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Dieses Thema hat 179 Antworten
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Savini Offline



Beiträge: 888

26.08.2022 15:12
#166 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Marmstorfer im Beitrag #135
Der Film ist arg geschwätzig

Bei der erneuten Sichtung sind mir allerdings einige überraschend geschliffene Dialoge aufgefallen, etwa Bemerkungen von Tarling, was er von Raymond Lyne (solche Spitzen kannte ich sonst eher von Heinz Drache) oder den Dialog zwischen Lyne und Whiteside darüber, wie der Wagen zurückkam.
Zitat von Marmstorfer im Beitrag #135
Und dass hier die Londoner Außenaufnahmen über den grünen Klee gelobt werden, kann ich auch nicht nachvollziehen. Zugegeben - die Szene am Picadilly Circus gehört zu den absoluten Höhepunkten des Films. Aber abgesehen von dieser Sequenz, ergibt sich für den Zuschauer aus der Tatsache, dass der Film komplett in England gedreht wurde, keinerlei Mehrwert - er hätte ebenso gut in Deutschland hergestellt werden können.

Ob das (so paradox es klingt) damit zu tun hatte, dass es sich um eine Coproduktion handelt? Denn für ein britisches Publikum waren Londoner Aufnahmen weit weniger "exotisch" als für ein deutsches.
Zitat von Marmstorfer im Beitrag #135
Er zeigt hier Facetten, die man in keinem anderen Film sieht (dieses Sanftmütige im Gespräch mit Lieven) - jede Szene mit ihm ist ein Hochgenuss, und er spielt alle an die Wand - auch den souveränen Lieven

Daneben wollte ich einen Punkt erwähnen, der bisher noch nicht angesprochen wurde, mir aber bei jeder Sichtung erneut ins Auge fällt: Mir fällt immer wieder auf, wie jung Kinski hier wirkt, gerade bei seinem ersten Auftritt im Büro, als sein weiches Gesicht in Nahaufnahme zu sehen ist. Er wirkt absolut nicht wie ein Mittdreißiger (oder so, wie Schauspieler dieses Alters in Filmen aus dieser Zeit oft wirkten), sondern deutlich jünger, fast etwas kindlich.

Savini Offline



Beiträge: 888

26.08.2022 15:21
#167 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Gast im Beitrag #117
Die Konstruktion mit den zwei Hauptschnüfflern spiegelt sich auch in der Duplizität der Verbrechen wider, denn Tarling und Ling Chu haben es einerseits mit Drogenhandel, andererseits mit einer Mordserie, einerseits mit den verdächtigen Vorgängen bei Lyne & Co., andererseits mit der Spur in den Kosmos Club zu tun.

Auch die Überführung des Mörders ist im Grund gesplittet: Tarling ertappt ihn auf frischer Tat, parallel dazu kommen Whiteside und Ling Chu auf das Motiv.
Zitat von Gast im Beitrag #117
Ganz stark der Moment, in dem Peter von seinem Arbeitgeber wie ein kleiner Junge gepäppelt wird und dann vor Zorn Jack Tarling anfährt, weil dieser die peinliche Szene mit einem Lächeln quittiert.

Bei dieser Szene könnte ich mir sogar vorstellen, dass diese so nicht im Drehbuch stand, sondern Fuchsberger spontan grinste, Kinski ausrastete und der Regisseur es im Film ließ, weil es zum späteren Wahnsinn der Figur so gut passte. Bekanntlich konnte Klaus auch ausrasten, wenn bei Auftritten vor Publikum oder in Talkshows jemand an der falschen Stelle lachte oder hustete.

Savini Offline



Beiträge: 888

26.08.2022 15:25
#168 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #123
Schade, dass Milburghs letztendliches Schicksal nicht klar aufgeklärt wird. Lebt er oder ist er tot?

Als der Polizist bei ihm ist, war für mich immer klar, dass er noch letzte Worte hervorstößt und danach stirbt; es sit jedenfalls so inszeniert wie es Szenen dieser Art im Film meist sind.
Zitat von Count Villain im Beitrag #123
Und wer sich beim Rächer über den deutschen Mich(a)el aufregt, kriegt hier den deutschen Peter zu hören.

Wobei hier beide Aussprachen zu hören sind und "Pieter" nach meinem Eindruck überwiegt (anders als im "Fälscher").. Witzigerweise scheint gerade Albert Lieven sich unsicher zu sein, ob er den Namen nun englisch oder deutsch aussprechen soll, da es sich bei ihm abwechselt (einmal sogar innerhalb einer Szene).

