Zitat von GlasaugeBei Edgar Wallace lässt man nie einen Mörder davon kommen.
Es war ein "Steckenpferd" von Edgar Wallace dass entweder am Ende der Henker direkt wartet, was er köstlich schildert (u.a. DER ROTE KREIS, DIE TOTEN AUGEN VON LONDON, DAS GASTHAUS AN DER THEMSE) oder die Täter entkommen zu lassen. Neben dem bereits erwähnten Henry Artur Milton erinnere ich an DER ENGEL DES SCHRECKENS.
Zitat von Joachim KrampEs war ein "Steckenpferd" von Edgar Wallace dass entweder am Ende der Henker direkt wartet, was er köstlich schildert (u.a. DER ROTE KREIS, DIE TOTEN AUGEN VON LONDON, DAS GASTHAUS AN DER THEMSE) oder die Täter entkommen zu lassen. Neben dem bereits erwähnten Henry Artur Milton erinnere ich an DER ENGEL DES SCHRECKENS.
Ich habe mir gestern auch mal wieder "Die blaue Hand" angeguckt. Seitdem ich ihn das erste Mal sah, hat er nichts von seiner Faszination verloren. Ich finde, kein anderer Wallace-Film ist inszenatorisch spannender und gruseliger. Großes Ärgernis ist, wie hier schon oft geschrieben, das völlig überdrehte Ende.
Gerade weil der Humor unterentwickelt bleibt (Miss Finley ist kaum zu sehen und auch Sir John ist eher zurückhaltend eingesetzt) und aufgrund der hier auch schon diskutierten vohrer-trashigen Einlagen, wie z.B. Butler Anthony aus allen Löchern gekrochen kommt oder einmal völlig unmotiviert im Schrank sitzt (erinnert fast etwas an Praxis Dr. Hasenbein ), kriegt diese Spannung mit der fahlen Ausleuchtung und der guten, pompösen Böttcher-Musik einen geradezu zynischen Touch.
Es ist alles in allem kein solider Kriminalfilm mehr wie die früherern Filme, sondern ein Vohrer-Grusel-Wallace allererster Güte...und damit ein mustergültiges Veispiel für die stilistische Entwicklung der Serie!
Ich wollte mir diesen Film zum ersten Mal anschauen, habe aber zunächst im 3. Hallo Band von Joachim Kramp nachgelesen, dort gibt es kurioserweise einen ganzen Satz: Dieser Film gehört in die Kategorie der besseren Wallace Farb-Filme.
Was soll mir das jetzt sagen? Schlechter als Im Banne des Unheimlichen und besser als der Gorilla oder umgekehrt?
In dem Buch gibt es 7 Seiten über den Film, 5 betreffen entweder die Rialto Filmplanungen um 1967 herum (eher uninteressant) oder 2 nicht verfilmte Drehbücher (leidlich interessant). Das 1. Drehbuch wurde dann offenbar für "Die Tote aus der Themse" umgeschrieben (Myrna Ferguson) dieser Zusammenhang wird aber gar nicht hergestellt.
Die 3 Hallo Bücher enthalten tolle Fotos und unheimlich viele interessante Details, das unausgewogene Verhältnis zwischen Rialto Filmgeschichte und den spärlichen Kritiken zu den Wallace Filmen irritiert mich zunehmend.
Ich denke, dass deine Erwartungen schwer mit der Ausrichtung des "Hallo"-Buchs in Einklang zu bringen sind. Bei Kramps Buch handelt es sich nicht um eine Art Katholischen Filmberichterstatter für Wallace-Filme, der seinen Lesern vermitteln will, welche Filme auf der Seite des Guten und welche auf feindlichem Territorium stehen. Das kann schließlich jeder für sich selbst entdecken. Zwar klingt hier und da kurz die Meinung des Autors an, aber im Wesentlichen ist das "Hallo"-Buch dazu gedacht, die Entstehungsgeschichte der Filme und mithin auch die zeitgenössischen Entwicklungen der Rialto-Film zu erläutern. Wenn du diese Punkte uninteressant findest, dann ist es nur logisch, dass dich eben viele Stellen in dem Buch nicht interessieren werden - dann befindest du dich damit aber hier im Forum in einer Minderheit.
Die 3 Hallo Bücher enthalten tolle Fotos und unheimlich viele interessante Details, das unausgewogene Verhältnis zwischen Rialto Filmgeschichte und den spärlichen Kritiken zu den Wallace Filmen irritiert mich zunehmend.
