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Dieses Thema hat 127 Antworten
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 Filmbewertungen
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Prisma Offline




Beiträge: 7.593

09.09.2010 14:48
#76 RE: Bewertet Zitat · Antworten

Ach, im Großen und Ganzen sind wir da einer Meinung.
Jedenfalls nehme ich es zum Anlass, mir den Film demnächst nochmal anzusehen!

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.601

10.09.2010 11:33
#77 RE: Bewertet Zitat · Antworten

Als "Wallace-Film" ist er schlichtweg nicht akzeptabel - wie die ital. Wallace-Beiträge auch.

Wenn man auf Filme von Franco steht ist er sicher ein kleines Juwel.

Prisma Offline




Beiträge: 7.593

15.12.2013 13:22
#78 Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" Zitat · Antworten



DER TEUFEL KAM AUS AKASAVA (1971)

mit Fred Williams, Susann Korda, Horst Tappert, Siegfried Schürenberg, Blandine Ebinger, Walter Rilla, Paul Muller und Ewa Stroemberg
eine deutsch-spanische Co-Produktion der CCC Filmkunst | Fénix Cooperativa Cinematográfica
im Verleih der Cinerama
ein Film von Jess Franco





»Und dich hasse ich!«


Im Dschungel von Akasava macht Professor Forrester (Ángel Menéndez) einen spektakulären Fund. Er kann einen seltsamen Stein sicherstellen, dessen Strahlkraft ein bislang unbekanntes Ausmaß besitzt. Nach kürzester Zeit wird in diesem Zusammenhang der Assistent des Professors durch einen Unbekannten mit den Strahlen des Steins ermordet und Forrester ist ab diesem Zeitpunkt verschwunden. In seinem Londoner Büro wird unmittelbar danach ein Geheimagent erstochen aufgefunden. Lord Kingsley (Walter Rilla), ein Freund des Professors, bittet Sir Philipp (Siegfried Schürenberg), den Chef von Scotland-Yard, um Hilfe bei der Klärung des rätselhaften Falles, und man stellt umgehend die Geheimagentin Jane Morgan (Susann Korda) nach Akasava ab, um Licht ins Dunkel zu bringen. Wer hat den Stein gestohlen, der angeblich Erz in Gold verwandeln kann..?

Mit "Der Teufel kam aus Akasava" schickte Artur Brauner nach "Der Fluch der gelben Schlange" (1963) seinen zweiten, echten Edgar Wallace ins Rennen, und er stellt wirtschaftlich gesehen, mit lediglich etwa 300000 Kino-Besuchern, das Schlusslicht der Serie dar. In Fan-Kreisen wird Jess Francos Beitrag überwiegend auf dem gleichen Rang gehandelt, was auf die teils schlampige Inszenierung, und die große Diskrepanz zu Vertretern der Rialto-Film zurückzuführen ist. In der Regel gibt die erzkonservative Wallace-Fraktion dem Film also keine weitere Chance (falls überhaupt eine gegeben wurde), weil die typischen Elemente der sogenannten Klassiker vollkommen fehlen. Es bietet sich daher an, gerade an diesen Film so erst gar nicht heranzugehen, und er wird einige kleinere Offenbarungen liefern können. Eines muss man diesem exotisch wirkenden Beitrag nämlich lassen: Er besitzt einen enormen Unterhaltungswert und man konspiriert nach Herzenslust gegen die Konkurrenz von gestern. Leider wird die ambitionierte Geschichte immer wieder durch inszenatorische Patzer, und unklare Handlungen verwässert, was einerseits das Franco-Herz höher schlagen lässt, aber das Wallace-Empfinden andererseits etwas brüskiert. Die Geschichte um den sagenumwobenen Stein, der »Stroh zu Gold« machen kann, ist nicht uninteressant, jedoch erweist sich die Bearbeitung mit den verbundenen Seheindrücken als ziemlich krude. Was Jess Franco insgesamt gesehen einfach nicht besonders gut transportieren konnte, ist das aufrecht Erhalten von Spannung auf konstantem Niveau. Viel zu oft musste man dabei zusehen, dass viel zu früh die Luft aus der Angelegenheit gelassen wurde, so leider auch hier. Für Wallace-Verhältnisse kann man allerdings auch einiges entdecken, was beispiellos geblieben ist. Natürlich muss hier im positivsten Sinne die vollkommen irre-begeisternde Musik von Hübler und Schwab genannt werden, und das wahrscheinlich atemberaubendste Darstellerinnen-Duo der EW-Geschichte: Susann Korda alias Soledad Miranda und Ewa Stroemberg, die ich nie wieder so exemplarisch schön gesehen habe!

