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Dieses Thema hat 56 Antworten
und wurde 6.481 mal aufgerufen
 Francis Durbridge
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Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

29.08.2013 07:28
#31 RE: Bewertet: Stilverwandte - "Piccadilly null Uhr zwölf" (5) Zitat · Antworten

Zitat von Clifton Morris im Beitrag #30
Dann könnte man auch sagen, der Käufer eines mittelmäßigen Romans mache sich "schuldig", dass kein besserer geschrieben und veröffentlicht wird.

Sorry, aber diese Behauptung ist völiger Quatsch. Wir diskutieren ja nicht über die Qualität des Films selbst, sondern um die Qualität der Veröffentlichung. Hier geht es im Prinzip um den Vergleich "billige und gekürzte Taschenbuchausgabe" gegen "hochwertige, ungekürzte, gebundenen Ausgabe".

Der Film Picccadilly ist m.E. ein eher schwacher und langweiliger Krimi. Eine gute (ungekürzt, korrektes Bildformat) DVD oder BD würde ich mir, als Liebahber alter, deutscher Krimis, aber denoch kaufen.

Clifton Morris Offline



Beiträge: 116

08.03.2014 10:22
#32 RE: Bewertet: Stilverwandte - "Piccadilly null Uhr zwölf" (5) Zitat · Antworten

Den Film würde ich ebenfalls als soliden Durchschnitt bezeichnen. Sehr gut gefallen hat auch mir Ann Smyrner als bezaubender Blickfang. Helmut Wildt macht seine Sache gut, H. Lothar und Pinkas Braun sind gewohnt stark. Aber als "Durbridge"-Film fehlen natürlich die seriellen Cliffhanger, plötzlich auftauchende Gegenstände als verwirrende Hinweise bzw. Warnung. Die Auflösung erahnt man früh an der Stimme des Schauspielers, weniger an der Maske. Ein ungewöhnlicher Ansatz, zwei doch gebeutelte Figuren in den Mittelpunkt zu stellen (entlassener Sträfling bzw. gescheiterter, alkoholkranker Ex-Ermittler). Das kann man, wenn auch nur bedingt, mit G. Stolls Part in Melissa vergleichen.

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.518

08.06.2014 12:08
#33 RE: Bewertet: Stilverwandte - "Piccadilly null Uhr zwölf" (5) Zitat · Antworten

Über "Piccadilly Null Uhr Zwölf" muss man gar nicht viele Worte verlieren. Ein Zehetgruber-Film, wie er im Buche steht - verworren, langatmig und ohne Gespür für Timing und Atmosphäre inszeniert. Die Darsteller können einem Leid tun - immerhin sorgen Pinkas Braun und Klaus Kinski mit ihrer dämonischen Ausstrahlung für einige lichte Momente. Ein letztklassiger "Wällis"-Epigone, dem es an so gut wie allem fehlt, was einen gelungenen 60er-Jahre-Krimi ausmacht.

Ray Offline



Beiträge: 1.929

29.06.2017 18:38
#34 RE: Bewertet: Stilverwandte - "Piccadilly null Uhr zwölf" (5) Zitat · Antworten

Piccadilly null Uhr zwölf (BRD 1963)

Regie: Rudolf Zehetgruber

Darsteller: Hanns Lothar, Helmut Wildt, Ann Smyrner, Pinkas Braun, Klaus Kinski, Karl Lieffen, Rudolf Fernau, Dieter Eppler, Stanislav Ledinek, Albert Bessler, Ilja Richter u.a.



Knapp vier Jahre nach der Einzel-DVD-Auswertung mal wieder gesehen und kann dem Film diesmal ein wenig mehr abgewinnen, vielleicht, weil meine Erwartungen nicht besonders hoch waren.

Klar, der Name Durbridge und die Liste der Darsteller versprechen viel. Wer aber vor der Sichtung weiß, dass das Ganze mit Durbridge nichts zu tun hat und "nur" einen Zehetgruber erwartet (der in meinen Augen immer zumindest für durchschnittliche Kost gut war, woran freilich in aller Regel die Darsteller den größeren Anteil hatten), wird m.E. akzeptabel unterhalten.

