Zitat von Dr.Mangrove im Beitrag #404Ich finde es interessant, dass sich mehr Leute an den Gialli stören und dem "Nicht-Wallace-Feeling" - als an dem billigen Klamauk, den Vohrer teilweise abgeliefert hat, an den nervigen Szenen mit Eddi Arent oder Schürenberg und dem Qualitätsverlust seit Mitte der 60er Jahre. Da sind mir zwei solide Thriller am Ende lieber als ein trashiger Gorilla, der aber mehr ins Bild passt - oder eine blasse Wasserleiche, die auch wieder nach altem Rezept funktioniert (halbwegs), dennoch eher wie ein 08/15-70er-Jahre-Film wirkt.
Ich stelle nicht in Abrede, dass es auch vor den Gialli einige schwere Abstürze gab. Ich habe diese ja auch mit denselben oder gar weniger Punkten bewertet. Wenn ich die beiden Wallace-Gialli aber auch von Wallace loslöse, sind es für mich bestenfalls Durchschnittsfilme - also wirklich nichts besonderes, das mir eine weitere Sichtung schmackhaft macht. Ich sehe auch sonst sehr gerne Thriller, aber eben lieber andere.
Das Mediabook ist echt super, besser kann man es nicht machen für so einen alten Film. Das Bonus Material ist topp. Interviews mit noch lebenden Darstellern und die Doku waren interessant.
Frau Baal war mit diesem Film nicht zufrieden. Die Mädels liefen Ihr alle zu nackelig herum liefen und es gab laut Ihr viele Filmfehler. Auch Herr Fuchsberger, der kurz in der Edgar Wallace Doku darüber spricht, fand Ihn eher nicht so gut. Ja, Filmfehler oder Logik Fehler kann man natürlich einige finden. Als das eine Opfer eigentlich tot in der Badewanne lag, hat Sie meiner Meinung geblinzelt. Ansonsten hat mir der Film gut gefallen, wenn man gerne mal ältere Filme, Giallos, guckt, ist dieser im Hinblick auf andere Filme Art Giallos, die für mich aus heutiger Sicht als Einschlafhilfe dienen, empfehlenswert. Die Frage ist, ob man den Film auch mehrmals gucken kann.
Habe dieses geniale Media-Book auch, denn hier ist der Film endlich mal ungekürzt ( und vorallem, als reiner "Gialli", außerhalb von "Edgar Wallace"... zu sehen, denn er ist nunmal KEIN WALLACE ) zu sehen, als wie in dem unter dem "Deckmantel" erschienenen "Edgar Wallace"-Film, "Das Geheimnis der grünen Stecknadel"!!!.
Der schurkische Nachschuss: Man könnte meinen, mit dem Einzug der Italiener wären alle Brücken zum Ursprungs-Wallace gekappt worden. Wer allerdings über die verbliebenen Seile hangelt, kann sich an einem darstellerisch wie inszenatorisch intensiven Edel-Giallo erfreuen. 4 von 5 Punkten.
Nach einer Andeutung meinerseits in einem anderen Thread nun die genauere Erklärung: Vor ein paar Jahren hatte ich mit jemandem, der sich mit dem Giallo-Genre genauer auskennt, eine Diskussion darüber, inwiefern dieser Film dafür typisch ist oder nicht. Er meinte, ungewöhnlich sei, dass hier Inspektor Barth und Enrico etwa gleichwertige Rollen spielten und von den polizeilichen Ermittlungen relativ viel zu sehen sei. In einem typischen Giallo dagegen wäre Enrico klar die Hauptfigur gewesen, die Polizei hätte kaum eine Rolle gespielt. In dieser Hinsicht seien die beiden anderen Filme mit italienischem Einschlag klarer einzuordnen. Fuchsberger habe hier zwar weniger Sympathiepunkte als sonst, aber immer noch mehr als bei einem Giallo-Inspektor üblich, er sei auch kompetenter als dieser. Nach meiner Erinnerung geht auch der Audiokommentar von Troy Howarth auf der BD auf diese Gewichtung bei den Ermittler-Rollen ein.