Irgendwie erinnert mich die Diskussion hier an die beiden von Ed McBain geskripteten "Columbo"-Folgen ("Bluthochzeit" und "Undercover"), denen auch gerne mal eine Daseinsberechtigung innerhalb der Serie abgesprochen wird, da sie völlig vom "üblichen Schema" abweichen und Columbo zur Randfigur degradieren. Aber im Vorspann steht nun mal der Serientitel, also gehören sie ebenso dazu wie der Rest.
Andererseits gab es im deutschen Fernsehen auch die Serien "Stunde der Entscheidung" und "Thriller", die aus mehreren amerikanischen und britischen Serien zusammengestellt wurden. Im Vorspnn steht dort auch immer derselbe Titel - es ist trotzdem eine Mogelpackung.
Wobei ich - was Wallace angeht - da entstehungstechnisch nicht so auf dem Laufenden bin, und die Sekundärliteratur lagert - renovierungsbedingt - gerade im Keller. Hat Wendlandt sich einfach nur in bereits geplante und entwickelte italienische Projekte eingekauft und lediglich ein paar deutsche Darsteller geliefert, oder war er (oder sonst jemand von Rialto/Constantin) am kreativen Entstehungsprozeß beteiligt?
Wallace war für mich immer eine Mischung aus Spannung und Grusel. Wendland wollte offenbar zeitgemäße Spannung und modernen Grusel in die Wallace Serie einbauen, nachdem es bei vielen s/w Filmen und bei so gut wie allen Farbfilmen nicht mehr geklappt hat. Oder hat sich hier jemand beim Mönch mit der Peitsche gegruselt? Spießbürger outet Euch! ;)
Dir fehlt einfach das "Wallace" Gefühl .....sonst würdest du manche Fragen gar nicht stellen. Es ist halt so.......der eine hat es ( das Wallace Gefühl ) und der andere eben nicht.
Wer es nicht hat,dem fehlt natürlich auch nichts ......
Zitat von Andreas im Beitrag #53Wallace war für mich immer eine Mischung aus Spannung und Grusel. Wendland wollte offenbar zeitgemäße Spannung und modernen Grusel in die Wallace Serie einbauen, nachdem es bei vielen s/w Filmen und bei so gut wie allen Farbfilmen nicht mehr geklappt hat. Oder hat sich hier jemand beim Mönch mit der Peitsche gegruselt? Spießbürger outet Euch! ;)
Spießbürger?? Neben Ignorant, getroffenem Hund und "narrow minded" kommt wohl ein weiterer schmückender Begriff für die Wallace-Traditonalisten hinzu?? Auch wieder so ein wenig fundiertes Etikett für Leute, die man persönlich gar nicht kennt. Zum Glück kann ich darüber schmunzeln und das Ganze nicht sehr ernst nehmen.
Jetzt aber in aller Kürze noch ein sachliches Wort. Ich liebe Gruselfilme und habe die Stecknadel seit den 80er-Jahren inzwischen, wie ich glaube, zum dritten Mal gesehen. Ich habe mich dabei allerdings kein einziges Mal gegruselt, genauso wenig, wie beim "Mönch mit der Peitsche", den ich allerdings bei weitem unterhaltsamer finde und der mir viel mehr Wallace-Wohlfühlfaktor bietet.
Ferner vestehe ich nicht, was du mit "nicht mehr geklappt" meinst. "Hand", "Hund", "Peitschenheini", "Banne" liefen alle sehr gut.
Zitat von Andreas im Beitrag #56Die Diskussion fördert eben die Kreativität. :)
Wohl eher das, was einige dafür halten.
Recht gesprochen . Einige vergessen wohl wirklich ihre gute Kinderstube und haben Spaß am Provozieren. Zumal - es geht um FILME ! Weder um den Klimatod in den nächsten fünf Minuten noch um den baldigen Untergang des Abendlandes oder sonstige Themen, wo man sich wohl zurecht mal in die Haare kommen kann. Ob der eine nun stockreaktionärer Wallace-Traditionalist und der andere progressiver Wallace-Modernisierer ist, hat für den Weltenlauf nun gar keine Bedeutung. Eigentlich sollten die Diskussionen doch zur Entspannung dienen und ein bisschen vom drögen Alltag ablenken, oder...
Weder Dallamano noch Lenzi haben in ihren beiden Gialli auch nur einen Augenblick daran gedacht, einen Film im Zeichen von Edgar Wallace zu drehen. Das Label wurde draufgepappt und es gab Geld. Wenn ich mich nicht irre, hat Lenzi sogar in einem Interview erzählt, dass er erst später von dieser Edgar Wallace Reihe erfahren hat bzw. erstaunt war (oder sogar böse), dass der Film in Deutschland als Wallace vermarktet wurde. So war es auch bei Argento und den Handschuhen, die ja als "Bryan Edgar Wallace" verkauft wurden.