Zugegeben, der Film kommt nicht besonders gut in die Gänge, die Story bleibt ein wenig verworren (aufgrund der Rache-Story wird der verdaddelte Whodunit irgendwie zur Nebensache) und die ganz großen Höhepunkte bleiben Mangelware. Dennoch schaut man dem überwiegend gut besetzten Cast rund 90 Minuten lang gut und gerne zu. Hanns Lothar brilliert einmal mehr in der Rolle des Anti-Helden und Pinkas Braun sowie Klaus Kinski machen mit ihrer dämonischen Aura einfach großen Spaß. Selbst Ann Smyrner fällt - anders als etwa in "Das 7.Opfer" - nicht sonderlich negativ auf. Hauptdarsteller Wildt ist mir weithin unbekannt. Er macht sein Ding ganz ordentlich, nur hätte ich mir bei diesem Cast in der zentralen Rolle einen prominenteren Namen gewünscht, Harald Leipnitz etwa hätte man sich in der Rolle sehr gut vorstellen können. Rudolf Fernau wird in seiner schablonenhaften Polizistenrolle leider völlig verschenkt, auch Dieter Eppler kann kaum Akzente setzen. Karl Lieffen zieht gegenüber Braun und Kinski klar den Kürzeren, aber das würde wohl den allermeisten so gehen.

Hätte man sich für eine stringentere Story entschieden, indem man z.B. den in der Form überflüssigen Whodunit weggelassen hätte, das Ganze prägnanter inszeniert und mit einprägsamerer Musik untermalt, hätte ein wirklich guter Krimi herauskommen können. So bekommt der Zuschauer letztlich Durchschnittsware, die man sich aber wegen der Darsteller alle paar Jahre mal anschauen kann.

Die DVD präsentiert den Film zwar offenbar nicht im richtigen Format, mit Zoom bekommt man aber doch ein ordentliches Seherlebnis, denn das Bild selber ist ohne Makel. Die DVD von ARD-Video scheint aber inzwischen vergriffen zu sein.



Trotz inszenatorischer und inhaltlicher Mängel annehmbarer Kriminalfilm mit sehr guter Besetzung. Mit ein wenig Wohlwollen gerade noch 3,5 von 5 Punkten.

Georg Offline




Beiträge: 3.259

01.08.2017 12:24
#35 RE: Bewertet: Stilverwandte - "Piccadilly null Uhr zwölf" (5) Zitat · Antworten

Ich erhielt vor kurzem Einsicht in das minutiös geführte Kassenbuch von Francis Durbridge, in dem der Autor detailreich auflistet, wann er welche Summe für welche Produktion erhielt. Dieses Buch brachte einige Überraschungen zu Tage, u.a. Geschichten, von denen niemand wusste oder auch Beteiligung an Filmen, in denen er im Vorspann nicht mehr genannt wurde. Dazu vielleicht ein anderes Mal.
Aus dem Buch geht jedoch auch hervor, dass der Autor weder für PICCADILLY noch für TIM FRAZER JAGT ... MR X eine Geldsumme erhalten hat, was die Vermutung seiner Familie bestätigt, dass es sich letztlich hier um von ihm am Ende nicht lizenzierte Produktionen handelt.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

11.09.2017 07:39
#36 RE: Bewertet Kino: "Piccadilly null Uhr zwölf" (1963, BRD) Zitat · Antworten

„Piccadilly null Uhr zwölf“ belegt im Edgar-Wallace-Epigonen-Grandprix 2017 Platz 39 von 48. Der Film erhielt von den Teilnehmern im Durchschnitt eine Bewertung von 3,23 von 5 Punkten.

