- "Die Bande des Schreckens" - "Das Gasthaus an der Themse" - "Das indische Tuch"
Für mich wahrlich die "Grand Dame der Wallace-Filme". Unglaublich souveräne, schauspielerische Präsenz. Sie wirkt immer erhaben über den sie Umgebenden, im Prinzip relativ "autoritär". Ihr nimmt man bei Wallace wirklich jede Wendung ab. Ihre Rolle als Mutter von Hans Clarin in "Das indische Tuch" bringt die Mutter/Sohn-Beziehung, die genau auf einer unpersönlichen Autorität aufbaut grandios rüber. In der "Bande des Schreckens" bannt sie den Zuschauer als kalte Verbrecherin und im "Gasthaus" gibt sie eine Nachtbar-Leiterin ab, die wirklich sichtbar alles im Griff zu haben scheint. Ihre Souveränität gegenüber den zentralen Parts bereichert jeden Film.
Da kann ich nur zustimmen! Ich finde auch, dass sie eine der ganz großen Präsenzen der Wallace-Filme gewesen ist, obwohl sie nur in 3 Stück mitgespielt hat. Am besten war sie fraglos als Mrs. Oaks in "DAS GASTHAUS AN DER THEMSE", eine unglaubliche, unvergessliche Performance. In "DAS INDISCHE TUCH" fand ich sie allerdings eher schwach. Insgesamt eine der Schauspielerinnen, die ruhig öfter erscheinen hätte können, aber es gibt ja auch noch "Das Phantom von Soho"!
Elisabeth Flickenschildt ist eine super Schauspielerin und alle drei Filme finde ich waren durch Sie extrem gut besetzt. Sie ist die Mutter von Hans Clarin im Tuch, Sie ist die Kneipenbesitzerin im Gasthaus und sie ist die ideal Besetzung in der Bande (meinem LieblingsWallace). Ich hätte Die Flickenschildt gern noch in dem ein oder anderen WallaceFilm gesehen.
Ich kann mich nur meinen Vorrednern anschliessen Eine wirklich wundervolle Schauspielerin die es immer wieder geschafft hat in ihren Rollen absolut zu überzeugen. Letzten Sonntag hatte ich noch mit meinen Oldies ein längeres Gespräch über Wallace Filme und beide kamen auch recht schnell auf Elisabeth Flickenschildt - und darauf wie wahnsinnig gut sie auch ihnen immer gefallen hat. In "Das Gasthaus an der Themse" hat sie mir am besten gefallen, dicht gefolgt von "Die Bande des Schreckens" Zusammen mit etlichen Wallace-Kollegen war sie ja auch in "Der Tod läuft hinterher" zu bewundern
Ich glaube, bei einer so exzellenten Schauspielerin wie Elisabeth Flickenschildt, die eine der ganz großen deutschen Theaterlegenden war, stellt sich gar nicht mehr die Frage, wie gut sie ihre Parts gemacht hat ( sie hat im Theater viel schwierigere Rollen gemeistert), sondern wie gut die Rollen waren, die sie bekommen hat. In den Edgar-Wallace-Filmen hat sie dann auch Rollen bekommen, die auf ihre Erscheinung ideal gepaßt haben und sie zu eine der prägnantesten Wallace-Darstellerinnen gemacht haben. Meiner Meinung nach war die Rolle der Mrs. Rervelstoke in "Die Bande des Schreckens" noch nicht ganz ausgereift ( das Rachemotiv aus Liebe zu ihrem Mann hätte etwas effektvoller und breiter sein können ). Die "Mrs. Oaks" in "Das Gasthaus an der Themse" hat sicher Kultstatus, hier besonders gut das Zusammentreffen mit der Figur Gubanov. Am Ende hätte die Rolle der Oaks eine bessere dramatische Auflösung verdient als eine Verhaftung. (Vielleicht ein finales Zusammentreffen mit dem Hai). Lady Lebanon in "Das indische Tuch" war meiner Meinung nach die beste Rolle, die die Flickenschildt bei Wallace bekommen hat. Zwar von Anfang an noch nicht so eindeutig wie die Mrs. Oaks, aber im Zusammenspiel mit Hans Clarin ist Lady Lebanon von vorne bis hinten die stimmigste Rolle. Besonders ihre Schlußszene gehört zu den besten Szenen der ganzen Wallace-Serie. Außer bei Wallace hat sie auch in "Das Phantom von Soho" und besonders in "Der Tod läuft hinterher" eindrucksvoll und charismatische Frauen gespielt.
