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Dieses Thema hat 149 Antworten
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 Filmbewertungen
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wallace-fan Offline




Beiträge: 895

15.08.2010 18:14
#76 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Meiner Meinung nach ist der Film ganz ordentlich.
Es gibt einen Fehler im Film, der darin besteht, dass ein ermordetes Mitglied der Bande des schönen Steve kurz darauf im Film wieder lebendig erschien.

Markus Offline



Beiträge: 683

06.07.2011 11:33
#77 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Hab den Film kürzlich zum ersten Mal auf DVD gesehen - leider ein mittelprächtiger Transfer, das Ausgangsmaterial war wohl in schlechterer Verfassung als bei anderen Wallace-Filmen. Im Booklet steht, dass 2 FSK-Schnitte rückgängig gemacht wurden. Mir ist spontan nichts aufgefallen. Waren die Schnitte auch in den TV/Video-Fassungen, und wo sind die Ergänzungen zu finden? Bei Joachim steht nichts darüber, und Christophs Schnittberichte sind auch nicht mehr online.

Gruss
Markus

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

06.07.2011 14:16
#78 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Die zwei FSK-Schnitte im "Rätsel der roten Orchidee" betreffen Mordszenen, nämlich die von Babyface und von Kerkie Minelli. Gerade bei der "Rasur" von Babyface finde ich den Unterschied zu meiner Erinnerung an alte TV-Fassungen doch sehr deutlich; VHS-Aufnahme habe ich aber von diesem Film leider keine. Die Schnittberichte von Deutscher-Tonfilm.de sind nach wie vor einzusehen: http://web.archive.org/web/2004121008335....de/drdro1.html

Markus Offline



Beiträge: 683

07.07.2011 08:57
#79 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Danke!

Gruss
Markus

Jacob Starzinger Offline



Beiträge: 1.413

12.10.2011 13:48
#80 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Die Orchideen ist ein gelungener Wallace auch wenn er ein wenig von den Grundprinzipien der Wallace Reihe abweicht. Die Geschichte ist gut und es ist sehr gut umgesetzt worden. Dazu noch ein genialer Klaus Kinski und ich gebe gerne 4/5.

MfG Jacob

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

01.11.2011 02:09
#81 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

"Das Rätsel der roten Orchidee" sehe ich leider selten und ehrlich gesagt auch nicht übermäßig gerne. Für mich persönlich ist das eigentlich sehr schade, da die hochverehrte Marisa Mell hier in ihrer einzigen weiblichen EW-Hauptrolle zu sehen ist. Ich kann wohl betonen, dass sich in meiner ausgiebigen Marisa Mell-Sammlung Filme befinden, die dem Fass tatsächlich den Boden ausschlagen. Dagegen wirkt dieser Wallace in ihrer Filmografie wie ein Meisterstück, allerdings kann er diese Stellung nicht innerhalb der eigentlichen Serie einnehmen.

Der Film gibt neben dem Titel gleich mehrere Rätsel auf, die meiner Ansicht nach in der unwirschen Besetzung zu suchen sind. Diese ist zusammengewürfelt aus bekannten Wallace-Gesichtern und zu vielen Gästen. Nie hatte ich wirklich den Eindruck, dass hier durchgehend Akzente gesetzt werden, fast kommt mir der Eindruck von zu vielen Selbstinszenierungen, die dem Verlauf einfach schaden, obwohl die Leistungen stimmen. Gut, andere mögen bei dieser Variante der Neubesetzungen vielleicht einen deutlichen Blick über den Tellerrand wahrnehmen, ich persönlich empfinde sie nach "Der grüne Bogenschütze" am unausgewogensten, was letztlich und vor allem an den Interaktionsleistungen der Hauptdarsteller liegt. Das Gespann Christopher Lee und Adrian Hoven funktioniert im direkten Vergleich zu seinen Vorgängern nur schleppend. Lee spielt gut, das kann man gar nicht anders sagen, er bereichert den Film als Zugpferd, seine Ermittlungsarbeit ist kantig und erfolgsversprechend. Adrian Hoven spielt seine Rolle womöglich auch gar nicht mal so schlecht, die persönliche Abwertung ist bei mir auf Partnerin Marisa Mell zurückzuführen. Da hatte sie schon ganz andere Kaliber zur Seite, auch wenn ich mich hier hauptsächlich auf ihre späteren Filme beziehe. Die Zwickmühle hierbei ist jedoch, dass ich noch nicht mal eine Alternative für die Figur des Inspektor Weston nennen könnte...
Nein, ich sehe einfach zwei Schauspieler, die in fataler Weise nicht zusammenpassen wollen, daher wird die komplette Affäre rund um die beiden gefühlt unglaubwürdig.