Count Villain Offline




Beiträge: 4.680

26.08.2022 16:26
#169 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #165
Daneben reagiert Tarling überrascht auf die Enthüllung, dass die ermordete Chinesin Ling Chus Tochter war. Altersmäßig wirkt eine erwachsene Tochter nicht so unglaubwürdig, da Lee in dieser Zeit etwas alterslos wirkte; aber da die beiden sich offenbar schon lange kennen, müsste Jack doch davon wissen. Und Whiteside erst recht, da er nach einem Mord doch sicher routinemäßig nach den Angehörigen gefragt haben dürfte, um diese zu verständigen.


Womöglich eine uneheliche Tochter.

Zitat von Savini im Beitrag #168
Witzigerweise scheint gerade Albert Lieven sich unsicher zu sein, ob er den Namen nun englisch oder deutsch aussprechen soll, da es sich bei ihm abwechselt (einmal sogar innerhalb einer Szene).


Wobei Lieven insoweit entschuldigt ist, als dass er im Gegensatz zu Fuchsberger, Sesselmann und Kinski beide Fassungen drehen und spielen musste. Da kann man mit deutscher und englischer Aussprache schon mal etwas durcheinanderkommen.

Savini Offline



Beiträge: 888

26.08.2022 17:43
#170 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Unehelich könnte sie natürlich sein, wäre aber bei einem Film aus dieser Zeit natürlich ein "Makel" für eine positive Figur (die Ling Chu trotz allem eigentlich ist, da er ja auf der "guten Seite" steht).

Zitat von Count Villain im Beitrag #169
Wobei Lieven insoweit entschuldigt ist, als dass er im Gegensatz zu Fuchsberger, Sesselmann und Kinski beide Fassungen drehen und spielen musste. Da kann man mit deutscher und englischer Aussprache schon mal etwas durcheinanderkommen.

Wobei Sesselmann und Fuchsberger den Namen englisch aussprechen, anders als Kinski, Lyder, van Bergen oder Illing. Die Letztgenannten sprechen ihn im Dialog allerdings deutlich seltener als Lieven aus.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

26.08.2022 20:12
#171 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #167
Zitat von Gast im Beitrag #117
Die Konstruktion mit den zwei Hauptschnüfflern spiegelt sich auch in der Duplizität der Verbrechen wider, denn Tarling und Ling Chu haben es einerseits mit Drogenhandel, andererseits mit einer Mordserie, einerseits mit den verdächtigen Vorgängen bei Lyne & Co., andererseits mit der Spur in den Kosmos Club zu tun.

Auch die Überführung des Mörders ist im Grund gesplittet: Tarling ertappt ihn auf frischer Tat, parallel dazu kommen Whiteside und Ling Chu auf das Motiv.
Zitat von Gast im Beitrag #117
Ganz stark der Moment, in dem Peter von seinem Arbeitgeber wie ein kleiner Junge gepäppelt wird und dann vor Zorn Jack Tarling anfährt, weil dieser die peinliche Szene mit einem Lächeln quittiert.

Bei dieser Szene könnte ich mir sogar vorstellen, dass diese so nicht im Drehbuch stand, sondern Fuchsberger spontan grinste, Kinski ausrastete und der Regisseur es im Film ließ, weil es zum späteren Wahnsinn der Figur so gut passte. Bekanntlich konnte Klaus auch ausrasten, wenn bei Auftritten vor Publikum oder in Talkshows jemand an der falschen Stelle lachte oder hustete.

Diese eine Einstellung ist die einzige, die mir in diesem Film stets nachhaltig in Erinnerung bleibt. Dass da aber etwas Spontanes zum Ausbruch kam, halte ich dann doch für recht abwegig. Dieser ganze Zinnober um das Enfant terrible entwickelte sich ja doch erst später, als Kinski offenbar mitbekam, dass man sich dadurch gut hinter einer Fassade verstecken und gleichzeitig überaus bemerkenswerte Zuschauerreaktionen erzielen konnte. Es gipfelte dann in wilden Eskapaden mit Werner Herzog am Set von (ich glaube) "Fitzcarraldo", die, rein zufällig natürlich, von einer mitlaufenden Kamera erfasst wurden. Weit und breit dürfte der arme Aufnahmeleiter, der Ziel des famos einstudierten Wutanfalls wurde, der einzige gewesen sein, der zuvor weder von Kinski noch von Herzog eingeweiht wurde. Eine Einweihung hätte den tollen Auftritt vermutlich auch ruiniert.

Soweit mir bekannt, war Klaus Kinski bei den Aufnahmen der Wallace-Filme eher von schüchtern-introvertiertem Naturell, er war professionell und vorbereitet, gehorchte brav und wuchs einzig schauspielerisch aber nicht persönlich über sich hinaus. Von echten Eskapaden sind bestenfalls legendäre Vorschussbitten an den Produzenten und amouröse Liebesgeschichten überliefert - man musste ihn vielleicht vor einer Aufnahme halt mal kurz suchen gehen...