zugrundeliegende Wertungen: 12 von 17 (6x „gut bekannt“, 6x „länger her“)
Top-10-Tipps: 0 von 8
Auswahlrunde: Platz 10 von 28 (10,1 Punkte)


mit 3,67 Pkt. Platz 34 in der Kategorie Schauspieler (+ 5)
mit 2,72 Pkt. Platz 45 in der Kategorie Inszenierung / Spannung (– 6)
mit 2,94 Pkt. Platz 39 in der Kategorie Drehbuch / Logik (~ 0)
mit 3,14 Pkt. Platz 39 in der Kategorie Ausstattung / Wertigkeit (~ 0)
mit 3,06 Pkt. Platz 43 in der Kategorie Musik (– 4)
mit 3,89 Pkt. Platz 20 in der Kategorie Epigonenfaktor (+ 19)
mit 3,19 Pkt. Platz 36 in der Kategorie freie Wertung (+ 3)

Edgar-Wallace-Epigonen-Grandprix 2017: Ergebnisse (#157) (11)

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

17.03.2018 13:02
#37 RE: Bewertet Kino: "Piccadilly null Uhr zwölf" (1963, BRD) Zitat · Antworten
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Bei eBay gibt es gerade ein Filmplakat zu diesem Film, das ich bisher nicht kannte. Es wird als Erstaufführungsplakat beworben und preist "Piccadilly" auch entsprechend groß als ersten Durbridge-Spielfilm an. Aber zugleich nimmt es Bezug auf den Erfolg der Fernsehspiele "Das Halstuch", "Die Schlüssel" und "Melissa". Das Halstuch geht i.O., die anderen beiden verwundern mich: Während "Piccadilly null Uhr zwölf" Ende Dezember 1963 anlief, wurde "Die Schlüssel" erst im Januar 1965, "Melissa" im Januar 1966 gezeigt. Wie passt das zusammen?

Werbung: https://www.ebay.de/itm/orig-A1-Plakat-P...rt/152941134381


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patrick Offline




Beiträge: 3.245

17.03.2018 15:11
#38 RE: Bewertet Kino: "Piccadilly null Uhr zwölf" (1963, BRD) Zitat · Antworten

Wird wohl von einer Wiederaufführung stammen, die sich im Erfolg der TV-Filme sonnte.

StefanK Offline



Beiträge: 936

21.07.2019 09:12
#39 RE: Bewertet Kino: "Piccadilly null Uhr zwölf" (1963, BRD) Zitat · Antworten

Die alte DVD von Studio Hamburg war in Punkto Bildqualität nicht gerade überragend. Mittlerweile gibt es von dem Film eine Neuauflage von Filmjuwelen. Auf dem Cover ist beim Bildformat von 1,66:1, 16:9 Widescreen die Rede. Darunter kann man ja mal wieder alles mögliche verstehen. Bei Filmjuwelen befürchte ich jedoch, dass hier einfach nur wieder das bekannte Master genutzt wurde. Als Extras werden der Trailer und ein Interview mit Klaus Kinski angegeben. Hat sich schon jemand diese Neuauflage geholt und kann etwas mehr dazu berichten?

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

11.09.2020 12:49
#40 RE: Bewertet Kino: "Piccadilly null Uhr zwölf" (1963, BRD) Zitat · Antworten

PICCADILLY NULL UHR ZWÖLF
BRD (1963) - R: Rudolf Zehetgruber - DE: 31.12.1963 - V: Gloria
Pr: Divina - Gesamt-Ltg.: Eberhard Meichsner
Darsteller: Hanns Lothar, Helmut Wildt, Ann Smyrner, Pinkas Braun, Klaus Kinski, Karl Lieffen, Marlene Warrlich, Rudolf Fernau, Dieter Eppler, Stanislav Ledinek, Camilla Spira, Albert Bessler, Kurt Zips, Conny Rux



Nach acht Jahren wird der zu Unrecht verurteilte Mike Hilton aus dem Knast entlassen. Nun will er sich rächen und den Anwalt Cunningham sowie den Bordellbetreiber Costello, die ihn hinter Gitter brachten, hochgehen lassen. Hilfe bekommt er ausgerechnet von Jack Bellamy, dem Scotland-Yard-Beamten, der damals die Beweise gegen ihn sammelte. Mittlerweile ist er aus dem Polizeidienst ausgeschieden und zum Trinker geworden. Hilton und Bellamy wollen den Tresor in Cunninghams Büro knacken, in dem sich die Beweise für Mikes Unschuld befinden. Doch es gibt einen Mitwisser, der sie bei Cunningham verpfeift.



