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Dieses Thema hat 127 Antworten
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 Filmbewertungen
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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

18.07.2007 13:43
#31 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Hey Mamba, diesen Film habe ich auch neulich erst gesehen. Mir ist die gleiche Frage gekommen, denn dieser "Schlägertyp" sieht wirklich so aus wie Artur Brauner. Ich würde sagen: 80 % - ja, er ist es (vielleicht, um die Produktionskosten niedrig zu halten... ).

Eine Bewertung zu dem Film werde ich auch noch posten.


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Mamba91 Offline



Beiträge: 745

18.07.2007 18:36
#32 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten
Naja ich bin mir nicht 100% sicher. Das Gesicht des "Schlägertypen" ist etwas länglicher. Außerdem soll Artur Brauner ja bei der Filmabnahme nicht sehr begeistert vom Film gewesen sein, oder irre ich mich da ?. Da hätte er den Dreh eher abgebrochen, wenn er die Situraton am Set mitbekommen hätte. Desweiteren steht ja auch nichts im "Hallo hier sprcht Edgar Wallace Buch".

EDIT: Artur Brauner war vom Film nicht begeistert, steht alles im Beitrag von Joe Walker
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

18.07.2007 21:51
#33 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Ja, aber von einem Film wirklich nicht begeistert sein, das kann man erst, wenn man den kompletten Film in seiner Endfassung gesehen hat. Ich unterstütze nach wie vor die Brauner-These, wurde aber auch schon "zum Wackeln" gebracht, als ich den Filmreview bei "badmovies" gelesen habe. Dort wird erläutert, dass der italienische Geheimdienstler von Jess Franco gespielt wird, aber zum Schlägertypen werden keine in die ähnlich Richtung gehende Anmerkungen gemacht.

Hmmm. Könnte uns vielleicht einmal jemand aufklären?


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Der Hexer Offline



Beiträge: 373

19.07.2007 17:27
#34 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Das ist definitiv icht Artur Brauner - das ist Moises Augusto Rocha.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

19.07.2007 17:32
#35 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Danke für die Information. Habe gerade bei imdb nachgesehen, dort steht es ja auch so drin. Gibt es noch andere Quellen, in denen dieser Name auftaucht. Ist vielleicht noch nicht herausgefunden, dass es nur ein Brauner-Pseudonym ist? Oder ein Zwillingsbruder? Oder ein nach dem Kontakt mit dem Wunderstein "verbrannt-irres" Opfer des TEUFELS???


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Mamba91 Offline



Beiträge: 745

19.07.2007 17:47
#36 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Ich gehe jetzt mal davon aus das, dass kein Pseudonym ist. Aber der Namesgeber verdient echt Respekt: "Moises"

StefanK Offline



Beiträge: 936

19.07.2007 17:54
#37 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Der Name passt schon. Der gute Mann spielte auch in dem im gleichen Zeitraum entstandenen "Dr. M. schlägt zu" mit. Sogar mit special credit "als Monster: Rocha"!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

20.07.2007 21:13
#38 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Vorige Woche mal wieder gesehen und folgende Meinung gebildet:

- Darsteller:
Diesem Film kann ich nicht einmal gute schauspielerische Leistungen bescheinigen. Rilla, Schürenberg, Ebinger und Co. wirken entweder gelangweilt, deplatziert oder durchgeknallt. Tappert spielt hier nicht, sondern spricht seinen Text und versucht, möglichst wenig sonstiges zu tun. Die übrigen Darsteller als "Schauspieler" zu bezeichnen, käme grober Verleumdung des Schauspielerberufs gleich, denn es handelt sich hierbei eindeutig lediglich um Springkasper in dem einen oder anderen Sinne.

- Regie:
Jess Franco, das sagt doch alles, oder? Nein, wir wollen nicht oberflächlich sein oder vorschnell urteilen, aber was der gute Jesus uns hier bietet, ist so schlecht, dass es schon wieder ziemlich gut und unterhaltsam ist. Ich jedenfalls könnte mir den Film mehrmals hintereinander ansehen - und das kommt nicht allzu oft vor.

