Ähnlich genial besetzt ist m. E. nur noch "Die Tür mit den sieben Schlössern", ein von Buch und Inszenierung her schwächerer Wallace, der aber in jeder Rolle mit einem absoluten "Pfund" aufwartet, um nicht zu sagen wuch(t)e(r)t, wie ich finde (und für den ich auch Wohlfühlfaktorsympathien hege, mehr dazu demnächst im geeigneten Thread )!
Ich persönlich hätte in "Die Tür mit den sieben Schlössern" lieber Barbara Rütting an der Seite von Heinz Drache gesehen als Sabina Sesselmann, aber da ist nur mein Wunsch Vater des Gedankens, weil sie in "Neues vom Hexer" so phantastisch mit einander gespielt haben...
Die Szene von Heinz Drache und Sabina Sesselmann im Paternoster ist ein Sahnestückchen. Etwas konfuse Story, aber ausgezeichnete Schauspieler. Vor allem Pinkas Braun ist "irre" gut...
Aber sorry, hier geht es um den "Unheimlichen Mönch" und der ist wirklich außergewöhnlich gut gelungen, wenn auch nicht mein persönlicher Favorit.
Einen ähnlichen Gedankengang hatte ich auch schon, die Rolle von Frau Sesselmann ist als eine der ganz wenigen anderen weiblichen Wallace-Hauptrollen auch gut mit Barbara Rütting besetzt vorstellbar. Dies hätte den Vorteil gehabt, dass diese dann endgültig neben Karin Dor als die "etwas andere" weibliche Hauptfigur der schwarz-weiß-Ära etabliert gewesen wäre (und die hübsche Paarung mit Heinz Drache natürlich sowieso).
Sorry für das Abschweifen, aber diesen Gedankengang wollte ich noch kurz bestätigen. Obwohl Sabina Sesselman ihre Rolle ja auch nicht schlecht verkörpert, hebt sie sich eindeutig weniger von den üblichen "Wallace-Girls" ab, als eben Barbara Rütting...
Ich sehe schon, wir sind da ganz auf einer Wellenlänge! Übrigens sind mir zu diesem "Kabinettsahnehäubchen" Rütting / Drache (eine wunderbare Formulierung, Mr. Keeney ) noch einige schöne Szenen aus "Neues vom Hexer" eingefallen, die ich bei der Schauspielerbewertung unter Barbara Rütting geäußert habe. Bei der Filmbewertung zum "Zinker" steht auch noch etwas von mir dazu.
Wäre schön, wenn du sie einmal lesen könntest und mir dann deine Meinung dazu mitteilen würdest! Vielen Dank im voraus!
Ich kann dir fast beipflichten. An "Der Fälscher von London" kommt für er für mich auch nach all den Jahren nicht heran, aber das ist eine Geschmacksfrage, denke ich ;)
Aber zum Film:
Ich sehe ihn mir gerade wieder an und genieße es in voll Zügen.
Besonders einmalig finde ich den Soundtrack. Wie Peter Thomas den gesamten Film mit 1-2 Motiven in den verschiedensten Variationen bestreitet, verdient allerhöchsten Respekt.
Die Geschichte ist weitesgehend stimmig und stringent erzählt. Es gibt wohl auch wenige Filme, die durch eine derartig dichte Atmosphäre bestechen.
An der Besetzung ist absolut nichts zu kritisieren.
Siegfried Schürenberg als Sir John ist amüsant wie eh und jeh. "Was machen sie denn überhaupt hier, sie Intelligenztrottel?" Harald Leipnitz wirkt vielleicht etwas introvertierter als ein Joachim Fuchsberger, aber das tut der Qualität seiner Darstellung keinen Abbruch.
Besonders hervorzuheben ist die Darstellung der Familie Gilmore, angefangen bei den Geldgierigen Brüdern über Mrs. Patricia samt Anhang bis hin zu Karin Dor in der weiblichen Hauptrolle. Die Charaktere sind präzise gezeichnet und lassen keine Fragen offen. Zuletzt wäre da natürlich noch Eddi Arent, der zwar wie so oft den tollpatschig-komischen Butler gibt, aber durchaus anzudeuten vermag, dass sein Können weiterreicht. ( Einen unübertroffenen Kontrast bildet natürlich sein Auftreten in "Der bucklige von Soho".)
Ich kann dir fast beipflichten. An "Der Fälscher von London" kommt für er für mich auch nach all den Jahren nicht heran, aber das ist eine Geschmacksfrage, denke ich ;)
Aber zum Film:
Ich sehe ihn mir gerade wieder an und genieße es in voll Zügen.
Besonders einmalig finde ich den Soundtrack. Wie Peter Thomas den gesamten Film mit 1-2 Motiven in den verschiedensten Variationen bestreitet, verdient allerhöchsten Respekt.
Die Geschichte ist weitesgehend stimmig und stringent erzählt. Es gibt wohl auch wenige Filme, die durch eine derartig dichte Atmosphäre bestechen.
An der Besetzung ist absolut nichts zu kritisieren.
Siegfried Schürenberg als Sir John ist amüsant wie eh und jeh. "Was machen sie denn überhaupt hier, sie Intelligenztrottel?" Harald Leipnitz wirkt vielleicht etwas introvertierter als ein Joachim Fuchsberger, aber das tut der Qualität seiner Darstellung keinen Abbruch.
