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Dieses Thema hat 53 Antworten
und wurde 6.782 mal aufgerufen
 Filmbewertungen
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Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

15.12.2013 17:00
#31 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Das Geheimnis der schwarzen Witwe ist ein wirklich guter Film.
Der Film wird in erster Linie von seinen Darstellern getragen und mit Fischer hat man hier ein kräftiges Zugpferd gefunden. Obgleich er mitunter etwas zu übertrieben aufspielt, nimmt man diesen untypischen Charakter doch gerne auf. Sein Spiel belebt und gibt dem Streifen eine nachhaltige Note. Wie gesagt - an manchen Stellen wäre etwas weniger bestimmt mehr gewesen, aber das fällt nicht wirklich ins Gewicht. Vor allem auch, da es an den restlichen Darstellern nichts auszusetzen gibt.
Klaus Kinski besticht mich hier durch seine unnachahmlich und elegant-höfliche Art. Als er mitten in der Prügelei erscheint und nach "Wechselgeld" fragt, hat das schon Spaß gemacht. Ich muss sagen, dass ihm auch solche Typen (vergleichbar mit seiner Rolle in den Orchideen) sehr gut stehen.
Ebenso genial ist Werner Peters. Einmal mehr brilliert er mit seinem Habitus und ist die Idealbesetzung für diesen Part.
Karin Dor ist gewohnt gut und ich glaube auch ihrem Spiel gewann es mehr Facetten ab, mit einem Filmpartner wie Fischer, bzw. dessen Rolle. Sie hat mir gut gefallen.
Auch am Rest der Riege gibt es nichts zu beanstanden und es fügt sich tatsächlich jeder in das stimmige Ensemble. Lediglich Eddi Arent gab mir am Ende das Gefühl seine allzu lange Abstinenz mit zu vielen Witzen überschatten zu wollen. War er anfangs wirklich lustig ("Für die Chronologie meines Beitrages haben Sie mich nicht honoriert."), wird es mir am Ende zu viel. Aber gut...

Inszeniert ist dieser Film auch sehr gut, wartet mit teils sehr atmosphärischen Bildern auf und scheut auch innovative Kameraeinstellung nicht. Okay, vielleicht kenne ich mich auch zu wenig aus um letzteres beurteilen zu können, aber die Szene mit den vielen Nachaufnahmen, als das Lied um die schwarze Witwe gesungen wurde, habe ich schon so empfunden.
Da kommen wir zur Musik. Die angesprochene Szene ist nicht nur wegen der Kamera so gut geworden, denn auch das Lied ist schlicht genial. An anderen Stellen hingegen fand ich die Musik etwas deplatziert und dem Aufkommen von Spannung etwas hinderlich. Gar zu abgedreht und aufgesetzt empfand ich das manchmal und Böttchers Musik nahm dem Film doch mehr als es ihm gab.
Ansonsten ist die Handlung keine große Erfindung und die Auflösung würde ich schon als recht plump empfinden. Da hätte ein ausgefeilteres Motiv den Film doch sicherlich mehr abgerundet. Nun gut, da der Film ansonsten tolle Verfolgungsjagden, unerwartete Momente und schöne Spannung bietet, kann man das schwache Ende noch verzeihen.

4 von 5 Punkten.

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

15.12.2013 18:01
#32 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Sehe ich in etwa auch so.OW Fischer spielt hart an der Grenze zur Krimi - Klamotte.Jetzt nicht unbedingt mein Fall,wird aber von Frau Dor immer wieder eingefangen.

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

04.01.2014 09:45
#33 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Kann mich den überwiegend sehr positiven Kommentaren hier nicht anschließen....keinerlei Spannungsbogen, ganz schwache Regie, blasse Nebendarsteller und ein vollkommen einfallsloses Tätermotiv machen diesen Streifen zu einem der schwächsten Beiträge der 60er Jahre Krimiwelle.

