Zitat von Marmstorfer im Beitrag #24Ein Punkt, der hier bereits angesprochen wurde, betrifft die Funktion des Toten aus der Eröffnungssequenz. Dieser ist, wenn ich das richtig verstanden habe, ein unglückliches Zufallsopfer, dessen Ermordung einzig dem Zweck dient Abel Bellamy zurück nach England zu locken.
So habe ich diese Szene nie verstanden. Es wird vor dem Mord gezeigt, wie der neugierige Tourist an der Bogenschützen-Statue herumfriemelt, die den Mechanismus zum Öffnen des Geheimgangs zu Elaines Versteck birgt. Ich dachte immer, er hat dabei mehr entdeckt, als gesund für ihn war, und wurde vom "falschen" Bogenschützen getötet, um die Geheimnisse von Abel Bellamys Festung zu wahren. Oder hat Bellamy seinen Diener erst später entsprechend geschult?
Eine Info über den Toten haben wir: Er war Amerikaner. Wie 170 Millionen und Abel Bellamy. Eventuell besteht also eine Verbindung (Detektiv auf Bellamys Spur? Ehemaliger Helfershelfer auf eigenen Wegen?).
Des Weiteren verrät uns die Eröffnungsszene: Der Diener bemerkt, dass der Mann am Inventar herumschnüffelt. Der Mann hat Pläne dabei, die er beim Herumschnüffeln studiert, d.h. er ist nicht unvorbereitet ins Schloss gekommen. Wie schon erwähnt nimmt er besonders die Statue des Bogenschützen in Augenschein und bewegt sogar ganz leicht dessen Arm.
Wenn das ein Zufallsopfer war oder ein Gewährsmann Bellamys, der ebenfalls der Rache John Woods anheim gefallen ist, dann hat der echte Bogenschütze ihn zumindest in einem sehr ungünstigen Moment erschossen. Hätte der Tote den Arm nämlich noch etwas weiter gedrückt, dann hätte John Wood seine Mutter bereits zu diesem Zeitpunkt befreien können.
Wobei man natürlich bedenken muss, dass das Schloss voller Touristen war und die Polizei bald dort sein würde. Eventuell hat John Wood also gerade durch diesen Mann erst von dem Geheimgang erfahren und ihn dann erst später zu einem ruhigeren Zeitpunkt weiter erforscht. Im Grunde war es sogar wichtig für ihn, dass Elaine nicht durch die Polizei oder einen "zufälligen" Besucher des Schlosses gefunden wird. Hätte die Polizei erst einmal Bellamy für diese Freiheitsberaubung einkassiert, hätte er sicher kaum noch Chancen gehabt, seine Rache an ihm zu nehmen. Also befreit er sie später selbst anstatt der Polizei den passenden Tipp zu geben.
Dass Inspektor Featherstone die befreite Elaine dann allerdings schon mehrfach besucht hat, ohne dass es deshalb zu einer Festnahme Bellamys gekommen ist, bestärkt mich in meiner Forderung, diesen Menschen gefälligst vom Polizeidienst zu suspendieren und als Mitwisser und Dulder eines Mörders vor Gericht zu stellen!
Der Inspektor erklärt zudem am Ende, dass Bellamy wusste, dass der Bogenschütze allein seinetwegen wieder auferstanden war und den gefährlichen Unbekannten daher mit seinen eigenen Waffen schlagen wollte, wodurch der Diener ebenfalls zum Bogenschützen wurde. Das heißt, dass John Wood bereits mindestens einmal zugeschlagen haben musste, ehe es überhaupt einen falschen Bogenschützen gab. Inwieweit den Aussagen dieses Inspektors zu trauen ist, ist natürlich eine andere Sache.
Meine Theorie ist demnach eine Mischung aus Gubanovs und Marmstorfers. Der Mann war kein reines Zufallsopfer, sondern starb, weil er den geheimen Mechanismus entdeckt hat. Aber sein Mörder war der echte Bogenschütze.
