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Dieses Thema hat 178 Antworten
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patrick Offline




Beiträge: 3.245

06.07.2014 02:15
#136 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (28) Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #135
Guter Roman - hat aber mit dem Film m.E. nichts zu tun. Ausserdem fand ich von B. E. Wallace noch DUELL MIT DEM TEUFEL sehr gut.


Ist das auch ein Krimi?

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

06.07.2014 10:31
#137 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (28) Zitat · Antworten

Sind beides Krimis

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

06.07.2014 12:56
#138 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (28) Zitat · Antworten

Sorry, eins musste ich noch nachholen, wenn wir hier schon komplett sind:

Zitat von tilomagnet im Beitrag #130
im Schnitt sind die frühen BEW mindestens so gut wie die Originale



Hat mir einen der besten Lachflashs der Woche gegeben. Danke dafür!

Flimmer-Fred Offline



Beiträge: 781

06.07.2014 17:32
#139 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (1968, 28) Zitat · Antworten

Dann will ich mich der Vollständigkeit halber auch noch als großer Liebhaber der BEW-Filme outen - grade auch der in S/W. ?
Darüber hinaus möchte ich vorschlagen, einen neuen Thrad zu den BEW-Romanen und ihren "Verfilmungen" zu eröffnen, damit hier dann wieder in erster Linie über das Glasauge diskutiert wird.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

06.07.2014 17:54
#140 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (1968, 28) Zitat · Antworten

Zitat von Flimmer-Fred im Beitrag #139
Dann will ich mich der Vollständigkeit halber auch noch als großer Liebhaber der BEW-Filme outen - grade auch der in S/W. ?


Da schließe ich mich an

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

23.07.2014 00:04
#141 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (1968, 28) Zitat · Antworten

"Der Mann mit dem Glasauge" belegt im Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014 Platz 22 von 36. Der Film erhielt 69,88 % der möglichen Punkte. Das entspricht einer durchschnittlichen Filmwertung von 3,49 von 5 Punkten.

1. 3,4 Punkte p.P. = Platz 28 (–6) in der Kategorie Ermittler
2. 3,8 Punkte p.P. = Platz 17 (+5) in der Kategorie Verbrecher und Verbrechen
3. 3,4 Punkte p.P. = Platz 25 (–3) in der Kategorie Regie und Inszenierung
4. 3,6 Punkte p.P. = Platz 14 (+8) in der Kategorie Drehbuch und Logik
5. 3,4 Punkte p.P. = Platz 29 (–7) in der Kategorie Atmosphäre
6. 3,7 Punkte p.P. = Platz 10 (+12) in der Kategorie Musik
7. 3,5 Punkte p.P. = Platz 17 (+5) in der Kategorie Prätitelsequenz und Vorspann
8. 3,2 Punkte p.P. = Platz 27 (–5) in der Kategorie Wallace-Faktor
9. 3,4 Punkte p.P. = Platz 21 (+1) in der Kategorie freie Wertung

In der Vorrunde (Kampf um die Top-10) wurde "Der Mann mit dem Glasauge" auf Platz 27 gewählt.

Nedwed Offline




Beiträge: 158

04.07.2015 23:56
#142 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (1968, 28) Zitat · Antworten

Jetzt komme ich zu einem Film, der mir besonders ans Herz gewachsen ist.

Darsteller
Die Darsteller gefallen ausgezeichnet. Das Ermittlerduo ist Klasse, es handelt sich hiermit um meiner Meinung nach von Meyernicks bester Auftritt als Sir Arthur, ok vielleicht wäre es mit Uwe Friedrichsen statt Behrens noch besser gekommen. Eigentlich bringt es gar nichts alle Schauspieler aufzuzählen, alle machen ihre Jobs ausgezeichnet, Hendrinks, Wüstenhagen, Riebauer, um nur einige zu nennen.
5/5

Regie, Kamera, Schauplätze
Kaum ein Farb-Wallace wurde derart aufwendig inszeniert (ausser vielleicht Nonne). Die Morde am Bauchredner und im Schwimmbad sind klasse inszeniert. Die Schauplätze wurden super gewählt. Es kommt richtiges London-Feeling auf. Ganz klar der Farb-Film von Alfred Vorher, mit am wenigsten „Trash“. Schade, das es sein letzter Film war , mit dem Drehbuch der Toten aus der Themse z.B. hätte er sicher nochmal einen packenden Film drehen können.
5/5

