Zum Umgang der beiden Regisseure mit den jugoslawischen Stuntmännern beim Dreh der Karl-May-Filme erzählte Emil "Milan" Mikulyan, dass Vohrer seiner Meinung nach mehr Verständnis für die Leistung der Stuntleute besaß. Er habe, bevor er zu drehen anfing, immer alles sorgfältig inspiziert. Er habe ein Optimum an Professionalität von ihnen erwartet, und wenn sie etwas gut gemacht hätten, nahm er sich immer die Zeit, sie persönlich dafür zu loben. Reinl habe sie unterschiedlich behandelt und oft nur durch seine Assistenten mit ihnen kommuniziert. Das habe es bei Vohrer nicht gegeben, der machte so etwas selbst.
Zitat von Savini im Beitrag #115Prügeleien gab es allerdings auch bei Vohrer ("Augen", "Tuch", "Bann" und speziell "Glasauge") oder Gottlieb ("Abt", "Gruft", 7. Opfer"), Explosionen im Karl-May-Genre auch bei Vohrer ("Old Firehand") oder Philipp ("Ölprinz", "Apanatschi"). Sicher wurden beide Genres zuvor von Reinl geprägt, und an bestimmten Standards orientierten sich dann auch spätere Autoren/Regisseure. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass diese andernfalls ganz auf diese Zutaten verzichtet hätten.
Richtig. Die Frage war ja, was man als typisch Reinl einstufen würde. Nicht, was er völlig exklusiv für sich verbuchen kann.
By the way: Folgender Ausschnitt aus einem Interview mit dem Kulturwissenschaftler Ralf Junkerjürgen (Stuttgarter Zeitung im letzten September): "In ästhetischer Hinsicht haben gerade die Filme von Harald Reinl, der nach " Der Schatz im Silbersee" auch die " Winnetou" -Trilogie inszeniert hat, Maßstäbe gesetzt. Als ehemaliger Wintersportler hatte er ein unglaublich gutes Gespür für gebirgige Landschaften. Bei meinen Reisen zu den Schauplätzen in Kroatien ist mir erst bewusst geworden, welche logistischen Herausforderungen die Filmteams zu bewältigen hatten, weil viele Drehorte in den Bergen nur über Trampelpfade zu erreichen waren. Reinl und sein kongenialer Kameramann Ernst W. Kalinke haben einen enormen Aufwand betrieben, um der Landschaft diese Bilder abzuringen. Im Ausland sind die Filme übrigens zum Teil deutlich besser besprochen worden. Hierzulande konnte gerade die linksintellektuelle Filmkritik nichts mit den Karl-May-Verfilmungen anfangen."
Zitat von Giacco im Beitrag #121Zum Umgang der beiden Regisseure mit den jugoslawischen Stuntmännern beim Dreh der Karl-May-Filme erzählte Emil "Milan" Mikulyan, dass Vohrer seiner Meinung nach mehr Verständnis für die Leistung der Stuntleute besaß. Er habe, bevor er zu drehen anfing, immer alles sorgfältig inspiziert. Er habe ein Optimum an Professionalität von ihnen erwartet, und wenn sie etwas gut gemacht hätten, nahm er sich immer die Zeit, sie persönlich dafür zu loben. Reinl habe sie unterschiedlich behandelt und oft nur durch seine Assistenten mit ihnen kommuniziert. Das habe es bei Vohrer nicht gegeben, der machte so etwas selbst.
Ähnlich wird ja bei Reinl und Vohrer auch der Umgang mit Schauspielern beschrieben. Vohrer hat sich sehr um sie gekümmert, aber auch hohen Einsatz erwartet, Reinl dagegen hatte seine Aufmerksamkeit eher in anderen Bereichen wie Atmosphäre und Stimmung des Films oder Bild und Kamera.
Zitat von DanielL im Beitrag #122welche logistischen Herausforderungen die Filmteams zu bewältigen hatten, weil viele Drehorte in den Bergen nur über Trampelpfade zu erreichen waren. Reinl und sein kongenialer Kameramann Ernst W. Kalinke haben einen enormen Aufwand betrieben, um der Landschaft diese Bilder abzuringen. Im Ausland sind die Filme übrigens zum Teil deutlich besser besprochen worden. Hierzulande konnte gerade die linksintellektuelle Filmkritik nichts mit den Karl-May-Verfilmungen anfangen."
Absolute Zustimmung! Diese Kritik bezeichnet die Filme und Regisseure wie Reinl ja eher abwertend als "Routine". Dabei wird völlig übersehen, was für eine Arbeit das ist, innerhalb kurzer Zeit so erfolgreiche Filme mit herausragenden Landschaftsaufnahmen zu drehen.