Hallo, ich würde gerne eure Meinung zu Carl Lange wissen. Er ist für mich einer der interessantesten Schauspieler der Serie, der allein durch seine physische Präsenz den Eindruck von bösester Vitalität macht. Ich könnte gar nicht sagen, in welchem seiner drei Wallace-Filme ich ihn am besten fand. Auf jeden Fall war er für mich auch DAS Highlight in "Der Teppich des Grauens", "Der Tod im roten Jaguar" und , neben Richard Münch, in "Wartezimmer zum Jenseits".
Deiner Beschreibung kann ich mich wieder nur anschließen. Trotz "Eindruck von bösester Vitalität" spielte er ja, zumindest in den Filmen, die ich kenne, mehrheitlich sogar gute Charaktere, auch in den Krimis kommt es letztlich auf diese Tendenz raus, denn ein Schurke war er ja letztlich nur im "Hexer" und, so weit ich mich erinner, in der "blauen Hand", weiß ich aber da noch nichtmal genau. Im "Frosch" und ich denke auch im "Teppich", war er ja kein Bösewicht. Auch in "Winnetou III" war er interessant besetzt und klasse auch sein Part als Priester in "Duell vor Sonnenuntergang", der versucht ein Duell in der Kirche zu verhindern. Es ist interessant, dass sein Image in seiner bloßen Präsenz und seiner Art zu schauspielern den Rollen Grundlagen gab, die die Rollencharaktere sehr mystisch machten, auch wenn das Ganze sich letztlich oft als eine Art Ablenkugnsmanöver des Buchs und der Regie vom eigentlichen Täter herausstellt. Carl Lange ist eigentlich immer irgendwie verdächtig, ein harter Bösewicht zu sein , was sich aber letztlich oft als Finte herausstellt. Gerade wenn er nicht spricht, ist seine Präsenz ein pures Mysterium. Die Regisseure haben ihn schon sehr geschickt eingesetzt und er hat das immer sehr glaubwürdig gemacht und wertet jeden Film erheblich auf, gerade in der Spannung.
Carl Lange bewundere ich insbesondere im Film "Die blaue Hand". Als Leiter der Irrenanstalt ist er zwar nicht der Hauptverbrecher, aber ein absolut brutaler Verbrecher, vor dem ich mich als Patient doch ein wenig fürchten würde. Wenn ich so recht überlege kenne ich eigentlich keinen fieser wirkenden Verbrecher in einem anderen Wallace. Aber auch beim Hexer gefällt mir seine Rolle ausgezeichnet. Insbesondere die Szene unter der Kapelle (Jochen Brockmann sagt "es wird nichts weiter unternommen...." und dann folgt der "Amen-Gesang") ist eine meiner Liebling-Wallace-Szenen. Carl Lange wurde leider mit seinen 3 Wallace-Auftritten zu sparsam in der Serie eingesetzt. Auch ihn hätte ich gerne in weiteren Filmen gesehen.
Eigentlich nichts, da hast du recht. Aber ich habe mal von beiden eine Kurzbiographie gelesen und da wurden sie nie in irgendeinem Zusammenhang erwähnt, auch nicts von Eltern, Onkel etc, die was mit Theater oder Film zu tun hätten. Carl Lange ist Mitte der 50iger recht spät zum Film gekommen, Ende der 50iger auch schon der junge Hellmut Lange zunächst in Fernsehspielen zu sehen gewesen. Sollte mich sehr wundern, wenn es da bei dem häufigen Nachnamen tatsächlich ein Verwandtschaftsverhältnis gäbe. Aber wo ich jetzt darüber nachdenke, ein ganz bißchen Ähnlichkeit (Mundpartie) ist vielleicht vorhanden... Vielleicht weiß es ja noch jemand genauer.
Carl Lange verdient es, vom letzten Platz im Schauspieler-Ordner mal wieder nach oben gezogen zu werden.... Lange hatte eine starke Präsenz, erhielt insgesamt aber leider zu wenige Rollen mit genügend Tiefgang und dadurch auch selten Gelegenheiten, sein Charisma und seine stimmliche Kraft wirklich auszuspielen. Spontan am meisten in Erinnerung bleiben mir seine Auftritte in "Schmutzige Hände", "Sansibar" (siehe Bilder), Nachts, wenn der Teufel kam", "Und ewig singen die Wälder", "Fabrik der Offiziere", "Der Frosch mit der Maske", "Der Hexer" (siehe Bilder), "Winnetou III", "Die blaue Hand" und "Der Kommissar: Besuch bei Alberti".