Drehbuch
Es heisst immer, Alfred Vorher habe die Wallace-Serie totgefilmt. Ich bin anderer Meinung. Es sind die Drehbücher, die schuld waren. Und bei rMönch, Hand und Hund merkt man ganz klar, dass die Drehbücher nicht ausgereift sind. Die Drehbücher von Glasauge und Banne sind meiner Meinung nach um Meilen besser, es sind für mich die zwei klar besten Farbfilme von Alfred Vorher.
Zum Film: Die Geschichte ist sehr spannend und auch logisch aufgebaut. Der Humor ist zwar überrissen, aber er wird in den richtigen Momenten eingesetzt. Gegen Schluss, als der Film nochmal richtig Fahrt aufnimmt, wird der Humor beinahe fallengelassen, richtig so. Da die Story nicht ganz neu ist, gibt hier „nur“ 4,5/5

Musik
Dazu gibts nicht viel zu sagen, klasse Musik 5/5

Mörder/Auflösung
Die Auslösung ist sehr gelungen, genial inszeniert. Sie kommt total glaubwürdig rüber. Es ist auch nicht so eine kurze Auflösung wie z.B. in der Hand, Hund, wo man das Gefühl bekommt, man wollte den Film so schnell wie möglich zu Ende drehen. Einziger Kritikpunkt: Es ist jetzt nicht so schwer zu erraten, wer unter der Maske steckt.
4,5/5

Für mich der beste Farb-Film, 5/5 Punkten. Ich bitte euch doch, euch den Film nochmal anzuschauen und mir zu sagen, was euch am Film nicht gefällt.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

05.07.2015 00:43
#143 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (1968, 28) Zitat · Antworten

Zitat von Nedwed im Beitrag #142
Jetzt komme ich zu einem Film, der mir besonders ans Herz gewachsen ist.

Darsteller
Die Darsteller gefallen ausgezeichnet. Das Ermittlerduo ist Klasse, es handelt sich hiermit um meiner Meinung nach von Meyernicks bester Auftritt als Sir Arthur, ok vielleicht wäre es mit Uwe Friedrichsen statt Behrens noch besser gekommen. Eigentlich bringt es gar nichts alle Schauspieler aufzuzählen, alle machen ihre Jobs ausgezeichnet, Hendrinks, Wüstenhagen, Riebauer, um nur einige zu nennen.
5/5

Musik
Dazu gibts nicht viel zu sagen, klasse Musik 5/5


Für mich der beste Farb-Film, 5/5 Punkten. Ich bitte euch doch, euch den Film nochmal anzuschauen und mir zu sagen, was euch am Film nicht gefällt.


Nun ja. Ich sehe das ein bisschen anders. Wie vielen hier im Forum sicher nicht entgangen ist, bin ich durch die SW-Klassiker zum Wallace-Fan geworden. Glasauge weicht davon doch in einer Art und Weise ab, der ich nicht mehr viel abgewinnen kann. Gerade den Humor muss ich massiv bekritteln. Die Schlägerei im Club und Behrens Zeichentrickfilm-Stimme geben mir eine Atmosphäre, die ich in einem Krimi-Thriller einfach nicht ausstehen kann. Das schafft mir einen Kasperl-Theater-Flair, der mir einen Wallace wirklich nur noch madig macht. Auch Tappert als Kommissar findet überhaupt nicht meine Zustimmung. Mayernick kann ich schon gar nicht ausstehen. für mich ist das kein B- sondern ein C-Wallace. Wenn man Filme wie den Frosch, Bande, Gasthaus, Tuch, Abt oder Augen und viele, viele andere ähnlich gestrickte Filme liebt, muss ich glaube ich nicht mehr viele Worte verlieren um verständlich auszudrücken, welchen Wallace-Stil ich bevorzuge. Glasauge gibt mir in dieser Hinsicht leider gar nichts. Das fängt schon mit der "Las-Vegas-Musik" an, mit der ich einfach gar nichts anfangen kann und die nichts mehr von den geliebten düsteren Früh-Wallace-Filmen hat. Sorry für mein Dagegen-Halten. Nimm's bitte nicht persönlich. Selbstverständlich respektiere ich deinen Geschmack, aber meiner sieht nun mal anders aus.

