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Dieses Thema hat 138 Antworten
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 Filmbewertungen
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Mike Pierce ( gelöscht )
Beiträge:

07.11.2007 05:26
#61 RE: Bewertet: "Der Fluch der gelben Schlange" (Außer der Reihe) Zitat · Antworten

Ein grandioser Wallace-Klassiker.Joachim Fuchsberger gefällt mir hier besonders gut.Werner Peters und Charles Regnier sind klasse und Eddi Arent ist hier sehr lustig.Die Musik von Oskar Sala passt perfekt zum Geschehen!Ein besonderer Wallace-Film,den Franz Josef Gottlieb gelungen umsetzt!Einer seiner besten Filme!MfG Mike

Insomnia Offline




Beiträge: 35

03.03.2008 05:12
#62 RE: Bewertet: "Der Fluch der gelben Schlange" (Außer der Reihe) Zitat · Antworten
Eigentlich ist der Film ziemlich unterhaltend. Typische Wallace Darsteller, spannende Szenen im Nebel. Allerdings gibt es mit Themen wie Weltherrschaft und chinesische Bedrohnung genug Themen, die zu Fu Man Chu passen mögen, aber irgendwie so gar nicht zu Wallace. Das macht ihn doch recht unglaubwürdig und insgesamt eher enttäuschend.

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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

18.06.2008 17:14
#63 RE: Bewertet: "Der Fluch der gelben Schlange" (Außer der Reihe) Zitat · Antworten

Heute einmal wieder gesehen und folgende Meinung gebildet:

- Darsteller:
Mit Joachim Fuchsberger und Brigitte Grothum gibt es hier wieder einmal ein Wallace-Paar, an dem es nichts auszusetzen gibt. Beide spielen sympathisch zusammen und besonders Fuchsberger hinterlässt einen souveränen Eindruck. Mithilfe der durch seine vorherigen Wallace-Auftritte gewonnenen Selbstverständlichkeit in diesem Rollentypus schafft er es, selbst aus dem Schatten von Pinkas Braun und Werner Peters zu treten, die den Film mit ihren glänzenden Auftritten bereichern. Ihre Ausdruckskraft kommt natürlich besonders in der Ritual-Szene zur Geltung, in der Peters in die sogenannte Brüderschaft aufgenommen werden soll. Weiterhin überzeugen Charles Regnier und Doris Kirchner als Personen des Schemas "harte Schale, weicher Kern", ohne dabei auch nur annähernd zu langweilen. Eddi Arent wird hier geschmack- und humorvoll eingesetzt. Lediglich Claus Holm als Inspektor hält sich, wohl auch durch seine spärlichen Auftritte bedingt, mehr als dezent im Hintergrund. Insgesamt also eine sehr gelungene Besetzung. Interessant wäre, ob sich durch den ursprünglich geplanten Cast ein noch besseres Ergebnis hätte erzielen lassen. Man kann nur spekulieren...

- Regie:
Franz-Joseph Gottlieb - mehr muss man nicht sagen. Der Film verfügt wie "Abt" und "Gruft" über eine Dichte, die ihresgleichen sucht. Herbstlich-winterliche Aufnahmen im Kontrast zur gelben Gefahr, die den gesamten Film in Form chinesischer Verbrecher, chinesischer Vasen und sogar chinesischen Tees dominiert, ergeben in Verbindung mit ungewohnten Einstellungen (etwa im Aquarium) einen für Wallace ungewohnten, aber durch die Besetzung auf sehr versöhnliche Art und Weise wieder angepassten Seheindruck.

- Drehbuch:
Leider ist das Drehbuch nicht das allerbeste. Besonders in der ersten Hälfte des Films sind einige Durchhänger auszumachen, die man hätte kürzen sollen (Straßenkehrer-Szenen, Aquarium, Clifford im Hauptquartier der Chinesen). Dafür fährt der Film gen Ende zu einem besseren Tempo auf: Mit der Ritualszene und der Ermordung Mabels kommt Schwung in das Geschehen, das bald darauf aufgelöst wird. Der Mann mit der vierfingrigen Hand ist eine Zutat, die an typische Gruselelemente á la Wallace erinnert und daher von mir sehr wohltuend aufgenommen wird. Betrachtet man den Film jedoch als Ganzes, so muss man leider doch recht oft fehlende Spannung attestieren...