Der Name "Durbridge" sollte hier wohl lediglich als Zugpferd dienen. Ob es sich tatsächlich um einen Durbridge-Stoff handelt, darf durchaus bezweifelt werden. Das heißt aber nicht, dass der Film zwangsläufig schlecht sein muss. Er ist es auch nicht.
Was "Piccadilly null Uhr zwölf" aufwertet ist in erster Linie der Cast, der mit etlichen populären Krimi-Stars aufwarten kann. Helmut Wildt zeigt sich als Ex-Sträfling Mike Hilton entschlossen und zupackend, wobei es der Rolle durchaus förderlich ist, dass der Schauspieler ein im damaligen Krimi-Genre noch unverbrauchtes Gesicht zu bieten hat. Hanns Lothar porträtiert einen aus der Bahn geworfenen Alkoholiker, der zurück in die Spur findet, mit seiner üblichen Überzeugungskraft. Er darf auch ein paar coole Sprüche raushauen wie z.B.:Lass die Knarre fallen, Schielauge! Ich bekomme zwar keine Prämie für Deine Leiche, aber vielleicht liegt das an Deinem schäbigen Kadaver." Mit dabei sind außerdem Karl Lieffen als brutaler Zuhälter, Pinkas Braun als krimineller Anwalt und Klaus Kinski als dessen Killer Whitey mit weiß gefärbten Haaren und Wimpern. Für weiblichen Charme sorgen Ann Smyrner, die sich in Mike Hilton verliebt, und Malene Warrlich, die zu Costellos Mädchen gehört, aber mit Jack Bellamy liiert ist. Selbst die Nebenrollen sind prominent besetzt: Rudolf Fernau und Dieter Eppler als ermittelnde Yard-Beamte, Stanislav Ledinek als Kneipenwirt sowie Camilla Spira und Albert Bessler, die in Costellos Diensten stehen. Kurt Zips sorgt als Streifenpolizist für humorige Auflockerungen, unterstützt von einem junge Ilja Richter, der hier noch weitaus erträglicher ist als in späteren Jahren. Die Musik stammt erstaunlicherweise von dem amerikanischen Filmkomponisten Russell Garcia, der sonst nie bei deutschen Produktionen in Erscheinung trat. Immerhin präsentiert er gleich zum Auftakt ein fernsehkrimi-typisches und somit passendes Musikstück, das für die richtige Einstimmung sorgt. Hans Jura an der Kamera gelangen ein paar atmosphärische Sequenzen und Rudolf Zehetgrubers Inszenierung ist - man muss es zugeben - besser als erwartet. Punktabzug gibt es für Karl Lieffens "Maskerade", die für den Kenner auf den ersten Blick durchschaubar ist. Aber vielleicht war das beabsichtigt. Auch wenn es sich nicht um einen echten Durbridge handelt, ist es immerhin ein eigenständiger Krimi, der sich von den gängigen Konkurrenz-Produkten jener Jahre abhebt. Alles in allem: Solider Durchschnitt.
Die etwas schwache Film-Echo-Benotung 3,8 kommt vor allem durch die Klein- und Mittelstädte zustande und fällt insofern nicht so sehr ins Gewicht. Die Publikumsbewertung in den Großstädten lag bei 2,7 und etliche Kinos prolongierten. Die Anzahl von 60 Meldungen zeigt außerdem, dass der Erfolg des Films keineswegs so gering war, wie es immer wieder - zumeist unwissenderweise - behauptet wird.

