haben eben die Vorankündigung der kompletten Sherlock-Holmes-Reihe mit Basil Rathbone auf http://www.play.com gesehen. Kostet knapp 60€ (40 GBP). Das für 14 DVDs ist sicher ein Schnäppchen. Erscheint Ende Januar 2005.
Ob deutsch oder amerikanisch, Basil Rathbone ist zwar wie für Sherlock Holmes geschaffen mit seiner Hakennase, aber die Verfilmungen mit ihm sind so schwach, das mir meine VHS davon reichen. Ich empfehle die Verfilmung mit Ian Richardson als Holmes von "Im Zeichen der Vier" von 1983 als beste mir bekannte Verfilmung eines Romans von Doyle- dagegen haben die Rathbone-Filme keine Chance!
Hmm..interessante Ansicht. Damit dürftest Du aber gegen 99,8% der Sherlock Holmes-Fans sprechen, die es genau anders sehen. Man kann sich zwar über "Die Stimme des Terrors" oder "Die Geheimwaffe" streiten, die Rathbone-Verfilmungen sind aber zusammen mit den Brett-Verfilmungen unter allen Sherlockians die beiden Serien, die Kultstatus besitzen. Während Richardson, Christopher Lee wenig bis keine Beachtung finden, da sie bestenfalls durch Effekte glänzen. Das der eine diesen, der andere einen anderen "Holmes" gut findet, ist mir schon mal untergekommen, das aber die Rathbone-Verfilmungen schwach sein sollen, höre ich allerdings seit 30 Jahren zum ersten Mal und musste das gleich zweimal lesen.
Ich finde Rathbone eigentlich auch klasse, da er meiner Meinung nach der Holmes ist, wie man ihn sich allgemein vorstellt. Der Brett Holmes mag zwar derjenige sein, der der literarischen Vorlage am nächsten kommt, mir persönlich spielt er aber zu unsympathisch (jaja ich weiss, so ist er in den Büchern auch oft ;-) )und einige der Fälle fand ich doch etwas "merkwürdig" (z.B. der Vampir oder wie die Folge heisst).
Es ist ein Unterschied ob du die Holmes-Filmfans meinst oder die Holmes-Leser. Ich bin beides und ich muss sagen das Rathbone zwar der beste mir bekannte Holmes-Darsteller ist (er passt wirklich), die Verfilmungen mit ihm jedoch alle keine Leuchten sind. Nur die gröbsten Züge der Romanvorlagen/Kurzgeschichten wurden übernommen, die psychologische Feinzeichnung der Figuren verlorengegangen.
Auch sind die Rathbone- und Brett-Filme dewegen am bekanntesten, weil sie regelmäßig im Fernsehen ausgestrahlt werden, im Gegensatz zu anderen Einzel-Verfilmungen die man mit etwas Glück zu Sendezeiten wie 1 Uhr nachts alle 5 Jahre einmal zu sehen bekommt. "Im Zeichen der Vier" in der von mir erwähnten Fassung ist einfach perfekt: Romannah, kostüm- und stilecht, psychologisch und von der Athmosphäre her 100% Doyle. Ian Richardson ist ein sehr guter Holmes, und David Healy der beste Watson von allen, weil er nicht so dusselig und doof ist wie viele andere Watsons (Nigel Bruce in den Rathbone-Filmen ist ja wohl gnadenlos dumm und buchwidrig dargestellt). Für mich die beste Holmes-Verfilmung.
Vom "Hund von Baskerville" finde ich weder diejenige mit Rathbone von 1940 noch die mit Cushing von 1958 wirklich überzeugend, am besten ist für mich die neue von 2002, die letzte Weihnachten auf SAT 1 lief- die ist wenigstens romangetreu und richtig gruselig, dafür ist der Holmes nicht so toll.
Es überrascht mich, das die Holmes-Fans die Rathbone-Filme so mögen- Ich habe ALLE Romane und Kurzgeschichten gelesen und war mit diesen Verfilmungen stets unzufrieden.
als Sherlock Holmes-Fan finde die Richardson-Verfilmungen auch gut, daß steht völlig ausser Frage und da stimmen wir auch 100%-tig überein. Ich bin seit vielen Jahren Mitglied der Sherlock Holmes-Society und bei jedem Jahrestreffen kommen über kurz- oder lang auch Diskussionen über den "besten" Holmes-Darsteller. Da teilen sich die Lager eben in die "Bretts" und in die "Rathbone"-Fraktion. Aber eben nur diese beiden Fraktionen. Als SH-Fans im Allgemeinen sind wir allem aufgeschlossen, sowohl den Pastiches (also Sherlock Holmes-Romanen, die nicht aus der Feder von Conan Doyle) stammen, als auch verschiedenen Variationen im Bereich Film. Wenn Du mich fragst, was die Rathbone-Filme so besonders macht, könnte ich Dir noch nicht einmal eine stimmige Antwort geben. Sie haben einfach das gewisse Etwas. Aber, in der Tat haben sie häufig nur "Spurenelemente" der wirklichen Romane in sich. Das finde ich aber gar nicht so schlimm. Nur diese Nazi-Geschichten in den beiden von mir erwähnten Folgen "Die Stimme des Terrors" und "Die Geheimwaffe" mag ich nicht sehr. Dem gegenüber stehen aber brilliante andere Folgen wie z.B. das von Dir erwähnte "Der Hund von Baskerville" und "Die scharlachrote Kralle". Etwa so, wie für viele einfach Boris Karloff die Inkarnation von Frankensteins Monster ist, so gilt das für Basil Rathbone als Sherlock Holmes (zumindest für die Rathbone-Fans), auch wenn es vielleicht effektvollere Inszenierungen beider (Frankenstein/Sherlock Holmes) Themen in späteren Jahrzehnten gab.
