Zitat von Janek Rekos10 von 10 Punkten für eine gelungenen Edgar Wallace Farb Film.
Würdest Du Deine damalige Wertung also heute etwas differenzierter sehen?
Zitat von Janek Rekosschade das man hier nicht die Sympathsiche Ewa Strömberg eingesetzt hat, sie jedenfalls brilliert in ihrem kurzem Auftritt in dem Mädchen Heim.
Da muss mir etwas entgangen sein, wo bitte hast Du denn die reizende Ewa Stroemberg ausgemacht?
Das Gorilla-Kostüm fand meiner Ansicht nach keine Verwendung, da man den Eindruck erwecken wollte, er sei echt oder Ähnliches. Ich denke es handelt sich einfach um ein misslungenes, reißerisches Element; möglicherweise um mit den Ängsten der Zuschauer zu spielen oder eben nur als extravagantes optisches Stilmittel. Uschi Glas hat hier einen wirklich denkwürdig-schwachen Auftritt, jedoch ist auch nicht zu unterschätzen (wenn Du schon vom Zeitgeist sprichst) dass sie eben genau in diesem Zeitfenster eine beliebte Darstellerin war, wegen der so mancher Zuschauer ins Kino ging. Primär wegen einer Ewa Stroemberg hätte wahrscheinlich kein Mensch diesen oder irgend einen Film besucht, obwohl mir Deine Umbesetzung sehr gut gefällt;) Uschi Glas ist meiner Ansicht nach erfreulicherweise noch sehr gut in die Serie hineingewachsen. Was meinen Vergleich mit Siegfried Schürenberg angeht, so hast Du sicherlich Recht. Der Vergleich hinkt erheblich. Für mich ist allerdings klar, dass ich Hubert von Meyerincks Darbietung in "Der Gorilla von Soho" auch ohne zu vergleichen, unerträglich finden würde!
Ich dachte sie ist das Blonde Mädchen im Heim mit dem Uschi Glas spricht, sie gibt der Uschi den Tipp mit der Taub Stummen und erklärt der Glas, dass diese Frauenkämpfe im Heim öfter vor kähmen, oder bin ich grade etwas verwirrt ???
Mein Komplettierungsfilm war "Das Gesicht im Dunkeln"; der "Gorilla" war damals sogar einer meiner allerersten Wallace-Filme (der vierte, wenn ich mich recht entsinne).
Seitdem ich mir vor einigen Monaten den Spaß eines "Tote Augen/Gorilla-Doublefeatures gegönnt habe, hat der Film bei mir enorm an Ansehen verloren. Es ist wirklich dreist, wie viele Dialoge nahezu wortwörtlich aus dem 61er Film übernommen wurden. Auch die Kulissen wirken teilweise sehr billig und karg; da haben Vorwerg und Kutz in beinahe allen anderen Filmen wesentlich bessere Arbeit abgeliefert. Die Musik von Peter Thomas gefällt mir auch gut; das plärrige Titelstück habe ich im Laufe der Jahre richtig lieb gewonnen. Tappert und Friedrichsen gehören zu den Pluspunkten; die beiden haben sichtlich Spaß an ihren Rollen. Was den Sexklamauk anbelangt, so finde ich es immer wieder amüsant, dass man dem stockschwul agierenden Hubert von Meyerinck so ein ausgeprägtes Interesse an Frauen unterstellt - das kann Vohrer ganz einfach nicht ernst gemeint haben.
Über die schauspielerischen Unzulänglichkeiten sind hier bereits genug Worte verloren worden. Dennoch möchte ich ausdrücklich betonen, dass mir Uschi Glas in diversen anderen Produktionen sehr gut gefällt - diese billige Hautcréme-Polemik kannst du dir sparen, Janek.
Der Unterhaltungsfaktor ist sicherlich nicht zu verachten, aber trotzdem ist dies mit großem Abstand der schwächste Wallace-Beitrag von Alfred Vohrer - und selbstredend einer der schlechstesten Filme der Reihe.
Einer der allerersten Filme und Du hast Dich trotzdem nicht abschrecken lassen. Ich vermute also mal, dess er Dir anfangs wesentlich besser gefallen hat als heute? Mir ging es jedenfalls so, schon wegen einiger Schauspieler. Ganz interessant, was Du zu Hubert von Meyerinck sagst, aus dieser Sicht habe ich das bisher noch nicht betrachtet. Aber ich kann mir jetzt lebhaft vorstellen, dass wenigstens er und Vohrer dann ungeheueren Spaß an dem Klamauk hatten, denn Ernst gemeint kann das in der Tat nicht gewesen sein.
Zitat von PrismaEiner der allerersten Filme und Du hast Dich trotzdem nicht abschrecken lassen. Ich vermute also mal, dess er Dir anfangs wesentlich besser gefallen hat als heute? Mir ging es jedenfalls so, schon wegen einiger Schauspieler.