- Drehbuch:
Hält man die Regie schon für miiiieeees, so muss man noch einige iiii's hinzufügen, um das Drehbuch adäquat beschreiben zu können. Es ist tatsächlich einfach nur grottenschlecht, unlogisch und nicht mit normalem Menschenverstand zu verstehen.

- Kamera:
Manuel Merino war entweder im totalen Suff oder auf irgendeinem Drogentripp, denn seine Fotografie spottet jeglicher Beschreibung. Da sind die oft zitierten Zooms, die völlig unscharfen Bilder, die verwackelten und die schlichtweg veröhmschten Sequenzen. Aber auch hier gilt wie für die Regie: Je schlimmer, desto erfreulicher...

- Musik:
Oh ja, das ist doch mal ein Pluspunkt. Besonders das Titelthema überzeugt auf ganzer Linie. Hier der Link zu einem sehr schönen Arrangement: http://www.eccentric-cinema.com/download...20To%20Love.mp3

- Gesamtwirkung:
Schlecht und trashig, aber ebenfalls fürchterlich (!) unterhaltsam. Für mich ein intessanterer Film als manch ein "unheimlicher Mönch", auch wenn ich mir damit schallende Ohrfeigen zuziehe.

Also: 2 von 5, weil er unterhaltsam ist, mehr ist aufgrund der handwerklichen Qualität und inneren (Un)-logik leider nicht drin...


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Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

