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Dieses Thema hat 365 Antworten
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tilomagnet Offline



Beiträge: 585

12.05.2008 19:59
#106 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov


Schade finde ich auch, dass die Todesszene des Monsieur d'Arol nicht gedreht bzw. nicht in den fertigen Film eingebaut wurde, denn sie hätte dem Film sicher eine bessere Kontinuität gegeben und ein Loch geschlossen, das sich so dem Zuschauer leider immer noch präsentiert.




Also ich habe diese Szene nie vermisst. Ist doch auch völlig unerheblich für den Fortgang der Story, ob d'Arol ermordet wird oder nicht. Im Gegenteil - da man die Mordszene nicht sieht, gibt es einen Verdächtigen mehr, der unter der Kapuze stecken könnte.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

12.05.2008 20:05
#107 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten
Es ist aber dramaturgisch schlecht, wenn eine Figur im Fortgang der Geschichte und vor allem am Ende einfach unter den Tisch fallen gelassen wird. (Außerdem wäre es interessant gewesen, zu erfahren (wenn d'Arol nicht gestorben wäre), wie er auf den Tod Ronnies reagiert hätte.) Ähnliches passiert ja auch mit Lady Patricia, die am Ende leider nicht mehr gezeigt wird. Sie hätte noch in der Schlusseinstellung auftauchen können.

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tilomagnet Offline



Beiträge: 585

12.05.2008 20:07
#108 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten

Zitat von Daniel Lantelme
Was habt ihr bloß alle am Harald Leipnitz auszusetzen?


Leipnitz hat mit seinem Part im MÖNCH den Begriff Nüchternheit neu definiert.

Er kommt völlig humorlos und unsympathisch rüber, ihm fehlt jeglicher Charme. In der Tat ein Kontrastprogramm zu Fuchsberger und Drache. Infolgedessen ist die Liebesgeschichte zwischen ihm und Gwendolin, naja, unglaubwürdig. Abgesehen davon zähle ich den MÖNCH zu den drei besten Wallace.

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

12.05.2008 20:15
#109 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov
Es ist aber dramaturgisch schlecht, wenn eine Figur im Fortgang der Geschichte und vor allem am Ende einfach unter den Tisch fallen gelassen wird. (Außerdem wäre es interessant gewesen, zu erfahren (wenn d'Arol nicht gestorben wäre), wie er auf den Tod Ronnies reagiert hätte.) Ähnliches passiert ja auch mit Lady Patricia, die am Ende leider nicht mehr gezeigt wird. Sie hätte noch in der Schlusseinstellung auftauchen können.




d'Arols Rolle ist winzig und für den Fortgang der Handlung unerheblich. Von einem "Loch" in der Handlung zu sprechen, weil er später nicht mehr auftaucht, ist wohl maßlos übertrieben.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

12.05.2008 20:43
#110 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten

Zitat von tilomagnet
Zitat von Daniel Lantelme
Was habt ihr bloß alle am Harald Leipnitz auszusetzen?


Leipnitz hat mit seinem Part im MÖNCH den Begriff Nüchternheit neu definiert.

Er kommt völlig humorlos und unsympathisch rüber, ihm fehlt jeglicher Charme. In der Tat ein Kontrastprogramm zu Fuchsberger und Drache. Infolgedessen ist die Liebesgeschichte zwischen ihm und Gwendolin, naja, unglaubwürdig.
Die Liebesgeschichte zwischen Fuchsberger und Glas im "Mönch mit der Peitsche" ist noch unglaubwürdiger - fast schon peinlich.

J.

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

12.05.2008 20:46
#111 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten

Richtig. An den MÖNCH MIT DER PEITSCHE setzt man aber auch andere Maßstäbe in Sachen Glaubwürdigkeit.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

13.05.2008 12:39
#112 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov

Interessant schon einmal der Widerspruch, ob diese Rolle nun lowitztypisch gewesen ist oder nicht.


