Zitat von Allan|DavisUnd zu der "enttäuscht"-Sache. Mag ja sein das dass inzeniert war, trotzdem ist es grammatisch nicht richtig und klingt auch ziemlich komisch ;-9 mehr hatte ich ja auch nicht behauptet
Die Formulierung mag nicht korrekt sein, aber sie ist in der betreffenden Szene genau die richtige Wahl.
Zitat von Allan|DavisErstmal ist mir ein total bescheuerter Sprachfehler am Anfang aufgefallen Wo der Inspektor Uschi Glas sichtet und sie sagt : "Enttäuscht?" er: "Ja aber angenehm"
Ich habe es nachgelesen. Hier ist alles korrekt und auch so gewollt.
Und auch Blap muß ich zustimmen, dass der Film vor allem wegen seiner Farbe heute noch amüsant und erträglich ist. Wie bereits des öfteren beschrieben kam der Film im Herbst 1968 beim Publikum sowohl geschäftlich wie auch geschmacksmäßig sehr gut an. Und in einem Interview betonte Tappert, dass es ihm sehr viel Freude bereitete diese Inspektoren-Rolle spielen zu können. Und er freue sich schon auf den nächsten Teil.
Joachim. *Filme bleiben ewig jung!*
Zum Glück sind Geschmäcker verschieden. Ich finde ihn halt ganz und gar nicht amüsant, sondern eher ziemlich grottig....Mir kommt es manchmal so vor als haben die gedacht nach den Erfolgen mit ausgefallenen Kostümen kann man den Leuten alles auftischen.....Aber mal im ernst? Ein Gorilla Kostüm?? Ich weiß ja nicht.... Und Tappert finde ich als Komissar wie schon bereits erwähnt ziemlich öde .....Und zu der "enttäuscht"-Sache. Mag ja sein das dass inzeniert war, trotzdem ist es grammatisch nicht richtig und klingt auch ziemlich komisch ;-9 mehr hatte ich ja auch nicht behauptet
Wenn man alles beanstandet was grammatisch nicht korrekt ist - würde man kein Ende finden. Dass Geschmäcker verschieden sind ist ja auch gut da ansonsten alles nur langweilig wäre. Und wenn Du Tappert kritisierst ist das auch o.k. - nur der große Regisseur Alfred Vohrer sah, dies damals völlig anders und verpflichtete ihn auch für den kommenden Film, aber erst nachdem Gorilla ein gleichgroßer Erfolg wie "Im Banne des Unheimlichen" war und auch beim damaligen Publikum bestens ankam. Durch diese Erfolge setzte sich Vohrer auch 1969/70 ein dass Tappert als Inspektor für die Luggi-Waldleitner-Produktionen "Sieben Tage Frist" und "Perrak" verpflichtet würde.
Um zum Kostüm zurückzukommen kam dies nach Mönch, Banne etc. auch beim Publikum an. Man wollte unterhaltend sein - das war die wichtigste Voraussetzung. Dass wir bzw. die meisten von dies heute bei der Gesamtserie etwas anders sehen steht auf einem ganz anderen Tablett - damals zählte nur der Erfolg um weiter machen zu können. Und der war im Herbst 1968 voll und ganz gegeben.
Um hier noch einmal etwas Aufklärung ins Dunkel zu bringen: "Angenehm enttäuscht" zu sein, ist grammatikalisch völlig korrekt. Es handelt sich um die einfachste Verbindung von Adverb und Partizip, die man sich vorstellen kann. In strukturell gleicher Form kommt sie etwa in "groß gewachsen", "schnell gefahren" oder "dumm geguckt" vor. Niemand würde auf die Idee kommen, diese Beispiele als "grammatikalisch falsch" zu bezeichnen. Das eigentliche "Problem" besteht nicht in der grammatikalischen Verwendung der Worte, sondern in ihrem Bedeutungsgehalt. Entsprechend ihrer gewöhnlichen sprachlichen Verwendung stehen sich "angenehm" und "enttäuscht" als gegenteilige Bedeutungen gegenüber, weil nur die wenigsten etwas Angenehmes als Enttäuschung oder eine Enttäuschung als angenehm empfinden. Man könnte also sagen, dass der Dialog unsinnig ist, was aber nicht stimmt. Ich finde ebenso wie Blap, dass deutlich ersichtlich ist, dass es sich hierbei um ein bewusst eingesetztes Stilmittel handelt, das dazu dienen soll, Uschi Glas' Charakter als wortgewandt und in gewisser Weise schnippisch einzuführen. Ich sehe "angenehm enttäuscht" als Oxymoron an. Tante Wiki trifft's auf den Kopf, wenn sie schreibt: "Der innere Widerspruch eines Oxymorons ist gewollt und dient der pointierten Darstellung eines doppelbödigen, mehrdeutigen oder vielschichtigen Inhalts."
