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Dieses Thema hat 201 Antworten
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 Filmbewertungen
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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2014 23:59
#136 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

"Das Geheimnis der weißen Nonne" belegt im Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014 Platz 29 von 36. Der Film erhielt 65,00 % der möglichen Punkte. Das entspricht einer durchschnittlichen Filmwertung von 3,25 von 5 Punkten.

1. 3,3 Punkte p.P. = Platz 29 (~0) in der Kategorie Ermittler
2. 3,6 Punkte p.P. = Platz 25 (+4) in der Kategorie Verbrecher und Verbrechen
3. 3,4 Punkte p.P. = Platz 26 (+3) in der Kategorie Regie und Inszenierung
4. 3,3 Punkte p.P. = Platz 22 (+7) in der Kategorie Drehbuch und Logik
5. 3,4 Punkte p.P. = Platz 28 (+1) in der Kategorie Atmosphäre
6. 3,7 Punkte p.P. = Platz 12 (+17) in der Kategorie Musik
7. 2,6 Punkte p.P. = Platz 31 (–2) in der Kategorie Prätitelsequenz und Vorspann
8. 2,8 Punkte p.P. = Platz 30 (–1) in der Kategorie Wallace-Faktor
9. 3,1 Punkte p.P. = Platz 30 (–1) in der Kategorie freie Wertung

In der Vorrunde (Kampf um die Top-10) wurde "Das Geheimnis der weißen Nonne" auf Platz 20 gewählt.

Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

23.09.2015 20:13
#137 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Das Geheimnis der weißen Nonne habe ich ebenfalls mal wieder gesehen und bin zu folgendem Schluss gekommen:

Dem gesamten Werk merkt man an, dass es ein ungewöhnlicher Wallace ist, der einerseits mit dieser Frische positiv überrascht, andererseits aber auch einige Elemente vermissen lässt. Im Großen und Ganzen finde ich aber bei diesem Film, dass die Zusammenarbeit mit den Briten sich vorteilhaft ausgewirkt hat. Wenn auch nicht mit einem überragenden Ergebnis.

Die Darsteller sind, mit ganz wenigen Ausnahmen, völlig neue Gesichter in der Serie und sorgen somit automatisch für ein neues Flair und andere Atmosphäre.
Über Granger als Coopersmith brauche ich nicht zu viele Worte verlieren. Sein Gesicht gleicht einem Stein und er ist der Inbegriff eines eindimensionalen Helden. Das kann sowohl positiv als auch negativ gesehen werden. Klar, schauspielerisch taugt er nix, aber in diesem Streifen hat es mich nicht sehr gestört. Wenn er auch klar vom klassichen Wallace-Inspektor abweicht.
Im Duell der weiblichen Hauptpersonen zwischen Susan Hampshire und Sophie Hardy halte ich ein Unentschieden für angemessen.
Arent gefällt mir ganz gut in seiner Rolle, auch wenn manche seiner Sprüche enorm steif und unecht klingen.
Mit Cathleen Nesbitt und Robert Morley wurden zwei tolle englische Akteure gefunden, die ziemlich einprägsame Gastspiele geben.
Brigitte Horney gefällt mir hier allerdings wenig (sie spielt mitunter unglaublich gelangweilt), genauso wie Sir John, der ein wenig deplatziert wirkt.
Die Riege wartet also mit einige neuen Gesichtern und frischem Wind auf, zeigt im Gesamten aber eine eher durchwachsene Leistung.