22.07.2007 20:07
#39 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Zitat von Joe Walker
DER STEIN DES ANSTÖSSIGEN
Der Teufel kam aus Akasava & einige Bemerkungen zu Artur Brauner
Es gibt viele wunde Punkte im beruflichen Leben des Artur Brauner; man erinnere sich nur daran, wie er sich abstrampelte, seine Dschingis-Kahn-Verfilmung durchzuprügeln und als er fast soweit war, ihm der Berliner Senat die versprochene Millionenbürgschaft verwehrte. Der schwärzeste Tag dürfte jedoch gewesen sein, als ihm sein Herstellungsleiter Horst Wendlandt unter fadenscheinigen Begründungen die Kündigung auf den Tisch legte um kurz darauf, seiner untrüglichen Nase für’s Geschäft folgend, bei Preben Philippsen's Rialto-Film die Karl-May-Serie zu starten und die Edgar-Wallace-Welle auf neue Höhen zu führen. Seit dieser Zeit beharkten sich die ehemaligen Kollegen wie es nicht schöner ging, und irgendwie war Brauner immer derjenige, der sich im Zugzwang befand und sehen musste, dass ihm Hotte nicht komplett das Wasser abgrub. Dies' vorweg geschickt.
Als nun Wendlandt nach dem, mit Ausnamhe der Musik in jeder Hinsicht (Film, Darsteller, Einspiel), Totalausfall “Das Gesicht im Dunkeln” die Edgar-Wallace-Serie einstellte, war Brauner auf dem Krimitaraint zum Erstenmal seit Jahren obenauf. Daraufhin häckte er mit dem italienischen Produzenten Salvatore Argento einen Vertrag über 2 Filme aus. Argento sah in diesen Filmen das Ideal, um seinem Sohn Dario zur ersten Regie zu verhelfen. Als sich Brauner kurz vor Drehschluss die ersten Master zeigen liess, flippte er fast aus. Was er da sah, war keine gute, deutsche Krimiware mehr sondern ein lupenreiner und extrem gewalttätiger Giallo; nur der Einsatz des Vaters, hielt Dario Argento im inszenatorischen Sattel. Brauner, einmal sein Geld losgeworden, machte aus der Not eine Tugend, liess den Film um so manche Minute kappen und hievte ihn als Bryan-Edgar-Wallace-Krimi unter dem Titel “Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe” in die Kinos. Die Zuschauer fanden den Film garnicht mal so schlecht und verhalfen ihm zu einem soliden Einspiel. Nun war sich Brauner sicher, dass man auf dem Edgar-Wallace-Feld noch etwas reissen konnte; und als Regisseur für den grossen Schlag ersann er wieder einmal Jess Franco.
Mit dem bereits Mitte der 60er enstandenen Drehbuch “The Akasava” von Ladislas Fodor im Gepäck, schickte er Franco wieder nach Spanien, um möglichst schnell und billig einen “echten Edgar Wallace der 70er Jahre” zu fertigen. Die krude Geschichte beginnt mit Professor Forrester, der im akfrikanischen Dschungel einen mysteriösen Stein findet, der Metall in Gold verwandeln kann. Sofort beackern sich mehrere Organisationen um in den Besitz des Steines zu kommen. Immer vorne ran sind Forrester's Neffe Rex und die Agentin Jane. Nachdem sich so ziemlich alle matt gesetzt haben, gilt es dem grossen Drahtzieher ins Getreide zu fahren, was dann auch gelingt. Rex und Jane lernen einander lieben und damit ist der Film dann auch schon wieder vorbei. Fodor hatte sich freilich einen Grossteil des dargereichten Blödsinns nicht ausgedacht, vielmehr war es wieder einmal Franco der am Drehbuch fleissig zuschusterte und oft über Nacht die ganze Story umstellte. Fred Williams, der Hauptdarsteller des Rex, erinnert sich noch heute gerne daran, wie Franco morgens zu den Schauspielern kam und Handzettel mit Notizen verteilte, nach denen sie den Text improvisierten. Das man ständig auf der Flucht vor Polizei und Gewerkschaft war, da man sich weder Drehgenehmigung noch Ausländerbeschäftigungserlaubniss geholt hatte, dadurch die Schauplaetze bunt gewürfelt wurden war einem durchgängigen Erzählfluss auch nicht unbedingt zuträglich.