Gruß
Jan

Savini Offline



Beiträge: 888

27.08.2022 22:53
#172 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Jan im Beitrag #171
Dieser ganze Zinnober um das Enfant terrible entwickelte sich ja doch erst später, als Kinski offenbar mitbekam, dass man sich dadurch gut hinter einer Fassade verstecken und gleichzeitig überaus bemerkenswerte Zuschauerreaktionen erzielen konnte. Es gipfelte dann in wilden Eskapaden mit Werner Herzog am Set von (ich glaube) "Fitzcarraldo", die, rein zufällig natürlich, von einer mitlaufenden Kamera erfasst wurden. Weit und breit dürfte der arme Aufnahmeleiter, der Ziel des famos einstudierten Wutanfalls wurde, der einzige gewesen sein, der zuvor weder von Kinski noch von Herzog eingeweiht wurde. Eine Einweihung hätte den tollen Auftritt vermutlich auch ruiniert.

Soweit mir bekannt, war Klaus Kinski bei den Aufnahmen der Wallace-Filme eher von schüchtern-introvertiertem Naturell, er war professionell und vorbereitet, gehorchte brav und wuchs einzig schauspielerisch aber nicht persönlich über sich hinaus. Von echten Eskapaden sind bestenfalls legendäre Vorschussbitten an den Produzenten und amouröse Liebesgeschichten überliefert - man musste ihn vielleicht vor einer Aufnahme halt mal kurz suchen gehen...

War es nicht so, dass Kinski schon vor seinem Einstieg in die Wallace-Reihe durch exzentrische Auftritt im Theater und besonders bei Rezensionen einen gewissen Ruf hatte?
https://www.spiegel.de/politik/klaus-kin...00-000031971208
https://www.spiegel.de/politik/abende-ei...5?context=issue

Der Ausbruch im Film wirkte für mich etwas out-of-character, da Peter Keene bis zu Lynes Ermordung eigentlich relativ schüchtern und kontrolliert wirkt, wozu das plötzliche Brüllen nicht passen wollte; dafür passte es hervorragend zu der Art, wie er sich bei späteren Auftritten (und auch nach Aussagen mancher Weggefährten) verhielt, wenn jemand im Publikum plötzlich hustete, kicherte oder an der falschen Stelle grinste - inwieweit hier Selbstinszenierung eine Rolle spielte, sei dahingestellt.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.680

28.08.2022 10:23
#173 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #172
War es nicht so, dass Kinski schon vor seinem Einstieg in die Wallace-Reihe durch exzentrische Auftritt im Theater und besonders bei Rezensionen einen gewissen Ruf hatte?


Das stimmt. Zumindest Interviews mit z. B. Brigitte Grothum und Inge Langen in der Wallace-Literatur lassen vermuten, das Kinski bereits damals an seinem Ruf gearbeitet hat.

Savini Offline



Beiträge: 888

25.09.2024 16:00
#174 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der gelben Narzissen" (1961, 6) Zitat · Antworten

Zitat von Blinde Jack im Beitrag #107
Sabine Sesselmann übernahm die weibliche Rolle und verleiht ihr in diesem Film ungewohnte Facetten, die insgesamt zur Spannung beitragen. Die abweisende Haltung gegenüber Tarling zu Beginn ist zwar nicht neu, ihre undurchsichtige Beziehung zu Mr. Milbourgh hingegen schon. Damit ist auch ihr Part nicht ganz frei von Verdacht, was mir gut gefallen hat.

Milbourgh ist natürlich eine sehr gelungen zwiespältige Figur, wozu sicher auch beiträgt, dass Marius Goring ansonsten nie in der Reihe mitspielte und daher als Typ nicht zuzuordnen war.
Dass Verhältnis zwischen ihm und Anne erscheint lange undurchsichtig, da die beiden unter vier Augen per Du sind und sie sich von ihm küssen lässt, was einen deutlichen Kontrast zu ihrem deutlich distanzierteren Umgang mit Jack Tarling darstellt.
Für das zeitgenössische Publikum noch deutlicher dürfte eine Szene sein, die mir früher als gar nicht so besonders auffiel: Als Anne auf Milbourghs Wunsch hin Raymond Lyne anruft, um ihn wegzulocken, sieht man beide in einem Schlafzimmer, sie trägt ein Negligee. er legt eine Hand um ihre Arm und streichelt sie. Auf das Publikum des Jahres 1961 muss diese Stelle sehr intim gewirkt und suggeriert haben, das Verhältnis der beiden zueinander sei sexuell. Durch die spätere Auflösung, dass er ihr Halbbruder ist und sie als Geschwister aufwuchsen, wirkt die (auch körperliche) Vertrautheit der beiden natürlich ganz anders und nicht mehr erotisch.
Wie gesagt war mir das früher gar nicht klar, aber als ich den Film vor ein paar Jahren mal wieder war, fiel mir auf, welchen Eindruck diese kurze Szene wohl bei den damaligen Zuschauern hinterlassen haben muss.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.680

26.09.2024 16:36
#175 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der gelben Narzissen" (1961, 6) Zitat · Antworten

Diese Szene ist mir bisher auch noch in dieser Deutlichkeit aufgefallen. Guter Punkt!