Lilian Ranger bekommt von mir zunächst einmal, ja, Marisa-Mell-Bonus. Jeder wird das wohl kennen, auch wenn man einen Film noch so schlecht und die schauspielerische Leistung noch so mager findet, man spürt doch eine gewisse Begeisterung. Sie zeichnet eine selbstständige, schlagfertige junge Frau, die sich von einigen herkömmlichen Interpretationen innerhalb der Reihe leicht abzuheben weiß, gerade ihre Szenen mit dem alten Tanner bleiben in Erinnerung. Außerdem weiß sie einigen Herren den Kopf zu verdrehen. Dass ich ihre Leistung insgesamt als mittelmäßig einstufe, liegt vermutlich auch daran, dass ich sie hier als zu aufdringlich empfinde. Es reichte für ein paar Großaufnahmen und hier wird schon deutlich, was sie später auszeichnen würde. Makellosigkeit, Stolz und Wandlungsfähigkeit.
Leider hatte sie innerhalb der Reihe außer in "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" (der für die meisten ja wenig representativ ist, aber hauptsache zwei Orchideen-Filme), keine weitere Chance, sich als feste Wallace-Größe etablieren zu können, sie wäre beispielsweise die perfekte Peggy Ward gewesen (obwohl ich Siw Mattson wirklich erstklassig finde) oder eine viel bessere Cora Watson... Insgesamt hatte der deutsche Film sie später ohnehin vergessen.

In der erweiterten Besetzung sieht man Pinkas Braun, der wenn man es nicht so genau nimmt, eine recht mysteriöse Ausstrahlung besitzt und sich mit seinen jeweiligen Gegenübern nette Gefechte liefert, Eric Pohlmann bleibt in äußerst starker Erinnerung, ebenso wie Christiane Nielsen, als seine neureiche Gattin mit gut-bürgerlichem Charakter. Fritz Rasp, der wie immer hervorragend ist, hat hier in meinen Augen seinen besten und nachhaltigsten Auftritt innerhalb der Wallace-Reihe.
Klaus Kinski bekommt man elegant und wortgewandt zu Gesicht, er spielt herrlich über den Dingen stehend und ist wie immer eine Bereicherung, Eddi Arent, der mal wieder für die humoristischen Einlagen zuständig ist, läuft vor allem bei seinen Herrschaften Hans Paetsch, Fritz Rasp, Herbert A.E. Boehme und Sigrid von Richthofen zu Hochtouren auf, glücklicherweise pointiert und nicht zu überdreht.

Die Handlung und die Geschichte um die beiden rivalisierenden Gangsterbanden war eine Kehrtwendung von bisherigen Inhalten, überzeugt mich persönlich aber nur schwer. Dafür wurde das alles nur zu sporadisch herausgearbeitet, es kommt zu eklatanten Spannungsaussetzern, die auch die z.T. ansprechenden Actioneinlagen nicht beheben können. Starke optische Momente entstehen dennoch bei vielen Schauplätzen.
Der Haupttäter agiert konfus im Hintergrund und scheint nach Beendigung von Mord und Liquidierung noch Zeit zu haben, seine romantische Ader auszuleben, das Rätsel um die Orchidee ist in Wirklichkeit keines und daher glaube ich, relativ schnell gelöst. Unangebracht erscheinen die vielen reißerischen Effekte, als beispielsweise Allerman im Dunkeln verfolgt wird und ohne sich umzudrehen drauf losballert, beim Abschuss und anschließendem Absturz der Maschine war angeblich eine Bombe an Bord, der alte Tanner ist nur mit Maschinenpistolen zur Strecke zu bringen, und so weiter. Dem Film kommt andererseits seine Prise Ironie zu Gute, er nimmt sich nicht besonders ernst und wenn man das als Zuschauer annimmt, kann man gut mit "Das Rätsel der roten Orchidee" leben. Mir persönlich gefällt ja die Ernsthaftigkeit in dieser Märchenwelt besser. Die Musik von Peter Thomas weiß uneingeschränkt zu begeistern und hilft dem Film, über sich hinwegzukommen. Das große Finale entwickelt sich zunächst hochinteressant, flacht aber leider im Keller der Bank total ab.
Mein Fazit: ein echter Edgar Wallace und eine echte Marisa Mell können doch gar nicht schlecht sein, trotzdem für mich absolut kein Highlight. Sehr schade, jeder spielt für sich allein!