Was den Cast angeht, so hatte Franco das beste Ensemble seit Jahren zur Hand. Seine beide Hauptakteure Fred Williams und “Muse” Soledad Miranda (die sah aber auch wat süß aus) mühten sich redlich und machten aus ihren Rollen das Beste und auch Howard Vernon als stummer Diener macht sich allein durch die Präsens. Was allerdings den Rest angeht, muss man schon etwas weiter ausholen. Als hinterlistiger Dr. Thorsen lümmelt sich gelangweilt Horst Tappert durch die Inszenierung, darf aber von Vernon am Ende richtig schön hingemacht werden. Ewa Stroemberg beweist ein weiteres Mal, dass sie als Schauspielerin weniger zu bieten hatte, denn als Model. Blandine Ebinger, alter DEFA-Star, stellte sich für ihre Rolle einfach dumm und ihr Filmgatte Walter Rilla scheint nicht nur körperlich durch den charakterbedingten Rollstuhl gehemmschut, obwohl er immerhin noch ein Stückchen ernsthaften Schauspiels durchblicken lässt. Paul Müller's Rolle ist kaum der Rede wert und Jess Franco's Auftritt als Rex' Sidekick dient nur dazu, um ihn inmitten der Geschichte verstrahlen zu lassen. Der Einzige, der durch sein Spiel süffisant und mit Selbstironie über das ganze Tohuwabohu erhaben scheint, ist wieder einmal Siegfried Schürenberg, dessen Scotland-Yard-Chef einen starken Eindruck hinterlässt. In seiner ersten Szene mit Miranda spürt man förmlich, wie er ihr vorexerziert, was Schauspielerei bedeutet. Brülliant, brülliant.
Kommen wir nun zur Musik; und damit zum richtig grossen Plus des Films. Es spricht für die Gesamtlage der Produktion, dass man sich einen Soundtrack aus der Konserve gönnte, indem man den bereits für “Vampyros Lesbos” und “Sie tötete in Ekstase” verwendeten Score von Manfred Hübler und Siegfried Schwab ein drittes Mal an einen Film anlegte. Man tat gut daran, den die Verquickung von Jazz, Beat, psychodelischer Hippiemucke, sonorer Hammondorgel und der peitschenden Sitar ist der eigentliche Star des Films, wenn auch die Musik des Öfteren etwas abrupt rein- und rausgehauen wird. Dieser Soundtrack ist nicht umsonst Kult geworden. Die Kamera machte wieder einmal Manuel Merino, welcher auch die von Franco georderten hektischen Zooms ob passend oder unpassend aufs Zelluloid bannte; den Schnitt erledigte die damals bei Koproduktionen gerne genommene Clarissa Ambach.
Die Sychronsprecher sind insgesamt erste Garnitur und heben den Film erst richtig über den Durchschnitt. Als Rex brilliert der spätere “The Voice” Christian Brückner, Schürenberg und Tappert lassen es sich nicht nehmen ihre Rollen selbst zu sprechen, während sich Walter Rilla verständlicherweise zu schade war und durch Altmeister Konrad Wagner ersetzt wurde. Franco wird gegeben von seinem Stammsprecher “Ernie” Gert Duwner und “Louis” Gert Martienzen gibt Paul Müller ein bisschen Zuspruch.
Zu guten alten VHS-Zeiten erschien der Streifen bei Polyband, allerdings hatte man sich von so mancher Szene verabschiedet. Erst auf DVD erstrahlte der Film in neuem Glanz und auch wenn auf der deutschen DVD zwei 1-sekünder Fehlen, macht das hier nix aus. Wer's unbedingt Uncut haben will, muss auf die GB-Ausgabe zurückgreifen (2006: Deutsche remastered-uncut-DVD-im-richtigen-und-garantiert-leicht-gematteten-Bildformat von Universum ist raus).
Wesentlich besser als sein direkter Vorgänger "X312 - Flug zur Hölle" ist der Film allemal, Trash bleibt er dennoch. Brauner kloppte den Streifen als “Ein echter Edgar Wallace” über Pleitefreiherr Wolf-Dieter von Stein's Cinerama in die Kinos, wo er allerdings nur mit wenigen Kopien zu Gast war und somit ziemlich unterging. Daraufhin produzierte Brauner nie wieder Vater Wallace für die grosse Leinwand, sondern verstieg sich nochmals auf Dario Argento und gab Wallace jun. mit dem amerikanisch angehauchten Giallo “Die neunschwänzige Katze” ein zweites Mal eine Chance. Auch dieser Film wurde ein passabler Erfolg.
Gruß
Joe Walker
Ja, ja da haben Sie recht - Wo Sie recht haben, haben Sie recht (Harry Palmer in "Finale in Berlin" - Paramount)
Vieles was hier geschrieben wurde ist richtig – aber vieles muß dennoch korrigiert werden:

