Wenn ihr den Namen Fritz Rasp nicht erwähnt, wäre es für spätere Suchanfragen sinnvoll, den Betreff wieder in den Ursprungszustand zurückzuversetzen. Da hier im Forum aber so gut wie niemand auf das kleine, unbedeutende Kästchen da oben zu achten scheint, stellt sich mir die Frage, wo sich der Sinn verbirgt, den Betreff überhaupt zwischenzeitlich zu ändern.
Davon abgesehen kann ich das Gesagte nur unterstreichen: Wenn es eine Rasp-Rolle gab, vor der ich mich als Kind gegruselt habe, dann war es die bei Pater Brown.
Vielen Dank auch von mir für dieses Juwel, das jeder Filminteressierte unbedingt für sich entdecken sollte. Ungeheuer interessante Anekdoten zur Entstehung der Filmwirtschaft in Deutschland, als anfangs verpöntes Nebenprodukt des Theaters, von Fritz Rasp aber früh erkannt als künstlerisches Neuland mit eigenen Gesetzen, Anforderungen und riesigen Chancen. Mit feinem Humor vorgebrachte scharfe Analysen, tolle Geschichten über Lang, Pabst, Lubitsch, Murnau und Bassermann. Trotz ironischer und zeitlicher Distanz war Rasp, auch für den Zuschauer in allen Fasern spürbar, in all den Jahrzehnten mit heißem Herzen dabei. Ein großartiger Schauspieler und eine unvergessliche Persönlichkeit, ein ungemein wichtiger Mitwirkender und kritischer Begleiter des deutschen Films, von dessen stumm-komödiantischen und expressionistischen Anfängen bis mitten in der Ära des "Neuen Deutschen Films", also bis zu Fritz Rasps Abschiedsrolle in "Lina Braake" (1975).
Sehr interessant wie er sein Schauspiel analysiert und seine Schauspielkunst auf sein spontanes Spiel beruft und sein Verhalten wenn er sich im Film sehen sollte logisch begründet. Da konnte ich einiges dazulernen. Insofern vielen Dank für dieses Schätzchen!
Zitat von Havi17 im Beitrag #22.... und sein Verhalten wenn er sich im Film sehen sollte logisch begründet...
Ja, neben der interessanten Beschreibung seiner gefühlsmäßigen Rollenentwicklung hat Herr Rasp auch noch einen schönen Trost für all diejenigen auf Lager, die es hassen, sich selber in bewegten Bildern zu sehen: Sogar der große Fritz Rasp war sich dabei selbst fremd und "fand sich nicht gut"...!!
Schönes Interview,danke dafür. Schade das er nicht noch in weiteren Wallacefilmen mitwirkte.Für mich passte er wie die Faust auf das berühmte Auge in die Wallace Reihe.
Fritz Rasp...ein sehr guter Schauspieler, der sogar schon in den "Edgar Wallace" Filmen der 30 er, "Der Zinker" und "Der Hexer" mitgewirkt hatte, in den 50 ern und 60 ern war er dann noch mal in den "Wallace"-Filmen, "Der Frosch mit der Maske", "Der rote Kreis", "Die seltsame Gräfin", "Das Rätsel der roten Orchideen" und "Der Bande des Schreckens" dabei gewesen war!!!.
Er spielte seine Rollen immer mit recht trockenem Humor, was ich sehr toll fand...besonders als "Mr. Tanner" in dem Film, "Das Rätsel der roten Orchideen" fand ich ihn klasse, wo er zu seiner Sekretärin ( Marisa Mell ) sagte: "Wenn Gott will, muß ich morgen abkratzen" ( als er den Erpresserbrief bekam )...er hatte das mit einer solchen Coolness, ohne große Mimik gesagt, so daß ich beim ersten Mal echt lachen musste!!!.
Habe gerade mal das interview hier, von 1972, von ihm gesehen...ECHT HOCHINTERESSANT, ich finde es immer sehr schön, wenn Schauspieler so volksnah Interviews geben und die Menschheit an ihrer Arbeit teilhaben lassen...SEHR SYMPATHISCH, daran erkennt man den WIRKLICHEN Schauspieler und nicht einer, der sich nie Interviews stellt, den Fans aus dem Weg geht, wie es die jüngeren heutigen Schauspieler zum größten Teile machen!!!.
Die wahre "Garde der sehr guten alten Schauspieler aus der alten Zeit" leben leider ( fast ) alle schon nicht mehr, die anderen ein halbes Jahrhundert ( wie Hans Nielsen + 1965, Richard Häussler + 1964 ) die anderen Jahrzehnte ( wie Hans Epskamp + 1992, Harry Riebauer + 1999 ), die anderen ein paar Jahre ( Eddi Arent + 2013, Joachim Fuchsberger + 2014 ), die anderen erst vor kurzem ( Barbara Rütting + 2020 ) und einige leben sogar noch ( Brigitte Grothum * 1933, Corny Collins * 1933, Ralf Wolter * 1926 )!!!.