- Kamera:
Leider war Richard Angst für diesen Gottlieb-Wallace nicht hinter der Kamera aktiv. Sein Kollege Siegfried Hold gab sich redliche Mühe, eindrucksvolle Schauplätze und Kulissen einzufangen, jedoch wirkt die Bildführung oftmals recht unruhig. Für einige Minuten habe ich (Formatfetischisten überlesen das bitte) das Experiment gewagt, diesen Film auf 4:3 heranzuzoomen. Mein Fazit: Kein wesentlicher Bildinhalt geht hier verloren. Hold nutzte also leider nicht immer die komplette, ihm zur Verfügung stehende Fläche aus, die besonders aus diesem sehr atmosphärischen Film noch den einen oder anderen Pluspunkt herausgekitzelt hätte.

- Musik:
Oskar Salas Musik ist recht umstritten. Mir persönlich gefällt sein Soundtrack zu "Der Würger von Schloss Blackmoor" besser, doch in Verbindung mit den Bildern des Films kann man auch seine Musik zur "Schlange" gutheißen. Sie unterstützt das außergewöhnliche Geschehen teilweise mit besonderem Nachdruck und liefert auch kleine Überraschungen und "versteckte Freuden". So hört man einmal eine leise Variation der Big-Ben-Glockenmelodie im Rhythmus eines aufblinken Warnlichts. Amüsant und erfrischend anders.

- Gesamtwirkung:
Alles an diesem Film ist auf irgendeine Weise extravagant, ausgenommen lediglich die Besetzung. Vielleicht ist es so doch besser, um auf die eingangs gestellte Frage eine Antwort zu suchen, dass man "vertrautere Gesichter" zu sehen bekommt, da so eine klare Verbindung zu Wallace hergestellt werden kann, die man in anderen Punkten vermisst.

4 von 5 Punkten!

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Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

17.05.2009 19:11
#64 RE: Bewertet: "Der Fluch der gelben Schlange" (Außer der Reihe) Zitat · Antworten

Nach langer, langer Zeit habe ich mich mich endlich durchgerungen diesen von mir nicht "geliebten" Film wieder einmal anzusehen.

Bei dieser kurzweiligen Unterhaltung konnte sich meine Meinung kaum verbessern. Er bleibt neben "Der Rächer", "Die Gruft mit dem Rätselschloß", "Die seltsame Gräfin" und "Die Tür mit den sieben Schlössern" auf den letzten Plätzen.

Die Darsteller agieren so, als ob sie die Zeit bis Weihnachten (1962) überbrücken wollen. Mal besser mal weniger gut. Joachim Fuchsberger agiert routiniert. Brigitte Grothum bleibt so blaß wie in keinem anderen Wallace-Film davor. Pinkas Braun müht sich den Bösewicht zu markieren. Werner Peters weiß nicht ob er böse oder noch böser sein soll. Doris Kirchner bleibt als sitzengebliebene "Jungfrau" nochmals auf der Strecke. Charles Regnier spielt wie immer gut, kann jedoch seine Möglichkeiten nicht so nutzen wie ein halbes Jahr später im "Schwarzen Abt". Fritz Tillmann spielt wie immer überzeugend - mußte ja auch seinen Prozeß gegen Brauner gewinnen! Nur Eddi Arent gefällt mir hier wirklich sehr gut - er spielt sogar überzeugender als in manchem Rialto-Wallace. Kamera und Regie bemühen sich das beste aus den Einstellungen herauszunehmen. Über die Musik von Oskar Sala brauche ich ja nichts zu schreiben.
Das Drehbuch bemüht sich echten Wallace-Flair zu verbreiten.

Letztendlich ein Wallace-Film, den man sich nach Jahr und Tag, wenn man keinen besseren gerade zu Hand hat, sich mal wieder ansehen kann.

