Ok beim Kreis hast du völlig Recht, dass mit der Organisation stimmt. Du fragst wer sonst bei der Gräfin? Weil der ganzen Film ein absoluter Witz ist, wo isf das bitte die Auflösung??? Als ich mir den Film das erste Mal ansah, dachte ich mir? "Hä, ja die Gräfin hat ein Vebrechen begangen, aber das ist doch schon ab der Mitte des Films klar, wo ist die richtige Auflösung??" Die Gräfin kann ich nicht ernst nehmen, der schlechteste Wallace-Film eben( Wenn ich mal das Franco-Fiasko wegdenke). Beim Fälscher kann man streiten, das es zu 95% klar ist. Besonders beim Fälscher bedauernswert, da der Film ja durch Logik und Cleverness den anderen Film vorraus sein will, da muss eifach jedes kleinste Detail stimmen und aufgeklärt werden.
Zitat von Peter im Beitrag #150 Für "Die blaue Hand" werde ich allerdings keine Verteidigungsrede halten. Die Geschichte samt Auflösung ist - trotz einer Reihe gelungener atmosphärischer Bilder - am Ende doch nur ein trashig servierter, schlapper Story-Aufguss der "seltsamen Gräfin", noch dazu aus heutiger Sicht praktisch genauso altbacken - aber eben ohne jenen antiken Kino-Charme der 61er-Version. Und trotz Doppel-Kinski - dafür leider in typischer Schauspieler-Verschwendung der Farb-Wallace-Ära - eben ohne die wundervolle 'einfache' starke Kinski-Rolle in der "Gräfin"....
Ich kann nicht abstreiten, dass "Die blaue Hand", ähnlich wie "Der schwarze Abt", gewisse dramaturgische Schwächen aufweist. Ich würde ihn auch nicht als besonders ernst zu nehmenden Krimi anführen. Was er aber, wie auch Letzterer, bietet ist eine sehr Wallace-typische Bildsprache und Atmosphäre, womit zumindest ich mich sehr wohl und gut unterhalten fühle. Er hat genau die Ingredienzien, welche die Wallace-Filme für mich zu kleinen Kunstwerken machen. Kinskis Rolle finde ich hier stärker als in der "Gräfin". In dieser hat er zwar einen sehr starken Einstieg, nutzt sich allerdings im weiteren Verlauf doch sehr ab.
Mitfiebern mit was? Mit der blassen Grotthum? Mit dem verrückten Arzt? Der unerträglichen Gräfin? dem unsympatischen Häussler? dem schlechtesten Auftritt von Fuchsberger?
Ich kann nicht abstreiten, dass "Die blaue Hand", ähnlich wie "Der schwarze Abt", gewisse dramaturgische Schwächen aufweist.
Dramaturgische Schwächen ist nett ausgedrückt, beide Filme wirken auf mich, als hätte es gar kein Drehbuch gegeben.
Ganz so schlimm sehe ich das nicht. Gerade der Abt ist insofern sogar ein besonders echter Wallace, als er sich doch recht nahe am Roman hält.Dass beide Filme teilweise verwirren und bei einer Erstsichtung sicher nicht geeignet sind, den Zuseher "mit-ermitteln" zu lassen, sehe ich nicht unbedingt als allzu große Schwäche an, da ich beide Filme eher als unterhaltsame Grusel-Thriller, denn als wirkliche Krimis betrachte.
Zitat von Nedwed im Beitrag #154Mitfiebern mit was? Mit der blassen Grotthum? Mit dem verrückten Arzt? Der unerträglichen Gräfin? dem unsympatischen Häussler? dem schlechtesten Auftritt von Fuchsberger?
Mit Eddi Arent natürlich!
Also ich finde es ja löblich, dass hier teilweise so leidenschaftlich für die blaue Hand plädoyiert wird, ich mag die Grundstimmung des Films auch recht gern, allerdings reicht auch für mich der Film storytechnisch und auch zum Teil von den Darstellerleistungen her leider nicht an die üblichen Rialto-Standards heran...
Die Gräfin ruft bei mir insofern Erinnerungen wach, dass ich bei der Erstsichtung ein Schuljunge war, der sich zu nachtschlafender Zeit heimlich in's Wohnzimmer schlich, um den Film zu sehen.
Bei mir war es leider anders. Ich tippte vor 5 Jahren oder so in Google ein: Beste Wallace-FIlme. Zuoberst kam kam ein Link von Amazon. Ich klickte drauf und da kam eine Liste, zuoberst: "Der absolut beste und spannendste Wallace-Film mit einer fesselnden Story" oder so ähnlich. Ich freute mich unglaublich auf die Sichtung des Filmes..und dann das! Vielleicht ein Grund für meine Abneigung zur Gräfin.
Zitat von Nedwed im Beitrag #154Mitfiebern mit was? Mit der blassen Grotthum? Mit dem verrückten Arzt? Der unerträglichen Gräfin? dem unsympatischen Häussler? dem schlechtesten Auftritt von Fuchsberger?
Dass der Film dich nicht erreicht, ist mittlerweile bekannt und kein Grund, polemisch zu werden. "Mitfiebern mit was (besser: mit wem)?" habe ich bereits beantwortet.
Zitat von Count Villain im Beitrag #152Die Gräfin lebt ja auch nicht vom Whodunnit, sondern vom Mitfiebern mit Lois Reddle und der Frage, wie die Gräfin zu überführen ist.