"Der Film beginnt mit einem guten Vorspann. Zu Großfotos der Darsteller eine heftige Musik. Es folgt eine gute erste Viertelstunde. Der Entlassene, den man erst später selbst sieht, wird spürbar, gewinnt Gestalt in der Angst, die seine Ankunft beschwört. Danach: Der Mann geht in die Wohnung, in der er einst zuhause war. Helmut Wildt spielt besonders diese Szene sehr konzentriert, sehr glaubhaft. Es folgt eine heftige Schlägerei. Dann zerflattert der Film, wird erst gegen Ende - und auch hier mühsam - wieder dramatisch. Die Darsteller sind gut geführt und gewählt. Kriminalfilm von der Stange." (Auszug aus der Film-Echo-Kritik)

Film-Echo-Note: 3,8 (60 Meldungen) / Erstnote: 3,1

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

05.10.2020 18:29
#41 RE: Bewertet Kino: "Piccadilly null Uhr zwölf" (1963, BRD) Zitat · Antworten

Der Film gibt eigentlich für die gute Besetzung zu wenig her.Einzeln viele eine Klasse für sich ,hier aber eher blass und vorhersehbar.H. Lothar in seiner Paraderolle als gescheiterte Existenz ( der dann in höchster Gefahr wieder zu alter Stärke findet)Kinski leider total verschenkt ( darf quasi nur mal böse Blicke um sich werfen und wird von einem trotteligen Polizisten mal eben so verhaftet )Der so gefürchtete Rückkehrer aus dem Knast entpuppt sich als lieber Junge von nebenan (mit aufgesetzter Liebesgeschichte )K. Lieffen in seiner eigentlich guten Rolle als schmieriger Zuhälter wird durch die "Verkleidung" auch noch dem Rest angepasst.Eppler,Bessler,Braun......gute Namen mit wenig Rolle.
Ilja Richter ....geschenkt ( in Kinderrolle noch soeben erträglich )

Kein Film den man mehrmals anschauen muss.

palmi Offline



Beiträge: 72

07.10.2020 17:42
#42 RE: Bewertet Kino: "Piccadilly null Uhr zwölf" (1963, BRD) Zitat · Antworten

ich möchte hier auf die Frage der Filmjuwelen Veröffentlichung eingehen.
Ja der film ist im 16:9 Format, obgleich man keine gute Qualität erwarten darf.
Im Vergleich zur alten DVD (auf der Rückseite der Studicanal steht ja sogar das sie digital Restauriert ist, aber warum dann in falschen Format herausgebracht ?) ist jetzt keine schwarze Trauerumrandung mehr auf dem Bildschirm,
nur mehr links und rechts ein Schmaler schwarzer Streifen, was aber dem Format geschuldet ist. Leider ist die Bildschärfe
nicht so besonders gut, aber es wurde wenigstens nicht aufgezoomt. Aber man ist ja schon sehr Happy das endlich das Format stimmt.
Ich habe beide DVD's verglichen, die von Filmjuwelen gibt auf alle Fälle mehr her und hat natürlich das schönere Cover und ein tolles Booklet dabei.
Außerdem endlich im richtigen Format.
Jetzt kann die alte DVD mit dem Trauerrahmen endlich tauschen.

StefanK Offline



Beiträge: 936

11.10.2020 16:38
#43 RE: Bewertet Kino: "Piccadilly null Uhr zwölf" (1963, BRD) Zitat · Antworten

Danke dir palmi, dann kann man die alte DVD ja vielleicht doch mal ersetzen.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

05.01.2021 23:07
#44 RE: Bewertet: Stilverwandte - "Piccadilly null Uhr zwölf" (5) Zitat · Antworten

Zitat von Georg im Beitrag #25
[...]Regisseur Rudolf Zehetgruber [...] gibt - wie ich leider im Vorjahr trotz intensiver Bemühungen erfahren musste - keine Interviews mehr zu seinen Filmen, mit denen er nichts mehr zu tun haben will.