Fabi88 Offline



Beiträge: 4.063

27.09.2024 09:20
#176 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #173
Zitat von Savini im Beitrag #172
War es nicht so, dass Kinski schon vor seinem Einstieg in die Wallace-Reihe durch exzentrische Auftritt im Theater und besonders bei Rezensionen einen gewissen Ruf hatte?


Das stimmt. Zumindest Interviews mit z. B. Brigitte Grothum und Inge Langen in der Wallace-Literatur lassen vermuten, das Kinski bereits damals an seinem Ruf gearbeitet hat.

Kinski war schon vor 1961 einigermaßen bekannt. Seit den späten 40er Jahren hatte er Filmauftritte, in der Berliner Theaterszene war er in den 50ern stark aktiv. Außerdem gab es ab 1959 zahlreiche Schallplatten mit Villon-, Rimbaud- und Oscar Wilde-Lesungen. Er war also kein "unbeschriebenes Blatt", als er zur Wallace-Reihe kam. Schon in seinem ersten Rialto-Wallace-Film scheint ihm die Rolle auf den Leib geschrieben zu sein und tatsächliche Aspekte seiner Persönlichkeit aufzugreifen.

Fabi88 Offline



Beiträge: 4.063

13.01.2025 15:34
#177 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Ich bin zwar in meiner erneuten chronologischen Sichtung schon bei Film 9 angekommen, mir ist aber noch so viel zu den "Narzissen" im Hinterkopf geblieben, dass ich mich diesem Film noch einmal etwas ausführlicher widmen möchte.
Es ist undankbar, die Nachfolge eines Films wie "Die toten Augen von London" antreten zu müssen und die Messlatte wurde damals mit dem Siegel "komplett in England entstanden" sehr hoch gelegt, aber der Film enttäuscht mich bei jeder Sichtung aufs Neue.

Die Reihe ging in ihr drittes Jahr und hatte eigentlich mit "Bande des Schreckens" und "Der grüne Bogenschütze" bereits (vermeintlich!) seine Erfolgsformel "Grusel + Humor" gefunden. Mit einem Drehbuch von Egon Eis und Harald Reinl auf dem Regiestuhl sollte es eigentlich genauso weitergehen. Eis hatte aber angeblich starke Probleme mit dem Roman, so dass "Die toten Augen von London" vorgezogen wurde, der diesen Stil jedoch noch stärker etablierte.
1960 drehte die Rialto-Film den Kriegsfilm "Kein Pardon nach Mitternacht" als Co-Produktion mit der dänischen Minerva-Film. Außer Dieter Eppler spielen fast nur Dänen mit, in der Hauptrolle jedoch der Brite Tony Britton und in der IMDB wird der Brite Frank Dunlop als einer der Regisseure aufgeführt, ebenso wie ein gewisser Basil Dawson als einer von fünf (!) Drehbuchautoren.
Ohne den Film gesehen zu haben, liegt die Möglichkeit nahe, dass Dunlop und Dawson quasi für die britische Version (und somit eher Themen wie Synchronisation) zuständig waren. Wie auch immer die Zusammenhänge waren, die Rialto hatte Kontakt zu Dawson, der sich (wie man hier und da liest) als großer Fan der Edgar Wallace-Romane entpuppte und auf Basis des Eis-Drehbuchs (oder doch zurück auf Basis des Romans?) eine neue Drehbuchfassung schrieb - gemeinsam mit Donald Taylor, einer Hälfte der britischen Produktionsfirma Omnia-Film.
Hier tauchten die ersten Probleme auf: Dawson war vielleicht Fan der Romane, aber wohl weniger der bis dahin entstandenen (und im Ausland bis dahin wohl kaum ausgewerteten) deutschen Wallace-Filme. So fand beispielsweise Eddi Arent, bzw. der gewohnte Humor keinen Platz. Außerdem hatte er bis dato "nur" für Fernsehserien geschrieben. "Kein Pardon nach Mitternacht" war seine erste Beteiligung an einem Kinofilm - mit welchem Anteil ist noch dazu fraglich.