Nein, das ist ja der Witz an diesem Film, der Film (Drehbuch) denkt wirklich, dass die Auflösung überraschend sei, die Gräfin wir ja nicht dargestellt als Verbrecherin, sondern sollte mysteriös rüber kommen und dann mit einer überraschenden Auflösung aufwarten. Ja ich bin der einzige der den FIlm wirklich schlecht findet, aber immerhin war Joachim Kramp derselben Meinung. Und ich darf die Gräfin so schlecht reden wie ich will. Andere müssen auch immer erwähnen, was für ein waschechter Edgar-Wallace Film die Stecknadel ist oder wie schlecht Sir Arthur ist.
Für mich zählen weder HAND noch GRÄFIN zu den besten Wallace-Filmen - ist halt Geschmackssache. Ich denke aber, dass jeder hier im Forum zumindest einige Wallace-Filme super findet. Warum wäre er sonst hier?
Bin gerade dabei mir wieder einmal alle EW Filme anzusehen und muss unbedingt meine Meinung zur baluen Hand loswerden. Während ich den Film früher als einen der besten Farbfilme ansah, finde ich ihn diesmal einfach nur extrem schlecht, was vor allem am Drehbuch liegt.
Aber zuerst die Darsteller. Klaus Kinski bekam seine zweite Hauptrolle nach dem "roten Rausch" und ich finde, auch wenn er mir gut gefällt, dass er sein Können nicht richtig ausgereizt hat. Manchmal empfinde ich ihn als brav und angesichts des Konflikts seiner Figur, wäre da wohl an manchen Stellen mehr drin gewesen. Furchtbar schlecht und der unfreiwilligen Komik in fast jeder Szene gefährlich nahe ist dagegen Harald Leipnitz, der eine der grottigsten Inspektoren ablegt, die ich je gesehen habe. Hilfe!!! Auch Siegfried Schürenberg bewegt sich leider nur auf Mittelmaß in diese Film und kann keine Pluspunkte sammeln. Selbiges gilt für Ilse Steppat, Diana Körner, Hermann Lenschau und Albert Bessler (meiner Meinung nach sein schwächster Auftritt bei Wallace). Völlig unbemerkt bleiben Peter Parten und Thomas Danneberg als Gebrüder Emerson. Wirklich überzeugend sind lediglich Carl Lange und Harry Riebauer (toller Auftritt von ihm).
Konnten bei manchem schwachen Streifen zumindest noch die Darsteller darüber hinwegtrösten, so fallen hier sämtliche Schwächen direkt ins Auge, die vor allem im Drehbuch zu suchen sind. Der Film ist voll von Logikfehlern und unausgereiften Ansätzen, die einfach stören. Sir John erhält beispielsweise einen Anruf und veranlasst danach die Razzia im Irrenhaus. Warum? Oder was hat es mit der Mordwaffe aus sich? Zu keinem Zeitpunkt wird ein ordentlicher Bezug hergestellt. Werden in anderen EW der Gebrauch der jeweiligen Waffe, Tötungsmethode, (schlüssig) erklärt, wirkt es hier, als sei sie einfach nur des tolles Aussehens wegen eingeführt worden. Klar macht sie was her, aber warum mit ihr getötet wird bleibt offen... Ebenfalls unklar für mich war der Gärtner. Was ist mit ihm geschehen, dass er plötzlich die Morde verübt? Das macht doch gar keinen Sinn und wirkt absolut konstruiert. Am auffälligsten aber ist die Auflösung. Was für ein Unsinn...zum einen ist es nach Richards Verschwinden von Beginn an klar, dass er irgendwann als Täter aus dem Hut gezaubert wird, aber dass es so unglaubwürdig und vor allem so wenig plausibel geschehen würde, ist für sich genommen, die größere Überraschung. Kein Wunder also, dass Albert Bessler sich beeilt, um auf den nächsten Film hinzuweisen. Ohnehin wirkt das ganze Ende völlig überhastet...
Die schwächen die im Drehbuch am markantesten sind, finden sich aber auch woanders. Die Kulissen fand ich langweilig und unkreativ. Besonders die Irrenanstalt, aber auch das Anwesen der Emersons, wirken kitschig, statt gruselig. Besonders die Atmosphäre der Anstalt, die sich den Vergleich zu Gräfin gefallen lassen muss, zieht klar den kürzeren. Manche Außenaufnahmen hingegen versprühen nach bester Vorher-Manier Spannung, doch rettet das den Film optisch auch nur noch auf Mittelmaß.
Die Musik fand ich persönlich auch eher mau und daher bleibt mir nur zu sagen, dass es sich um einen ziemlich unausgegorenen und lieblosen Wallace-Film handelt.
Der Film gehört auf jeden Fall zu den besten Wallace-Streifen. Er ist eigentlich durchgehend perfekt und schwächelt erst am Ende bei der Auflösung. Hier hat man leider etwas geschludert, bzw. hat man zu viele Informationen zu schnell verbraten.
Die Hintergrundgeschichte von Anthony hätte man getrost weglassen können und die Auflösung mit Richard als Boss geht auch viel zu schnell von statten als das man diese als Publikum wirklich nachvollziehen könnte. Selbst nach mehrmaligen zurückspulen wird immer noch nicht klar, warum Richard kriminell wurde und was er als "Boss" genau gemacht hat.
Aber jetzt mal wieder zu den guten Seiten des Films, die auch deutlich überwiegen:
Die Schauspieler sind eigentlich alle top. Hier sind vor allem Carl Lange und Albert Bessler hervorzuheben. Nur Danneberg und Parten als Brüder von Kinski und Körner finde ich etwas blass.
Richard Haller als "blaue Hand" gehört auch zu den besten Killern der Reihe und wirkt vor allem auch in Zusammenspiel mit der schön gruseligen Schlosskulisse.
Der Soundtrack ist ebenfalls sehr gelungen und auch die Regie durch Vohrer ist wie immer perfekt!