"Der Teufel kam aus Akasava" bedient sich im Verlauf einiger Klischees, jongliert aber auch mit genau solchen. Es ist doch ziemlich reizvoll zu sehen, dass die weibliche Hauptrolle keine Kloster-Schülerin mehr zu sein braucht, nicht bieder aussehen, und unbedingt vor lauernden Bösewichten gerettet werden muss. »Selbst ist die Frau« hat man in der langjährigen Serie zwar vereinzelt wahrnehmen dürfen, doch dies war meistens an eine dramaturgische Klausel angesichts der irgendwann bevorstehenden Auflösung gekettet. Auch darf sich der Protagonist im Jahre 1971 von mehreren Damen gleichzeitig verrückt machen lassen, ohne dabei zwangsläufig auf der falschen Seite des Gesetzes zu stehen, und für diese Strategie hatte man durchaus die richtigen Leute an Bord. Die makellos schöne Susann Korda darf neben ihren Ermittlungen noch als Stripperin auftreten, und nur der Zuschauer darf entscheiden, in welchem Bereich sie sich talentierter zeigt. Fred Williams, mit dem ich mich über die Jahre langsam anfreunden konnte, den ich aber nach wie vor für keinen blendenden Schauspieler halte, bekommt den Damen irgendwie besser als dem Zuschauer, aber er ist aus dem Szenario auch irgendwie nicht wegzudenken. Ja, und Schwedens Export N°1 Ewa Stroemberg, die in der Reihe bei zuvor drei Auftritten nur schmückendes, aber eigentlich irrelevantes Beiwerk war, bekommt sogar die Bühne, um ihre darstellerischen Kompetenzen unter Beweis zu stellen. Horst Tappert, ebenfalls in seinem vierten Einsatz, sehe ich in seiner ansprechendsten Rolle bei Wallace, und der Rest vom Schützenfest ist ein überzeugendes Konglomerat aus der Rialto- und der obligatorischen Franco-Schmiede. Für meinen Geschmack eine bis ins Detail ausgewogene Besetzung! Der Aufbau des Films wirkt insgesamt klar, doch die Wahrscheinlichkeit geht bei zunehmenden Schilderungen irgendwie komplett verloren. Aber damit hatten schon ganz andere Filme zu kämpfen. Für mich persönlich war es schon seit jeher so, dass eine Produktion unter dem Banner Edgar Wallace auch ein solcher bleibt, egal ob er von Nebelschwaden durchzogen ist, in London oder Rom spielt, von Vohrer Reinl, Dallamano oder eben Franco inszeniert wurde, von Fuchsberger oder Williams angeführt wird, und was es sonst noch so geben könnte. "Der Teufel kam aus Akasava" ist und bleibt ein Unikat der unbändigen Sorte, wie immer man das auch definieren möchte, und vertreibt die Zeit mal mindestens genauso angenehm und flott wie Seinesgleichen. Die inszenatorischen Kapriolen, chaotische Anflüge und diverse Aussetzer bei der qualitativen Umsetzung stellen objektiv gesehen genügend Diskussionsstoff dar, den der Film allerdings mit einem gelassenen Augenzwinkern wegstecken kann. Edgar Wallace-Vandalismus der erfrischenden Sorte!

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

15.12.2013 16:47
#79 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" Zitat · Antworten

Leider kann ich mich dieser Meinung nicht anschließen.Gut, man kann sich natürlich alles irgendwie schönreden aber für mich ist das eher ein verheizen von bekannten Wallace Darstellern.Franco und Wallace passt garnicht.Klar hat man sicher damals versucht exotisch ,modern usw zu sein,leider hat man nur erreicht das alles was einen Wallace ausmacht verloren ging.Und Abenteuer/Agenten Filme konnten damals schon andere besser.Für mich nur was fürs Archiv ( der Vollzähligkeit halber)

tilomagnet Offline



Beiträge: 586

15.12.2013 17:52
#80 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" Zitat · Antworten

Sicher kein guter Film, aber auch nicht so maßlos schlecht wie manchmal dargestellt. Nicht besonders spannend, aber 90 Minuten unterhalten habe ich mich trotzdem gefühlt. Viel schwachsinniger als bei den meisten deutschen Farb-Wallace ist die Story - oder was ich davon verstanden habe - auch nicht. Hochgradiges Bedürfnis den Film mehr als einmal zu sehen verspüre ich aber nicht!