1. Zum Zeitpunkt als Horst Wendlandt (nie wurde er bisher mit Hotte tituliert) wusste noch niemand etwas von Karl-May-Verfilmungen. Dies kam erst ein Jahr später durch Constantin-Film ins Gespräch.
2. Brauner war zwar gegen Dario Argento – aber auch Constantin setzte sich für ihn ein, denn diese zahlten die Garantie. Der Titel und die Vermarktung in BRD war bereits von Anfang an von Constantin so geplant, denn ansonsten hätten sie keine Garantie übernommen. Der Erfolg gab ihnen damals recht.
3. Bekämpft hatten sich Brauner und Wendlandt eigentlich nie. Sonst hätte er bestimmt nicht in den CCC-Studios seine Filme drehen lassen. Beide waren/ sind Kaufleute und achteten sich dementsprechend. Drehbücher wie Die lachende Leiche/ Im Banne des Unheimlichen oder Der Mann mit dem Glasauge stammen aus dem CCC-Fundus.
4. DSCHINGIS KHAN stimmt entsprechend der Sachlage, doch wollte Lloyd ihn nie in Berlin drehen – der Umstand machte aus der Notlage Brauners ein Ereignis. Zudem konnte Brauner aufgrund der Senatsentscheidung einige Filmprojekte kippen (z.B. Der blaurote Methusalem etc.)
5. Durch Francos span. Produktionsgesellschaft fiel es Brauner leichter seine Studios in diesen Jahren zu schließen um die Kosten zu senken. Dadurch entstanden eben diese „Machwerke“ die manche als trashiges Kultkino ansehen.
6. Pleitedreiherr Wolf-Dieter von Stein’s Cinerama... Kann ich so auch nicht stehen lassen. Die Cinerama gehörte Anfang der 70er-Jahre, also während sie CCC-Filme hatten, zu den erfolgreichsten deutschen Verleihern (nach Constantin und Gloria an dritter Stelle). Der Konkurs der Cinerama 1977 hat weder mit dem Filmmarkt zu tun noch mit den CCC-Produktionen, die Kosten anteilmäßig für Cinerama noch nicht einmal allzuhoch waren. Der Konkurs hatte andere Gründe, die hier im Detail zu weit führen würden.