Besonders gut zur Geltung kommt Elisabeth Flickenschildt meiner Meinung nach immer dann, wenn sie eine zwielichte Rolle verkörpert, die ggfs. sogar jenseits des Guten ist. Hier kann sie eine gute Kontra-Figur zum Hauptverbrecher darstellen und man meint sogar, sie hätte mehr Macht als der Hauptverbrecher selber (im "indischen Tuch" kommt dies bis zur Auflösung zum Beispiel gut zum Ausdruck). Am besten Gefallen hat sie mir sowohl im "Gasthaus an der Themse" als auch im "indischen Tuch". Im Phantom von Soho wurde sie hingegen etwas knapp bemessen. Zudem machen die Szenen im Zusammenspiel mit Werner Peter den Eindruck, hier wollte man ein Remake zur "Tür mit den sieben Schlössern" herstellen (nur halt statt Uhlen-Peters, Flickenschildt-Peters). Ihre späteren Rollen fand ich hingegen nicht mehr so eindrucksvoll. Dies soll jedoch keine Kritik zu ihren Fähigkeiten sein. In der Kommissar-Folge "Der Geigenspieler" (1973) (mit Erik Ode und Günther Stoll) ist ihre Rolle viel zu kurz. Weitere Verfilmungen danach sind mir nicht bekannt, zumal Flickenschildt bereits 4 Jahre später verstab.
Fazit: Eine großartige Schauspielerin, die die Wallace-Serie deutlich bereichert hat (wenn auch nur durch 3 Filme).
Es ist sehr interessant woher die Kälte ihrer Rollen in "Bande des Schreckens" und dem "indischen Tuch" kam, denn die Kälte ihrer Charaktere fußte eigentlich auf großer Sensibilität (Liebe zum Mann oder eben Sohn). Sie konnte das einfach prima spielen. Ihre Souveränität war immer da, die Würde der Charaktere, trotz ihrer scheinbaren Abgebrühtheit, aber in gewissen Momenten merkt der Zuschauer auch, dass die Souveränität, welche Elisabeth Flickenschildt meist ausstrahlte, oft auch Fassade der Rollen selbst ist, um die menschlichen "Schwächen" zu verbergen. Klasse!
In Antwort auf:Es ist sehr interessant woher die Kälte ihrer Rollen in "Bande des Schreckens" und dem "indischen Tuch" kam, denn die Kälte ihrer Charaktere fußte eigentlich auf großer Sensibilität (Liebe zum Mann oder eben Sohn). Sie konnte das einfach prima spielen. Ihre Souveränität war immer da, die Würde der Charaktere, trotz ihrer scheinbaren Abgebrühtheit, aber in gewissen Momenten merkt der Zuschauer auch, dass die Souveränität, welche Elisabeth Flickenschildt meist ausstrahlte, oft auch Fassade der Rollen selbst ist, um die menschlichen "Schwächen" zu verbergen. Klasse!
Das hast du wirklich sehr schön formuliert und es bringt die Tatsache auf den Punkt wie gut es EF wirklich geschafft hat alle Feinheiten aus ihrer jeweiligen Rolle herauszuholen
sie konnte kalt und zerbrechlich sein, niemand konnte so verächtlich zischen wie sie, ihre Würde und Noblezza hatte immer auch immer etwas Morbides, Grausames, wenn sie das wollte. Eine ganz großartige Schauspielerin! Paßte wunderbar in die Serie.