Joachim.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

29.06.2009 11:07
#65 RE: Bewertet: "Der Fluch der gelben Schlange" (Außer der Reihe) Zitat · Antworten

„Der Fluch der gelben Schlange“ belegt mit 71 Prozent den 28. Platz im Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2009. Der Film erhielt folgende Wertungen:
Gesamtpunktzahl: 669,08 Punkte; durchschnittliche Punktzahl pro Werter: 31,86 von 50
Ergebnisse der Einzelkategorien:
• Gesamtwertung: 200,6 Punkte – Platz 27 (68%)
• Einzelwertung „Darsteller“: 80,7 Punkte – Platz 21 (79%)
• Einzelwertung „Spannung“: 64,1 Punkte – Platz 29 (67%)
• Einzelwertung „Mörder“: 60,2 Punkte – Platz 30 (63%)
• Einzelwertung „Regie“: 70,2 Punkte – Platz 23 (73%)
• Einzelwertung „Drehbuch“: 61,9 Punkte – Platz 28 (67%)
• Einzelwertung „Musik“: 60,1 Punkte – Platz 32 (64%)
• Einzelwertung „Humor“: 71,3 Punkte – Platz 16 (82%)


Die größte Abweichung von der durchschnittlichen Wertung beträgt 20,9 Punkte nach unten, die durchschnittliche Abweichung beträgt 7,9 Punkte. Am nächsten dran waren Daniel Lantelme und Percy Lister mit einer Abweichung von nur 3,5 Punkten.

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rainbow Offline




Beiträge: 1.597

19.07.2009 14:14
#66 RE: Bewertet: "Der Fluch der gelben Schlange" (Außer der Reihe) Zitat · Antworten

...habe mir den Film am Wochenende endlich mal wieder gegönnt - immer wieder unterhaltsam, immer wieder spannend
An meiner Meinung zu dem Film (die ich schon eher in diesem Thread gepostet habe) hat sich auch nach diesem erneuten ansehen rein gar nix geändert, deswegen natürlich auch diesesmal wieder die volle Punktzahl

Peitschenmönch Offline




Beiträge: 536

13.02.2010 02:39
#67 RE: Bewertet: "Der Fluch der gelben Schlange" (Außer der Reihe) Zitat · Antworten

mit Spoilern:

Nachdem ich diesen Film nun nach gut 4 Jahren nochmal gesehen habe, fand ich ihn diesmal deutlich besser.
Eddi Arent spielt hier tatsächlich eine seiner besten Wallace-Rollen, Fuchsberger wirkt so rebellisch wie selten und Pinkaus Braun spielt trotz peinlicher Schminke sehr eindringlich. Die Morde sind zum Teil ziemlich hart in Szene gesetzt und das Psychoduell zwischen den Halbbrüdern hat eine nette Thriller-Note. Dazu der alternative Soundtrack.
Weiterer Pluspunkt: Die hervorragende Doris Kirchner in einer anspruchsvollen Nebenrolle.
Etwas fraglich erscheint mir, warum Charles Regnier und Claus Holm hier eher Randnotiz-mäßig verheizt wurden und die Wiedereinführung von Joe Bray gegen Ende ist genauso leicht durchschaubar wie das komplette Täterrätsel in "Die weiße Spinne". Auch aus den chinesischen Schergen hätte man im Detail mehr rauskitzeln können. Bedauerlich ist vor allem, dass es absolut kein "Who done it?" gibt und Joe Brays Rückker in diesem Zusammenhang dann total an den Haaren herbeigezogen und deplatziert wirkt. Warum man Braun schon nach etwas weniger als der Hälfte outen musste, ist mir unklar.

Trotzdem: Schlecht ist dieser Film wirklich nicht und er hat tatsächlich ein paar sehr intensive Szenen: der Tod von Doris Kirchner, Werner Peters, wie er zum Mörder wird, ausrastet und dann selbst unglücklich zu Tode kommt oder auch Fuchsbergers Kampf gegen ein ganzes Rudel von Chinesen bis er in's Wasser stürzt...

Ich korrigiere meine Bewertung von 1,5 auf 3,5/5 Punkten hoch, da der Film doch nicht unwesentlich besser als z.B. "Das Rätsel der roten Orchidee" ist!