Die Omnia-Film ist ein weiteres Mysterium.
Donald Taylor hatte unter diversen Firmennamen seit 1939 viele Dokumentar-Kurzfilme produziert und in den 50ern schließlich (anfangs als Executive oder Associated Producer) den Eintritt in den Spielfilm geschafft. 1960 produzierte er dann gemeinsam mit Steven Pallos (der ursprünglich aus Österreich-Ungarn stammte, aber in England lebte) die beiden Filme "Die unheimlichen Hände des Dr. Orlak" und "Foxhole in Cairo", die beide in gewissermaßen bereits das Konstrukt bei den "Narzissen" vorwegnahmen.
"Le mains d'Orlac" ist zwar ein französischer Roman, bekannt geworden sein dürfte er jedoch vor allem durch die österreichische Stummfilm-Umsetzung "Orlac's Hände", die gerade Steven Pallos gut bekannt gewesen sein dürfte. "Dr. Orlak" wurde von einem französischen Regisseur zeitgleich in einer französischen und in einer englischen Version gedreht - Christopher Lee spielt natürlich auch hier in beiden Versionen mit, Französisch konnte der gute Mann natürlich auch fließend!
"Foxhole in Cairo" (produziert unter dem Namen Omnia Films) ist dann ein komplett mysteriöses Werk. Entweder entstand es nach dem selben Prinzip wie Orlak und Narzissen (wäre dann aber tatsächlich die erste deutsch-britische Co-Produktion nach dem zweiten Weltkrieg) oder aber man erwarb die Rechte am deutschen Film "Rommel ruft Kairo" von 1959 (Regie: Wolfgang Schleif) und ließ den Regisseur John Llewellyn Moxey einen Teil der Szenen mit britischen Schauspielern noch einmal drehen. Adrian Hoven und Peter van Eyck sind sowohl in "Rommel ruft Kairo" als auch in "Foxhole in Cairo" zu sehen, Paul Klinger als Rommel wurde in der späteren Fassung jedoch durch Albert Lieven (!) ersetzt, in der britischen Fassung spielen außerdem James Robertson Justice, Richard Vernon, Howard Marion-Crawford und ein gewisser Michael Caine mit.
Pallos und Taylor hatten mit ihrer "2 Filme in einem"-Masche jedenfalls scheinbar eine Marktlücke gefunden. Ob auch buchhalterische Tricks eine Rolle spielten (Christopher Lee oder Albert Lieven spielten alle Szenen doppelt, wurden wahrscheinlich aber "nur" einfach nach Drehtagen bezahlt), will ich lieber nicht unterstellen, aber irgendwie lukrativer als einfach mit "gemischten" Casts zu arbeiten und dann ein paar Schauspieler zu synchronisieren muss es ja gewesen sein...
Die Omnia Film war aber definitiv keine große Produktionsfirma mit riesiger Erfahrung und wenn man die britischen Konterparts zu Fuchsberger und Kinski anschaut (William Lucas, Penelope Horner und Colin Jeavons) auch finanziell nicht äußerst potent (oder einfach sehr zurückhaltend).
Man muss bedenken, dass schon im Jahr zuvor die Merton Park Studios ihre Edgar Wallace B-Movie-Reihe gestartet hatten, diese Filme im Vorprogramm größerer Filme gezeigt wurden und das britische Publikumsinteresse an einem "A-Wallace-Film" somit wohl überschaubar war. Möglich sogar, dass die Omnia durch die Zusammenarbeit mit Rialto den Umstand umschifften, dass eigentlich alle britischen Verfilmungsrechte für Wallace bei Merton Park lagen - da müsste man nun Einsicht in Unterlagen haben.
Gut möglich, dass die britische Omnia "nur" die Studios sowie Außendrehs organisierte und finanzierte und alle anderen Kosten 50:50 geteilt oder gar eher bei der Rialto lagen. Der Film wirkt von vorne bis hinten jedenfalls so, als sei das Gesamtbudget nicht höher gewesen als etwa bei "Der grüne Bogenschütze" oder "Die toten Augen von London". Die Chance wäre ja gewesen, dass die Rialto das übliche Budget einbringt und die Omnia dieses nochmals aufstockt um einen "großen" Film zu bewirken.
Es bekamen letztlich aber beide Produktionsfirmen nur günstiger "ihren Film", für den Zuschauer hatte die Zusammenarbeit jedoch keinen Mehrwert, denn nun zum Film selbst:

So verlockend die Möglichkeit erschien nun endlich wirklich in England drehen zu können (und nicht nur mal im kleinen Team 1-2 Tage für die Konserve), so problematisch war die Tatsache, dass parallel zwei verschiedensprachige Versionen gedreht werden mussten. Punkt 1: Die Stammregisseure Jürgen Roland und Harald Reinl kamen scheinbar für die Omnia-Film nicht in Frage, waren schlichtweg nicht verfügbar oder lehnten angesichts der kräftezerrenden Doppel-Dreh-Struktur dankend ab. Man entschied sich mit dem in England lebenden Ungarn Akos von Rathony für einen "reinen Handwerker", der jedoch sowohl Deutsch als auch Englisch beherrschte. Dass er keine Krimi-Erfahrung hatte, schien nicht zu stören.
Der Dreh fand von April bis Mai statt, wenig Zeit für (mehr oder weniger) zwei volle Filme. Diese Rahmenbedingungen bewirkten zwangsläufig, dass Kompromisse bei der Qualität gemacht werden mussten und letztendlich beide Fassungen im Endeffekt nur maximal 60-70 Prozent der bestmöglichen Qualität erreichen konnten. Jeder weitere Take für die eine Fassung "kostete" die andere Fassung ja einen Take oder machte Einsparungen bei späteren Szenen nötig, so dass wahrscheinlich jede Szene im Kasten war, sobald die Texte fehlerfrei rüberkamen. Filigran an Betonungen und Co zu feilen, war kaum möglich.
Dass alle Außenaufnahmen in Großbritannien stattfanden, klingt gut, gefühlt spielt jedoch der ganze Filme ohnehin nur im Nachtclub. Wenn noch dazu Zeitdruck herrscht und der Regisseur kaum kreativ sein kann, hilft es nicht. Bitter ist natürlich der direkt Vergleich zum kurz zuvor fertiggestellten "Die toten Augen von London", wo Alfred Vohrer und Karl Löb aus Hamburger Gassen sehr viel London-Flair herauszauberten.
Die Shepperton-Studios haben einen klangvollen Namen, waren anfangs der 60er aber eher etwas heruntergekommen und dienten als Produktionsstätte für eher kleinere Produktionen. Die Bedingungen dort dürften zumindest nicht besser als in den zuvor genutzten Real-Film-Ateliers in Hamburg gewesen sein. Die Sets wirken karg, das Licht ist meist nicht besonders gut gesetzt, die Auflösungen meist simpel und viel unbewegt (damit schneller mit den anderen Schauspielern umsetzbar).
Vieles scheint kaum zusammen zu passen und obwohl gerade in der ersten halben Stunde unglaublich viel passiert, wirkt zeitgleich Alles behäbig. Die wirklich mies getrickste (bzw. eben gar nicht getrickste) Explosion zu Beginn lässt den Film direkt mit einem schwachen Eindruck beginnen. Dass es anders geht, zeigte im selben Jahr "Die seltsame Gräfin".
Dazu ist das Figurenkarussell viel zu überladen. Anstatt eines charismatischen Ermittlers gibt es Chefinspektor Whiteside, den Flugzeuggesellschafts-Agenten Jack Tarling und auch noch Ling Chu, die alle teils mit- und teils gegeneinander arbeiten. Dann spielen die Familienverhältnisse von Anne Rider und Oliver Milbourgh noch eine Rolle, die Mutter wird noch eingeführt um direkt zu sterben. Über allem schwebt der Drogenhandel und noch so einiges mehr. Zu viel wird angerissen, zu wenig wird sich auf irgend etwas sinnvoll fokussiert. Der Film fühlte sich bei der letzten Sichtung trotz vieler Elemente und Handlungsstränge langatmig an.
Worum geht es? Die (zugegeben sehr verknappte) Europa-Hörspielfassung fokussiert sich komplett auf den mysteriösen Tod von Thornton Lyne und ist somit durchaus spannend, die Auflösung überraschend. Der Film jedoch wirkt, als wäre man dem Problem, dass dieser Handlungsstrang in 30-45 Minuten spannend erzählt werden kann, dadurch begegnet, dass man einfach zig Neben-Handlungen hinzufügt und das Ganze mit Drogenhandel und Co überfrachtet.
Die Außenszenen am Piccadilly Circus wirken, als wären sie ohne Genehmigung mit einer 16mm-Kamera unter dem Arm durchgeführt worden. Dafür hätte es meines Erachtens keines britischen Co-Produzenten bedurft.
Unter dem Strich für mich der Tiefpunkt der Reihe bis zu diesem Zeitpunkt. Der ebenfalls schwache "Der grüne Bogenschütze" hat zumindest einige Schauwerte sowie mehr Humor und ist allgemein etwas unterhaltsamer.