Prisma Offline




Beiträge: 7.593

15.12.2013 19:16
#81 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" Zitat · Antworten

Naja, mit Schönreden hat das ziemlich wenig zu tun. Eher damit, dass ich gerne das breite Spektrum, dass Filme im Allgemeinen anbieten auch gerne nutze, und einfach beide Seiten der Medaille betrachte. Ich habe oft den Eindruck, dass sich die wenigsten diese Mühe erst machen, aber es wäre doch mal einen Versuch wert, sich zwischen Schönreden und Schwarzsehen zu treffen. Ist halt eine Frage der Flexibilität und hat im Endeffekt nichts mit "Der Teufel kam aus Akasava" zu tun.

Was den Vergleich zu anderen Filmen angeht, so denke ich auch, dass es vor allem unter Vohrer mindestens ebenso Eigenartiges gegeben hat. Und man muss ja auch nicht die permanente Lust verspüren, sich "Der Teufel kam aus Akasava" immer wieder anzusehen. Ich tue das zwar gerne aus den geschilderten Gründen, kann aber genauso gut verstehen, wenn jemandem einmal Anschauen gereicht hat.

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

16.12.2013 19:40
#82 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" Zitat · Antworten

Natürlich sind Filme wie Musik - alles Geschmackssache. Ich bin da etwas einfach gestrickt.Wenn der Film/Musik mir nicht gefällt verbiege ich mich eher nicht um doch noch etwas positives zu finden.Im Gegensatz dazu bin ich bei Filmen/Musik die mir zusagen ohne weiteres bereit über kleinere und größere Unzulänglichkeiten hinweg zusehen.Flexibel eben.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

23.03.2014 21:12
#83 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" Zitat · Antworten

Grottenschlecht. Die Hauptdarstellerin ist durchaus attraktiv. Aber filmisch betrachtet ist das kein Wallace. Als im Rahmen einer Reihe, ich glaub es war 1987,eigentlich alle Wallace Filme gesendet wurden war dieser (gott sei dank) nicht dabei. Ich hab ihn mir auf youtube nur stellenweise angesehen und "rumgespult" und dabei völlig das Interesse auf den ganzen Film verloren.
NULL Punkte.

Andy79 Offline



Beiträge: 55

10.06.2014 21:00
#84 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" (1970, Außer der Reihe) Zitat · Antworten

Obwohl ich den Film schon seit ein paar Jahren auf DVD habe (Artur-Brauner-Wallace-Box), bin ich erst vorgestern dazu gekommen, mir den Film in Gänze anzusehen. Bis dahin habe ich immer nach spätestens 20 Minuten abgebrochen. Die schlechte Kameraführung (die ruckeligen Schwenks, das Hin-und-Her-Gezoome) kratzte stets zu sehr an meinen Nerven.

Diesmal wollte ich aber durchhalten; die Kamera wurde zwar nicht besser, aber ich hatte mich daran gewöhnt, und konnte mich nun auf die Geschichte konzentrieren. Tja, eine äußerst langatmige Geschichte ohne Höhepunkte. Und vor Langeweile vergaß ich zwischendrin auch schon mal, worum es eigentlich geht. Alles ist so uninteressant - die Geschichte, die Figuren.

Zum Ende wurde mir alles in diesem Film total egal. Der Flugzeug ist explodiert, der Film ist aus... Was ist mit dem Stein? Schulterzucken. Fünf Minuten später habe ich schon nicht mehr über den Film nachgedacht. Das ist mir bei den anderen Wallace-Filmen so noch nicht passiert.