Blap Offline




Beiträge: 1.128

09.04.2010 23:18
#68 RE: Bewertet: "Der Fluch der gelben Schlange" (Außer der Reihe) Zitat · Antworten

Der Fluch der gelben Schlange (Deutschland 1963, Originaltitel: Der Fluch der gelben Schlange)

Der wohlhabende Brite Joe Bray (Fritz Tillmann) lebt in Hongkong. Eines Tages wird ihm eine Reliquie gestohlen, die irre Fanatiker geradezu kultisch verehreh. Sein Ziehsohn Clifford Lynn (Joachim Fuchsberger) vermutet die Wurzel des Übels im fernen London, ergo begibt er sich flugs auf die britische Insel. Dort trifft Clifford auf den schleimigen Mr. Narth (Werner Peters), der ihn aus finanziellen Gründen unbedingt mit seiner Tochter Mabel (Doris Kirchner), alternativ mit der bei ihm aufgewachsenen Joan (Brigitte Grothum) verkuppeln will. Narth ist mit Joe Bray verwandt und wird von massiven Geldsorgen geplagt. Tatsächlich interessiert sich der rauhbeinige Clifford für die liebenswerte Joan, zunächst stehen aber diverse Probleme zur Lösung an. Offensichtlich trachtet man dem jungen Mann nach dem Leben, denn kaum ist er bei seinem Freund Samuel Carter (Eddi Arent) eingetroffen, fliegt auch schon ein stattlicher Dolch durch die Bude. Welche Rolle spielt der verschlagene Fing-Su (Pinkas Braun) in diesem Treiben, der Sohn von Joe Bray, Resultat einer Liebschaft des alten Herren mit einer Chinesin. Fing-Su giert regelrecht nach der gelben Schlange, er ist bereit dafür über Leichen zu gehen. Ohne jeden Skrupel manipuliert und drangsaliert er seine Opfer, so geraten der wankelmütige Narth und ebenso die unschuldige Joan in seine Fänge. Clifford gehen die Machenschaften seines ungeliebten Halbbruders gegen den Strich, er versucht dem Fiesling mit allen Mitteln die Schranken aufzuzeigen. Ein lebensgefährliches Unterfangen...

"Der Fluch der gelben Schlange" ist die insgesamt dreizehnte Wallace Verfilmung der Nachkriegszeit, geht aber nicht -wie in den meisten Fällen- auf das Konto von Rialto Film. Dieser Film wurde von CCC-Film produziert, der Firma des allseits bekannten Artur Brauner. Regie führte Franz Josef Gottlieb, der wenig später zwei weitere Wallace Streifen drehte, dann allerdings für den Platzhirsch Rialto. Bei diesen Filmen handelt es sich um "Der schwarze Abt" (1963) und "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (1964), die für meinen Geschmack zu den etwas schwächeren Titeln der Reihe zählen. "Der Fluch der gelben Schlange" deckelt die beiden anderen Wallace Filme Gottliebs deutlich, der Film macht erheblich mehr Freude, bietet einen weitaus grösseren Unterhaltungswert. Zunächst beginnt es ein wenig "exotisch", wenn düstere Asiaten mit finsteren Absichten durchs Szenario schleichen. Selbstverständlich taucht Blacky Fuchsberger umgehend auf und teilt kräftig aus. Dann geht es flott in die üblichen Kulissen, doch immer wieder tauchen Asiaten auf, die mit ihren herrlichen Einlagen für jede Menge Stimmung sorgen. "Politisch korrekt" ist dieses wüste Treiben ganz sicher nicht, der Held bezeichnet seinen Halbbruder mit abschätziger Stimme als "Halbblut". Hier von Rassismus zu sprechen halte ich für übertrieben, zumindest kommen mir die betreffenden Dialoge nicht bösartig vor. Man sollte nicht vergessen, dass man sich damals noch anderer Begriffe bediente. Niemand störte sich daran, wenn ein dunkelhäutiger Mensch als Neger bezeichnet wurde. Ergo muss man auch bei diesem Film den Zeitpunkt der Entstehung berücksichtigen. Sieht man das alles nicht so verkniffen, regt dieser Mangel an "Political Correctness" durchaus zum Schmunzeln an. Von Joachim Fuchsberger ist man seine liebenswerten Macho-Darbietungen in den Wallace Filmen gewohnt, hier wird dem Zuschauer besonders heftig eingeschenkt. Blacky mit teils Dreitagebart, dazu immer einen flotten bis frechen Spruch auf den Lippen, die Herzdame kann ihm letztlich sowieso nicht widerstehen. Beim Stichwort Herzdame kommt die knuffige Brigitte Grothum ins Spiel. Hier erscheint sie fast noch naiver als bei ihrem Auftritt in "Das Gasthaus an der Themse" (1962), doch irgendwie muss man sie einfach gern haben, sie ist süss und sympathisch, ein echter Sonnenschein. Eine sehr gute Leistung zeigt Doris Kirchner, deren Figur an der Schwelle zur alten Jungfer steht, daher zunehmend verbittert, aber trotzdem einen guten Kern offenbart. Eine regelrecht vielschichtig angelegte Rolle im Rahmen der Wallace Filme. Ähnliches gilt in diesem Fall auch für Werner Peters. Natürlich ist er erneut alles andere als ein Sympathieträger, doch auch der von ihm dargestellte Charakter zeigt mehr Facetten, als nur den üblichen hinterhältigen Schleimbolzen. Pinkas Braun gibt erwartungsgemäß den Bösewicht. die ihm verpasste "Chinesen-Make-up-Maske" ist keine Meisterleistung, gibt seiner Figur aber einen herrlich grotesken Zusatzanstrich, was dann doch töfte zu der Rolle passt. Eddi Arent ist bekanntlich oft ein Wackelkandidat, in manchen Filmen nervt er, in anderen stellt er eine nette Auflockerung dar. Für die gelbe Schlange kann Entwarnung gegeben werden, Arent hat einen seiner gelungenen Auftritte. Lediglich Charles Régnier kommt nicht in dem Maße zum Zuge, wie ich es mir für ihn und die Zuschauer wünschen würde.

