Albert Bessler ist einer jener Schauspieler, die in sehr vielen Krimis der 60iger Jahre mitspielten, aber immer nur kleinere Rollen hatten. Neben zahlreichen Mabuse- und BEW-Filmen sah man ihn in kaum mehr als Statisten-Rollen in "Die seltsame Gräfin", "Neues vom Hexer" und, leider nicht mehr zu sehen, in der Pre-Title-Sequenz von "Die Tür mit den 7 Schlössern" bei Wallace. Seine einzige größere Rolle bei Wallace war der stets unerschütterliche, verschwiegene, schlitzohrige, misteriöse Butler Anthony in "Der Zinker", "Der Bucklige von Soho" und "Die blaue Hand". Das ist eine kleine Parade-Rolle, die meiner Meinung nach den Wallace-Filmen die richtige Würze gibt und Albert Bessler ist für mich damit zu einem der prägnantesten Wallace-Darsteller geworden.
Die Rollen als "Anthony" gehören für mich zu den besten schauspielerischen Leistungen Besslers. Grundsätzlich spielt er immer eine Figur, die augenscheinlich mehr zu wissen scheint. Auch wenn die Figur zu den "Guten" gehört ist man dennoch nicht so ganz sicher. Seine größte Rolle hatte er in den Wallace-Filmen wohl in "Die blaue Hand", wo er ja schließlich als Ex-Mann "enttarnt" wird und seiner ehemaligen Frau eine Ohrfeige verpasst.
Albert Bessler spielt im Vorspann bei die "Tür mit den sieben Schlössern allerdings nicht mit. Die Figur Peter Livingston wird laut Deutscher Tonfim von Arthur Schilski gespielt, nicht wie in vielen Quellen angegeben von Albert Bessler. Vielleicht kann Joachim Kramp dies aufklären. Schade, dass dieser Vorspann scheinbar verschollen ist...
Verschollen kann der Vorspann eigentlich nicht sein, wenn Joachim Kramp ihn kennt. Außer er hat ihn von früher so detailliert (ausführlich beschreibt er Szenen ja immer) in Erinnerung behalten oder es so detailliert nacherzählt bekommen. Unwahrscheinlich...
Soweit ich mich erinnern kann, hatte Joachim den Inhalt des ursprünglichen Drehbuchs wiedergegeben. Albert Bessler hatte auch den Zeitungsverkäufer in "Der Rächer" gespielt.
Ein ganz genialer Nebenrollen/Kleinstrollendarsteller. Immer wieder eine Freude, wenn er auftaucht! Besonders gut antürlich in "Die blaue Hand". Besonders die Szene kurz vor Schluß..."...eine Puppe!"
für mich ist albert bessler ein absolut genialer nebendarsteller. sein markantes gesicht machte ihn in jeder seiner rollen verdächtig. ich hätte ihn zwar gerne mal in einer größeren rolle gesehen, aber zum beispiel im zinker oder im buckligen finde ich seine rolle auch okay. in seinen anderen afutritten, bleib er meist nicht großartig im gedächtnis. ich könnte ihn mir genial noch als zusätzlichen mysteriösen butler im indsichen tuch vorstellen. neben eddi arent könnte er genial den verdächtigen buttler von sich geben, der dann mitten im geschehen ins gras beißt. ach ja wäre das geil!
Habe Albert Bessler gerade mal wieder kürzlich in einem seiner letzten Auftritte vor seinem Tod in einer Derrick-Folge gesehen! Ein großer deutscher Schauspieler!
Ein guter Schauspieler. Zwar spielt er zum Beispiel die Rolle des Hotelingenieurs in „Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“ sehr gut, die Rolle des zwielichtigen Butlers passt hervorragend zu Albert Bessler. Niemand könnte das besser, als er, aber eine noch bedeutendere Rolle für ihn hätte bei den Edgar-Wallace-Filmen bestimmt Platz gehabt.
Mittlerweile ist es schon ziemlich lange her, dass Percy Lister und ich uns auf den Weg zum Friedhof Lindenstraße in Berlin-Wannsee machten. Auf dem bisher hier im Forum noch unerwähnten Kirchhof mit dem passend nach seinen Bewohnern vergebenen Spitznamen „Millionenfriedhof“ liegt mit Albert Bessler ein Schauspieler begraben, der zu den markantesten Nebenfiguren im Wallace-Kosmos gehört und – nach Eddi Arent – sicher als einprägsamste Butler-Darsteller der Reihe gelten darf. Bessler wurde 1905 in Hamburg geboren und feierte dort 1927 auch sein Schauspieldebüt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg fand Bessler seine neue Heimat in Berlin, wo er an verschiedenen Bühnen, u.a. am Schillertheater, spielte und Intendant der Staatlichen Schauspielbühnen wurde.
Das Grab liegt in der Nähe des Eingangstores rechterseits an der Friedhofmauer. Albert Bessler liegt hier gemeinsam mit seiner Frau Else Reuss-Bessler, die ihren recht zeitig verstorbenen Gatten um mehr als zwanzig Jahre überlebte. Auf dem großen Grab mit seiner vielfältigen Bepflanzung erwies sich der mitgebrachte Tulpenstrauß in bunten Frühlingsfarben als willkommene Auffrischung. Leider ist er auf dem Foto nicht zu sehen, weil es schwierig war, Perspektive und Aufnahmemodus so zu wählen, dass die zarte Schrift auf dem Grabstein im direkten Sonnenlicht nicht überblendete.
Wallace-technisch weist der Lindenstraßen-Friedhof keine weiteren relevanten Grabstellen auf, aber Besslers Grab lohnt auf jeden Fall einen Besuch des ruhigen, beschaulichen Fleckchens abseits der üblichen Wannsee-Spaziergänge. Warnen möchten wir lediglich vor der mürrischen Verkäuferin bei Blumen Büttner an der Königstraße, die Friedhofsvasen wohl für eine Erfindung von Luzifer persönlich hält.