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Dieses Thema hat 107 Antworten
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Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

16.06.2009 18:55
#61 RE: RE:Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

ich habe gestern ein paar dinge vergessen, die ich unbeingt noch loswerden möchte.
zum einen wäre das die häufige kritik an harry meyen zurückzuweisen. seltsamer weise, hat er mir dieses mal eigentlich ziemlivh gut gefallen und eine gewisse frische mitgebracht. fragt mich nicht wieso, aber mir gefiel er. schürenberg dagegen hat hier seinen schlechtesten auftritt.
dafür positiv finde ich das ende. das ist nämlich dermaßne markaber, dass ich es absolut lustig finde. kinski (welchen namen hat er im film) erschießt aus versehen seinen bruder flynn und wird dann in ein mühlrad gezogen. für mich ist da eine gewisse situationskomik vorhanden und ich muss immer sehr lachen, wenn ich an das ende denke.

"der da war's! der und die kleine nutte!"

HorstFrank Offline



Beiträge: 699

16.06.2009 19:08
#62 RE: RE:Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

Zitat von Blinde Jack
schürenberg dagegen hat hier seinen schlechtesten auftritt.


Ich finde es gibt einen Film, in dem er noch schwächer ist: Das Geheimnis der weißen Nonne.
Das liegt aber auch daran, das seine Rolle dort enorm klein ist...

Drei Freunde brauchst du im Leben: Verstand, Glück und 'n Kaugummi!
(Horst Frank in "Das Geheimnis der chinesischen Nelke")

Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

16.06.2009 19:56
#63 RE: RE:Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

für mich ist dies hier sein schlechtester, weil er auf mich derart genervt wirkt, dass es in diesem film wirklich kein vergnügen ist ihm zuzusehen.

"der da war's! der und die kleine nutte!"

HorstFrank Offline



Beiträge: 699

16.06.2009 21:38
#64 RE: RE:Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

Ich finde den Spruch in Zusammenhang mit Schürenbergs Mimik sehr schön:
"Ist der schon sp verkalt - oder tut der nur so?"

Drei Freunde brauchst du im Leben: Verstand, Glück und 'n Kaugummi!
(Horst Frank in "Das Geheimnis der chinesischen Nelke")

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

16.06.2009 21:46
#65 RE: RE:Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

Zitat von Sir 100 ASA

Ebenso finde ich, daß Eddi Arent in diesem Film einen der drei stärksten Auftritte in seiner charakteristischen Rolle bei Wallace hat. Wer natürlich seinen Humor nicht mag, kann dementsprechend wenig mit dem Film anfangen.



Käse. In einem Krimi - und das will die GRUFT trotz allem wohl sein - muss man Humor gezielt und dosiert einsetzen und darf nicht Handlung und Spannungsaufbau in den Hintergrund drängen lassen. Ich mag Arents Art von Humor. Mehrere Regiesseure haben in einem Dutzend Wallace gezeigt, wie man ihn zur Auflockerung des Geschehens wirkungsvoll einsetzt. Manchmal mit mehr Gewicht, manchmal mit weniger. Aber nur einmal hat man fürchterlich danebengegriffen und das Ganze völlig unsinnig übertrieben. Und zwar hier.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

17.06.2009 10:28
#66 RE: RE:Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

Zum "Schürenberg-Problem":
Selbst in Anbetracht der Tatsache, dass Schürenberg einer der besten Darsteller der Reihe war, gab es für ihn, teilweise auch drehbuchbedingt, bessere und schlechtere Auftritte. Und wenn es um das Ausmachen des schlechtesten Auftritts geht, so muss man sich wohl entscheiden, ob man Genervtheit oder verunglückten Humor als schlimmer empfindet. Ich persönlich tendiere zu letzterem. Gerade hier, in der "Gruft", wo Sir John zwar mächtig grummelig und missgelaunt, ja genervt ist, hat er dennoch zahlreiche sehr komische Auftritte. Einer wurde schon hier niedergeschrieben. Mir gefallen auch seine Wortgefechte mit Eddi Arent.
Andererseits gibt es einen und nur einen Film, in dem ich über Schürenberg beim besten Willen nicht lachen kann, und das ist "Die Tote aus der Themse". Für mich hat Schürenberg hier seinen schlechtesten Auftritt, denn jeder Humor, den er hier von sich gibt (abgesehen von dem - aber wiederum reichlich klamaukigen - Foto), geht völlig nach hinten los. Seine Jagd nach "Jack the Ripper" ist an Fadenscheinigkeit, Stereotypie und Dummheit nicht mehr zu überbieten und fern jeder Realität, zeigt sie Sir John doch nicht mehr nur als trotteligen Charmeur, sondern als senilen Trottel.