Schon der Anfang ist ungeschickt gemacht. Direkt hintereiander geschehen zwei Morde ohne eine Handlungssequenz dazwischen. Den Vorspann hätte man getrost weglassen können. Und dann? Nur aus der blosen Abfolge von weiteren Morden entsteht für mich keine Spannung....die Charaktere der Expeditionstruppe werden überhaupt nicht herausgearbeitet. Werner Peters muss man natürlich lobend erwähnen, der wieder allein durch seine Präsenz alles aus der schwach angelegten Rolle rausholt. Dafür ist die Figur von OW Fischer völlig überzeichnet. Die Prügelszenen sind bestenfalls unfreiwillig komisch. Der einzige Pluspunkt ist der tolle Song, sonst reißt mich Böttchers Musik nicht vom Hocker. Das Finale ist unnötig in die Länge gezogen und als die Witwe dann endlich das Zeitliche segnet, ist die Luft komplett raus.

Fazit: Eine völlig unterbeschäftigte Starbesetzung. Ohne Sinn für Spannung und Dramatik hat FJ Gottlieb hier inszeniert. Dass er es auch besser kann, hat er leider nur bei BEW gezeigt. Lahmer, zäher Streifen ohne Höhepunkte und ein bisschen bemühte B-Movie Action. Die WITWE ist heute zurecht außer bei ausgemachten Fans völlig in Vergessenheit geraten. Mehr als einen von fünf Punkten gibts dafür nicht.

TV-1967 Offline



Beiträge: 652

15.01.2014 00:50
#34 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Leider hat Martin Böttcher nicht den kompletten Score vertont, sonder nur den Titel "Die schwarze Witwe".
Der nicht vom Hocker reißende SCore (was auch stimmt) stammt von Antonio P. Olea.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

15.01.2014 14:43
#35 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Ich finde gerade die Titelmusik ungewöhnlich, aber gut gelungen. Sie ist einmal eine angenehme Abwechslung. Noch einen Böttcher-Sound, z.B. im Stil seiner BEW-Vertonungen, hätte ich nicht gebraucht.

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

15.01.2014 18:23
#36 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Zitat von TV-1967 im Beitrag #34
Leider hat Martin Böttcher nicht den kompletten Score vertont, sonder nur den Titel "Die schwarze Witwe".
Der nicht vom Hocker reißende SCore (was auch stimmt) stammt von Antonio P. Olea.


In der Tat schade. Der Song ist dafür wirklich das einzige Highlight dieses Streifens.

Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

15.01.2014 18:32
#37 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Unter musikalischen Aspekten ja, aber sonst bietet der Film noch mehr finde ich.

Rady Mehl Offline




Beiträge: 4.487

15.01.2014 18:41
#38 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Die Regie verschenkt leider viel Potential, Fischer dreht zu sehr auf, andere Stars scheinen eher unterfordert.

Mark Paxton Offline




Beiträge: 347

15.01.2014 19:31
#39 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Über die Dreharbeiten zu dem Film redet ja Gottlieb in einem Bonus-Interview auf den Bryan Edgar Wallace-DVDs. Er spricht zwar von einem "Edgar Wallace"-Film, der in Spanien gedreht wurde, bei dem sich O. W. Fischer und Kinski in die Haare gekommen sind, es kann sich aber nur um "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" handeln.
Die Musik finde ich weder besonders gelungen, noch besonders schlecht. Herrn Fischer als Hauptfigur ist mir aber ein wenig zuviel. Er stört mich in dem Filmchen immer ein wenig.

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

15.01.2014 19:59
#40 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Eine weiteren Pluspunkt hat der Film noch: Das schönste Auto in einem Wallace & Co Film: Fischer kurvt in einem Delahaye 135 Cabrio herum, das leider im Film ziemlich demoliert wird. Ich hoffe mal nicht das Original. Sonst ist der Film richtig schwach inszeniert....null Spannungsaufbau, zähe Handlung, Humor an der falschen Stelle. Die Auflösung und das Tätermotiv sind ein echter Antiklimax.

athurmilton Offline



Beiträge: 1.083

15.01.2014 20:35
#41 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Der Film wirkt, als wenn er über Jahre hinweg immer wieder ein paar Minuten gefilmt worden wäre - "Müssen wir noch? Ja, wir müssen noch. Na dann bis nächsten Monat!"

brutus Offline




Beiträge: 13.030

15.01.2014 20:46
#42 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Ein altes Gottlieb Problem, das Timing passt nicht immer und gerne wird die Katze im falschen Moment aus dem Sack gelassen, häufig ist es dann auch nur ein Kätzchen, Miau.

