Walter Rilla ist eigentlich der einzige Schauspieler, den ich mit dem Wallace-Stil mehr durch Epigonen als durch Wallace selbst assoziiere, dafür aber doch recht stark.
Er spielte in:
- Der Fälscher von London - Zimmer 13
und dem Afrika-Wallace "Todestrommeln am großen Fluss"
An seinen Part in "Zimmer 13" kann ich mich fast überhaupt nicht mehr erinnern, da ich den Film lang nicht gesehen habe. Im "Fälscher" kam er mir, wie auch in "Todestrommeln" unterfordert vor. Er wurde allgemein zu sehr in die Rolle des alten Gentleman zurückgedrängt und spielte dadurch letzten Endes in Filmen wie "Todestrommeln am großen Fluss" und "Die Verdammten der blauen Berge" tatsächlich fast die gleich Rolle, des alten, verbitterten, vertrauenslosen Reichen. Solche Szenen wie das Billardspiel im "7. Opfer", die einen gewissen Style haben fehlen bei ihm zu oft. Am besten fand ich ihn letztlich in "Geheime Wege" und in den Mabuse-Filmen, wobei die Masche auch da natürlich recht einseitig war. Ein guter Schauspieler, den man seitens der Regie allerdings nicht zu kurz halten durfte. Im Prinzip das Gegenteil vom zuletzt diskutierten Hubert von Meyerinck...
Ich schließe mich Peitschenmönch an, ich fand ihn bei Wallace auch unterfordert. In "Der Fälscher von London" war seine Biederkeit darin gerechtfertigt, als Haupttäter unerkannt zu bleiben; in "Zimmer 13" ist seine Rolle schon etwas komplizierter. In "Der Teufel kam aus Akasawa" tut er mir schon leid. Leider ist Walter Rilla auch in anderen Filmen zu oft auf die Rolle des harmlosen, bessergestellten älteren Herrn festgelegt. ( z.B. "Vier Schlüssel", "Der Kommissar: Keiner hörte den Schuß"). Als "Dr. Pohland/Mabuse" fand ich ihn sehr gut besetzt.
Stimmt... "Der Teufel kam aus Akasawa". Da hatte ich im Bewertungsthread zum Film eigentlich sogar schon relativ viel zu Rilla geschrieben. Er wirkt dort mit seiner Art zu spielen sehr deplatziert. Ein Beispiel dafür, dass Schauspiel(er) und Regie schon allein stilistisch nicht immer zusammenpassen müssen. An sich fand ich ihn in der Rolle aber noch besser als im "Fälscer" oder den "Todestrommeln".
Zitat von fritz kAls "Dr. Pohland/Mabuse" fand ich ihn sehr gut besetzt.
Erstaunlicherweise muss ich sagen, dass Walter Rilla, bzw. Prof. Pohland mehr Mabuse ist als Wolfgang Preiss, bzw. Mabuse selbst. Scotland Yard jagt Dr. Mabuse war wohl der erste Mabuse-Film den ich jemals gesehen habe und ist immer noch mein Liebster. Werde mich irgendwann an passender Stelle nochmal dazu äußern.
Jedenfalls hat Rilla dort den größten Eindruck auf mich hinterlassen. Das soll seine Auftritte in der Wallace-Reihe nicht schmälern. Vom Typ her und von der Art des Schauspielerns passt er wie ich finde sehr gut in die Wallace- und Bryan-Edgar-Wallace-Filme herein. Die Atmosphäre steht ihm gut. Dazu muss ich natürlich noch sagen, dass ich Todestrommeln nicht kenne und an Akasava kaum noch Erinnerungen habe. Bei seinen Wallace-Auftritten ziehe ich auf jeden Fall Zimmer 13 vor. Im 7. Opfer ist es schade, dass er einer der ersten ist, der ermordet wird. Da hätte man mehr aus der Rolle machen können, die schon genannte Billardszene ging schon in eine gute Richtung.
Noch gar nicht genannt wurde hier Pepe, der Paukerschreck in dem auch Hans Clarin mitgewirkt hat. Ich finde er gibt den Ministerialdirektor dort mit sehr viel Spielfreude. In 4 Schlüssel könnte ich mir eigentlich kaum einen anderen für die Rolle vorstellen als Rilla. Aber alles in allem wird dieser sympathische Schauspieler immer nur eines für mich bleiben: Prof. Pohland.
Zitat von Count Villain Noch gar nicht genannt wurde hier Pepe, der Paukerschreck in dem auch Hans Clarin mitgewirkt hat. Ich finde er gibt den Ministerialdirektor dort mit sehr viel Spielfreude.
Dort hat er mir auch gut gefallen, auch wenn seine Rolle sehr kurz war.
Im Fälscher konnte er mich nicht so überzeugen. Sehr gut gefällt mir dagegen seine Darstellung in Zimmer 13, perfekt wie er den zwischen Angst um seine Tochter und mit dunkler Vergangenheit hin-und hergerissenen aufrechten Unterhausabgeordneten spielt.
Walter Rilla verbinde ich vornehmlich mit den frühen Wallace-Filmen, in denen er seine Sache recht gut gemacht hat. Ihn hätte ich gerne etwas häufiger gesehen, vielleicht auch einmal in einer etwas zwielichtigeren oder eindeutig böse angelegten Rolle. Am besten hat er auch mir in den Mabuse-Streifen gefallen. Irgendwie passte diese Rolle auf ihn. Eine kleine Rolle hatte er auch in der internationalen Produktion "Malpertuis" übernommen. Dort spielt er sehr eindrucksvoll den unheimlichen Testamentsverwalter "Eisengott" an der Seite von Orson Welles.