2. Edgar-Wallace-Grand-Prix: Übersicht / Epigonen-Grandprix: Übersicht / Quoten
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Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

17.06.2009 15:08
#67 RE: RE:Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

was die tote aus der themse anbelangt muss ich dir recht geben. auch dort bietet schürenberg eine sehr schlechte leistung. dennoch mangelt es mir in der gruft an seinem gewohnt sympatischen auftreten.

"der da war's! der und die kleine nutte!"

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

28.06.2009 12:18
#68 RE: RE:Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

„Die Gruft mit dem Rätselschloss“ belegt mit 63 Prozent den 32. Platz im Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2009. Der Film erhielt folgende Wertungen:
Gesamtpunktzahl: 588,08 Punkte; durchschnittliche Punktzahl pro Werter: 28,00 von 50
Ergebnisse der Einzelkategorien:
• Gesamtwertung: 171,7 Punkte – Platz 32 (58%)
• Einzelwertung „Darsteller“: 70,4 Punkte – Platz 31 (69%)
• Einzelwertung „Spannung“: 57,2 Punkte – Platz 33 (60%)
• Einzelwertung „Mörder“: 58,3 Punkte – Platz 31 (61%)
• Einzelwertung „Regie“: 54,6 Punkte – Platz 32 (57%)
• Einzelwertung „Drehbuch“: 60,4 Punkte – Platz 31 (65%)
• Einzelwertung „Musik“: 64,7 Punkte – Platz 30 (68%)
• Einzelwertung „Humor“: 50,9 Punkte – Platz 30 (59%)


Die größte Abweichung von der durchschnittlichen Wertung beträgt 15,1 Punkte nach oben, die durchschnittliche Abweichung beträgt 7,9 Punkte. Am nächsten dran war Selwyn mit einer Abweichung von nur 3,2 Punkten.

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Count Villain Offline




Beiträge: 4.615

28.06.2009 19:04
#69 RE: RE:Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

Die Gruft bleibt für mich nach wie vor ein sehr unterhaltsamer Film und ist demzufolge bei mir auch im Mittelfeld gelandet. Schade, dass er hier nicht so gut ankommt. Der Humor des Films ist natürlich Geschmackssache. Genauso wie das Ende. Aber mit dem "Verrat" von Flynn kann dieser Film immerhin für sich in Anspruch nehmen neben Zimmer 13 ebenfalls nicht mit einem Vorzeige-Happy-End aufzuwarten. Das mag dem Film auch nicht unbedingt mehr Tiefe geben, aber es ist doch erwähnenswert und bereichert doch schon irgendwie die Figur und das Spiel von Leipnitz. Schade nur, dass der Ermittler so blass und ein recht hohler Charakter bleibt. Gerade weil Flynn am Ende eine gewisse Charaktertiefe bzw. Charakterschwäche offenbart tritt dieser Fauxpas natürlich umso sichtbarer zutage. Eine undankbare Rolle für Meyen, der das leider auch nicht mit dem Charme eines Fuchsbergers hätte etwas kompensieren können.

Blap Offline




Beiträge: 1.128

01.04.2010 21:26
#70 RE: RE:Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

Die Gruft mit dem Rätselschloß (Deutschland 1964, Originaltitel: Die Gruft mit dem Rätselschloß)

Kathleen Kent (Judith Dornys) reist mit ihrem Rechtsbeistand Westlake (Eddi Arent) aus Australien an. Der alte, wohlhabende Mr. Real (Rudolf Forster) wird von seinem schlechten Gewissen geplagt. Vor einigen Jahren hat er Kathleens Vater um dessen gesamtes Geld gebracht, nun will er die junge Frau zumindest finanziell entschädigen. In einer nicht zu knackenden Tresor-Gruft lagert ein beträchtliches Vermögen, welches Real nun in Kathleens Hände legen möchte. Alte Weggefährten sind davon nicht begeistert, denn sie wollen den Kuchen lieber unter sich aufteilen. So landen die junge Frau und ihr Begleiter bald in den Fängen dubioser Gestalten, sie werden in einem Haus gegen ihren Willen festgehalten. Jimmy Flynn (Harald Leipnitz) erweist sich als Retter aus der mißlichen Lage, doch welche Interessen verfolgt Flynn tatsächlich? Selbst für Real wird die Luft dünner, einen Anschlag auf sein Leben übersteht er nur knapp. Sein Mitarbeiter Spedding (Werner Peters) scheint nicht verlässlich zu sein, doch den Aasgeier erwartet eine böse Überraschung. Der für Scotland Yard ermittelnde Inspector Angel (Harry Meyen) hat eine harte Nuss zu knacken...