TV-1967 Offline



Beiträge: 652

16.01.2014 14:46
#43 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Mir gefällt der Film auch sehr gut. Eine musikalische Note a la "Ungeheuer von London City" hätte dem Streifen sicherlich gut getan.
Der Böttcher-Sound vom "Phantom..." gefällt mir jetzt auch nicht unbedingt. Nur ist leider der gute O.W. Fischer völlig fehl plaziert.
Auch schon wenn man einmal die Action/Kampfszenen betrachtet... Drache oder Hellmut Lange wären eine Option gewesen!

Ray Offline



Beiträge: 1.930

31.07.2016 21:40
#44 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Das Geheimnis der schwarzen Witwe (BRD/ESP 1963)

Regie: F. J. Gottlieb

Darsteller: O.W. Fischer, Karin Dor, Klaus Kinski, Werner Peters, Doris Kirchner, Eddi Arent, Claude Farell u.a.



Der Bericht enthält (kleine) Spoiler.


Die ersten beiden Weinert-Wilton-Verfilmungen hatten unter der Regie Harald Reinls solide Einspielergebnisse erzielt, so dass noch 1963 die nächste Produktion angegangen wurde. Dieses Mal entschied man sich wie schon bei "Der Teppich des Grauens" für eine Co-Produktion, diesmal ausschließlich mit Spanien. Die Produktion übernahm wie beim Erstling die International Germania Film. Dementsprechend erkannte man vor der Kamera auch das ein oder andere spanische Gesicht aus "Der Teppich des Grauens" wieder. Auf Harald Reinl folgte Franz-Joseph Gottlieb, der 1963 auch zwei Wallace-Filme in die Kinos gebracht hatte.

In den beiden ersten Filmen der Reihe war man beim männlichen Protagonisten gar kein Risiko eingegangen und hatte jeweils Joachim Fuchsberger mit der Hauptrolle betraut. Folgerichtig wäre nun ein Ausweichen auf Heinz Drache gewesen. So war es auch zunächst vorgesehen, man entschied sich jedoch um, als sich die Chance bot, O.W. Fischer für die Produktion zu gewinnen. Rückblickend sicherlich ein ungewöhnlicher Schachzug, denn es braucht schon einige Zeit, um sich an Fischers Darstellung zu gewöhnen. Daher kann man sich auch trefflich streiten, ob sein Ansatz eine willkommene Abwechslung darstellt oder ob er schlichtweg ein Fremdkörper ist. Wenn man sich auf seine Performance einlässt, bekommt man die ein oder andere gelungene Szene serviert, die sich allerdings regelmäßig mit weniger gelungenen abwechselt. Kurz und gut: (abermals) Fuchsberger oder eben Drache wären die bessere Wahl gewesen. Hatte man bei der männlichen Hauptrolle mithin etwas „gewagt“, ging man dagegen beim weiblichen Part ganz auf „Nummer sicher“ und besetzte im dritten Weinert-Wilton-Film zum dritten Mal Karin Dor. Ebenso zum dritten Mal und damit genauso unverzichtbar: Werner Peters. Dies mag jedoch angesichts des Umstands, dass er Gottliebs Liebling war – allein 1963/1964 drehten sie sechs (!) Filme zusammen – kaum verwundern. Nicht weniger überraschend die Besetzung von „Frau Gottlieb“ Doris Kirchner. Besonderer Coup sicherlich die erstmalige Verpflichtung von Klaus Kinski und Eddi Arent. An dieser Stelle sei bemerkt, dass dies der einzige Genrefilm ist, in dem Dor, Kinski und Arent gemeinsam zu sehen sind! In keinem Edgar-Wallace-Film standen die drei „Wallace-Urgesteine“ gemeinsam vor der Kamera. Zudem handelt es sich um den einzigen „Gruselkrimi“ unter der Mitwirkung von Eddi Arent außerhalb der Wallace-Reihe. Schließlich sei noch erwähnt, dass man hier Claude Farell Jahre vor ihrem Wallace-Gastspiel in "Im Banne des Unheimlichen" sieht.