Also alles in allem auch hier eine bewegende Zeit – und DER TEUFEL VON AKSAVA war ein Produkt hiervon.

Joachim.

Joe Walker Offline




Beiträge: 755

24.07.2007 13:47
#40 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Vielen Dank für die Korrekturen und Erläuterungen; nur der Vollständigkeit halber:

In Antwort auf:
Zum Zeitpunkt als Horst Wendlandt (nie wurde er bisher mit Hotte tituliert) wusste noch niemand etwas von Karl-May-Verfilmungen. Dies kam erst ein Jahr später durch Constantin-Film ins Gespräch.
Soweit ich auch aus Ihrem "Hallo"-Buch weiß, kündigte Wendlandt bei Brauner Ende 1960, da der erste von ihm produzierte Edgar-Wallace-Film "Der grüne Bögenschütze" war, der zum Jahreswechsel 1960/1961 entstand. Der erste Karl-May-Film "Der Schatz im Silbersee" feierte am 12.12.1962 Premiere, hatte also einen gewissen Vorlauf. Bereits am 20.01.1962 waren die Filmverträge zwischen der Constantin-Film und den May-Verlegern Schmid unterzeichnet worden. Selbst wenn Wendtlandt zum Zeitpunkt seines Wechsels zur Rialto von den Karl-May-Filmplänen Bartels noch nichts wusste, so kann man das von mir gewählte Zeitmaß "kurz darauf" doch als akzeptabel hinnehmen. Im Übrigen: Den Namen "Horst" in "Hotte" umzuwandeln, gilt in Berlin als allgemein und liebgemeinte Kurzform - man denke nur an "Hotte Buchholz". Außerdem finde ich diese Titulierung wesentlich besser als "Schweinebacke", wie ja Wendlandt auch mal genannt wurde.
In Antwort auf:
Brauner war zwar gegen Dario Argento – aber auch Constantin setzte sich für ihn ein, denn diese zahlten die Garantie. Der Titel und die Vermarktung in BRD war bereits von Anfang an von Constantin so geplant, denn ansonsten hätten sie keine Garantie übernommen. Der Erfolg gab ihnen damals recht.
vgl. Detlef Klever - "Die Welt des Dario Argento".
In Antwort auf:
Bekämpft hatten sich Brauner und Wendlandt eigentlich nie. Sonst hätte er bestimmt nicht in den CCC-Studios seine Filme drehen lassen. Beide waren/ sind Kaufleute und achteten sich dementsprechend. Drehbücher wie Die lachende Leiche/ Im Banne des Unheimlichen oder Der Mann mit dem Glasauge stammen aus dem CCC-Fundus.
Natürlich waren beide logisch überlegende Geschäftsleute - Beispiele dafür gibt es genug: Die Studioarbeiten, die Verpflichtungen von Pierre Brice bei Brauner und Elke Sommer bei Wendlandt usw. Dass Wendlandt die CCC-Studios nutzte lag nicht zuletzt daran, dass er sich in diesem Umfeld auskannte und die Studios, neben den alten UFA-Studios in Tempelhof, die Nächstgelegenen zu seiner Produktionszentrale in Berlin-Charlottenburg waren. Außerdem hätte es Brauner wohl kaum abgelehnt, da es ja gutes Geld für ihn bedeutete - und die Tatsache, das sein ärgster Konkurrent bei ihm drehte, war ihm sicherlich eine gewisse Genugtuung. Trotzdem waren beide Produzenten, die sich auf dem filmischen Sektor bekämpften (heute würde man sagen: Sie stritten sich um Markanteile) - Wendlandt legte mit der Edgar-Wallace-Serie vor, Brauner zog mit Bryan Edgar Wallace und Dr. Mabuse nach. Wendlandt kam mit der Karl-May-Wildwest-Serie, Brauner konterte notgedrungen mit den Mexico- und Orient-Geschichten. Lediglich mit "Die Nibelungen" und später, als Wendlandt die Wallace-Serie ruhen ließ, hatte Brauner mal die Nase vorn.
In Antwort auf:
DSCHINGIS KHAN stimmt entsprechend der Sachlage, doch wollte Lloyd ihn nie in Berlin drehen – der Umstand machte aus der Notlage Brauners ein Ereignis. Zudem konnte Brauner aufgrund der Senatsentscheidung einige Filmprojekte kippen (z.B. Der blaurote Methusalem etc.)
vgl. Arild Rafalzik / Fritz Tauber - "Lex Barker, Sein Leben - Seine Filme", Seite 115
In Antwort auf:
Pleitedreiherr Wolf-Dieter von Stein’s Cinerama... Kann ich so auch nicht stehen lassen. Die Cinerama gehörte Anfang der 70er-Jahre, also während sie CCC-Filme hatten, zu den erfolgreichsten deutschen Verleihern (nach Constantin und Gloria an dritter Stelle). Der Konkurs der Cinerama 1977 hat weder mit dem Filmmarkt zu tun noch mit den CCC-Produktionen, die Kosten anteilmäßig für Cinerama noch nicht einmal allzuhoch waren. Der Konkurs hatte andere Gründe, die hier im Detail zu weit führen würden.
vgl. Rofl Giesen - "Kino wie es keiner mag", Seite 154. Ich fand den Begriff des "Pleite-Freiherrn" einfach recht witzig .

Gruß
Joe Walker

Ja, ja da haben Sie recht - Wo Sie recht haben, haben Sie recht (Harry Palmer in "Finale in Berlin" - Paramount)