Fuchsberger hängt ziemlich in der Luft und kommt nicht ganz so sympathisch und charismatisch rüber wie sonst, Klaus Kinski darf sich erstmals bei Wallace so richtig in den Vordergrund spielen und Albert Lieven gibt ein beeindruckendes Wallace-Debüt.
Was bleibt sonst hängen? Keith Papworths Filmmusik dürfte zumindest einen Anteil daran gehabt haben, dass sich die Rialto getraute anschließend mit Peter Thomas einen etwas zeitgenössischeren Komponisten für die folgenden Filme zu verpflichten und etwas mehr "Jazz" zu wagen. Auch der Kontakt zu Christopher Lee sollte nur ein Jahr später für "Das Rätsel der roten Orchidee" noch einmal genutzt werden. Der Film, bzw. vielmehr Christopher Lees Rolle dürfte durchaus auch Einfluss auf Harry Allan Towers Entschluss gehabt haben, Lee ein paar Jahre später als Dr. Fu Man Chu zu besetzen.
Die Tatsache, dass (wenn man den Plakaten glauben darf) letztendlich zumindest beispielsweise in Italien und Spanien doch die deutsche Fassung synchronisiert im Kino lief, dürfte der ausländischen Vermarktung der Wallace-Filme auch ganz ohne Co-Produktionen durchaus geholfen haben. Die englische Fassung scheint ja (obwohl sie laut Plakat wohl auch die Basis für die französische Auswertung war) nirgendwo mehr auffindbar zu sein - sowohl in den USA als auch Großbritannien kursiert nur die deutsche Fassung mit englischen Untertiteln.
In Großbritannien scheint der Film jedenfalls kein nennenswerter Erfolg gewesen zu sein, anders lässt sich nicht erklären, warum der nächste Film trotz des (in Deutschland!) immens großen Erfolgs wieder von der Rialto allein produziert wurde und erst drei Jahre später (nach einigen deutsch-französischen Co-Produktionen) die nächste britische Co-Produktion folgte. Interessanterweise übersetzte Basil Dawson ebenfalls 1961 auch schon das Wiedmann-Drehbuch zu "Das Verrätertor", es dauerte dann aber länger als wohl ursprünglich gedacht, bis ein neuer Ko-Produzent gefunden wurde und unterdessen wurde das Drehbuch nochmals von Harald G. Petersson und schließlich von Jimmy Sangster überarbeitet.

Savini Offline



Beiträge: 888

14.01.2025 11:28
#178 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Wieder ein schöner Essay, zu dem ich einige Anmerkungen hätte!

Zitat von Fabi88 im Beitrag #177
Vieles scheint kaum zusammen zu passen und obwohl gerade in der ersten halben Stunde unglaublich viel passiert, wirkt zeitgleich Alles behäbig. (...)
Dazu ist das Figurenkarussell viel zu überladen. Anstatt eines charismatischen Ermittlers gibt es Chefinspektor Whiteside, den Flugzeuggesellschafts-Agenten Jack Tarling und auch noch Ling Chu, die alle teils mit- und teils gegeneinander arbeiten. Dann spielen die Familienverhältnisse von Anne Rider und Oliver Milbourgh noch eine Rolle, die Mutter wird noch eingeführt um direkt zu sterben. Über allem schwebt der Drogenhandel und noch so einiges mehr. Zu viel wird angerissen, zu wenig wird sich auf irgend etwas sinnvoll fokussiert. Der Film fühlte sich bei der letzten Sichtung trotz vieler Elemente und Handlungsstränge langatmig an.
Worum geht es? Die (zugegeben sehr verknappte) Europa-Hörspielfassung fokussiert sich komplett auf den mysteriösen Tod von Thornton Lyne und ist somit durchaus spannend, die Auflösung überraschend. Der Film jedoch wirkt, als wäre man dem Problem, dass dieser Handlungsstrang in 30-45 Minuten spannend erzählt werden kann, dadurch begegnet, dass man einfach zig Neben-Handlungen hinzufügt und das Ganze mit Drogenhandel und Co überfrachtet.