Der 16. Rialto Wallace wurde von Franz Josef Gottlieb inszeniert, der bereits 1963 bei "Der schwarze Abt" auf dem Regiestuhl saß. CCC-Film produzierte 1963 "Der Fluch der gelben Schlange", diese Wallace Verfilmung geht ebenfalls auf sein Konto. "Die Gruft mit dem Rätselschloß" verzichtet in den Hauptrollen auf die bewährten Gesichter von Joachim Fuchsberger und Heinz Drache. Für die weibliche Hauptrolle wurde Judith Dornys verpflichtet, es sollte allerdings ihr einziger Auftritt in einer Edgar Wallace Verfilmung bleiben. Ein grosser Verlust ist dies kaum, denn Frau Dornys spielt zwar einigermaßen solide, zählt aber eher zu den weniger prägnanten Darstellerinnen. Die Rollen der Ermittler im Dienste der Gerechtigkeit bleiben diesmal recht klein. Harry Meyen gibt einen sympathischen Ermittler ab, leider gewährt man ihm aber nur sehr wenig Spielzeit. Selbstverständlich fehlt Siegfried Schürenberg nicht, der als liebenswerter Tölpel Sir John ab und an durch die Kulissen poltert. Sein "Vorgänger" Ernst Fritz Fürbringer, der in älteren Wallace Beiträgen als Sir Archibald zu sehen ist, ist nun in der Rolle eines fiesen und skrupellosen Verbrechers zu sehen. Die männliche Hauptrolle wurde mit Harald Leipnitz besetzt. Die Figur Jimmy Flynn ist durchaus interessant angelegt, leider wird sie aber nicht konsequent genug genutzt. Ferner fehlt es Leipnitz an schauspielerischer Klasse, um diesen Charakter wirklich überzeugend zum Leben zu erwecken. Werner Peters hingegen spielt gewohnt souverän den schleimigen, intriganten Fiesling. Klaus Kinski tritt als hintergründig grinsende Randerscheinung viel zu selten auf, während Eddi Arent leider zu viele -und vor allem sehr an den Nerven zehrende- Auftritte hat. Erwähneswert ist vielleicht noch die kleine Rolle von Vera Tschechowa, deren optische Reize aber so gut wie gar nicht zur Geltung kommen. Zwischenfazit: Teils zu blasse Darsteller, zu wenig Kinski, zu viel Arent.

"Die Gruft mit dem Rätselschloß" bietet bewährte Darsteller auf, was sich allerdings auf die Nebenrollen beschränkt. Die grösseren Rollen sind ein wenig unbefriedigend und glücklos besetzt. Das wäre zu verschmerzen, wenn Story und Atmosphäre im grünen Bereich wären. Besonders die Atmosphäre hat schon so manchem Wallace über diverse Schwächen hinweggeholfen. In diesem Fall gelingt das kaschieren der Mängel aber zu oft nicht, nur ab und an flackern die gewohnten Qualitäten auf. Nun muss es nicht immer Alfred Vohrer sein, der ordentliche Ergebnisse aus eher durchschnittlichen Drehbüchern zaubert, doch hier hätte er vermutlich bessere Arbeit abgeliefert als sein Kollege Gottlieb. An der DVD Auswertung von Universum gibt es nichts zu meckern, wie gewohnt liegt der Film in sehr schöner Qualität vor. Zur Wahl steht wie gehabt die Einzel-DVD oder ein schmuckes Boxset. Die "Edgar Wallace Edition 5" enthält neben "Die Gruft mit dem Rätselschloß" folgende Filme:

- Das Verrätertor
- Wartezimmer zum Jenseits
- Neues vom Hexer

Bei dieser Box ist eine Besonderheit zu vermelden. Der Streifen "Wartezimmer zum Jenseits" ist zwar eine Rialto Produktion, und wurde sogar von Alfred Vohrer inszeniert, doch es handelt sich nicht um eine Wallace Verfilmung. Was solls, ich kann mit dieser kleinen Schummelei gut leben, denn den Film hätte ich mir sowieso angeschafft.