Diese Produktion zählt bei den Fans offenbar nicht zu den bevorzugten Titeln, was ich ein wenig schade finde. Für meinen Geschmack bietet der Film die typischen Wallace Stärken auf, inklusive einem grandios übertreibenden Fuchsberger, einige "exotische" Glanzlichter runden das Bild stimmungsvoll ab. Wie die Wallace Filme von Rialto, sind auch die CCC Produktionen bei Universum auf DVD erschienen. "Der Fluch der gelben Schlange" ist zusammen mit "Der Teufel kam aus Akasava" (1971) als Set erhältlich. Die beiden Titel kommen in Einzel-Amarays daher, sie teilen sich einen schicken Schuber aus Pappe. Die gebotene Qualität geht völlig in Ordnung, lediglich der Vorspann fällt ein wenig ab, weil man auf eine weniger gute Quelle zurückgreifen musste. Dem sehr positiven Gesamteindruck tut dies aber keinen Abbruch. Im Bonusmaterial finden sich zwei sehr interessante Interviews, in denen Franz Josef Gottlieb und Joachim Fuchsberger aus dem Nähkästchen plauern. Es macht wirklich Spass den alten Herren zuzuhören, die Zeit vergeht dabei wie im Fluge.

Mir gefällt "Der Fluch der gelben Schlange" ausgesprochen gut. Zur Spitzengruppe der Wallace Verfilmungen mag der Film nicht ganz aufschliessen können, doch die eher mittelprächtigen Werke wie z.B. "Der grüne Bogenschütze", "Die seltsame Gräfin" oder "Die Gruft mit dem Rätselschloss" lässt er deutlich hinter sich. Von meiner Seite gibt es sehr solide 7/10 (gut), vielleicht ist bei der nächsten Sichtung noch ein halbes Pünktchen Aufschlag drin.

Lieblingszitat:

"Sie sind also der Gentleman, der das Geld anderer Leute verspekuliert."

***

Vom Ursprung her verdorben

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

10.04.2010 08:40
#69 RE: Bewertet: Zitat · Antworten

Zitat von Blap
Der Fluch der gelben Schlange (Deutschland 1963, Originaltitel: Der Fluch der gelben Schlange)

Mir gefällt "Der Fluch der gelben Schlange" ausgesprochen gut. Zur Spitzengruppe der Wallace Verfilmungen mag der Film nicht ganz aufschliessen können, doch die eher mittelprächtigen Werke wie z.B. "Der grüne Bogenschütze", "Die seltsame Gräfin" oder "Die Gruft mit dem Rätselschloss" lässt er deutlich hinter sich. Von meiner Seite gibt es sehr solide 7/10 (gut), vielleicht ist bei der nächsten Sichtung noch ein halbes Pünktchen Aufschlag drin.