Besonders hervorzuheben ist die Darstellung der Familie Gilmore, angefangen bei den Geldgierigen Brüdern über Mrs. Patricia samt Anhang bis hin zu Karin Dor in der weiblichen Hauptrolle. Die Charaktere sind präzise gezeichnet und lassen keine Fragen offen. Zuletzt wäre da natürlich noch Eddi Arent, der zwar wie so oft den tollpatschig-komischen Butler gibt, aber durchaus anzudeuten vermag, dass sein Können weiterreicht. ( Einen unübertroffenen Kontrast bildet natürlich sein Auftreten in "Der bucklige von Soho".)
Es ist wirklich erfreulich, dass Ende 1965, als die Wallace-Serie Ihren Höhepunkt bereits deutlich überschritten hatte, von Reinl nochmals ein richtig toller Wallace-Film auf den Markt kam, dem es wirklich an nichts fehlt. Hier sind die Wallace typischen Ingredienzien wieder voll vorhanden. Auf Reinl war einfach Verlaß. Das ist ein absolut würdevoller Abschluß der schwarzweiss-Ära. Ein klarer top 10-Wallace. Gute Atmosphäre, gute Musik, ein peitschenschwingender vermummter Schurke. Da lacht das Herz des Gothic-Wallace Fans. Einziger Kritikpunkt ist, dass Eddie Arent hier als Täter entlarvt wird, war er doch immer als komischer Part unantastbar. aber was soll`s. Ich muss Harald Reinl wirklich hoch anrechnen, dass seine Wallace-Beiträge ganz ohne Albernheiten auskommen. Er hat das Wallace-Genre so begründet und konsequent beibehalten. Leider sind seine Beiträge, im Gegensatz zu Vorher, viel zu spärlich. Auch Vorher brachte recht viele Top-Wallace auf den Markt, vor Allem Tuch, Abt, Gasthaus, Augen. Aber diese hätte Reinl auch hingekriegt.Vohrer hatte leider eine gewisse lästige Neigung, es mit dem Humor oft zu übertreiben, was Reinl völlig unterließ. Reinl mache keine Krimikomödien. Leider ging es 1966, nach dem Mönch wieder steil abwärts. An das "Dreieck" kann ich mich nicht mehr erinnern. Der Bucklige ist ein billiger Abklatsch, die Weisse Nonne ist für mich kein Wallace.1967 wurde dann wieder besser, bis ab dem Gorilla für mich WAllace vorbei war.
Für den unheimlichen Mönch gibts klare 5 von 5 Punkten.
Der unheimliche Mönch ist ja definitiv der letzte s/w Film der Reihe, für viele gilt er auch als der beste Wallace überhaupt, z.B. für Joachim Kramp.
Ich habe einmal versucht 11 Argumente für diese These zu finden: - Schloß Hastenbeck ist das schönste Wallace Schloß überhaupt - Auch die Schloß Innenaufnahmen betonen die unheimliche und düstere Atmosphäre - Karin Dor als schönste und beste weibliche Hauptdarstellerin mit Ende 20 in Hochform - Überraschenste Täterauflösung - Trotzdem ist die Auflösung zumindest nicht unlogisch - Beste Nebenrolle mit Rudolf Schündler als Maskengießer - Harald Leipnitz überzeugt als Polizeibeamter - Siegfried Schürenberg wie immer Klasse - Harald Reinl als bester Walllace Regisseur auf dem Höhepunkt seiner Karriere - Gwendolyns Familie mit Steppard, Eppler und Lowitz top besetzt - Der Mönch als der klassische Wallace Schurke schlechthin
Gegenargumente - Leipnitz ist nicht Fußberger - Zuwenig Zeit für die Erklärung der Tatmotive, die hätte es aber gerade wegen der Widersprüchlichkeit gebraucht - Hartmut Reck wirkt nicht wie ein Wallace Schauspieler, man findet ihn einfach nur widerlich - Die fehlende Szene mit Monsieur d'Arol, der offenbar von Ronny erschossen wird
Übrigens: Das Schloß liegt am Rande von Hameln, man kann es nicht besichtigen, aber durchaus von allen Seiten betrachten und die umliegenden Flächen betreten. Wenn die Entfernung nicht allzu weit ist lohnt sich der Besuch ohnehin, zumal Hameln eine wunderschöne Stadt ist.
Zitat von Chinesische Nelke im Beitrag #219- Schloß Hastenbeck ist das schönste Wallace Schloß überhaupt
Wo kommt denn diese Weisheit her? Ganz nett, sicherlich, aber "das schönste"? Da gibt es so viele andere schöne, dass diese Aussage wohl kaum allgemeingültig so gefällt werden kann. (Ebenso wie ein Großteil deiner anderen Stichpunkte, die im Übrigen keine Argumente, sondern Behauptungen sind, auch.)
Zitat von Chinesische Nelke im Beitrag #219 - Hartmut Reck wirkt nicht wie ein Wallace Schauspieler, man findet ihn einfach nur widerlich
Das dürfte eher eine Sache der persönlichen Wahrnehmung sein. Außerdem ist seine Rolle so angelegt.
Nein. Und wenn doch: umso schlimmer. Hartmut Reck, ansonsten einigermaßen solider Mime, arbeitet im uMönch grauenerregend mies (völlig unglaubwürdig, laienhaft überzogen) und wird von seinem Regisseur ebenso grauenerregend im Stich gelassen. Denn wenn schon das Drehbuch eine Reihe derart katastrophal übler Dialogteile aufwies wie es im uMönch nun einmal der Fall ist, hätte die Schauspielerführung bei den weniger hochklassigen Akteuren zumindest eines Durchschnittsniveaus bedurft. Hier leider Fehlanzeige. Natürlich bringen z.B. Lowitz, Eppler, Dor und Schündler ihre Parts gewohnt gut, andere wie Reck - oder selbst Ilse Steppat - wirken einfach nur hilflos; wie in einer peinlichen Theater-Aufführung.