Georg Offline




Beiträge: 3.263

20.04.2012 16:11
#82 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Wie schon Das Verrätertor habe ich auch Das Rätsel der roten Orchidee fast 20 Jahre nicht gesehen. Ein Grund dafür lag hier auch am fehlenden Whodunit bzw. an der Unwichtigkeit dieses Faktors für die Handlung. Nach dem Wiedersehen haben mich vor allem die vielen großartigen Schauspieler erfreut, v. a. Eric Pohlmann als Gangsterboss in einer Paraderolle und auch Pinkas Braun. Mir war gar nicht bewusst, dass die beiden perfiden Bösewichte aus Die Frau in Weiß (wo sie in meinen Augen die stärkste Darstellung böser Charaktere überhaupt in einer deutschen Produktion abgeliefert haben) schon mal zusammen vor der Kamera standen.
Helmuth Ashley ist eine nicht ganz ernst zu nehmende Gangster-Posse gelungen, die streckenweise parodistisch wirkt. Ich habe jetzt nicht im Hinterkopf, wie das genau in einem der Wallace-Film-Bücher stand, aber anscheinend soll es zwischen Ashley und Wendlandt wegen des Filmes einen Disput gegeben haben? Da frage ich mich schon, weshalb! Wendlandt hat doch das Drehbuch freigegeben und musste damit rechnen, dass da kein Gruselschocker herauskommt, sondern wusste genau, dass das eine Gangstergeschichte wird! An der handwerklichen Perfektion des Helmuth Ashley ist jedenfalls nicht zu rütteln, wie bei all seinen anderen 60er-Krimis beweist er Gespür für gute Inszenierung und Schauspielerführung, auch seine anderen Kinokrimis wie Das schwarze Schaf oder Mörderspiel sind zwei Filme, die nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Selbst in den bis zur Mitte des 1. Jahrzehnts unseres Jahrhunderts inszenierten Der Alte-Folgen war er ein Garant für Qualität, Präzision und ordentliche Inszenierung. Überhaupt dann, wenn er mit seinem ehemaligen Kameraassistenten Franz Xaver Lederle als Bildgestalter zusammen arbeitete. Da hat sich Wendlandt selbst ins Knie geschossen, schade, ich hätte gerne weitere Filme von Ashley in der Wallace-Reihe gesehen.

Was ich unbedingt noch kritisieren muss, ist der Titel. Die Orchideen haben für die Handlung überhaupt keine Relevanz und sind zudem nicht immer rot (die 2. geschenkte Orchidee ist gelb, wenn ich mich jetzt nicht falsch an eine Aussage von Pinkas Braun erinnere). Klar wollte man damit an den Erfolg von Das Geheimnis der gelben Narzissen anschließen und holte sich daher einen weiteren Blumentitel. Leider eben ohne daran zu denken, dass die Blume dramaturgisch völlig unwichtig ist und auch durch Teddybären oder Schokoladeplätzchen ersetzt werden hätte können. Überspitzt formuliert: wäre der Titel Der schöne Steve trägt grüne Unterhosen gewesen, hätte er genauso viel mit der Handlung zu tun gehabt. Natürlich ist der Titel – das muss ich ihm lassen – aber klangvoll und hat das Publikum damals sicherlich in die Lichtspielhäuser gelockt.