Also der definitiv schlechteste Wallace-Film, und einer der schlechtesten Filme, die ich gesehen habe.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

05.07.2014 12:49
#85 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" (1970, Außer der Reihe) Zitat · Antworten

BEWERTET: "Der Teufel kam aus Akasava" (1970)
mit: Susann Korda, Fred Williams, Horst Tappert, Ewa Strömberg, Walter Rilla, Siegfried Schürenberg, Paul Muller, Blandine Ebinger, Howard Vernon, Alberto Dalbés u.a. | Drehbuch: Ladislas Fodor und Paul André | Regie: Jess Franco

Der Mineraloge Professor Forrester sucht im Akasavagebiet in der Nähe der kenianischen Hafenstadt Mombasa nach einem Stein, der wegen seiner Strahlung gefürchtet und gefragt zugleich ist. Er soll die Eigenschaft besitzen, Metalle in Gold zu verwandeln. Als der Assistent des Professors getötet wird und dieser kurz darauf verschwindet, untersucht ein Geheimagent Forresters Londoner Büro und wird ermordet. Sir Philipp, Chef von Scotland Yard schickt daraufhin die Secret-Service-Agentin Jane Morgan nach Afrika, um dort Dr. Andrew Thorrsen, einen Freund von Prof. Forrester genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie begegnet dort Rex Forrester, der seinen Onkel sucht. Bald schon versucht jemand, sie aus dem Weg zu räumen und macht auch nicht vor ihren Vertrauten halt. Welche Rolle spielt der Mäzen Lord Kingsley? Was hat es mit dem Ehepaar Thorrsen auf sich und kann Jane Rex wirklich trauen?



Die Idee, die dem Film zugrunde liegt, mutet im mabuse'schen Sinn sehr klassisch an, handelt es sich doch um eines der Lieblingsthemen des wahnsinnigen Arztes: Weltherrschaft durch Aneignung einer Methode, die Menschen und Geldflüsse unter Kontrolle bringt. Zugleich findet jeder den Tod, der sich unsachgemäß damit beschäftigt oder den Plänen des Drahtziehers zuwider läuft. In Anbetracht der Tatsache, dass der Film recht zackig heruntergedreht wurde und die Hauptdarstellerin Soledad Miranda schon nach der Hälfte der Drehzeit starb, wird die Geschichte flüssig erzählt und verweilt nur hier und dort ein wenig länger, wenn es darum geht, die optischen Vorzüge seines Personals ins richtige Licht zu rücken. Eine Wandlung erfahren vor allem die Figuren der Ermittler, die sich in erster Linie als Selbstdarsteller präsentieren und ihrem Vergnügen nicht in den Arbeitspausen frönen, sondern ihre Arbeit zwischen den einzelnen Liebesengagements erledigen. Hier ist besonders der männliche Schnüffler sehr aktiv, der gleich auf beiden Schultern Wasser trägt und sowohl Ewa Strömberg, als auch Soledad Miranda umgarnt. Die Bedrohung zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Film, da ein Klima von Misstrauen und Hass überlegte Kombinationen zugunsten von schnellen Reaktionen und Fluchtmomenten ablöst. Sir Philipp bleibt als Autorität der englischen Polizei eine Figur am Rande; die Bühne bevölkern finstere Gestalten und ihre Verfolger, die weniger nach durchdachten Plänen arbeiten, sondern primär Angriffe abwehren. Die Spannung wird vom experimentellen Musikeinsatz unterstrichen, der sich weniger auf melodische, im Ohr bleibende Stücke, sondern auf einen Mix aus Tierlauten und elektronischen Klängen verlässt. Hübler und Schwab legen sich nicht fest, sondern passen ihre Kompositionen den jeweiligen Situationen an, wodurch ihre Musik neu und unverbraucht wirkt. Besonders intensiv geraten die Szenen am Rande des Dschungels, wo sich vereinzelt vertraute Edgar-Wallace-Tierlaute mit der Exotik afrikanischer Natur vermischen. Das Flirren und Gurren, das in der Luft liegt, beeinflusst auch die handelnden Personen, deren Puls ständig in die Höhe getrieben wird und deren animalische Aktionen von der urtümlichen Umgebung wenn nicht ausgelöst, so doch intensiviert werden.