Was mir besonders gefällt ist die Musik des Filmes, wo wir froh sein können, dass Wallace-Veteran Thomas dabei sein durfte. Das Thema rund um das Kloster ist originell eingefangen und bei dem Badewannenmord hat er ebenfalls die richtigen Töne getroffen.
Insgesamt kommt das ganze Werk ziemlich modern herüber, was nicht zuletzt daran liegt, dass dieser EW, wahrscheinlich wie kein zweiter bis dahin, grell und hell ausgeleuchtet ist. In keinem anderen Streifen war man so stolz auf seine Farben! Während ich das früher kritisiert habe, fand ich es diesmal ganz ansprechend und da auch die Kameraarbeit gut gelungen ist, gefällt mir der handwerkliche Aspekt des Filmes sehr gut. Der bereits erwähnte Badewannenmord ist ebenfalls ein modernertes Stilelement in meinen Augen, denn normalerweise ist man in einem EW niemals auf solche Art und Weise an einem Mord beteiligt.

Die Atmosphäre weiß also durchaus zu überzeugen. Leider ist die gesamte Handlung nur mäßig spannend und einige der Charaktere haben einen Strich als Profil und werden dadurch nicht wirklich spannend. Auch die Auflösung des maskierten Täters dümpelt so vor sich hin und geschieht ja auch nicht vor den Augen der Polizei. Man hätte also im Grunde genommen die Maske weglassen können.
Es geht also klar um den Einbruch in der Bank und der ist durchaus pfiffig inszeniert.

Für diesen Krimi mit dem britischen Anstrich gebe ich gerne

3 von 5 Punkten.

Absolut kein Nacht-und-Nebel Wallace, aber durchaus ein guter Film der Serie.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

23.09.2015 20:43
#138 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Mich hat der Streifen furchtbar enttäuscht, da praktisch alles fehlt, was mir Wallace immer so schmackhaft gemacht hat. Den bösen Arent in seiner komischen Rüstung finde ich nicht nur lächerlich, sondern gar peinlich, genauso wie den verrückten und infantilen Sohn. Stewart Granger war ein furchtbarer Fehlgriff. Da hätte man besser "Old Surehand 2" realisiert, um den Vertrag mit ihm zu erfüllen. Spannend finde ich das ganze auch überhaupt nicht. Für mich einer der Tiefpunkte der Reihe.

Nedwed Offline




Beiträge: 158

24.09.2015 06:45
#139 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Ich sehe den Film nicht ungern, besonders Schloss Emberday, ich würde ihm 4 von Punkten geben. Was aber alle britisch-Rialto-Co-prudktionen gemeinsam haben. Tolle Kamera (London Aufnahmen), logisches Drehbuch, gute Schauspieler, aber dafür langatmige Inszenierung und es fehlt der deutsche Humor.
Vor einem Jahr sah ich dann das Dreieck, für mich die beste Ko-Produktion. Sie ähnelt am meisten den deutschen Produktionen. Mit der britischen oder einer neu komponierten Filmmusik und einer angepassten S/W-Version oder der originalen Farbversion wäre der Film bei mir in den Top10

Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

24.09.2015 08:58
#140 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Ich gebe dir insofern Recht, dass man den Unterschied was den Humor betrifft sehr deutlich merkt im Nonnenfilm. Während die Narzissen, vielleicht auch aufgrund der vielen deutschen (wallaceerprobten) Schauspieler noch näher am deutschen Humor, wie du ihn nennst, ist, wirken das Verrätertor, die Nonnen und auch das silberne Dreieck ganz anders.
Vielleicht ein bisschen diskreter, oftmals sogar ohne jegliche Worte...Morleys Rolle als Hammlin ist hier ein treffendes Beispiel wie ich finde.

Jedenfalls mag ich die Abwechslung die damit innerhalb der Serie aufkommt und auch wenn ich sehr froh bin, dass nicht jeder EW die Atmosphäre der Nonnen hat, so weiß ich den Film inzwischen als angenehmen Sonderling durchaus zu schätzen.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

26.09.2015 00:09
#141 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Zitat von Nedwed im Beitrag #139

Vor einem Jahr sah ich dann das Dreieck, für mich die beste Ko-Produktion.