D.h. diese Regisseure haben nie versucht einen "echten" Wallace zu schaffen - und deshalb ist es müßig, den Filmen dies vorzuwerfen. Nehmt sie einfach als guten Thriller - oder merkt an, was ihr handwerklich eben nicht gut findet - aber einem gut gemachten Giallo zwei Punkte zu geben, weil er irgendwie nicht typisch Wallace ist, finde ich engstirnig.
Natürlich sind sowohl Stecknadel als auch Halbmond brutaler und weit weg von Vohrers Krimikomödien - aber ich weiß nicht, warum Mörder mit schwarzen Handschuhen etc. weniger Wallace-mäßig sein solten als ein lächerliches Skelettkostüm mit Vokuhila-Frisur? Die Welt von Zinker und Hexer haben auch mit den Romanen nicht mehr so viel zu tun. Auch Zimmer 13 hat für mich nichts mit der oft angesprochenen Märchenwelt von Wallace zu tun.
Ich würde mir wünschen, dass man weniger trennt zwischen Wallace, Mabuse, Weinert Wilton und anderen Epigonen - sondern die Filme bewertet anhand ihrer eigenen Qualitäten. Sonst könnte man noch rigoroser sein und nur die 32 Rialto-Filme in diese Riege aufnehmen, woran sich ja offenbar auch niemand gestört hat.
Zitat von Dr.Mangrove im Beitrag #61 D.h. diese Regisseure haben nie versucht einen "echten" Wallace zu schaffen - und deshalb ist es müßig, den Filmen dies vorzuwerfen. Nehmt sie einfach als guten Thriller - oder merkt an, was ihr handwerklich eben nicht gut findet - aber einem gut gemachten Giallo zwei Punkte zu geben, weil er irgendwie nicht typisch Wallace ist, finde ich engstirnig.
Unser Thema heisst "Wallace der Woche", daher bewerte ich den Film mit vollem Recht auch als "Wallace der Woche."
Wenn man Engstirnigkeit so definiert, dass ich für alles grenzenlose Toleranz aufbringen muss, was man mir unter einem falschen Etikett unterschieb, ja dann bin ich engstirnig.
Muss Patrick da zustimmen. Ich bewerte ihn auch als Wallace, da es offiziell ein Wallace ist. Und da fällt er bei mir eben voll durch. Giallo Fan bin ich ohnehin nicht, ich z. B schrieb in meiner Bewertung ja auch, das der Film nicht gänzlich uninteressant ist und durchaus eine gewisse Spannung hat, er aber als Wallace für mich ein Rohrkrepierer ist.Da bin ich dann wohl auch engstirnig.
Maximal eure Bewertung ist engstirnig - nicht ihr! Das würde ich mich nie trauen zu unterstellen - also bitte nicht falsch verstehen.
Mir persönlich ist es wichtiger, dass der Film gut ist - selbst wenn er nicht in London sondern auf dem Mars spielt, kann er trotzdem noch für mich sehr gut sein. Und wenn Wallace draufsteht, ist es auch Wallace. Sonst wären viele der vorigen Filme auch keine "echten" Wallace - mein Geschmack geht eher Richtung Reinl als Vohrer.
Wie schon gesagt ist es in der Rubrik "Wallace der Woche" ja auch fraglich, warum man die Afrika-Filme auslässt - sind diese denn echte Wallace? Ein für mich "typischer" Film wie die Tür mit den sieben Schlössern hat auch wenig gemeinsam mit den Narzissen. Letzteren Film finde ich langweilig - und z.B. den Halbmond besser - rein von der Story her, von der Spannung usw.
Ich finde es interessant, dass sich mehr Leute an den Gialli stören und dem "Nicht-Wallace-Feeling" - als an dem billigen Klamauk, den Vohrer teilweise abgeliefert hat, an den nervigen Szenen mit Eddi Arent oder Schürenberg und dem Qualitätsverlust seit Mitte der 60er Jahre. Da sind mir zwei solide Thriller am Ende lieber als ein trashiger Gorilla, der aber mehr ins Bild passt - oder eine blasse Wasserleiche, die auch wieder nach altem Rezept funktioniert (halbwegs), dennoch eher wie ein 08/15-70er-Jahre-Film wirkt.
alles gut, habe ich auch nicht so aufgefasst, das du das persönlich meinst Ansonsten ist es doch gut, das die Geschmäcker unterschiedlich sind. Sonst könnten wir jetzt ja z B. gar nicht diskutieren.