch-exzentrisch und war ein guter Gegenpart zu dem sachlichen,sehr überzeugenden Kommissar.Warum Peter Vogel jedoch am Ende Trude Herr erschießen mußte,wird ein nicht gelöstes Geheimnis bleiben...Da der Film jedoch überhaupt nicht düster wirkt,war er wohl als kleine Parodie auf die übrigen Wallace-Produktionen gedacht.
4,5 von 5 Punkten

Peitschenmönch Offline




Beiträge: 536

06.04.2006 16:08
#15 RE: Bewertet: BEW - "Das siebente Opfer" (7) Zitat · Antworten

In Antwort auf:
Warum Peter Vogel jedoch am Ende Trude Herr erschießen mußte,wird ein nicht gelöstes Geheimnis bleiben... Da der Film jedoch überhaupt nicht düster wirkt,war er wohl als kleine Parodie auf die übrigen Wallace-Produktionen gedacht.

Du beantwortest dir deine Aussage, von mir kursiv dargestellt, mit dem von mir fett dargestellten selbst...!

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