Das ist allerdings meines Wissens nach keine britisch/deutsche Co-Produktion, sondern ein reiner Harry-Allan-Towers-Film. Hierzulande wurde er durch die Constantin in s/w und mit der Wallace-/Rialto-/Vohrer-Marke unter's Volk gebracht. Soweit mir bekannt, hat Constantin da nicht mit (vor-)finanziert.

Gruß
Jan

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

26.09.2015 10:13
#142 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

wie ich schon früher geschrieben habe halte auch ich den Film für eher nicht gelungen .St. Granger geht garnicht ,der unterbelichtete Sohn,Rüstung usw
da kann ich " patrick " nur voll zustimmen.
Aber die Bezeichnung " angenehmer Sonderling " vom " blinden Jack " finde ich klasse und werde ich mir merken als nette Bezeichnung für Filme die ich nicht so gut finde.
Aber zB . ein Pluspunkt hat der Film auch für mich und zwar Robert Morley den ich immer sehr gerne sehe und natürlich seine überaus passende deutsche Stimme .

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

26.09.2015 10:57
#143 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Ich finde den Film ebenfalls nicht schlecht. Die Besetzung ist klasse, auch in Nebenrollen wie bspw. Robert Morley als Hamlin. Nur die Rolle des Sohns ist fürchterlich. Allerdings hätte man natürlich bei der Constantin auf einem deutschen Regiesseur bestehen sollen, der den klassischen Wallace Touch einfängt. Hier hätte ich mir ausnahmsweise mal Vohrer gewünscht. So ist der Film recht spannungsarm, auch wenn natürlich das Drehbuch selbst keine Offenbarung darstellt.

Beste Szene: Der Held (Granger) streckt die böse Nonne mit einem Fausthieb nieder. Undenkbar in unserer PC-versuchten Zeit heute.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

26.09.2015 12:19
#144 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Ich finde den Film zumindest sehr unterhaltsam und schaue ihn immer wieder gerne an. Sicher nicht das Highlight der Serie, aber es gab wesentlich schlimmere Filme...

greaves Offline




Beiträge: 583

26.09.2015 12:40
#145 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Ich mag den Film auch gerne.(meiner Frau sogar einer ihrer top 3 )
Mich persönllich reizt eher die erstbesetzungs Wahl der Schauspieler die zuerst für diesen Film angekündigt wurden. Wie zB für die Regie Alfred Vohrer und als Darsteller Heinz Drache,Klaus Kinski,Nadia Tiller,Elisabeth Flickenschildt Harald Leipnitz und Wolfgang Kieling.Drehorte könnte man so stehen lassen.vielleicht mit mehr big ben und Tower Bridge Aufnahmen.
Dann wäre es sicher ein top Farb-Wallace von Vohrer geworden.

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

26.09.2015 13:55
#146 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Mir gefällt der Film inzwischen ganz gut, wenn er auch kein Highlight ist. Darüber, dass er nicht von Vohrer inszeniert wurde, bin ich aber sehr froh. Er ist innerhalb der ziemlich eintönigen und laschen Wallace-Zeit von 1966 bis 1968, der einzige Film, der eine wirkliche Abwechslung darstellt. Auch die Farbgestaltung weiß hier weitaus mehr zu überzeugen. Im Gegensatz zu sämtlichen Farb-Vohrers hatte es die "Nonne" nicht nötig, bei den s/w-Klassikern zu klauen und wirkt auf mich frischer und ausgereifter als der Großteil von Vohrers Restposten.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

26.09.2015 14:13
#147 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Zitat von Der schwarze Abt im Beitrag #146
Mir gefällt der Film inzwischen ganz gut, wenn er auch kein Highlight ist. Darüber, dass er nicht von Vohrer inszeniert wurde, bin ich aber sehr froh. Er ist innerhalb der ziemlich eintönigen und laschen Wallace-Zeit von 1966 bis 1968, der einzige Film, der eine wirkliche Abwechslung darstellt. Auch die Farbgestaltung weiß hier weitaus mehr zu überzeugen. Im Gegensatz zu sämtlichen Farb-Vohrers hatte es die "Nonne" nicht nötig, bei den s/w-Klassikern zu klauen und wirkt auf mich frischer und ausgereifter als der Großteil von Vohrers Restposten.