Diese nur allzu nachvollziehbare Einstellung des großen Murks-Rudi möchte ich zum Anlass nehmen, meine erneute Begegnung mit diesem Streifen kurz zusammenzufassen. Gut 13 Jahre sind vergangen, seitdem ich den Film zum ersten Mal sah. Mein seinerzeitiges Fazit - ein guter Zehetgruber kann zwangsläufig kaum mehr als ein mittelprächtiger Film sein - kann ich auch heute noch aufrecht erhalten. Es ist schon bemerkenswert, wie dilletantisch Zehetgruber die Maskerade des Haupttäters betrieb, wie wirr und zugleich uninteressant er den Plot zu Papier brachte. Wenngleich ihm zugutegehalten werden muss, dass das letzte Drittel des Films streckenweise nicht unspannend ist und dass er den drei Hauptcharakteren Jack Bellamy, Mike Hilton und Ruth Morgan eine gewisse Leichtigkeit mitzugeben vermochte, gerät sein Film dann doch zur harten Geduldsprobe. Zehetgruber mangelte es stets an dramaturgischem Talent. Ausnahmslos alle seine Filme wirken unrund und verworren, und da bildet erwartbarerweise auch "Piccadilly null Uhr zwölf" keine Ausnahme. Warum Ilja "Edgar Wallace" Richter an der Havelchaussee am Wannsee nun stets Leichen findet, muss sich der Zuschauer schon selbst erklären. Zehetrgruber macht gar nicht erst den Versuch, eine schlüssige Geschichte zu präsentieren und interessiert sich weit mehr für Belamys Whiskey-Konsum oder Ruth Morgans Kochkünste.

Letztlich ist es auch mit "Piccadilly nul Uhr zwölf" wie mit fast allen Zehetgruber-Produktionen: Man wünscht sich sehnlichst einen guten Regisseur, weil der Eindruck bleibt, dieser hätte aus dem Werk tatsächlich etwas Vernünftiges machen können. Die Anlagen sind in diesem Streifen besonders gut, denn der Cast besteht in geradewegs verschwenderischem Ausmaß aus Schauspielern der allerersten Reihe: Hanns Lothar, Helmut Wildt, Pinkas Braun, Klaus Kinski, Karl Lieffen, Rudolf Fernau, Camilla Spira und Dieter Eppler. Mehr gutes Personal ließe sich kaum vor der Kamera versammeln. Und so ist der ganz bestimmt nicht nach einer Geschichte von Francis Durbridge entstandene Film dann auch am ehesten wegen dieses schauspielerischen Feuerwerks gerade noch sehenswert.

Murks-Rudis sicher bester Film bezieht seinen Reiz aus den zahlreichen guten Darstellern, die im Einklang mit dem gelungenen Score des Amerikaners Russel Garcia tapfer gegen die über weite Strecken lausige Inszenierung und das schmale Skript ankämpfen. Mit 2,5 von 5 Punkten fährt Autor und Regisseur Rudolf Zehetgruber für seine Verhältnisse aber einen enormen Erfolg ein.

Gruß
Jan

Der Mönch mit der Peitsche Offline



Beiträge: 476

06.01.2021 01:25
#45 RE: Bewertet: Stilverwandte - "Piccadilly null Uhr zwölf" (5) Zitat · Antworten

So schlecht ist Rudolf Zehetgruber auch nicht, denn er hat mit dem "Wirtshaus von Dartmoor" einen sehr guten Krimi im "Wallace-Stil" hinterlassen!!!.

Wenn es wirklich miese Filme von ihm gibt, dann sind es die albernen "Dudu"-Filme mit dem gelben Käfer, aber auch die hätte ein anderer Regisseur nicht besser machen können, denn die Drehbücher waren "unterirdisch" schlecht gewesen, dass hätte auch ein Alfred Vohrer oder ein Harald Reinl ( die BESTEN deutschen Regisseure die wir hatten ) nicht besser machen können, denn aus "Mist Gold machen", tja, das geht noch nicht!!!.

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