Lieblingszitat:

"Sie sind also der Gentleman, der das Geld anderer Leute verspekuliert."



Allein schon die "verkorkste" Musik lassen den Film für mich am Ende der Liste auftreten, wobei man streiten kann ob er besser oder schlechter ist als "Die seltsame Gräfin" oder "Die Tür mit den sieben Schlössern".

Joachim.
*Filme bleiben ewig jung!*

Blap Offline




Beiträge: 1.128

10.04.2010 12:09
#70 RE: Bewertet: Zitat · Antworten

Zitat von Joachim Kramp

Allein schon die "verkorkste" Musik lassen den Film für mich am Ende der Liste auftreten...



Moin Joachim.

Da bin ich anderer Meinung. Schon während der Anfangssequenz finde ich die Musik sehr stimmungsvoll und angenehm anders. Sie klingt schon fast ein wenig psychedelisch, war damit ihrer Zeit sogar ein paar Jahre voraus. Willkommene Abwechslung von der üblichen "Standardware".

***

Vom Ursprung her verdorben

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

10.04.2010 14:59
#71 RE: Bewertet: Zitat · Antworten

Zitat von Blap

Zitat von Joachim Kramp

Allein schon die "verkorkste" Musik lassen den Film für mich am Ende der Liste auftreten...



Moin Joachim.

Da bin ich anderer Meinung. Schon während der Anfangssequenz finde ich die Musik sehr stimmungsvoll und angenehm anders. Sie klingt schon fast ein wenig psychedelisch, war damit ihrer Zeit sogar ein paar Jahre voraus. Willkommene Abwechslung von der üblichen "Standardware".



Ist doch schön wenn wir alle nicht einer Meinung sind!

Die Frage ist nur was ist "Standardware"? - Bei mir gibt es nur den Unterschied entweder passt die Musik in einem Film oder sie passt nicht. In diesem Falle finde ich, dass sie nicht passst. Das ist eben meine Meinung.

Joachim.
*Filme bleiben ewig jung!*

Blap Offline




Beiträge: 1.128

10.04.2010 16:11
#72 RE: Bewertet: Zitat · Antworten

Zitat von Joachim Kramp

1. Ist doch schön wenn wir alle nicht einer Meinung sind!
2. Die Frage ist nur was ist "Standardware"?
3. Bei mir gibt es nur den Unterschied entweder passt die Musik in einem Film oder sie passt nicht. In diesem Falle finde ich, dass sie nicht passst.
4. Das ist eben meine Meinung.



Moin Joachim.

1. Stimmt. Sonst wäre es hier ziemlich langweilig.
2. Musik die erwartungsgemäß tönt und keine Überraschungen bietet. Das muss ja nichts negatives sein, nur finde ich Abweschslung angenehm, sofern sie dann passt.
3. Ich finde den Score sehr angenehm und passend.
4. So soll es sein, so ist es gut.

***



Vom Ursprung her verdorben

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

10.04.2010 18:06
#73 RE: Bewertet: Zitat · Antworten

Nun habe ich mir - inspiriert durch Blap - kurzfristig wieder einmal diesen CCC-Wallace-Film angesehen. Leider wurde meine negative Meinung zu dieser Produktion noch verstärkt. Die Darsteller passen zwar zum größten Teil sehr gut in ihre Rollen, aber z.B. war Brigitte Grothum nie so blaß und unbeholfen in einem Wallace-Film. Charles Regnier hätte eine größere Rolle verdient - Werner Peters und Pinkas Braun überzeugen durchaus, Frau Doris Kirschner-Gottlieb bleibt wie in all ihren Filmen immer blaß, wobei es hier sogar zur Rolle passt - und über Eddi Arent stand in einer zeitgen. Kritik geschrieben: "Die Komik von Eddi Arent kann mir persönlich kein Lächeln entreißen." Dem kann ich zwar im Allgemeinen so nicht zustimmen, aber zu diesem Film passt sie. Und über die "verkorskste" Musik - wenn man das Gekrächze überhaupt Musik nennen kann - habe ich mich ja schon des öfteren geschrieben.**

FAZIT: Seinerzeit zu überhastet abgedrehter Wallace-Film. Mehr Sorgfalt und Mühe dann hätte daraus durchaus ein passabler Wallace-Film entstehen können.