Das unterschreibe ich doch direkt.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

26.09.2015 19:15
#148 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Ich bin auch eher der Meinung, dass diese Vohrer-Pause recht erfrischend ist. Schon rein zwangsläufig wäre es bei einer rein deutschen Produktion unter seiner Regie zu einem Film gekommen, der in Machart und Wirkung denen der übrigen Vohrer-Filme geglichen hätte. Andersrum hätte Vohrer bei einer in England zu inszenierenden Co-Produktion schnell das Weite gesucht; hätte demnach dafür sicher nicht zur Verfügung gestanden.

Ich halte die "Nonne" auch für einen recht kurzweiligen Film. Stewart Granger gefällt mir großartig: lässig, selbstgefällig, selbstsicher, ironisch und keine Sekunde einen Zweifel daran lassend, dass er's nur des Geldes wegen gemacht hat. Geradezu famos! Auch der Rest des Ensembles ist - abgesehen vom in der Tat völlig debilen Sohnemann - erstklassig: der eingeschüchtert-unterdrückte Robert Morley, die gewissenlos lächelnde Brigitte Horney, der Prototyp einer bedrohten Wallace-Schönheit in Form von Sophie Hardy oder natürlich die dämonische Lady Cathleen Nesbitt. Auch Eddi Arent finde ich hier sehr überzeugend. Mal nicht der Clown vom Dienst, wenngleich man ihm die unfreiwillig komische Ritterrüstung mitsamt seiner Höllenmaschine hätte ersparen können.

Der Film hat m.E. seine Momente! Dazu zählen die Nonnen auf dem Motorboot mit den flatternden Gewändern oder natürlich die Prügelszene zwischen Granger und Yuri Borienko im Gewölbe der Abtei. Das dürfte so ziemlich die beste Prügelszene der gesamten Serie sein, und ich wäre mir da nicht sicher, dass der selbstgefällige Stewart Granger nicht doch auch in echt ein bisschen was abbekommen hat. Der spätere Bond-Bösewicht-Handlanger Borienko donnert den galanten Herrn da bisweilen schon recht ordentlich in die Dekorationen.

Last not least gibt es tollen Peter-Thomas-Sound, farblich völlig abgehobene Sixties-Bauten und keinen allzu dämlichen Plot. Ich finde, Frankel hat da einen ordentlichen Film zusammen gebastelt. Sicher kein Überflieger und sicher auch kein Film mit dem typisch deutschen Wallace-Flair. Aber doch ein Film, den ich mir bisweilen immer mal wieder gerne ansehe! Von den drei Co-Produktionen (Narzissen, Verrätertor und Nonne) ist mir die Nonne die liebste.

Gruß
Jan

Lord Low Offline




Beiträge: 746

04.10.2016 13:43
#149 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Wurden die Szenen im Kloster (also die mit dem Taufbecken) im Studio gedreht?

Ray Offline



Beiträge: 1.930

11.10.2016 21:57
#150 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der weißen Nonne" (1966, 22) Zitat · Antworten

Das Geheimnis der weißen Nonne (GB/BRD 1966)

Regie: Cyril Frankel

Darsteller: Stewart Granger, Susan Hampshire, Sophie Hardy, Brigitte Horney, Cathleen Nesbitt, Robert Morley, Siegfried Schürenberg, Eddi Arent, Allan Cuthbertson u.a.