Da erkenne ich auch nach Deinem erklärenden Nachtrag keinen Widerspruch. Ich hatte durchweg gelesen, was Edgar007 geschrieben hatte und schlage prinzipiell in die selbe Kerbe: Der Charakter des bösartigen Juristen ist die logische Konsequenz aus Lowitz' Rollenfach, welches ihm selbst in seinen guten Rollen (Wallace-Inspektor oder auch anfangs in "Der Alte") anhing bzw. ihm umgekehrt aus der Romenavorlage begründet zur jeweiligen Darstellung verhalf. Untypisch für die Edgar-Wallace-Serie ist es insofern, als dass er eben nicht, wie vorangegangen, die Rolle des Inspektors inne hat. Beide Argumentationen ergänzen sich m.E. und bieten keinen Widerspruch.

Zitat von Gubanov

All dieses fehlt - aufgrund der Rolle - in "Der unheimliche Mönch" und lässt Lowitz deshalb schal und unmotiviert erscheinen. Ich nehme ihm den Part des kalten Verbrechers, der komplett gegen seinen Charakter steht, nicht ab.


Die Rolle des Sir Richard ist ja auch durchweg negativ gemeint, wird von Lowitz entsprechend abgebrüht und kalt angelegt. Evtl. meinst Du das mit schal und unmotiviert. Eine einnehmende Leichtigkeit und Freundlichkeit seiner Darstellung in anderen Rollen, wie Du sie weiter oben beschreibst, hätte der Rolle des Sir Richard keinesfalls gut getan und so habe ich persönlich immer wieder Lowitz' Rolle im UNHEIMLICHEN MÖNCH vor Augen, wenn ich an Wallace + Lowitz denke. Weniger den Inspektor Elk, der, einen Film später, von Karl-Georg Saebisch nicht minder überzeugend dargestellt wurde.

Zitat von Gubanov

Genau das gleiche Problem steht im "Buckligen", in der Arent, sobald er als Bösewicht enttarnt ist, nur noch spricht wie ein abgewrackter amerikanischer Gangster. Arent überzeichnete seine Figuren stets, was in seiner vorangegangenen Laufbahn als Kabarettist und Komödiant begründet liegen mag, sodass sie als witzige Typen sehr unterhaltsam, aber als glaubwürdige Handlungsträger nicht geeignet sind.


Der Witz am Drehbuch des UNHEIMLICHEN MÖNCHS ist ja gerade, dass Arent eben, wie bereits gewohnt, kein Handlungsträger im Sinne eines Hauptdarstellers ist, sondern das Geschehen nebenher auflockert. Im vorliegenden Fall jedoch behutsam, (keineswegs überzogen) sensibel, schauspielerisch wertvoll und glaubwürdig. Das unterscheidet diese seine Rolle von einigen von mir bereits zuvor genannten. Ad absurdum führst Du jedoch Deine Argumentation, wenn Du bezüglich des Arent-Parts im UNHEIMLICHEN MÖNCH den BUCKLIGEN als Referenz heranziehst. Was Reinl gelang, ging bei Vohrer vollends in die Hose. Wo im MÖNCH durch Weglassen Überzeugung geschaffen wurde, wird im BUCKLIGEN unerträglich dick aufgetragen. Bei Sichtung des BUCKLIGEN hört man Vohrer förmlich dirigieren: "Eddi, setz mal die böse Brille auf. Eddi, guck' mal fies. Eddi, sprich wie Al Capone." Die ganze Szenerie ist so diametral unterschiedlich zum MÖNCH, dass man das tunlichst nicht vergleichen sollte.

Zitat von Gubanov

"Wird nun bezüglich des UNHEIMLICHEN MÖNCHS behauptet, Arent sei ein vortrefflicher Komiker aber ein nur mäßiger Schauspieler, so bedeutet dies im Umkehrschluss, dass er in Rollen wie im INDISCHEN TUCH, im GRÜNEN BOGENSCHÜTZEN oder eben im SCHWARZEN ABT deutlich glaubwürdiger agiert hätte als eben im UNHEIMLICHEN MÖNCH." (Jan)
>>> Dem würde ich exakt so, wie es geschrieben steht, jederzeit zustimmen.