Edgar007 Online




Beiträge: 2.595

20.04.2012 17:00
#83 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Zitat von Georg
Was ich unbedingt noch kritisieren muss, ist der Titel. Die Orchideen haben für die Handlung überhaupt keine Relevanz und sind zudem nicht immer rot


Da stimme ich Dir voll und ganz zu! Warum man hier nicht den deutschen Romantitel "GANGSTER IN LONDON", der ja hervorragend gepasst hätte, unbedingt ändern musste, bleibt mir (wie die Orchideen) ein Rätsel

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

21.04.2012 16:01
#84 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

@ Georg: Christos Tses hat in seinem Buch "Der Hexer, der Zinker und andere Mörder" ein Interview mit Horst Wendlandt geführt und fragt ihn auf Seite 203 u.a.:

"Mit Helmuth Ashley sollen Sie sich gestritten haben, weil er einen schlechten Film gedreht hat!"
"Er hat keinen schlechten Film gedreht. "Das Rätsel der roten Orchidee" war nur anders als die übrigen Wallace-Filme. Das habe ich ihm auch mitgeteilt, aber gestritten haben wir nicht."

Ich persönlich erkläre mir den Titel -abgesehen von der tatsächlichen Vorliebe der Produktion für Farbbezüge in den Titeln der EW-Filme- so: Pinkas Braun als Edwin Tanner gibt vor, Expeditionen am Amazonas durchzuführen und Lilian Ranger von seinen Aufenthalten dort jedes Mal eine Orchidee mitzubringen. Diese An- und Abreisen sind jedoch vorgetäuscht. In Wahrheit hält er sich unter seiner Identität als Gangster O'Connor die ganze Zeit in London auf. Die Blumengeschenke aus den Tropen sollen von diesem Umstand ablenken und bergen insofern ein Rätsel in sich.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

21.04.2012 16:12
#85 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Lieber Percy, danke für das Zitat, ich hatte es noch so ungefähr im Wortlaut im Kopf.
Die Erklärung des Titels scheint so auch ein wenig einleuchtender - auch wenn er trotzdem nicht ganz passt.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

21.04.2012 16:21
#86 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Wie Du bereits angemerkt hast, hat der mitgebrachte Blumengruß jedes Mal eine andere Farbe. Hier können wir wieder in das Reich der (Film)Psychologie abschweifen und kombinieren, dass die Farbe Rot für Gefahr steht. Aber da es sich um einen Schwarzweiß-Film handelt...

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

21.04.2012 16:26
#87 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Zitat von Percy Lister
dass die Farbe Rot für Gefahr steht.


...oder gar für die angedeutete Romanze zwischen Adrian Hoven und Marisa Mell?

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

21.04.2012 16:34
#88 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Prisma, vergiss nicht, dass Inspektor Weston die Orchideen mit Verachtung straft und ironisch zu Lilian Ranger meint, sie könne nun wieder an ihren Schreibtisch und zu ihrer Orchidee zurückkehren.
Zudem prickelt es zwischen Edwin Tanner und Lilian Ranger ebenfalls, wenn man den Mix aus Täuschungsmanöver und Berechnung einmal außen vor lässt.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

21.04.2012 16:35
#89 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Und im Gegensatz zu Weston macht Edwin Tanner Lilian Ranger wenigstens einen - wenn auch in der Form nicht ganz korrekten - Antrag ...

“Das ganze ist eine Sache der Vorstellungskraft. Phantasie ..."
(Heinz Drache in "Der Hexer")

Georg Offline




Beiträge: 3.263

21.04.2012 16:46
#90 RE: RE:Bewertet: "Das Rätsel der roten Orchidee" (9) Zitat · Antworten

Zitat von Percy Lister
Wie Du bereits angemerkt hast, hat der mitgebrachte Blumengruß jedes Mal eine andere Farbe. Hier können wir wieder in das Reich der (Film)Psychologie abschweifen und kombinieren, dass die Farbe Rot für Gefahr steht.

Eine sehr schöne Analyse, aber ich glaube nicht, dass die Macher oder gar das Publikum damals so tiefsinnig gedacht hätten/ haben. Das ist mehr was für ein Literaturseminar auf der Uni. ;-)

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