Mir ist der Film leider zu albern. Auch Eddi Arents ist mir hier viel zu albern. Der Bogenschütze taucht leider viel zu selten auf und die Auftritte sind auch nicht spannend, oder unheimlich in Szene gesetzt.Ich interessiert es am Ende schon fast gar nicht mehr, wer unter der Maske steckt. Azf den 2 Bogenschützen hätte man mMn auch verzichten können. Gut gefallen mir die Aussenaufnahmen, die Shanghai Bar, das Schloss, sowohl von innen als auch von außen. Karin Dor hat sich gegenüber ihrem Auftritt in der Bande sichtbar weiterentwickelt. S. Ledinek gefällt mir auch gut, Fröbe trägt den Film fast im Alleingang. H. Wüstenhagen spielt auch richtig gut. Alles in allem für mich als Krimi zu albern. Insgesamt kommt der Bogenschütze auf 3,5 von 5 Punkten
Was ich schade finde ist, dass die Szene mit der Erschießung de Hundes als Traumsequenz inszeniert wurde. Dies wäre eigentlich nicht nötig gewesen, da das Ereignis ja tatsächlich geschehen ist. Es war eine Art Auftritt des Bogenschützen, wovon es ruhig mehr hätte geben dürfen. Wäre es keine Traumsequenz gewesen, hätte die Szene mehr dramaturgische Kraft gehabt. Ich weis nicht, was sich Roland hierbei gedacht hat.
Zitat von patrick im Beitrag #29Ich weis nicht, was sich Roland hierbei gedacht hat.
Kann man das nicht gar als Fazit des ganzen Films sehen? Ich werde den Verdacht nicht los, dass Jürgen Roland, ansonsten ja fast immer treffsicher in seinen Inszenierungen, letztlich mit dem Film nicht wirklich zurecht gekommen ist. Einerseits das offenbar ja kräftig umgeschriebene Buch, der an Köpfen stattliche Cast und dann noch der schwergewichtige Gert Fröbe, der offenbar einfach das gemacht hat, was ihm gerade gefiel. So recht hat Jürgen Roland den Film einfach nicht in den Griff bekommen, habe ich stets den Eindruck. Viel geschrieben wurde ja auch darüber, dass die Stimmung zwischen Roland und Wendlandt nicht die allerbeste gewesen sein soll. War der Bogenschütze nicht der erste von Horst Wendlandt betreute Film? Auch sowas mag Einfluss auf eine Produktion haben.
Die Eingangsszene/Mord habe ich auch immer wie Gubanov verstanden ,man sieht deutlich wie das Opfer den Mechanismus entdeckt.Der "echte"Bogenschütze würde nach Anlage der Rolle wohl keinen Unschuldigen meucheln ? Und G. Fröbes Darstellung des A. Bellamy ist für mich absolut Spitze ( egal ob von Roland so gewollt oder durch eigene Umsetzung) Was mich da eher stutzig macht ist das A. Bellamy und sein Handlanger C. Smith den selben Herrenausstatter habenoder die Anzüge waren im Paar billiger ?/zufällig im Fundus ? Was wirklich stört ist die "humorvolle" an und Abmoderation von E. Arent.Was wollte man damit erreichen ? Das keiner den Film für"voll"nimmt ?oder " die paar Morde ....alles halb so schlimm" Auch nach all den Jahren verstehe ich nicht was daran nun wirklich "lustig" sein sollte ?
Zitat von schwarzseher im Beitrag #31Der "echte"Bogenschütze würde nach Anlage der Rolle wohl keinen Unschuldigen meucheln ?
Da wir nichts über das Opfer wissen, außer dass es ein Amerikaner ist, wissen wir auch nicht, ob es unschuldig ist oder nicht. Wir wissen lediglich, dass er nicht zufällig den Mechanismus entdeckt hat, sondern auf der Suche nach irgendetwas war.
Meine Schlussfolgerung war daher immer:
Bogenschütze tötet Gefolgsmänner von Bellamy Bogenschütze tötet das erste Opfer -> Das erste Opfer war ein Gefolgsmann von Bellamy
Seltsam wie verschieden die wahrnehmung sein kann......