Uff. Evtl. sollte ich Dir, gehüllt in Smoking und mit flotten Wasserpistole bewaffnet, eine Szene aus Goldfinger nachspielen. Da gefalle ich Dir u.U. auch besser als Sean Connery?

Gruß
Jan

WallaceFan Offline




Beiträge: 276

16.05.2008 13:49
#113 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten
Ui, was war denn hier die letzten Tage los ? Ich schreib hier im Forum zwar relativ selten, bin aber trotzdem alle paar Tage mal hier um mitzulesen, aber diese Diskussion ist total an mir vorbeigegangen.

Ich persönlich halte diesen Film wie viele andere hier auch für einen der besten der ganzen Reihe, zwar nicht unter den Top 5, aber dann gleich auf Rang 6/7. Deswegen kann ich die Kritik von Gubanov auch nicht wirklich nachvollziehen.
Allerdings gibt es zwei Punkte bei dem ihm ich 100 % zustimme:

Zitat von Gubanov
Gerade einmal wieder gesehen und folgende Meinung gebildet:

- Darsteller:
... Der größte Missgriff dürfte jedoch Eddi Arent gewesen sein. Er ist nicht der größte Schauspieler, sondern einfach ein hervorragender Komiker. Und wenn man diesen Punkt bedenkt, dann ist die logische Folgerung, dass man ihn nicht für einen Part besetzen sollte, der genau das Gegenteil, nämlich eine solide schauspielerische Leistung und herzlich wenig Humor erfordert. So funktioniert weder die angedeutete "Leidenschaft" für Dor (die eher nach kindlicher Bewunderung aussieht) noch die Auflösung wirklich gut, da Arent einfach überfordert war. Sein schlechtester Wallace-Auftritt überhaupt.

- Drehbuch:
Die Geschichte an sich ist logisch und fließend, allerdings durch ständig vorhandene, in ihrer Wirkung aber nur halbherzige Action und die Willkür und Eintönigkeit des Szenenaufbaus nicht von großem Interesse. Sie krankt an unausgegorenen Dialogen (die bereits erwähnten Streitgespräche oder das alberne "der Herr") und weiterhin vor allem an der Auflösung, die mit einem schwachen Mörder und einem geradezu albernen Motiv wenigstens mich nicht überzeugen kann. Da hasst irgendwer alle Frauen zutiefst (gut, das kann passieren ), aber dann kommt zufällig eine bestimmte Dame, die - weil sie die Heldin der Story ist - ihm so imponiert, dass er kurzerhand alle seine Komplexe mir nichts dir nichts über den Haufen wirft und sich in sie bedingungslos verliebt. Hmm, das kommt offenbar trotzdem nur mir seltsam vor...

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Hier stimme ich dir voll und ganz zu, auch wenn sich dass jetzt etwas widersprüchlich anhören mag, da ich ja den Film sehr mag, aber mich stört nach wie vor massiv der Täter und dessen Motiv in Form von Eddi Arendt. Aber da ich alles andere an diesem Film (von der restlichen Darstellerriege, der Musik, den Handlungsorten und der Geschichte an sich bis hin zum "Wallace Feeling") als gerade zu perfekt empfinde, rangiert dieser Film bei mir trotzdem ziemlich weit oben, und ich kann über die negativen Aspekte hinwegsehen. Und meine Meinung zu Eddi Arent als Bösewicht in den Wallace-Filmen hab ich ja schon vor längerem Mal in Thema "Eddi Arents beste Wallace-Rolle" ausführlich dargestellt.

Was ich auch schade finde, und was hier ja auch bereits erwähnt wurde ist, dass gegen Ende des Films weder Monsieur D*Arol noch Lady Patricia zu sehen sind, es fehlt wirklich etwas, vor allem die Reaktion beider auf den Tod Ronnys wäre sicher interessant gewesen.
Chinesische Nelke Offline



Beiträge: 136

09.07.2008 22:40
#114 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten

Hi!
Für mich ist das Schloss (Hastenbeck bei Hameln) das eindrucksvollste und gruseligste der gesamten Serie.
Ich nutze die Fußballlose Zeit und werde es mir am Freitag einmal ansehen.