Zitat von GubanovUm hier noch einmal etwas Aufklärung ins Dunkel zu bringen: "Angenehm enttäuscht" zu sein, ist grammatikalisch völlig korrekt. Es handelt sich um die einfachste Verbindung von Adverb und Partizip, die man sich vorstellen kann. In strukturell gleicher Form kommt sie etwa in "groß gewachsen", "schnell gefahren" oder "dumm geguckt" vor. Niemand würde auf die Idee kommen, diese Beispiele als "grammatikalisch falsch" zu bezeichnen. Das eigentliche "Problem" besteht nicht in der grammatikalischen Verwendung der Worte, sondern in ihrem Bedeutungsgehalt. Entsprechend ihrer gewöhnlichen sprachlichen Verwendung stehen sich "angenehm" und "enttäuscht" als gegenteilige Bedeutungen gegenüber, weil nur die wenigsten etwas Angenehmes als Enttäuschung oder eine Enttäuschung als angenehm empfinden. Man könnte also sagen, dass der Dialog unsinnig ist, was aber nicht stimmt. Ich finde ebenso wie Blap, dass deutlich ersichtlich ist, dass es sich hierbei um ein bewusst eingesetztes Stilmittel handelt, das dazu dienen soll, Uschi Glas' Charakter als wortgewandt und in gewisser Weise schnippisch einzuführen. Ich sehe "angenehm enttäuscht" als Oxymoron an. Tante Wiki trifft's auf den Kopf, wenn sie schreibt: "Der innere Widerspruch eines Oxymorons ist gewollt und dient der pointierten Darstellung eines doppelbödigen, mehrdeutigen oder vielschichtigen Inhalts."
Die "Begeisterung" für den Gorilla kann auch das schlechtere Ergebnis bei DER MANN MIT DEM GLASAUGE erklären. Die Erwartungen an Wallace hatten sich verändert, sodass man jetzt mehr auf Komödie aus war. Der Ernst des obengenannten Films passte einfach nicht in das, was die Leute zu diesem Zeitpunkt unter Wallace verstehen. Bei GLASAUGE gab es schließlich kein Uschi Glas Mädchen.
Hätte man diesen Humor bebehalten, dann gäb es vielleicht mehr Edgar Wallace Filme, aber die, wären schlechter. Dann ist die Frage: Was ist besser Qualität oder Quantität
Zitat von GlasaugeDie "Begeisterung" für den Gorilla kann auch das schlechtere Ergebnis bei DER MANN MIT DEM GLASAUGE erklären. Die Erwartungen an Wallace hatten sich verändert, sodass man jetzt mehr auf Komödie aus war. Der Ernst des obengenannten Films passte einfach nicht in das, was die Leute zu diesem Zeitpunkt unter Wallace verstehen. Bei GLASAUGE gab es schließlich kein Uschi Glas Mädchen.