Nedwed Offline




Beiträge: 158

05.07.2015 01:12
#144 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (1968, 28) Zitat · Antworten

Nun ja, was heisst anderen Geschmack, schlussendlich haben wir alle im Forum einen ähnlichen Geschmack, sonst wären wir nicht hier. Natürlich gefallen mir die SW-Klassiker am liebsten und die Giallos, Gorilla, Bucklige kann ich überhaupt nicht ausstehen, aber das Glasauge hat was

patrick Offline




Beiträge: 3.245

05.07.2015 13:15
#145 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (1968, 28) Zitat · Antworten

Zitat von Nedwed im Beitrag #144
Nun ja, was heisst anderen Geschmack, schlussendlich haben wir alle im Forum einen ähnlichen Geschmack, sonst wären wir nicht hier. Natürlich gefallen mir die SW-Klassiker am liebsten und die Giallos, Gorilla, Bucklige kann ich überhaupt nicht ausstehen, aber das Glasauge hat was


Ich denke, Glasauge würde mir gefallen, wenn anstelle des für einen Wallace zu modernen Las-Vagas-Flairs und der entsprechenden Musik die Atmosphäre und Farben von "Im Banne des Unheimlichen"verwendet worden wäre. Meyerinck und Behrens würde ich sofort rauskicken und die Klamaukeinlagen streichen. Dann wäre es ein recht brauchbarer Film. Es würde mich dann zwar noch Tappert stören, doch ist der noch das kleinere Übel.

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

05.07.2015 17:35
#146 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (28) Zitat · Antworten

mMn. ist GLASAUGE der vielleicht summa summarum überzeugendste deutsche Farb-Wallace, ganz einfach deshalb weil die anderen Filme allzu oft die s/w Klassiker bemühen ohne brauchbare, frische Drehbuchideen hervorzubringen. Man hat alles schon einmal gesehen, nur wesentlich und überzeugender. Beim GLASAUGE gelingt es recht gut, den klassischen, maskierten Wallace-Mörder mit einer zeitgemäßen, tragischen Geschichte zu kombinieren. Und abgesehen von wenigen Klamaukszenen ist der Film recht rund und geschlossen.

Dass ausgerechnet dieser Streifen ein Remake aus der Epigonen-Reihe ist, fällt sicher nur absoluten Fans auf.

Nedwed Offline




Beiträge: 158

05.07.2015 18:32
#147 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (28) Zitat · Antworten

Zitat von tilomagnet im Beitrag #146
mMn. ist GLASAUGE der vielleicht summa summarum überzeugendste deutsche Farb-Wallace, ganz einfach deshalb weil die anderen Filme allzu oft die s/w Klassiker bemühen ohne brauchbare, frische Drehbuchideen hervorzubringen. Man hat alles schon einmal gesehen, nur wesentlich und überzeugender. Beim GLASAUGE gelingt es recht gut, den klassischen, maskierten Wallace-Mörder mit einer zeitgemäßen, tragischen Geschichte zu kombinieren. Und abgesehen von wenigen Klamaukszenen ist der Film recht rund und geschlossen.

Dass ausgerechnet dieser Streifen ein Remake aus der Epigonen-Reihe ist, fällt sicher nur absoluten Fans auf.


Seh ich auch so. Nachdem man den Drehbuchautor Reinecker, der für die ersten vier Farbfilme von Alfred Vorher engagiert war, durch das Duo Fodor/Hengge ersetzt hatte, ging es wieder aufwärts mit der Edgar Wallace-Reihe. Während man bei Hand, Bucklige, Mönch Hund versuchte, den Stil der SW-Filme zu kopieren, dies mit aber noch zusätzlicher Effekthascherei und sonstigem Trash, wechselte man ab Im Banne des Unheimlichen den Stil. Endlich wurde wieder ein ausgereiftes Drehbuch geschrieben. Dies gab Alfred Vorher die Chance, einen Klasse Film zu realisieren, Beim Gorilla dachte Wendland er könne einfach ein Drehbuch nochmal verfilmen, zum Glück vertraute er beim Glasauge wieder auf das Duo Fodor/Hengge. Diese zwei Filme sind mMn die zwei klar besten Filme von Alfred Vohrer.

Nedwed Offline




Beiträge: 158

11.09.2015 14:17
#148 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (28) Zitat · Antworten