Viele Grüsse
Chinesisce Nelke

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

10.07.2008 09:02
#115 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten
Ob du wohl Fotos machen und diese hier einstellen könntest? Das wäre hervorragend!

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DanielL Offline




Beiträge: 4.154

10.07.2008 21:19
#116 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten
Immer wieder erstaunlich wie der MÖNCH polarisiert. Über Geschmack kann man bekanntlich streiten. Das gilt auch für den Mönch. Der Film hat Eigenschaften die man mögen oder weniger mögen kann. Dennoch gibt es hier ein paar Statements die gehen über das persönliche Missfallen insofern hinaus, als dass sie Dinge des Films schlecht beurteilen, die jedoch objektiv einfach falsch sind und unsinnig -soweit man von davon sprechen kann - man ist immer etwas subjektiv!

Hier einige Dinge die ich weiter diskutieren möchte:

1) QUALITÄT DES FILMS
Ich würde nicht undbedingt unterschreiben, dass der MÖNCH der beste aller Wallace Filme ist, auch wenn es mein Lieblings-Wallace ist. DIE TOTEN AUGEN würde ich als den typischsten aller Wallace' bezeichnen, den MÖNCH ist der ausgegorenste. Joachim Kramp sieht das im HALLO-Buch ähnlich und bezeichnet ihn als die Quintessenz. Dem stimme ich zu. Mit der Lupe betrachtet, einem Destillat von allen Wallace Filmen dürfte kein Kinski fehlen, kein Fuchsberger. Aber: Der MÖNCH stellt den Zenit der Wallace-Reihe dar. Sowieso ist klar: Vieles was danach kam war schlechter. Und obwohl der FÄLSCHER oder DIE BANDE mehr Detailreichtum besitzen, die TOTEN AUGEN noch mehr Flair, beim Mönch war alles erprobt und in vielerlei hinsicht wurden die besten Erfahrungen der bisherigen Reihe gemixt zu einem klasse Krimi Reißer. Im Einzelnen sind dies: Konsequent hervorragende Darsteller, einer der besten Soundtracks der Reihe, ein Phantom als Mörder, dass nicht nur eine Variation von anderen Schurken ist, sondern durch Motiv und durch die kreative Idee der Peitsche wirklich etwas absolut NEUES birgt, Originalaufnahmen in London gepaart mit Schloß im Unwetter, Harald Reinl als kompetenten Regisseur, u.v.m. Kurzum: Mann kann den MÖNCH auch nicht mögen, aber der Film hat Qualitäten, die man ihm - auch vergleichsweise - einfach nicht absprechen kann.

2) HARALD LEIPNITZ
Hier wurde mehrfach geschrieben, Harald Leipnitz spiele zu nüchtern, zu trocken. Wer hier alleine Harald Leipnitz' schauspielerische Leistung als Ursache für diesen vermeitlichen Nachteil verantwortlich macht, hat sich meiner Meinung nach nicht die Mühe gemacht, den Film näher zu untersuchen. Es gibt unterschiedliche Ermittlertypen. Joachim Fuchsberger ist in Wallace niemals von seinem Ermittlertypen abgewichen, dem liebevollen, aber wenn's drauf ankommt starken Helden, der gundsätzlich nett zu jedem ist, der nicht London in Angst und Panik versetzt. Filme sind Fantasie und in der ist alles möglich. Rein theoretisch hätte man auch einen alkoholkranken, agressiven und labilen Antihelden als Ermittler einsetzen können. Freilich soweit geht die Rolle des Inspektor Bratt nicht ansatzweise, ABER: Leipnitz spielt einen anderen Ermittlertypen, weswegen manche seine Rolle vielleicht nicht mögen. Dies wird anhand einer Szene besonders deutlich.
Zu dem Zeitpunkt als Inspektor Bratt den freundlichen Taubenfreund Short im Schloßflur befragt, kann Bratt nicht ahnen, wen er vor sich hat. Inspektor Higgins hätte ihn also sicherlich höflich behandelt. Bratt geht aber rauh mit Short um obwohl er keinen Grund dazu hat. Er ist einfach ein kühlerer, bestimmenderer und dadurch sicherlich auch weniger dynamischer Typ:

Short: "Verzeihung, Short ist mein Name. Alfons Short. Mrs. Patritica erlaubt mir im Turmzimmer zu wohnen, gegen Bezahlung natürlich. (Pause) Tja, ich weiß nicht ob meine Beobachtung für sie wichtig ist..."
Bratt (ungehalten): Natürlich wissen Sie das nicht. Und wenn sie mir ihre Beobachtung nicht mitteilen, dann weiß ich das auch nicht!
Short: "Als Miss Lola an jenem Tag fortging, das sah ich, wie Mister Ronny sie im Park aufhielt."
Bratt (ungehalten): Und?
Short: "Sie redeten heftig miteinander, und stellen Sie sich vor, dann richtete sie eine Pistole auf ihn..." und so weiter


Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ich finde nicht das Leipnitz hier den Film besonders auszeichnet oder seine Darbietung innerhalb der Reihe heraussticht, aber seine Leistung hier als einen maßgeblichen Kritikpunkt des Films hinzustellen, halte ich für maßlos übertrieben.

3) SIEGFRIED LOWITZ U.A.
Für mich nur unverständlich, wie man hier empfinden kann, Lowitz passe nicht in die Rolle oder gebe gar eine schlechte Leistung ab. Nur weil er eine andere Rolle spielt als in vorrangegangenen Filmen? Nur weil er die Seite gewechselt hat? Vielleicht unterschwellige Enttäuschung das der einstige Symphatieträger eine negative Rolle spielt? Seine Leistung jedenfalls kann nicht der Grund sein. Er spielt den Fiesling absolut überzeugend - Note 1,0 sehr gut - So präzise, so glaubhaft, so abgeklärt. Auch Dieter Eppler überzeugt als der ebenso fiese aber lange nicht so durchtriebene Bruder. Hartmut Reck als gefährlicher Rotzbengel ist passend ausgewählt. Weitere tolle Darbietungen geben auch Karin Dor, Ilse Steppat, Schürenberg, Rudolf Schündler, Kurt Waitzmann, Kurd Pieritz - sprich durch die Bank weg KLASSE! Eddi Arent nun separat:

4) EDDI ARENT UND SEINE ROLLE *SPOILER*
Zugegeben, ja, Eddi Arent wird natürlich ein wenig aus dem Hut gezaubert bei der Auflösung. Das ist bei Wallace fast immer so. Nur in manchen romangetreuen Wallace, meistens die Egon Eis Ära, sind die Haupttäter besser verstrickt. Es fällt nur hier so auf, weil Arent als fester Gewohnheits-Bestandteil der 'Good Guys' seinen Ruf weg hat und als Spaßmacher vielleicht weniger ernst genommen wird. Karin Dor in ZIMMER 13 ereilt das selbe Schicksal. DER UNTERSCHIED: Die Situation mag aus dem Hut gezaubert sein, doch die gegebene Erklärung ist plausibel und im Gegensatz zu ZIMMER 13 kreativ und dramaturgisch interessant. Ok, Hass auf Frauen wegen schlechter Erfahrungen, dass ist schon derbe auf den Putz gehauen, aber plötzlich gibt die der ganze Film Sinn, sogar die Maskerade des Mönchs. Warum ist der Frosch eigentlich ein Frosch - also Taucheranzug mit Glubschaugen? Warum macht sich der Unheimliche die Mühe, sich als Skelett zu verkleiden... Darstellungszwang? Mediengeil? Keine Ahnung. Aber hier wird sogar die Maskerade als Mönch plausibel, wenn auch das ganze etwas dick aufgetragen wird und theatralisch wirkt. Aber Wallace ist immer Schwarz und Weiß. Gut und Böse. Fantasie ohne Plicht zur Realität. So what?

So viel, so gut!

