Könnte vielleicht jemand uns arme, neugierig gemachte Gestalten über die Anekdote aufklären, die nicht die Ehre haben, dieses Buch ihr Eigen nennen zu dürfen?
Zitat von Count VillainKönnte vielleicht jemand uns arme, neugierig gemachte Gestalten über die Anekdote aufklären, die nicht die Ehre haben, dieses Buch ihr Eigen nennen zu dürfen?
Das hast Du wunderschön ausgedrückt! Der Kanditat hat 100 Punkte hätte die Sekretärin von Onkel Lou beim Goldenen Schuß gesagt.
In der Anekdote wird zuerst detailliert beschrieben, worum es in der Szene geht. Fuchsberger sollte wie ueblich die Stunts selber machen und auf einen Tisch fallen, der zuvor bereits praepariert und angesaegt war. Auf einmal kamen dem Reinl ein paar Bedenken und er wollte lieber einen Stuntman anheuern. Es dauerte ein Weilchen, bis man jemanden fand, der als Artist angemeldet, versichert und 1.5 Stunden spaeter im Studio bereit fuer die Szene war. Als sich Fuchsberger mit ihm unterhielt, erfuhr er, dass dieser keineswegs Artist sondern Taxifahrer war. Reinl war dies jedoch egal nach dem Motto: Durch das Unterschreiben des Vertrags haette er sich als Artist/Stuntman kundgetan. Wenn er's nicht kann, nicht unsere Schuld.
Fuchsberger musste sich nur von der Leiter abstossen, dann war seine Arbeit vorbei. Der Stuntman musste dann separat auf den Tisch knallen. Nun hatte der aber nicht nur vom korrekten Fallen keine Ahnung, versehentlich wurde auch der falsche Tisch hingestellt, der nicht prapariert war.
Das Resultat: ein doppelter Beckenbruch mit monatelangem Hals im Gipsverband, ein Schicksal, das sonst wohl den Fuchsberger selber ereilt haette.
Zitat von Count VillainHeinz Drache kann ich mir als Dick Alford irgendwie so gar nicht vorstellen.
Als der Film 1962 in Planung war, war er sogar als Erstbesetzumg unter Regie von Terence Fisher und Richard Münch als schwachsinniger Lord vorgesehen. Kann und konnte ich mir auch alles nicht so vorstellen.
Gestern mal wieder Die weiße Spinne gesehen und damit das Vergnügen eines wirklich unterhaltsamen Krimis gehabt. Abgesehen von kleinen zwischenzeitlichen Längen, einer eher durchschnittlichen Titelmusik und der Tatsache, dass es kein wirkliches Suchen nach dem Täter gibt, habe ich nicht viel an dem Streifen auszusetzen und durch seine Eigendynamik lässt er zu, über die angeführten Punkte hinwegzusehen. Denn er bietet auch wirklich einige Schmankerl.
Zu den Darstellern kann ich eigentlich nichts negatives loswerden. Traumpaar Nummer 1 - Dor und Blacky - sind wieder in Höchstform zu sehen und mir gefällt es auch hier einmal mehr, dass Blacky nicht von vornherein der "platte" Held ist. Hier erweist sich seine Figur als sehr geschickt in die Geschichte eingeführt und macht sie interessanter, als Auftritte in anderen Filmen. Und verdammt...der Kerl ist einfach ein Charmeur. Karin Dor überzeugt ebenfalls nach gewohnter Manier. Ebenfalls äußerst unterhaltsam war natürlich der Mann mit den tausend Gesichtern - Dieter Eppler, der in meinen Augen einen der genialsten Bösewichte verkörpert. Horst Frank und Werner Peters liefern ebenfalls gute Leistungen ab und sogar Chris Howland, dessen Fan ich nun wirklich nicht bin, geht geschickt in den Reihen der Mimen auf und sorgt für keine allzu großen "Ausfälle".
Besonders auffällig und sehr ansprechend fand ich eigentlich das Drehbuch. Der Film beginnt damit ein Rätsel nach dem anderen einzuführen (Inspektor Conway, Die weiße Spinne, Werner Peters bei Scotland Yard, etc.) und nutzt hier geschickt die bekannten Rollen-Schemen seiner Darsteller aus, um diese Fragen einwandfrei zu stellen. Wener Peters als Mitglied von Scotland Yard vermag schon den ein oder anderen Verdacht anzudeuten und somit hat der Film wirklich interessanten Charakter erhalten. Es stellt sich viel mehr als nur die Frage nach dem Verbrecher und auch wenn die Antwort darauf nicht schwer zu geben ist, so bricht damit die Stimmung nicht ab, weil der Film noch andere Aspekte offen hält. Ebenfalls sehr gut gedacht waren die Momente Dors, in denen sie eine weiße Spinne findet, oder Botschaften ihres Mannes auf dem Spiegel geschrieben sieht. Darin steckt wirklich Potential für Spannung, was Dor auch so gut es geht rausholt, aber hier leider einiges bei der Inszenierung verschenkt wurde. Ich empfand den Film oft als zu hell, zu ausgeleuchtet und Grusel, der möglich gewesen wäre, kommt nur selten (am Ende: Epplers geniale und gruselige Verkleidung als Mönch und die Szene in den Docks/am Hafen) richtig auf.
Davon abgesehen, haben mir einige Kameraeinstellungen sehr gefallen. Als Beispiel würde ich hier eine Szene Epplers geben. Er steckt mit dem Hinterkopf zu Kamera und bläst, für den Zuschauer in den Hintergrund des Bildes, einige feste Rauchschwaden. Das war schon sehr gut eingefangen. Und auch erwähnenswert finde ich die Prügelszene Blackys mit der "alten Dame". Im Vergleich zu derartigen Szenen, die ich auch EW-Filmen kenne, war das hier doch eine andere Kategorie. Da konnte Blacky mal zeigen, was er so alles konnte...
Abschließend gebe ich
4 von 5 Punkten
für einen wirklich guten Krimi, der leider manchmal in zu hellem Licht, dafür aber mit einer spannend erzählten Geschichte und entsprechend guten Darstellern daherkommt.
Was ich vergessen habe anzumerken ist, dass ich jedoch die Auflösung etwas platt fand. Aber es bleibt bei meinem Urteil, denn der Film macht einfach Spaß!