Nicht nur dich, aber das Hallo Buch ist halt mittlerweile sowas wie eine heilige Kuh geworden.
Letztlich kann man als Fan der Filme nicht allzu viele Informationen aus dem Buch ziehen, weil mehr Seiten damit gefüllt wurden, was NICHT realisiert wurde. Die Winkelzüge hinter den Kulissen finde ich letztlich nicht besonders interessant, dagegen fehlen weitergehende Infos zu den Dreharbeiten und der finalen Produktion meist völlig und der Film wird dann mit einer Kurzkritik aus zwei Sätzen abgehandelt.
Joachim Kramp hat mit seinem "Hallo"-Buch Pionierarbeit geleistet und dafür jahrelang akribisch im Archiv der Rialto recherchiert. Die Behauptung, dass man als Fan der Filme nicht allzu viele Informationen aus dem Buch ziehen könne, erscheint geradezu lachhaft. Man darf nicht vergessen, dass die Erstauflage zu einem Zeitpunkt erschien, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte.
Messerscharfe Analysen der einzelnen Filme findet man tatsächlich nicht, der Untertitel "Die Geschichte der Kriminalfilmserie" verspricht allerdings auch nichts dergleichen. Und wie hätten denn "weitergehende Infos zu den Dreharbeiten" aussehen sollen? Kramp hat bewusst darauf verzichtet eine Sammlung von halbgaren Anekdoten vorzulegen.
Zitat von Gubanov im Beitrag #116Ich denke, dass deine Erwartungen schwer mit der Ausrichtung des "Hallo"-Buchs in Einklang zu bringen sind. Bei Kramps Buch handelt es sich nicht um eine Art Katholischen Filmberichterstatter für Wallace-Filme, der seinen Lesern vermitteln will, welche Filme auf der Seite des Guten und welche auf feindlichem Territorium stehen. Das kann schließlich jeder für sich selbst entdecken. Zwar klingt hier und da kurz die Meinung des Autors an, aber im Wesentlichen ist das "Hallo"-Buch dazu gedacht, die Entstehungsgeschichte der Filme und mithin auch die zeitgenössischen Entwicklungen der Rialto-Film zu erläutern. Wenn du diese Punkte uninteressant findest, dann ist es nur logisch, dass dich eben viele Stellen in dem Buch nicht interessieren werden - dann befindest du dich damit aber hier im Forum in einer Minderheit.
Ich finde es nicht schlimm in der Minderheit zu sein, ich habe z.B. RTL nicht auf der Fernbedienung und finde Hannelore Kraft nicht nett. Auch ordne ich den Film " Das Geheimnis der gelben Narzissen" nicht als TOP Wallace ein.
Meine Anforderungen an Wallace Bücher sind wahrscheinlich auch durch die letzten tollen Veröffentlichungen gestiegen, da ist es eigentlich unfair, diese Maßstäbe an Bücher anzulegen, die heute 15, 12 bzw. 8 Jahre alt sind. Ich habe mich unheimlich über das erste Hallo Buch in 1998 gefreut, habe jede Neuauflage sofort verschlungen und bin heute noch für die geleistete Pionierarbeit dankbar. Selbst die Filmkritiken teile ich im Großen und Ganzen, die Liste der Fehlbesetzungen allerdings eher nicht, das ist halt Geschmackssache.
Die Handelsregisterauszüge der Rialto finde ich persönlich eher langweilig, mich würde es dann eher interessieren warum "Der Bucklige von Soho" schlecht und altbacken ist, wenn vorher die Details zum Film nahezu komplett positiv besprochen werden.
Zitat von Chinesische Nelke im Beitrag #119...mich würde es dann eher interessieren warum "Der Bucklige von Soho" schlecht und altbacken ist, wenn vorher die Details zum Film nahezu komplett positiv besprochen werden.
Da hast Du meine 100%-ige Zustimmung. Und der "Fehler" mit Sir John und dem Bild ist mir anfangs gar nicht aufgefallen. Selbst jetzt, wo ich ihn kenne, finde ich es nicht weiter schlimm. Sir John ist eben ziemlich schusselig und somit verwundert es kaum, wenn er Wanda Merville nicht "erkennt". Sie war ja, als sie ihm vorgeführt wurde, in einem etwas verwirrten Zustand.
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Sehr richtig.
stirbt ja schließlich.
), kriegt diese Spannung mit der fahlen Ausleuchtung und der guten, pompösen Böttcher-Musik einen geradezu zynischen Touch.