P.S.: Der MÖNCH ist mein Lieblings-Wallace!

Gruß,
Daniel

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

10.07.2008 21:31
#117 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten
Hallo Daniel,

besser hätte ich das Ganze auch nicht ausdrücken können.

Erlaube mir zwei Anmerkungen - vielleicht zum besseren Verständnis:

1. Siegfried Lowitz hatte vor seinem Einsatz als Inspektor Elk in "Der Frosch mit der Maske" bereits negative Typen verkörpert - ich denke hier insbesondere an seine Verräterrolle in "Schinderhannes".

2. Roger Moore gibt in seinem Film "Sprengkommando Atlantik" mehrmals von sich, dass er Frauen hasst weil er unter älteren Schwestern aufgewachsen ist - und er weiter im Film darauf "reitet". (Natürlich hat der Moore-Typ keine Frauen umgebracht, aber hier wird der Frauenhassertyp ebenfalls erklärt.)

Gruß Joachim.
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

11.07.2008 10:57
#118 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten
Da hauptsächlich ich negative Worte über den "unheimlichen Mönch" geschrieben habe, sehe ich deinen Post, Daniel, unter anderem auch als an mich gerichtet. Ich möchte daher einiges antworten. Vorher sollte klargestellt sein, dass alle meine Bewertungen subjektiv sind. Und nicht nur meine. Ich trage dem Rechnung, indem ich zumindest über jede Wallace-Bewertung schreibe "... folgende Meinung gebildet...". Wie du selbst schreibst, spielt immer die Subjektivität mit in Bewertungen herein. Auch in deinem Statement werden Dinge als objektiv dargestellt, über die sich jeder Filmfan zwar seine eigene Meinung bilden kann, die aber, auch wenn in diesem Forum ein Stimmenverhältnis von 709 zu 1 herrscht, nicht für tatsächlich richtig oder falsch erklärt werden können. Beispiel: "Weitere tolle Darbietungen geben auch Karin Dor, Ilse Steppat, Schürenberg, Rudolf Schündler, Kurt Waitzmann, Kurd Pieritz - sprich durch die Bank weg KLASSE!" Wirklich objektiv bewerten könnte dies höchstens jemand, der Schauspiel studiert hat und um alle wichtigen Punkte des Schauspielens, des Films, der Seriengeschichte und der zeitgenössischen Hintergründe genau weiß. Weder du noch ich gehören zu dieser Gruppe. Ich bezweifle, dass es überhaupt jemanden gibt, der diese Charakteristika erfüllt. Insofern stehen wir in manchen Punkten schlichtweg Aussage gegen Aussage. Es ist nicht meine Intention, anderen Filmfreunden meine Meinung aufzuoktruieren; ich möchte sie lediglich kundtun und, bei Bedarf, verteidigen, so wie du deine Meinung verteidigst.