Sämtliche Vorgänger von "Die Gruft mit dem Rätselschloß" gefallen mir besser! Sicher, auch "Die Gruft..." hat Qualitäten, nur sind diese weniger stark ausgeprägt als es bei der Verwandtschaft der Fall ist. Ohne die starke Konkurrenz aus eigenem Hause, würde ich für diesen Film eine Bewertung von 6/10 ziehen. Da allerdings selbst Filme wie "Der grüne Bogenschütze" oder "Der schwarze Abt" ein wenig ansprechender als "Die Gruft..." geraten sind, reicht es leider nur zu wohlwollenden 5,5/10. Es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass mir der Film trotz seiner Schwächen sympathisch ist.

Lieblingszitat:

"Der schläft ja sogar bei einem Krimi ein. Naja, ist ja auch kein Edgar Wallace."

***

Vom Ursprung her verdorben

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

02.04.2010 11:49
#71 RE: RE:Bewertet: Zitat · Antworten

Zitat von Blap
An der DVD Auswertung von Universum gibt es nichts zu meckern, wie gewohnt liegt der Film in sehr schöner Qualität vor.


Leider wurde bei Universum verpennt, daß die Titelcredits im Original in Farbe sind! Wäre ja vllt. bei einer BluRay-VÖ zu berücksichtigen.

Glasauge Offline




Beiträge: 1.321

07.06.2010 21:17
#72 RE: RE:Bewertet: Zitat · Antworten

Bei dem verhsstem Geblinke muss ich aber sagen, dass es nicht sinnlos ist. Es soll eine Art Foltermethode sein, um den Eingesperrten in den Wahnsinn zu triben. Leider treibt sie auch die Zuschauer in den Wahnsinn. Meiner Meinung nach hätte man noch mehr daraus machen können, wie zum Beispiel mehr raffinierte Mechanismen.


Glasauge

Allan|Davis Offline




Beiträge: 38

09.06.2010 09:37
#73 RE: Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

So schlecht wie einige den Film hier machen, find ich ihn gar nicht :P Gut Schürrenberg und Kinski haben in diesem Teil nicht gerade Parraderollen, aber ansonsten ein solider Teil der Serie, der leider sehr vorhersehbar wirkt....Werner Peters als Rechtsanwalt Spelling hat meiner Meinung nach die beste Rolle, ansonsten alles solide und guter Durchschnitt :-)
Würde eine 3/5 geben ;-)