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

24.07.2007 20:53
#41 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Zitat von Joe Walker
Vielen Dank für die Korrekturen und Erläuterungen; nur der Vollständigkeit halber:
In Antwort auf:
Zum Zeitpunkt als Horst Wendlandt (nie wurde er bisher mit Hotte tituliert) wusste noch niemand etwas von Karl-May-Verfilmungen. Dies kam erst ein Jahr später durch Constantin-Film ins Gespräch.
Soweit ich auch aus Ihrem "Hallo"-Buch weiß, kündigte Wendlandt bei Brauner Ende 1960, da der erste von ihm produzierte Edgar-Wallace-Film "Der grüne Bögenschütze" war, der zum Jahreswechsel 1960/1961 entstand. Der erste Karl-May-Film "Der Schatz im Silbersee" feierte am 12.12.1962 Premiere, hatte also einen gewissen Vorlauf. Bereits am 20.01.1962 waren die Filmverträge zwischen der Constantin-Film und den May-Verlegern Schmid unterzeichnet worden. Selbst wenn Wendtlandt zum Zeitpunkt seines Wechsels zur Rialto von den Karl-May-Filmplänen Bartels noch nichts wusste, so kann man das von mir gewählte Zeitmaß "kurz darauf" doch als akzeptabel hinnehmen. Im Übrigen: Den Namen "Horst" in "Hotte" umzuwandeln, gilt in Berlin als allgemein und liebgemeinte Kurzform - man denke nur an "Hotte Buchholz". Außerdem finde ich diese Titulierung wesentlich besser als "Schweinebacke", wie ja Wendlandt auch mal genannt wurde.
In Antwort auf:
Brauner war zwar gegen Dario Argento – aber auch Constantin setzte sich für ihn ein, denn diese zahlten die Garantie. Der Titel und die Vermarktung in BRD war bereits von Anfang an von Constantin so geplant, denn ansonsten hätten sie keine Garantie übernommen. Der Erfolg gab ihnen damals recht.
vgl. Detlef Klever - "Die Welt des Dario Argento".
In Antwort auf:
Bekämpft hatten sich Brauner und Wendlandt eigentlich nie. Sonst hätte er bestimmt nicht in den CCC-Studios seine Filme drehen lassen. Beide waren/ sind Kaufleute und achteten sich dementsprechend. Drehbücher wie Die lachende Leiche/ Im Banne des Unheimlichen oder Der Mann mit dem Glasauge stammen aus dem CCC-Fundus.
Natürlich waren beide logisch überlegende Geschäftsleute - Beispiele dafür gibt es genug: Die Studioarbeiten, die Verpflichtungen von Pierre Brice bei Brauner und Elke Sommer bei Wendlandt usw. Dass Wendlandt die CCC-Studios nutzte lag nicht zuletzt daran, dass er sich in diesem Umfeld auskannte und die Studios, neben den alten UFA-Studios in Tempelhof, die Nächstgelegenen zu seiner Produktionszentrale in Berlin-Charlottenburg waren. Außerdem hätte es Brauner wohl kaum abgelehnt, da es ja gutes Geld für ihn bedeutete - und die Tatsache, das sein ärgster Konkurrent bei ihm drehte, war ihm sicherlich eine gewisse Genugtuung. Trotzdem waren beide Produzenten, die sich auf dem filmischen Sektor bekämpften (heute würde man sagen: Sie stritten sich um Markanteile) - Wendlandt legte mit der Edgar-Wallace-Serie vor, Brauner zog mit Bryan Edgar Wallace und Dr. Mabuse nach. Wendlandt kam mit der Karl-May-Wildwest-Serie, Brauner konterte notgedrungen mit den Mexico- und Orient-Geschichten. Lediglich mit "Die Nibelungen" und später, als Wendlandt die Wallace-Serie ruhen ließ, hatte Brauner mal die Nase vorn.
In Antwort auf:
DSCHINGIS KHAN stimmt entsprechend der Sachlage, doch wollte Lloyd ihn nie in Berlin drehen – der Umstand machte aus der Notlage Brauners ein Ereignis. Zudem konnte Brauner aufgrund der Senatsentscheidung einige Filmprojekte kippen (z.B. Der blaurote Methusalem etc.)
vgl. Arild Rafalzik / Fritz Tauber - "Lex Barker, Sein Leben - Seine Filme", Seite 115
In Antwort auf:
Pleitedreiherr Wolf-Dieter von Stein’s Cinerama... Kann ich so auch nicht stehen lassen. Die Cinerama gehörte Anfang der 70er-Jahre, also während sie CCC-Filme hatten, zu den erfolgreichsten deutschen Verleihern (nach Constantin und Gloria an dritter Stelle). Der Konkurs der Cinerama 1977 hat weder mit dem Filmmarkt zu tun noch mit den CCC-Produktionen, die Kosten anteilmäßig für Cinerama noch nicht einmal allzuhoch waren. Der Konkurs hatte andere Gründe, die hier im Detail zu weit führen würden.
vgl. Rofl Giesen - "Kino wie es keiner mag", Seite 154. Ich fand den Begriff des "Pleite-Freiherrn" einfach recht witzig .
Gruß
Joe Walker