Hier zu deinen Punkten:
1) Qualität des Films: Betrachtet man den handwerklichen Standpunkt, ist der "unheimliche Mönch" so wie alle vier anderen Reinl-Wallace-Filme wirklich gut. Anderes habe ich nicht behauptet und sollte ich es behauptet haben, so hat sich meine Meinung inzwischen geändert. Der Streifen hat Qualitäten, die du auch nennst und die ich ihm in keinster Weise absprechen möchte: die Idee mit der Peitsche, die Londonaufnahmen, die Peter-Thomas-Musik. Das Flair fügst du als Qualitätsmerkmal an, mir leider sagt es nicht zu. Es wirkt auf mich sehr gekünstelt; mehr als in anderen Filmen. Wiederum: persönlicher Eindruck.
2) Harald Leipnitz: In diesem Punkt gebe ich dir ebenfalls Recht. Schauspielerisch macht er seine Sache gut, nur leider ist die Figur nicht die beste. Das Problem würde ich wie folgt diagnostizieren: Sie erfüllt schlichtweg die Erwartungen nicht, die man an einen Wallace-Inspektor hat und zeigt nur eine Seite der bisher zwei gewohnten (Dienstbeflissenheit, aber keine "Sympathie"). Fuchsberger hat die Latte eben hoch gehangen und dann muss man verkraften, dass die Rollen verglichen werden. Für mich verliert Leipnitz diesen Vergleich. Einen von dir beschriebenen Antiheld hätte ich in Wallace-Filmen keineswegs toleriert. Es kommt nicht darauf an, was man theoretisch alles ausprobieren kann, sondern darauf, was man von einer Filmreihe oder einem Subgenre erwartet. Ich erwarte bei Wallace den freundlichen Inspektor ebenso wie ich bei Miss Marple britisches und bei Columbo amerikanisches Flair erwarte und deshalb die Versuche, beides auszutauschen ("Karibische Affäre" bzw. "Alter schützt vor Torheit nicht"), nicht gutheißen kann.
3) Ähnlich geht es mir bei Siegfried Lowitz. Es gibt eine handvoll Schauspieler, bei denen ich mich - und gerade dieser Punkt ist sehr von persönlicher Einstellung geprägt - auf bestimmt Rollentypen versteife. Das ist dann einfach meine eigene Inflexibilität. Ich kann es auch nicht erklären, aber ich mag beispielsweise Siegfried Lowitz und Hans Nielsen nur in positiven, am besten in Inspektorenrollen. Fragt mich nicht, warum. Auch der anderen Seite halte ich deine Ausführungen, wie ich oben bereits vermerkte, hier für genau das, was du in deinem ersten Abschnitt bemängeltest: die Hinstellung einer subjektiven Beurteilung für objektiv. Dazu folgendes Zitat: "Er spielt den Fiesling absolut überzeugend - Note 1,0 sehr gut - So präzise, so glaubhaft, so abgeklärt."
4) Zu Eddi Arent und seiner Rolle habe ich alles gesagt. In allen 35 anderen Wallace-Filmen gibt es für mich glaubhaftere Auflösungen. Angemerkt sei nur noch, dass nicht der Verdacht entstehen soll, ich würde prinzipiell Eddi Arent als Täter missbilligen: Dies widerlege ich durch die einfache Bemerkung, dass ich die Auflösung in "Das Rätsel des silbernen Dreieck" für wesentlich gelungener halte, auch wenn sie mit der gleichen Krankheit kämpft wie die im "Gasthaus" (dazu hatte ich, auch in den letzten Tagen, bereits mehrfach an anderer Stelle Ausführungen getätigt).

2. Edgar-Wallace-Grand-Prix: Übersicht / Epigonen-Grandprix: Übersicht / Meine DVDs: DVDB.de
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Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

11.07.2008 18:45
#119 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten

DER UNHEIMLICHE MÖNCH war der erste Wallace-Film, den ich gesehen habe, in dem Eddi Arent als Täter entlarvt wird. ICh kann mich noch ziemlich genau daran erinnern. Den Film habe ich das erste mal ca. 1986/87 gesehen - damsls noch zusammen mit meiner Mutter. Wir waren beide total verdutz über die Auflösung und Eddi Arent als Mörder.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

13.07.2008 14:17
#120 RE: Bewertet: "Der unheimliche Mönch" (20) Zitat · Antworten

@ Daniel

In Antwort auf:
Warum ist der Frosch ein Frosch ?


Meiner Meinung nach symbolisieren die Kostüme der Verbrecher ihr Vorhaben.
Der Frosch trägt den Taucheranzug mit Glubschaugen, um sich beim Öffnen
der Geldschränke bei den Schweißarbeiten vor den heißen Flammen zu schützen.
Er ist seine Arbeitskleidung.

Der Unheimliche trägt ein Skelettkostüm und gibt damit eigentlich seine
Identität preis : Er ist ein Toter - also Sir Oliver. Es handelt sich bei
dem geheimnisvollen Mörder also um den vermeintlich bei einem Flugzeugabsturz
ums Leben gekommenen Bruder von Sir Cecil.

Jedes Kostüm hat seine Berechtigung und ist nicht einfach ein zusätzlicher
Gruseleffekt für das Publikum.

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