Die Darsteller fügen sich überzeugend in das Projekt ein, wobei es einige Ausnahmen gibt. So stört vor allem das krebsrote Gesicht von Walter Rilla, der wohl vor den Dreharbeiten einen Strandurlaub in Spanien genossen hat und dabei alle Warnhinweise für Sonnenanbeter in den Wind geschlagen hat. Blandine Ebinger an seiner Seite ist wenig mehr als eine Erfüllungsgehilfin, auch wenn sie fröhlich den tödlichen Spazierstock schwingt. Siegfried Schürenberg findet in seiner Erfahrung als Sir John einen Rückhalt, den er in der ungewöhnlichen Umgebung braucht und der seine Rolle nicht allzu verändert erscheinen lässt. Der Deutsche Fred Williams kann seine Schwabinger Herkunft nicht verleugnen (offenes Hemd, Bernd-Herzsprung-Frisur), was ihn sogleich zu einem offenen Buch werden lässt. Horst Tappert in seiner Prä-Derrick-Zeit zeigt sich garstig und zynisch wie es sich für einen zwielichten Arzt gehört und bildet mit Ewa Strömberg ein Gespann, dessen Alltag harmloser erscheint als er ist. Die Schwedin Strömberg kann nach drei kleineren EW-Auftritten endlich nachhaltiger wirken und meistert ihre vielschichtige Rolle auf natürliche und einnehmende Weise. Sie vereint als Ingrid Thorrsen mehrere Facetten einer Persönlichkeit in sich und wirkt im Gegensatz zu ihrer südländischen Kollegin warmherzig und charmant. Soledad Miranda ist aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Sie besticht vor allem durch ihre herbe Ausstrahlung, die stets ein wenig gelangweilt (über die Unzulänglichkeiten ihrer Mitmenschen) und ungeduldig anmutet. Ihre Nacktszenen profitieren von ihrem schörkellosen Körperbau, der nüchtern und ohne Scheu beiläufig gezeigt wird und somit erst durch das Kalkül seiner Protagonistin auf der Bühne dosiert eingesetzt wird. Gerade genug, um das Blut der Männer in Wallung zu bringen und dennoch so dezent, dass es als Kunst-Performance durchgehen kann. Eine interessante Frau, die aus ihren Drehbuchvorgaben viel herausholen kann, durch die Franco-Anlage ihrer Figur jedoch nicht als Konkurrenz zu den „seriösen“ Ermittlern der Reihe gezählt werden kann. Dadurch, dass sie dem Werben des Gockels nachgibt, läuft sie Gefahr, in der bewährten Schublade „Anhängsel eines Draufgängers“ abgelegt zu werden.

„Der Teufel kam aus Akasava“ spielt in einer Liga mit den Sanders-Filmen und lässt sich deshalb nicht mit den britisch-nostalgischen Edgar-Wallace-Produktionen unter Harald Reinl, Franz-Joseph Gottlieb oder dem frühen Vohrer vergleichen. Allein das Ambiente will und kann sich nicht mit dem wichtigsten Genre des Autors messen, dem klassischen Kriminalfilm. Jess Franco zeigt eine rastlose Jagd auf die Begehrlichkeiten dieser Welt, ohne eine Wertung abzugeben oder eine moralische Botschaft zu vermitteln. Er will unterhalten und setzt dabei auf Stimmungen, Improvisation und die Wirkung von Bildern. Es sind Momentaufnahmen aus dem Leben von Personen, die dem Zuseher unvermittelt begegnen und ihn ohne Erklärung wieder verlassen und deren Biografie nicht nach dem Motto „Sie lebten glücklich bis an ihr Ende“ erzählt wird.

Meine Wertung nach der Erstsichtung: 3 von 5 Punkten.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2014 00:06
#86 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" (1970, Außer der Reihe) Zitat · Antworten

"Der Teufel kam aus Akasava" belegt im Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014 Platz 36 von 36. Der Film erhielt 35,45 % der möglichen Punkte. Das entspricht einer durchschnittlichen Filmwertung von 1,77 von 5 Punkten.

1. 2,0 Punkte p.P. = Platz 36 (~0) in der Kategorie Ermittler
2. 1,9 Punkte p.P. = Platz 36 (~0) in der Kategorie Verbrecher und Verbrechen
3. 1,5 Punkte p.P. = Platz 36 (~0) in der Kategorie Regie und Inszenierung
4. 1,5 Punkte p.P. = Platz 36 (~0) in der Kategorie Drehbuch und Logik
5. 1,8 Punkte p.P. = Platz 36 (~0) in der Kategorie Atmosphäre
6. 2,8 Punkte p.P. = Platz 33 (+3) in der Kategorie Musik
7. 1,8 Punkte p.P. = Platz 36 (~0) in der Kategorie Prätitelsequenz und Vorspann
8. 1,2 Punkte p.P. = Platz 36 (~0) in der Kategorie Wallace-Faktor
9. 1,5 Punkte p.P. = Platz 36 (~0) in der Kategorie freie Wertung

In der Vorrunde (Kampf um die Top-10) wurde "Der Teufel kam aus Akasava" auf Platz 30 gewählt.

Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

17.10.2015 13:30
#87 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" (1970, Außer der Reihe) Zitat · Antworten

Die Story um den magischen Stein ist natürlich absolut lächerlich, dafür aber umso unterhaltsamer. Dieser grenzenlose Dilettantismus in der Aufbereitung dieser ohne sehr schwachen Geschichte spottet jeder ernsthaften Beschreibung, legt allerdings auch keinen Wert darauf.

Das Gesamtergebnis funktioniert nämlich trotzdem...

Auch wenn die Schauspieler alle fernab von ihrem Können spielen und die Drehorte im "Dschungel" billiger nicht sein könnten, besteht den ganzen Film über eine Dynamik die Spaß macht. Begleitet durch die freche Musik vergeht die Laufzeit wie im Flug.
Mit einer Prise Sex wurde ebenfalls versucht für Stimmung zu sorgen, wobei ich die ausgedehnten Tanzszenen mit am nervigsten fand...

Der Film ist eine absolute Schote, die ich aber trotzdem unterhaltsamer finde, als bspw. den Bogenschützen oder den Hund von Blackwood Castle.

2 von 5 Punkten.

Mehr gibt es natürlich nicht für dieses unausgegorene Machwerk, aber innerhalb der 2 Punkte bewegt sich der Streifen im guten Mittelfeld.

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

17.10.2015 18:26
#88 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" (1970, Außer der Reihe) Zitat · Antworten

Ich glaube natürlich das deine Bewertungen mit einem Augenzwinkern gemeint sind.Ansonsten müsste ich natürlich einwerfen das zwei Punkte für dieses "Machwerk" in keinem Verhältnis zu anderen Bewertungen stehen.Deinen Ausführungen ist an sich nicht viel hinzuzufügen ,ausser das ich Unterhaltsam mit nervtötend tauschen würde und die Punkte mit -2 von 5

patrick Offline




Beiträge: 3.245

17.10.2015 19:04
#89 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" (1970, Außer der Reihe) Zitat · Antworten

Für mich ist "Akasava" nicht nur der schlechteste Wallace, sondern überhaupt einer der schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe. Eine Be-punktung erübrigt sich damit.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

18.10.2015 17:24
#90 RE: Bewertet: "Der Teufel kam aus Akasava" (1970, Außer der Reihe) Zitat · Antworten

Ich finde das alles gar nicht so dramatisch, denn, wie bei den allermeisten Franco-Filmen, verfügt auch dieser über einen geradezu unheimlichen Unterhaltungswert. Unheimlich im wahrsten Sinne des Wortes, denn so ohne Weiteres erklärlich ist es irgendwie nicht. Franco war kein Künstler. Eigentlich nicht einmal ein Handwerker. Franco war ein Hasardeur, der bei seinen filmischen Rundumschüssen immer wieder das Glück hatte, durchaus auch mal zu treffen. Im Falle Akasava traf er - geradezu bewundernswert - einen herausragenden Soundtrack; nämlich die Konservenware von Sigi Schwab und Manfred Hübler. Und die verwendet Regie-Kanone Franco, wo es nur geht. Ein grandioser Soundtrack - sicher das Beste am ganzen Film. Zudem hatte Franco auch bei Akasava das unzittrige Händchen, als es darum ging, eine treffsichere Hauptakteurin zu besetzen. Die leider viel zu früh verstorbene Soledad Miranda gehört sicher nicht zu den schlechtesten Darstellern, die sich bei Akasava vor der Kamera trafen.

Unter'm Strich bleibt natürlich auch Akasava, was es ist: Ein Jess-Franco-Film. Aber Jess-Franco-Filme laufen zumindest bei mir gewissermaßen außer Konkurrenz und damit auch außerhalb einer ernsthaften Bewertungsmöglichkeit, denn etwas Vergleichbares ist mir schlichtweg gar nicht bekannt. Vielleicht ließen sich - aber wirklich nur in Grenzen - Klaus Lemke oder auch der frühe Zbynek Brynych nennen. Francos Konsequenz jedoch, Filme in einem Atemzug zu vermurksen und wieder aufzupeppen, vermögen aber auch die beiden nicht wirklich an den Tag zu legen.

Gruß
Jan

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