So nun ist es soweit, dass erste Mal steht ein Farbfilm bei mir in der Rangliste zuoberst, wohl nicht schwer zu erraten, welcher er ist. Während sich in der letzter Zeit Hexer und Frosch um dem ersten Platz gerungen haben, freut sich der Dritte. Glasauge ist meiner Meinung nach der einzige Film, der in keinem Gebiet einen Mangel hat. Während bei den Frühwerken die gemächliche Inszenierung und die Musik nicht überragend sind, haben Gasthaus und Hand Schwächen bei der Auflösung, Fälscher, Zinker und Mönch im Drehbuch (nicht durchweg spannend), Tuch hat keine Aussenaufnahmen und Hexer besitzt eine durschnittliche Musik.
Dass Glasauge bei fast niemandem in den Top10 ist, kann ich nachvollziehen. Die S/W-Klassiker gefallen mir gründsatzlich auch besser. Aber dass er in die Top-20 gehört, möchte ich mal vorraussetzen. Die Gründe kennt ihr von mir ja schon und besonders gibt es einige Filme, die für mich unverständlich sind, dass er dahinter liegt. Fluch, Akasava, Grfäin, Bogenschütze, Buckliger, Gorilla, Gesicht, Rächer, dass Glasuage hinter einer dieser Filme steht, ist absolut nicht nachvollziehbar. Themsetote und Gruft haben ihre Stärken, sind aber als Gesamtpack klar schwächer. Und wenn jemand die Spät-Wallace mag, dann ist Glasauge in jedem Fall die bessere Wahl als Stecksndel und besonders Halbmond. Obwohl ich den roten Mönch nicht ungern sehe, ist er in allen Belangen schwächer als Glasauge. Das sind schonmal 13 Filme, also schon ein Drittel das schwöcher ist. Somit schon mal in der Nähe der Top 20.
Ich hoffe, dass der Film in den Edgar-Wallace-Oskars und besonders im nächsten grossen Filmgrandprix etwas reissen wird. Die Nominierung zu den 10 besten Drehbücher ist ja schon mal vielversprechend. Auch der Platz 14 im vorletzten Wallace-Grandprix zeigt, dass er doch ein paar Fans besitzt. Finde schade, dass man allgemein nie was zum Glasauge hört, fände schön, wenn sich die Fans des Filmes melden würden.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

12.09.2015 10:04
#149 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (28) Zitat · Antworten

Zitat von Nedwed im Beitrag #148
Glasauge ist meiner Meinung nach der einzige Film, der in keinem Gebiet einen Mangel hat.


Also mir fallen da schon einige ein. Behrens mit seiner Trickfilm-Stimme gehört eigentlich in einen solchen und sicher nicht in einen Thriller. Meyerincks un-lustige Albernheit konnte ich sowieso nie ausstehen. Die Schlägerei im Billard-Club ist einfach nur peinlich und zerstört jegliche Thriller- Atmosphäre mit dem Holzhammer. Sowas hat's bei den frühen Wallace niemals gegeben. Tappert als Ermittler findet auch nicht meine Zustimmung, und die Las-Vegas-Musik, naja-ist Geschmackssache- mir passt das in einem Wallace jedenfalls nicht.

Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

30.09.2015 18:11
#150 RE: Bewertet: "Der Mann mit dem Glasauge" (28) Zitat · Antworten

Der Mann mit dem Glasauge fällt mir von allen bisher (wieder)gesehenen Filmen am schwersten zu beurteilen.
Einerseits zeichnet eine, innerhalb der Wallace-Reihe, unglaubliche Tragik der Geschichte diesen 28. Rialto aus und macht ihn damit besonders, andererseits weist er einen, für meinen Geschmack, unerträglichen Humor auf, der sich leider so gar nicht mit der ernsten Thematik vereinbaren lässt.

Als Hauptpersonen bilden Tappert, Behrens und von Meyerink das Trio was so ungemein polarisiert. Ist man Fan dieses anzüglich-klamaukhaften Humors, kommt man absolut auf seine Kosten, für andere liegen die Darbietungen wohl an der Grenze des Erträglichen.
Fakt ist das Tappert einen mittelmäßigen Inspektor Perkins abgibt, mit dessen Art und Weise ich mich wohl nie ganz anfreunden werde. Seine militärisch-steifer Stil hat sicherlich auch seinen Reiz, aber insgesamt vermisse ich doch den Charme "alter" Ermittler. Dennoch sorgt er für zügige Ermittlungen und trägt, man sollte es angesichts seiner Steife kaum glauben, zur Dynamik des Filmes bei und er gefällt mir letztendlich doch besser als im Gorilla.
Behrens, der von vielen für seine Stimme gehasst wird, gefällt mir aus irgendeinem Grund doch besser als Uwe Friedrichsen. Ob es daran liegt, dass ich den Gorillafilm einfach abscheulich finde? Keine Ahnung...Jedenfalls gibt es keinen Zweifel darüber, dass seine Stimme ein äußerst deplatzierter Versuch des Humors ist, besonders mit der hier vorliegenden Thematik.
Sir Arthur ist einfach ein trottliger Lustmolch. Die (Pseudo)-Intelligenz und niedliche Eigenartigkeit eines Sir Johns fehlen ihm vollends und er macht mit seinen platten Witzen keine gute Figur. Hier hätte man, auch auf Behrens bezogen, die Bremse treten sollen und die Dummheit eingrenzen sollen, bevor sie, wie es hier leider des öfteren geschehen ist, Überhand gewinnt.