Hätte man diesen Humor bebehalten, dann gäb es vielleicht mehr Edgar Wallace Filme, aber die, wären schlechter. Dann ist die Frage: Was ist besser Qualität oder Quantität
DEm kann ich so nicht zustimmen! Hier einmal die Ergebnisse der drei EW-Filme "Im Banne des Unheimlichen", "Der Gorilla von Soho" und "Der Mann mit dem Glasauge". Zunächsteinmal haben alle drei Filme den Hubert-von-Meyerinck-Humor gemeindsam. Insgesamt ist der Humor bei allen drei Filmen ebenso ausgewogen wie bei den vorherigen Farbfilmen (außer "Das Geheimnnis der weißen Nonn", der ein Sonderfall darstellt). Alle drei Filme wurden in der Bundesrepublik Deutschland mit 26 Filmkopien gestartet (davon zwei Kopien in unserem Saarlanbd). Das bedeutet im Klartext dass es für diese drei Filme lange Auswertungszeiten gegeben hat. Und hier liegt ein Unterschied zwischen den drei Filmen - sowohl "Im Banne des Unheimlichen" wie auch "Der Mann mit dem Glasauge" liefen in die heiße Jahreszeit hinein und so waren die Ergebnisse in den kleinen Orten nicht übermässig. "Im Banne des Unheimlichen" (Start: April 1968) Großstädte: 2,6 - Kleinplätze: 3,1 "Der Gorilla von Soho" (Start: September 1968) Großstädte: 2,7 - Kleinplätze: 2,9 "Der Mann mit dem Glasauge" (Start: Februar 1969)Großstädte: 2,9 - Kleinplätze: 3,9. Hieraus könnt Ihr erkennen dass in den Kinos in denen das Geld verdient wird alle drei Filme außerordentlich bzw. besser als gut (3) liefen.
Noch krasser war es 1971 bei "Die Tote aus der Themse" Großstädte: 2,7 - Kleinplätze: 4,1.
Welche Rolle hätte Uschi Glas denn beim MANN MIT DEM GLASAUGE spielen sollen??
Gar keine. Das ist es ja, was ich meine, der Film war für die Zuschauer zu Ernst. Karin Hübner ist einfach nicht das hübsche, zärtliche und ängstliche Mädchen, dass Uschi Glas war, jedenfalls für den Zuschauer.
Aber die Rolle war doch auch gar nicht hübsch, zärtlich und ängstlich angelegt. Karin Hübner war da schon eine sehr gute Besetzung, die grandios gespielt hat. GLASAUGE ist vielleicht der tragischte aller Wallace-Filme und damit etwas ganz Besonderes in der Reihe.
Zitat von Allan|DavisErstmal ist mir ein total bescheuerter Sprachfehler am Anfang aufgefallen Wo der Inspektor Uschi Glas sichtet und sie sagt : "Enttäuscht?" er: "Ja aber angenehm"
Das ist aber wirklich amüsant, da mir das jetzt gerade auch nicht im Gedächtnis war. Was sagt denn Karin Baal in den TOTEN AUGEN zu Fuchsberger? Sagt die nicht "Überrascht?" und er sagt "Ja, aber angenehm!"? Diese Abwandlung beim GORILLA wäre ja sehr cool!
Zu den "Freddy-Wallace-Spätwerken" allgemein und zum GORILLA im Speziellen kann ich ansonsten nur immer wiederholen, was ich schon so oft schrieb: Wer da -zumal aus dem heutigen Blickwinkel heraus!- mit Ernsthaftigkeit herangeht, dem ist nicht zu helfen und der wird enttäuscht (und zwar nicht unbedingt angenehm! ) zurückbleiben! Das sind Trash-Granaten allererster Güte und zwar im positiven Sinn. Will heißen, der knallbunte Krawallcharakter resultiert keineswegs aus dem Unvermögern der Macher, sondern aus purer Absicht und das olle Zottelvieh beim GORILLA darf gerne als Gipfel dieser Art der gepflegten Selbstironie gelten! Also ehrlich, ein Mann im Gorilla-Kostüm, ein debiler Lustgreis als Yard-Chef und zu alldem knattert Peter Thomas' peitschender Sixties-Score... Das ist doch einfach nur noch geil!
Zitat von Joe WalkerDa würde ich "Zimmer 13" nennen, eventuell auch noch "Der unheimliche Mönch".
Okay, das kann ich nachvollziehen. Wobei ich finde bei ZIMMER 13 die tragische Geschichte um Karin Dor im Vergleich zu dem Eisenbahnraub irgendwie das Nachsehen hat. Das finde ich im GLASAUGE besser inszeniert.