Der Titel strahlt ziemlich starke Wallace-Atmosphäre aus, finde ich, und der Film scheint inhaltlich auch, wie einige andere Stilverwandte in die Richtung zu gehen - wie stark genau, weiß ich aber (noch) nicht. Auch die Besetzung und Regie klingen ansprechend. Lohnt sich das Werk und unter welchen Gesichtspunkten?
Ich habe den Film zwar, aber ihn schon länger nicht gesehen. Es handelt sich um eine kuriose 60er-Jahre-Mischung aus Krimi und Schlagerfilm mit viel Musik.
Finde den Film gar nicht mal so schlecht. Er wurde seinerzeit als "Musik-Krimi" vermarktet. Den Ermittler spielt Jochen Brockmann, besser bekannt aus DER FROSCH MIT DER MASKE!
Wer die deutsche Schlagermusik der frühen Sechzigerjahre mag, kommt hier auf seine Kosten. Als Fan von Renate Ewert hat man den Film natürlich ebenfalls im Portfolio. Ich hatte damals großes Glück, dass ich durch Zufall auf den Film aufmerksam wurde; meine VHS-Aufnahme (Tele 5) ist mittlerweile mehr als 15 Jahre alt und ich kann mich nicht erinnern, dass der Film zwischendurch wieder im Fernsehen gezeigt wurde.
Hier kurz der Inhalt: In der Musik-Bar "Zur grünen Spinne" (hier treten dann entsprechende Stars auf und trällern ihre neuesten Songs) passiert ein Mord. Renate Ewert (als Bardame) ist die Hauptverdächtige; Adrian Hoven spielt einen Reporter und Jochen Brockmann ist der ermitteltende Kommissar. Das Niveau des Films ist sicherlich im unteren Bereich anzusiedeln. Dessen ungeachtet schaue ich den Film hin und wieder ganz gerne, da durch die Begleitmusik (ich meine nicht die gesungenen Schlager) eine schöne Stimmung erzeugt wird.
Unterhaltsam, vor allem wegen der Darsteller und Teilen der Musik. Insgesamt jedoch eine langweilige Angelegenheit. Wie Florian schrieb: Wegen Renate Ewert sollte man den Film haben.
Joachim.
Mike Pierce
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gelöscht
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Beiträge:
12.01.2008 15:04
#7 RE: Bewertet: "Das Rätsel der grünen Spinne" (1960, Stilverwandte)
BRD 1960 Regie: Franz Marischka Darsteller: Adrian Hoven, Jochen Brockmann, Renate Ewert, Hans von Borsody u.a.
Handlung: In der Bar "Zur grünen Spinne" wird eine Sängerin tot aufgefunden. Selbtmord? Alles deutet darauf hin. Aber es ist keiner. Yvonne Krüger (Renate Ewert), die in der Bar arbeitet, hat große Angst und sieht eine Verbindung mit dem Verbrechen. Sie vertraut sich dem Journalisten Ted Wagner (Adrian Hoven) an, wird aber schon von Kommissar Bock (Jochen Brockmann) gesucht. Ted muss Yvonne schützen. Der Mörder schlägt nochmal zu und hat es nach dieser Tat auf Yvonne abgesehen. Aber Ted und Kommissar Bock können ihn unschädlich machen.
Der Film hat natürlich wallace-typische Elemente, ist aber ein Musikkrimi. Ich höre auch gerne die Schlager von damals und diese sind im Film reichlich vorhanden. Mir gefällt der Film sehr. Jochen Brockmann, Renate Ewert und Adrian Hoven sind sehr gut. Hoven zeigt sich hier auch mal sehr emotional. Unheimlich ist übrigens auch das Pfeifen des Mörders ...
Der Film hat sehr gute Darsteller, schöne Musik (wenn man's mag), viel Spannung und ein gutes Finale zu bieten. Wer die Wallace-Filme mag, sollte sich diesen Film, auch wenn viel Schlagermusik vorhanden ist, auf jeden Fall ansehen. Mir hat er sehr gefallen und das könnte er euch auch.
natürlich kannst du weiterspulen. Auch dann würde man den Film grob verstehen. Dennoch bei einigen Musikeinlagen finden auch Szenen statt, die für die Geschichte selbst wichtig sind. Aber am Besten ist eigentlich, man guckt sich einen Film ganz an. Dann ist man auf der sicheren Seite und kann eine Beurteilung über den Film starten. Manchmal muss man eben auch Szenen eines Films erdulden, die man z.B. nicht so mag. Dafür kann man dann im Endeffekt vom Film positiv überrascht werden oder auch nicht.
Jochen Brockmann gibt einen guten Cop ab. Erinnert teilweise etwas an Gert Fröbe in den Mabuse-Filmen. Auch ansonsten ist der Film gar nicht so übel. 3-4 Musikeinlagen weniger und die Mischung hätte gestimmt. Das liegt auch weniger an der Qualität der m.E. meist ganz witzigen Musiknummern, sondern mehr daran, dass die Story im mittleren Drittel kaum voran kommt. Immerhin unterhaltsamer und spannender als z.B. das vorhersehbare Kasperle-Theater in "Die weiße Spinne" und gespickt mit guten, sympathischen Schauspielern.
Im übrigen halte ich Bill Ramsey als Comedy-Sidekick für die absolut beste Lösung hinter Eddi Arent. Toppt z.B. Chris Howland. Dem hätte man öfter mal derartige Rollen, auch etwas umfangreicherer Natur, geben sollen.