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

08.08.2010 12:56
#74 RE: Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

Seit ein paar Tagen besitze ich die EW-Kollektion Nr. 5 und hatte somit erstmals die Gelegenheit, "Die Gruft mit dem Rätselschloss" zu sehen.
In Anspielung auf "Das Mädchen mit den Katzenaugen" hätte man diesen Film auch "Das Mädchen mit den traurigen Augen" nennen können, doch da es sich um einen Edgar-Wallace-Film handelt, der sich zudem noch an die Vorgabe des Romans halten möchte ("Der Safe mit dem Rätselschloss"), müssen wir diesen Aspekt vorerst ausblenden. Dennoch sollte man sich das eigentliche Motiv für den Ablauf der Geschehnisse immer vor Augen halten, steht es doch in einem seltsamen Gegensatz zu den Ereignissen, die in den anderthalb Stunden gezeigt werden.
Ungewöhnlich ist bereits der Beginn des Films, der zunächst irritiert. "Ein Film im Film" läuft ab und präsentiert uns die erste Leiche in einem Kinosaal. Wesentlich besser gefallen hier die Szenen in der Eisenbahn und auf dem Bahnhof, die für echte britische Atmosphäre sorgen und eine angenehme Abwechslung bieten. Ebenso verhält es sich mit dem Aufgebot der Schauspieler, die entweder in ungewohnten Rollen agieren (E.F. Fürbringer) oder erstmals in einem echten Wallace zu sehen sind (Judith Dornys). Der oft gemachte Vorwurf, dem Film fehle es an Glanz, weil der smarte Herr Fuchsberger und die schöne Frau Dor nicht mitspielen, kann teilweise widerlegt werden. Durch den Einsatz der "zweiten Garnitur" gibt es mehr Spielraum für Verdächtigungen und so scheint es mir keineswegs ungewöhnlich, dass sich der "gute" Jimmy Flynn am Ende als habgieriger Schurke entpuppt. Er war für mich nie der strahlende Held bzw. Beschützer der weiblichen Hauptfigur. Von Anfang an gibt Harald Leipnitz eine zwielichte Darstellung ab, die man ihm abnehmen kann, schließlich ist er ein ehemaliger Mitbeteiligter an den Betrügereien rund um die Spielhölle des Mister Real.
Da die Aktivitäten der Gangsterbande im Mittelpunkt stehen, ist die Anwesenheit eines draufgängerischen Scotland-Yard-Beamten nicht unbedingt vonnöten. Der zurückhaltende Harry Meyen bildet den Ruhepol zwischen dem aufbrausenden Schürenberg und dem lauten Arent. Ernst Fritz Fürbringer und Rudolf Forster stehen sich im Kampf um das immense Vermögen gegenüber, wobei der Erstgenannte durch die Konstruktion einer unterirdischen Safeanlage die besseren Karten hat. Das Erbe Kathleen Kents scheint nie richtig in Gefahr. Zu halbherzig und zu dilettantisch wirken die Versuche, es in die Hände zu bekommen. Das Rätselschloss läßt an die Designs denken, die Filmarchitekt Rolf Zehetbauer für den Siebenteiler "Raumpatrouille Orion" entworfen hat und gefällt mir sehr gut. Es bildet einen wunderbaren Kontrast zur altmodischen Residenz von Real und dem Hauptquartier von Connor. Der Film gewinnt deshalb gerade in der zweiten Hälfte an Spannung, die man während des Aufenthalts von Kathleen und Ferry im Hause der Gangster manchmal vermisst. Die vielen missglückten Fluchtversuche strecken die Handlung. Als Nervenkitzel sei noch die Ermordung von Lissy erwähnt, in der Real selbst handgreiflich wird und somit zeigt, dass er nicht der Wohltäter ist, als der er sich zu Beginn präsentieren möchte. Ein besonders origineller Schauplatz ist die Mühle, die als Kulisse für das Ende der Verbrecher fungiert, wobei vor allem der Tod Connors beeindruckt.
Anstatt dem Film ein aufgesetztes Happyend zu verpassen, darf Judith Dornys völlig untypisch für die sonst Wallace-Heldinnen zugedachten Schicksale, das Vermögen ablehnen. Leider hören wir nicht mehr, was sie Inspektor Angel sagen wollte.
Fazit: Ein eigenwilliger Edgar-Wallace-Film, der es zwar nicht unter die ersten Zehn schafft, jedoch im guten Mittelfeld zu finden ist.

Grabert Offline



Beiträge: 257

08.01.2012 13:48
#75 RE: Bewertet: "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (16) Zitat · Antworten

Eigenwillig wie Percy Lister finde ich den Film auch, der bei mir aber - wie bei vielen Anderen hier auch - wenig Begeisterung hervorrief. Es fehlt an Spannung, eindringlicher Atmosphäre und an typischen Effekten der Rialtoreihe. Die Geschichte wird recht durchsichtig durchgespielt. Trotz der guten Besetzung kommt aus meiner Sicht kein guter Krimi dabei heraus. Oder um in den Worten Rudolf Forsters alias Real zu sprechen: "Schlecht Spedding". Eddi Arent wirkt überdreht und steht ungewohnt im Vordergrund, Harry Meyen gewinnt als Inspektor Angel keine Kontur, die vielen guten Nebendarsteller wie Harry Wüstenhagen, Werner Peters, Ilse Steppat oder Kurt Jaggberg kommen nicht richtig zum Zug; selbst die Musik von Peter Thomas bleibt nicht im Ohr. Die Drehbuchautoren R.A. Stemmle und F.J. Gottlieb haben sich nah an den Originalstoff von Edgar Wallace angelehnt, ihm kaum einen eigenen "Spin" gegeben. Immerhin Harald Leipnitz spielt den undurchsichtigen Jimmy Flynn ganz gut, Siegfried Schürenberg gewohnt sicher den Sir John, Klaus Kinski den wortkargen Mithelfer gefällig. Ernst-Fritz Fürbinger und Rudolf Forster als Gegenspieler wirken authentisch.
Doch wie Blap schon anmerkt: Es verwundert nicht, dass F.J. Gottlieb anschließend keinen Wallacefilm der Rialtoreihe mehr inszeniert hat. Die von ihm gegebenen 5,5 von 10 Punkten sind wahrhaft großzügig, aber vertretbar.

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