Genau so ging es mir damals auch. Er war neben dem IBdU und der blauen Hand einer meiner ersten Wallace Filme und ich fand ihn Super. Dann habe ich irgendwann (als ich schon viel mehr Wallace Filme gesehen hatte) den ebenfalls nicht ganz so starken Buckligen gesehn der aber im Vergleich zum Gorilla besser war. Dann war einer meiner letzten Wallace Filme (bis ich die Reihe kannte) Die toten Augen und dann gefiel mir der Gorilla nicht mals mehr halb so gut wie am Anfang.
Zitat von PrismaEiner der allerersten Filme und Du hast Dich trotzdem nicht abschrecken lassen. Ich vermute also mal, dess er Dir anfangs wesentlich besser gefallen hat als heute?
Naja, ich war damals (im Herbst 1996) elf Jahre alt, hatte die Wallace-Filme gerade erst für mich entdeckt und freute mich wie Bolle auf Samstagabend und den Wallace-Film auf Kabel Eins. Das waren noch richtige Events. Ich war ganz angetan, aber im Vergleich mit dem "Glasauge" und dem "Bucklijen", die ich zuvor bereits gesehen hatte, fand ich den "Gorilla" deutlich schwächer. Zur damaligen Zeit war ich bezüglich Filmen natürlich noch sehr viel unkritischer. Aber du hast völlig Recht - früher hat mir der Film wesentlich besser gefallen. Es liegt mir allerdings fern ihn zu verdammen.
Ich denke auch das ich ihn nicht verdammen kann da er nichts desto trotz Unterhaltungswert hat. Außerdem hat er als einer meiner ersten Wallace Filme ein Platz in meinem Wallace-Herzen erlangt.
Zitat von Marmstorfer Naja, ich war damals (im Herbst 1996) elf Jahre alt, hatte die Wallace-Filme gerade erst für mich entdeckt und freute mich wie Bolle auf Samstagabend und den Wallace-Film auf Kabel Eins. Das waren noch richtige Events.
Hej, cool, da dürften wir zur exakt selben Zeit (bei mir nach einem Umzug und erstmaligen Privatsenderempfang) in den Wallace-Kosmos eingedrungen sein. Und das mit den herbeigefieberten Samstagabenden, die zu wahren Events wurden, kann ich nur bestätigen. Das waren noch echte Fernseh-Erlebnisse Ich habe damals mit meiner Schwester sogar die Schnipsel aus der Fernsehzeitungen ausgeschnitten und erste kleine Bewertungsversuche angestellt. Ich muss die Kurzkommentare und Schulnotenbewertung aus der damaligen Zeit mal hervorkramen und auszugsweise hier zum Besten geben.
Interessant bleibt vor allem, dass die Wallace-Filme mich damals (obwohl immerhin ja schon so 14 rum) mich wegbliesen und faszinierten wie nichts im Fernsehen sonst, auch wenn ich doch durchaus auch bis zu dem Zeitpunkt schon ein paar andere Fernseh-Erfahrungen gesammelt hatte. Und dass die Filme dieses Potential teilweise wohl auch immer wieder bei nachwachsenden Generationen entfalten können...
Zitat von Mr Keeney Ich muss die Kurzkommentare und Schulnotenbewertung aus der damaligen Zeit mal hervorkramen und auszugsweise hier zum Besten geben.
Aber unbedingt. Und das mit den Schnipseln aus der Fernsehzeitung kommt mir irgendwie bekannt vor. Es war eben noch die Prä-Internet, bzw. -Hallo-Buch-Ära.
Ich habe mir damals sogar mehrere Fernsehzeitungen gleichzeitig gekauft, um die Film-Hinweise ausschneiden zu können. Was für Parallelen, mit dem Benotungssystem das habe ich genau so gemacht und natürlich alles bis heute aufbewahrt.
Ich habe mir etwas später (so mit 12, 13) ein ganz normales Schulheft angelegt, in dem ich für jeden Wallace-Film auf ca. einer Din A4 Seite die Vorspannangaben, eine Inhaltszusammenfassung und eine persönliche Kurzkritik notiert habe. Dieses Heft habe ich natürlich auch aufbewahrt. Und damals bekam der "Gorilla" tatsächlich noch fünf von sechs Punkten (nach Schulnoten eine Zwei), während der "Fälscher" nur vier von sechs Punkten ergatterte. Asche über mein Haupt.
Da tun sich ja Abgründe auf. Zu der ehrenwerten Zunft der Fernsehzeitungszerschneider zählte ich mich ebenfalls - ich glaube, ich würde es sogar heute noch tun, wenn ein Bild dabei ist. Leider habe ich keine Vor-Forumszeit-Kritiken, auf die ich zur allgemeinen Erheiterung zurückgreifen könnte. Das bedeutet, dass ich umso neugieriger auf eure bin.
Für mich ist „Der Gorilla von Soho“ einfach nur ein vollkommen überflüssiger Trash-Film und zu albern. Ich kann einfach nicht verstehen, warum man versuchte „Die toten Augen von London“ nach sieben Jahren misslungenerweise neuzuverfilmen. Gut, wenn man „Die toten Augen von London“ noch nicht kennt oder den Film nicht damit vergleicht, kann er noch recht unterhaltsam sein, aber ich hätte auf „Der Gorilla von Soho“ trotz Horst Tappert gerne verzichtet.