Im krassen Kontrast dazu steht Karin Hübner als kalte und strenge Yvonne Duval. Ihre Rolle gefällt mir gut und stellt auch eine Besonderheit im klassischen Wallace-Girl-Schema dar. Die vorhandene Liebesgeschichte ist, wie man zum Schluss erfährt, von Beginn an zum Scheitern verurteilt und das bringt Hübner deutlich zum Ausdruck. Hätte man ihrer Rolle noch mehr Platz gegeben, wäre sie eine Anwärterin für die stärkste weibliche Hauptrolle.

Innerhalb der Las-Vegas-Girls finden sich einige Ausfälle in Bezug auf die schauspielerischen Qualitäten und leider muss ich auch Ilse Pagé in ihrer Rolle als Miss Findley dazu zählen. Unter Sir Arthur verkommt sie in diesem Streifen zu einer verblödeten Sektretärin, die ihr Gehirn scheinbar Sir John überließ, als er seine Pension antrat.

Andere Nebendarsteller hingegen sorgen für tolle Auftritte: Fritz Wepper gefällt mir mit seiner fahrig-gehetzten Art als süchtiger Lord Sharringham sehr gut, auch wenn es ihm gut getan hätte noch mehr Platz zu bekommen.
Narziss Sokatscheff gefällt mir sehr gut als Boss, ebenso wie Harry Riebauer als sein Komplize. Schündler und Wüstnhagen geben nocheinmal tolle Auftritte und auch Otto Czarski vermag für Atmosphäre zu sorgen.
Zu allerletzt sein noch Friedel Schuster erwähnt, vor der man einfach Angst haben muss!!! Sehr gute Wahl als Gastdarstellerin.

Das war ein langer Abschnitt über die Riege des Films, aber da ich hier den Hauptgrund für die Polarität sehe, musste ich ein paar mehr Worte darüber verlieren. Ansonsten weist der Film nämlich eine sehr ernste und bedrückende Geschichte auf, die sich um die Konsequenzen des Mädchenhandels dreht und dieses Verbrechen intensiver beleuchtet, als andere Wallacekrimis.
Der Plot ist gut gelungen und auch spannend erzählt. Besonders nach der unglaublich guten Auflösung bleibt ein düsterer Eindruck zurück, der letztlich den ganzen Film in eine drückende Atmosphäre taucht, die einzigartig gelungen ist. Was hätte also für ein Meisterwerk entstehen können, wenn der Humor etwas dezenter eingesetzt worden wäre?
Dieser eiskalte Krimi verträgt sich einfach nicht mit Szenen wie der lächerlichen Prügelei im Billiardclub, einem nahezu vollständig dumm-doofen Scotland Yard und den, von Vohrer so geliebten, Zweideutigkeiten an jeder Ecke.
Das passt leider nicht zusammen und droht die Ernsthaftigkeit das ein ums andere Mal zu zerstören.

Unerwähnt soll allerdings nicht die tolle Musik bleiben, die wunderbar zum Film passt und ebensowenig will ich unterschlagen, dass der Film auch über großartige und spannende Augenblicke verfügt. In erster Linie sind die Morde mit dem Wurfmesser brilliant eingefangen (vor allem der des Bosses) und kreativ umgesetzt. Nahezu gruselig wird es als Eric in der Garderobe einer seiner Puppen zum Opfer fällt. Hier kam echtes Wallace-Feeling auf!

Ich weiß also nicht, ob man dem Drehbuch die Schuld zuschieben kann, dass der Film es nicht ganz bis an die Spitze der Farbwallace geschafft hat, weil bereits darin zuviel unnötiger Blödsinn stand, oder ob es hauptsächlich den Schauspielern und deren Interpretation zu verdanken ist, dass der Film die Grenzen des erträglichen Humors auslotet. Ich neige eher zu letzterem und fände es interessant mit euch über alternative Besetzungen zu diskutieren.
Schade übrigens auch, dass die Verhaftung Riebauers fehlt, aber es ist ein kleiner Trost sie im Hallo!-Buch nachlesen zu können...

Insgesamt war es doch, trotz des grottigen Klamauks, eine kurzweilige Angelegenheit den Film zu sehen und ich würde sagen die positiven Aspekte halten mit den negativen die Waage, sodass ich

3 von 5 Punkten

vergebe.

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