Dann war meine Reihenfolge : Opfer sucht ?Eingang ..daher kein eingeweihter Helfer von Bellamy Falscher Bogenschütze bewacht Eingang ( natürlich hat man ja erst später erfahren das es einen falschen gibt ) Das erste Opfer ein "Gegner" von Bellamy
????????????????? Also DAS wäre ja auch heute noch interessant wie es denn nun wirklich von den Machern gemeint war.
Klar. Mittlerweile hege ich auch meine Zweifel. Aber als Kind/Jugendlicher denkt man halt gerne noch etwas einfacher. Und man glaubt dem Inspektor, wenn der sagt, dass der falsche Bogenschütze erst später als Reaktion auf den richtigen von Bellamy eingesetzt wurde.
Bellamy wird auch sicher nicht allen seinen Helfern gesagt haben, wo er Elaine versteckt hält. Gut möglich, dass der Helfer nur weiß, dass er sie versteckt hält. Und sobald er herausgefunden hat wo, hätte er Bellamy erpressen können. Creager war ja ebenfalls Bellamys Helfer und wendet sich kurz vor seinem Tod gegen ihn.
Oder.......man hat ganz einfach ohne jeden Sinn und Hintergedanken das erste Opfer gebraucht um den (welchen auch immer ...) einzuführen. Wer hätte schon damals gedacht das ca 60 Jahre später die Wallace Historiker da immer noch keine Ruhe geben......
Weiß nicht recht, ob es so ganz hierher passt, aber der Film hat auch schon außerhalb des Forums die Menschen bewegt. Ab und zu bin ich mal in der Thüringischen Kleinstadt Sömmerda. Dort gibt es seit einem guten Vierteljahrhundert die offenbar auch recht beliebte Kneipe "Zum grünen Bogenschützen". Der Begründer und Wirt war offensichtlich auch ein Wallace-Gucker, er vermeinte gar eine Ähnlichkeit mit sich und Gerd Fröbe zu erkennen, der ja da die Hauptrolle gespielt hat. Also fünf Punkte von Seiten des Wirtes für diesen Film, Jedenfalls freue ich mich immer, wenn ich am Pub vorbeigehe, hat dort auch schon mal ein Bierchen getrunken...
Leider ist dieser Film ist erste Totalausfall in der Reihe und gleich einer der schlimmsten. DER GRÜNE BOGENSCHÜTZE gehört zu den bekanntesten EW-Titeln, doch er kann nicht annähernd das halten, was man von EW erwartet.
Dem Film fehlt es an Atmosphäre. Statt britischer Atmosphäre versprüht der Film hamburgisch-hanseatischen Charme mit einem sächselnder Hauptdarsteller. Der Atmosphäre des Films erinnert eher an ein Bericht über ein Making-of als an einen eigenständigen Film.
Der Film ist total langweilig und es bleibt kaum etwas in Erinnerung! Weder lädt er zum miträtseln ein, noch erwartet man mit Spannung die Auflösung. Dabei ist der Film so uninteressant, dass man das allermeiste, und damit auch die Auflösung, nach kurzer Zeit vergisst.
Das darf einem Wallace-Film nicht passieren. Für einen der schlechtesten Wallace-Filme gibt es von mir nur 1/5 Punkten.
Wie man beim Bogenschützen mit den Worten "Totalausfall,schlechtester Wallace " usw. resümieren und als Fazit 1/5 Punkten zusammenkratzen kann ist mir irgendwie ein Rätsel ? Wie man im aktuellen Wallace und dessen Vorgänger (Gesicht und Gorilla) krampfhaft nach irgendwas Gutem sucht um die Bewertung nicht in den Minusbereich sinken zu lassen so wird hier die Bewertung doch igendwie nur als sinnlose Abwertung benutzt . Natürlich gibt es verschiedene Meinungen aber ob gut oder weniger gut .....ein typischer Wallace mit zB.Schloss und geheimnisvollen Täter usw. ist er unbedingt. Um es dann genauso drastisch auszudrücken.....mir ist ein Standbild von G. Fröbe lieber als alle "Spätwallace"die diesen Namen nicht mehr verdienen.