"Das Geheimnis der schwarzen Witwe" ist einer der besten Wallace-Epigonen überhaupt. Aus der tollen Besetzung ragt insbesondere Klaus Kinski heraus, der einen wunderbar mysteriös-selbstironischen Part abliefert. Auch die Chemie mit O.W. Fischer stimmt – zumindest vor der Kamera. Hinter der Kamera soll es nach Aussage von Regisseur Gottlieb zwischen den beiden häufig gekracht haben. Karin Dor bereichert einen jeden Film durch ihre bloße Präsenz und auch Werner Peters läuft mal wieder zu Bestform auf, wobei er einmal mehr beweist, wie prägnant er Menschen in Bedrängnis spielen kann. Eddi Arents Part ist zwar etwas klein und taucht eine gute Stunde gar nicht auf, sorgt aber in den wenigen Szenen für gelungene Pointen. Die Eröffnungssequenz darf sich mit den besten aus der Wallace-Reihe wie "Der schwarze Abt" oder "Die toten Augen von London" messen, so packend ist sie in Szene gesetzt. Auch sonst macht Gottlieb einen sehr guten Job und überzeugt mit ungewöhnlichen Kameraperspektiven und gelegentlichen Zooms, liefert also inszenatorisch all das, was ein Krimi jener Epoche braucht. Darüber hinaus ist das Mordwerkzeug – eine Luftpistole, die mit giftigen Plastikspinnen gefüllt ist – wunderbar kurios und bleibt im Gedächtnis. Nicht nur insoweit zieht sich der Titel als Motiv durch den Film. Es werden Drohbriefe von einer „schwarzen Witwe“, unterzeichnet mit jenem Symbol, verschickt, die wiederum personenverschieden ist mit der „schwarzen Witwe“, die mit „schwarzen Witwen“ aus Plastik schießt. In einer unvergesslichen Szene singt zudem Sängerin Belina von einer „schwarzen Witwe“, wobei dramaturgisch höchst gelungen zu diesem Zeitpunkt Karin Dor als Verdächtige präsentiert wird. Selten war eine Gesangseinlage dermaßen passend. Im Übrigen bietet der spannende Showdown tolle Action zu Wasser und kommt mit einer nachvollziehbaren, aber dennoch nicht allzu vorhersehbaren Auflösung daher. Die negativen Aspekte (kleiner Durchhänger in der Mitte des Films, der Umstand, dass auf spanischer Seite insbesondere die „Ordnungshüter“ blass bleiben und die zwiespältige Darbietung Fischers) bleiben so deutlich in der Unterzahl, dass der Film als der wohl beste der Reihe zu bezeichnen ist. Ganz nebenbei dürfte es sich neben "Der schwarze Abt" und "Das 7.Opfer" um den besten Film Gottliebs handeln.


Trotz des sicher streitbaren O.W. Fischer in der Hauptrolle ist Gottlieb mit "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" ein astreiner Kriminalfilm gelungen, der nahezu alles bietet, was man sich von einem derartigen Streifen verspricht. Dank des gelungeneren Whodunits und der reizvolleren Drehorte dürfte er im "Spinnen-Vergleich" sogar knapp die Nase vorn haben. 4,5/5 Punkten.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

31.07.2016 22:06
#45 RE: Bewertet: L. Weinert-Wilton - "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (3) Zitat · Antworten

Für mich ebenfalls der beste Weinert-Wilton und einer der besten Gottliebs. Und das nicht nur trotz, sondern auch wegen der unkonventionellen Rollenauslegung durch Fischer.

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