Joachim.
*Filme bleiben ewig jung!*
**Ursprünglich war nach CCC-Unterlagen Raimund Rosenberger für die Musik vorgesehen.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

19.04.2010 14:15
#74 RE: Bewertet: Zitat · Antworten

Bisher hatte ich FLUCH DER GELBEN SCHLANGE einmal angesehen, als der Film neu auf DVD erschienen war.
Ich fand den Film bei Erstsichtung gar nicht so schlecht, wenn ich mich richtig erinnere.

Gestern Abend wollte ich mir den Film ein zweites mal ansehen, war aber nach ca. 30 Minuten zu müde und habe abgebrochen.
Ich war in den ersten 30 Minuten entsetzt, wie schlecht der Film gemacht ist
und wie schwer man den Einstieg in die Story findet.
So schlecht hatte ich den Film gar nicht mehr in Erinnerung.
Die erste halbe Stunde wirkt wie ein typischer Brauner Schnellschuss,
allerdings noch schlechter.

Heute werde ich mir den kompletten Film ausgeruht ansehen und bin gespannt ob die ersten 30 Minuten exemplarisch für den Rest sind.

Vorläufig sieht es so aus, als könnte ich Joachim Recht geben.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

20.04.2010 01:46
#75 RE: Bewertet: Zitat · Antworten

So, heute ausgeruht nochmals angesehen.
Ich kopiere meine Meinung aus dem Dirty Pictures Forum hier schnell mal rein:

Meine Meinung:
DER FLUCH DER GELBEN Schlange ist eine von Artur Brauner produzierte Konkurrenz Produktion zur bekannten Rialto Serie.

Leider krankt der Film von vorne bis hinten.
Ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen sollte, wenn ich alle negativen Punkte aufzählen wollte.

Regisseur Franz Josef Gottlieb schafft es nicht wirklich Spannung zu erzeugen, vielleicht auch weil er mit einem schlechten Drehbuch zu kämpfen hat.

Der Einstieg in den Film wird dem Zuschauer nicht gerade leicht gemacht.
Schon die Titelsequenz ist merkwürdig, weil sie von einem recht interessanten Handlungsbeginn mit den störenden Schriften ablenkt.

Das Thema "Weltherrschaft" ist auch ein bißchen zu groß für einen Edgar Wallace Film und würde eher zu Fu Manchu passen.

Ich halte Franz Josef Gottlieb nicht unbedingt für den besten Regisseur, was noch hinzukommt.

Produzent Artur Brauner hat ziemlich gespart, das merkt man dem Film ebenfalls an.

Die Besetzung des Films ist zwar hervorragend aber keiner der Schauspieler kann sich richtig entfalten.

Trotzdem steht der Film in meiner Sammlung, weil es auch ein paar Dinge gibt die ich sehr gerne mag.

DER FLUCH DER GELBEN SCHLANGE hat eine einzigartige Atmosphäre, welche es in keinem anderen Edgar Wallace Film gibt.
Irgendwie hat der Film einen ziemlich fremdartigen Touch, was durch die sehr vielen chinesischen Darsteller begünstigt wird,
die nie etwas sagen, stumm aber immer deutlich präsent sind.

In den letzten 20 Minuten holt der Film noch ganz gut auf und Werner Peters hat eine wirklich starke Szene.

Einen großen Anteil an der fremdartigen Atmosphäre hat aber definitiv die Musik (wenn man sie so nennen will) von Sound Pioneer Oscar Sala, der schon für Hitchcock`s VÖGEL die angsterregenden Vogelschreie geschaffen hat und sogar von George Lucas geadelt wurde, indem dieser für STAR WARS - EPISODE 3, ein von Sala erschaffenes Musikinstrument namens Trautonium verwendete.
DER FLUCH DER GELBEN SCHLANGE hat schon etwas Groteskes, was mit der Unterstützung von Oscar Salas Musik eine wunderbar unwirkliche Note bekommt.
Salas Musik macht meiner Meinung nach 50% der surrealen Wirkung des Films aus!

Einsteiger würde ich dringend abraten aber für Fans von Edgar Wallace auf jeden Fall interessant!

Fazit:
5 von 10 Punkten

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