Weit oben im Thread wurde der Vergleich mit der Serie "Mit Schirm, Charme und Melone" gezogen, der sich mir in mancherlei Hinsicht gleichfalls aufdrängte. Die knalligen Farben, dieser britische Sixties-Flair, oder eine Geschichte in der angesehene Persönlichkeiten hinter altehrwürdigen Toren Verbrechen schmieden: alles dort regelmäßig zu sehen. Auch die Inszenierung ähnelt britischen Krimi-Serien aus der Zeit (neben den "Avengers" auch "Simon Templar"). Unterstützt wird dieses unterschwellige Gefühl weiter dadurch, dass mit Allan Cuthbertson in der Rolle des Inspektor Thompson ein Darsteller als erstes "ins Gras beißen" muss, der allein drei Gastauftritte bei den "Avengers" verzeichnen durfte.

Was dem Film jedoch im Gegensatz zu den genannten Serien fehlt, sind charismatische Hauptdarsteller. Stewart Granger spielt allzu routiniert, keinesfalls schwach, aber im Vergleich zu der starken Konkurrenz bei Wallace eben auch nicht sonderlich gut. Sophie Hardy bekommt einen Part, der in Sachen Überflüssigkeit jenen aus dem "Hexer" gar noch übertrifft. Wie im vorgenannten Film wird sie u.a. eingehend bei ihrer Körperpflege gefilmt. Bei der eigentlich ziemlich geschickt arrangierten Mordszene, bei der sie Ohrenzeugin eines Mordes wird, steigt sie im Übrigen "oben ohne", aber mit Slip in die Badewanne...

So müssen es die Damen in der zweiten Reihe richten. Brigitte Horney überzeugt durch ein beeindruckend präzises Spiel. Bei ihr sitzt jeder Ausdruck, jede Geste. Zusammen mit Cathleen Nesbitt (in den 1930er- und 1940er-Jahren in Wallace-Filmen zu sehen und in den 1970er-Jahren nochmals mit einer prägnanten Rolle in dem Gene Hackman-Klassiker "French Connection II") bildet sie ein Gauner-Gespann, dem man gerne zuschaut. Seinen letzten Auftritt absolviert Eddi Arent. Wie man über seine Auftritte im Einzelnen denkt, ist im Grunde zweitrangig. Unzweifelhaft hat er zu den Erfolgsformeln der Reihe in erheblichem Maße beigetragen. Arent verabschiedet sich mit einem eher ungewöhnlichen und kleinen Part, der aber zumindest in Erinnerung bleibt.

Der Film ist alles in allem ganz nett anzuschauen, ist auf seine Art atmosphärisch und kurzweilig, bietet schöne Locations und einen den Ton des Films treffenden Score. Nur hebt sich der Film inhaltlich und inszenatorisch eben zu wenig von der damaligen - zugegebenermaßen erstklassigen - TV-Kost aus Großbritannien ab. Nahezu jede durchschnittliche Episode von den "Avengers" oder "Simon Templar" unterhält (mindestens) ebenso gut. So gelingt es dem Film letzten Endes nicht, die fehlende "typische" Wallace-Atmosphäre durch hinreichend überzeugende andere Aspekte auszugleichen.

Darüber hinaus fehlt dem Werk Cyril Frankels ab einem gewissen Zeitpunkt die Spannung. Dass die Bande nicht durchkommen wird, ist jedem Zuschauer klar und der "Whodunit" wird ab Mitte des Films dermaßen in den Hintergrund gedrängt, dass er kaum noch interessiert. Ziemlich kurios muten zudem die Figur Luke Emberdays und der als Frau verkleidete Bankräuber innerhalb der "Nonnen-Bande" an, wobei jeweils das Motiv der Macher hinter Figur bzw. Verkleidung einigermaßen dunkel bleibt.


"Das Geheimnis der weißen Nonne" gelingt es einerseits nicht, "typisch deutsche" Wallace-Atmosphäre zu transportieren, hebt sich aber andererseits auch nicht von durchschnittlicher britischer TV-Ware aus jener Zeit ab. Oder um es mit der TV Spielfilm auf den Punkt zu bringen: "Wie eine Nonne im Puff: nicht stimmig". 3 von 5 Punkten.

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