Zum Schluß noch einige Worte zu dem Text:

1.Das Zeitmaß ist ja ok – nur zum Zeitpunkt des Wechsels wusste Wendlandt nichts von Constantins May-Plänen. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass May nicht als Vorwand für den Wechsel war. „Hotte“ für „Horst“ ist zwar richtig – nur wurde Wendlandt niemals so genannt. Mehr wollte ich auch hier nicht ausdrücken. „Schweinebacke“ dagegen war Wendlandt Kosenamen in den 50ern in der Berliner Filmszene.

2.Kenne Klevers Beitrag nicht. Weiß darüber nur durch Constantin Insiderinfos bescheid.

3.Unterm Strich war und ist Brauner Deutschland erfolgreichster Spielfilmproduzent der Nachkriegszeit. Mich stört im Text nur das Wort „bekämpfte“ - Ende der 60er hatte dann einmal Gero Wecker (mit den Kolle-Filmen) und anschließend Wolf C. Hartwig (mit den Schulmädchen und Steiner) die “Nase vorn“.

4.Dschingis Khan - Hier habe ich halt meine eigene Quellen.

5.Das Wort „Pleite-Freiherrn“ stört mich auch recht wenig. Nur hat die Cinerama-Pleite nichts mit den CCC-Filmen zu tun.

Gruß Joachim.

Der unheimliche Mönch Offline




Beiträge: 299

01.09.2007 19:00
#42 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Das ist der grottigste wallace überhaupt .Die Story ist so schlecht das mir die schauspieler leid tun.Was sollter eigentlich dieser Erotik inhalt ? Ich versuche immer noch zu verdrängen dass ich diesen furchtbaren Film gesehen habe . Meiner neinung ach ist das kein Wallace und sollte veroten werden.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

01.09.2007 20:40
#43 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Zitat von Der unheimliche Mönch
Das ist der grottigste wallace überhaupt .Die Story ist so schlecht das mir die schauspieler leid tun.Was sollter eigentlich dieser Erotik inhalt ? Ich versuche immer noch zu verdrängen dass ich diesen furchtbaren Film gesehen habe . Meiner neinung ach ist das kein Wallace und sollte veroten werden.
Das Wort "grottig" gefällt mir sehr gut. Das Drehbuch war ja ursprünglich (Ladislas Fodor)sehr interessant und die Schauspieler vor allem Tappert noch relativ unbekannt bzw. brauchten Jobs um Geld zu verdienen. Aber wenn ein Drehbuch Franco in die Hände fiel war der Film dann meistens verloren. Letztendlich ein Film den man sich wegen den Schauspielern von Zeit zu Zeit zum abschalten ansehen kann!

Joachim.

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.958

01.09.2007 22:35
#44 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Da ich kein Tappert-Fan bin, die Miranda mir zu dürr ist und der Soundtrack mittlerweile (wieder) auf CD zu bekommen ist, gibt es für mich keinen Grund den Film noch einmal zu sehen. Dafür höre ich die Hübler-Schwab-Mucke durchaus des Öfteren...

---
http://www.euro-spy-trash.de.ms
Bunte Agentenabenteuer der 60er

http://fabi88.blogspot.com
Mein Blögchen

Der unheimliche Mönch Offline




Beiträge: 299

17.10.2007 11:05
#45 RE: Bewertet "Der Teufel kam aus Akasava" ( außer der Reihe) Zitat · Antworten

Einfach der schlechteste wallace da ist sogar die Tv Serie besser

Wenn Dummheit ein Verbrechen wär, wäre die Welt ein großes Gefängnis.

Eddi Arent

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