Ein Problem besteht natürlich bereits durch die Romanvorlage, die vom Grundgedanken her eher an Agatha Christie erinnert und über weite Strecken ein klassischer "Whodunit" ist, natürlich mit typischen Wallace-Stilmitteln (eine der beiden positiven Hauptfiguren erscheint verdächtig, Millionenerbschaft, mysteriöser Chinese, es stellt sich heraus, dass manche Personen untereinander enger verbunden sind, als es zunächst den Anschein hatte).
Für die Rialto-Reihe wäre das zu wenig gewesen. Beim unmittelbaren Vorgänger geht dem Mord an Gordon Stuart (der im Buch das zentrale Verbrechen ist, um das sich alles dreht) eine Mordserie voraus, die von Holt bereits als solche erkannt wird (im Roman stellt sich erst relativ spät heraus, dass es zuvor einige weitere Morde nach diesem Muster gab).
Vor einiger Zeit hatte Dr. Oberzohn vermutet, dass man sich bei der Rauschgiftorganisation möglicherweise bei dem Roman "Der Unheimliche" bedient haben könnte. Das wäre denkbar, zumal es dort mit Feng Ho ebenfalls einen undurchsichtigen Chinesen gibt, der mit Ling Chu einiges gemeinsam hat.
Was die Überfrachtung zu Beginn angeht, so sind Musterbeispiele dafür aus meiner Sicht die beiden Mädchen Trudi und Katya: Beider Schicksal scheint zunächst für die Geschichte wichtig zu sein, aber nach ihrer Ermordung sieht es anders aus; überhaupt fällt auf, dass die dazu gedichteten Elemente im letzten Drittel nicht mehr von Bedeutung sind, sobald es um den Mord an Raymond Lyne geht. Neben den beiden Mädchen, dem Cosmos-Club und dem Rauschgiftfall an sich zält dazu auch Putek, der einfach aus dem Film verschwindet und von dem es später heißt, dass er verhaftet wurde.
Dass Europa-Hörspiel orientiert sich eher am Roman, hat aber den Nachteil, dass die Eingangssequenz den Whodunit-Aspekt ruiniert, von anderen Schwächen ganz zu schweigen (Baas´ Herumgeheule und Pages´ "chinesischer" Akzent).
Zitat von Fabi88 im Beitrag #177
Fuchsberger hängt ziemlich in der Luft und kommt nicht ganz so sympathisch und charismatisch rüber wie sonst

Ein Nachteil ist natürlich, dass Tarling hier lange im Dunkeln tappt, da Ling Chu ihm stets einen Schritt voraus ist und deutlich mehr weiß (dieses Schema sollte sich später beim "Hexer" mit Warren und Wesby wiederholen). Und da Anne Rider Tarling lange die kalte Schulter zeigt, kommen seine Qualitäten als Liebhaber weniger zur Geltung, anders als bei seinen drei früheren Auftritten darf er sich auch nicht prügeln.
Zitat von Fabi88 im Beitrag #177
Der Film, bzw. vielmehr Christopher Lees Rolle dürfte durchaus auch Einfluss auf Harry Allan Towers Entschluss gehabt haben, Lee ein paar Jahre später als Dr. Fu Man Chu zu besetzen.

Möglicherweise spielte hier aber auch der Hammer-Film "Terror der Tongs" eine Rolle, in der Lee nicht nur ebenfalls zum Chinesen geschminkt wurde, sondern auch entsprechende Gewänder trug; Szenenbilder von ihm aus diesem Film würde man ohne Vorwissen sicher der Fu Man Chu-Serie zuordnen:https://www.google.de/search?sca_esv=ef8...iw=1912&bih=964

Fabi88 Offline



Beiträge: 4.063

14.01.2025 13:29
#179 RE: Wallace der Woche (07): Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #178
Möglicherweise spielte hier aber auch der Hammer-Film "Terror der Tongs" eine Rolle, in der Lee nicht nur ebenfalls zum Chinesen geschminkt wurde, sondern auch entsprechende Gewänder trug; Szenenbilder von ihm aus diesem Film würde man ohne Vorwissen sicher der Fu Man Chu-Serie zuordnen:https://www.google.de/search?sca_esv=ef8...iw=1912&bih=964

Ah, stimmt! Den habe ich natürlich unterschlagen...

Savini Offline



Beiträge: 888

20.03.2025 11:14
#180 RE: Bewertet: "Das Geheimnis der gelben Narzissen" (6) Zitat · Antworten

Zitat von Blinde Jack im Beitrag #67
Die Szene wo er am Grab von Albert Lieven steht und schreit: "der wars...DER UND DIE KLEINE NUTTE!" ist derart krass geschauspielert, dass sich mir diese Szene ewig einprägen wird. der Blich Kinskis, sein Schrei, seine Mimik und Gestik, all das ist einfach nur unvergleichlich.

Nicht umsonst wurde das Szenenbild, in dem Peter Keene sich kurz auf Jack Tarling stürzt und von anderen zurückgehalten wird, sehr oft in Fernsehzeitschriften verwendet.
Angesichts der für die damalige Zeit extremen Wortwahl, dass die FSK diese seinerzeit durchgehen ließ, hat jemand in einem anderen Forum zwei Theorien formuliert:
1., dass die Formulierung so nicht im Drehbuch stand, sondern von Kinski improvisiert wurde.
2., dass die FSK hier schlicht akustisch nicht verstanden hätte, was Peter schreit, und deshalb keine Abschwächung verlangte.
Gerade Letzteres kann ich mir sehr gut vorstellen, da Kinski dass letzte Wort wirklich extrem kreischt, weswegen ich die Obszönität erst beim wiederholten Sehen heraushören konnte.
Sicher ging es manchen Forumsmitgliedern ähnlich?

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