Wie gesagt, diese 60€ für 14 DVDs finde ich für diesen Meilenstein der SH-Verfilmungen gut angelegt.
Da ist nichts dagegen zu sagen, ein toller Preis für klasse Filme, ich kenne sie zwar noch nicht alle, leider. Aber bei diesem Preis wird sich das bald ändern. Und es ist bis dahin gar nicht mehr lange.
die Vorankündigung bei play.com habe ich auch freudig gesehen. Nur eine Frage: Kann jemand herausfinden, ob die Filme den amerikanischen DVDs entsprechen, bei denen nicht nur die Cover toll aussehen (schaut mal auf amazon.com), sondern die auch von den Original-35-mm-Negativen neu abgetastet wurden?
Laut Werbung (naja, ich weiß schon) sollen diese Ausgaben grandios sein, zudem mit Original Kino Vorspann.
Mich würde auch interessieren, welche Fassungen auf den DVDs enthalten sind. Wenn man sich die Laufzeiten auf http://www.epguides.de/holmes.htm gibt es ja zT erhebliche Unterschiede, vor allem bei dem Titel "Die Geheimwaffe" wird es interessant.
Ich denke es liegt einfach daran, dass die Rathbone-Filme genau in der richtigen Zeit gedreht worden sind, in der die Atmosphäre einfach aus der damals typischen Machart entstand, es war ja auch die Zeit der Horrorfilme und Roy William Neill hat ja z.B. auch den tollen "Franktenstein trifft den Wolfsmenschen" gemacht. Damals gab es eben Nebendarsteller, die du heute nicht mehr findest. Die hatten Profile, so was sieht man heute in Filmen fast gar nicht mehr oder viel zu wenig. Wenn ich nur an die Leute in der Kneipe in "Die Kralle" denke. Das Drumherum ist es, dass die Atmosphäre kreiert und der s/w-Faktor kommt halt auch dazu. Im Prinzip geht es ja auch viel um Holmes selbst und was ER in den Filmen macht, wie er sich anstellt und dann ist es halt kein Wunder, dass die Filme mit Rathbone auf große Resonanz stoßen, weil bei dem, einschließlich der Synchros von Walter Niklaus, restlos alles passt. Dazu kommt, dass er mit Nigel Bruce klasse harmoniert. Ich habe nur wenige Holmes-Kurzgeschichten gelesen, finde aber, dass die Filme mit Rathbone große klasse sind, völlig unabhängig von den Büchern. Der Reiz ist ja grade auch, wie verschiedene Filme Stoffe interpretieren, einschließlich der Schauspieler. Peter Ustinov's Poirot dürfte auch nicht der Poirot gewesen sein, der am nächsten am Roman war und trotzdem wohl der beliebteste. Gleiches gilt für Margaret Rutherford's Miss Marple und vermutlich auch für Heinz Rühmann's Pater Brown. Die Variante Cushing/Morell für Holmes/Watson war auch einwandfrei und hätte mehr Einsätze verdient gehabt. Unterm Strich haben 30er- und 40er-Jahre-Krimis einfach eine unnachahmliche Atmo, die bis heute nicht wieder kreiert wurde/ werden konnte. Heißt nicht, dass die Richardson-Verfilmung nicht großartig sein kann, aber sie ist eben nicht zwischen 1939 und 1946 gedreht worden und ihr fehlt das Ganze was damals da war, is halt letztendlich was ganz anderes. Kann beides gut sein, ich würde aber auf Grund der völig unterschiedlichen Voraussetzungen fast sagen, dass sich ein Vergleich recht kompliziert gestaltet.
Was ich sehr bedaure ist, dass es nie zu den Holmes-Verfilmungen mit David Niven und Peter Ustinov kam, die in den 60ern mal geplant waren.
Hi, also ich für meinen Teil bin der Meinung, dass die beste SH Verfilmung immer noch "Der Hund von Baskerville" mit Peter Cushing in der Titelrolle ist. Der Film hat meiner Meinung nach einfach alles. Spannung und super Schauspielerische Leistungen. Aber das ist eh alles eine Geschmackssache, meinte der Affe und biss in die Seife. Soll heissen. Die Geschmäcker sind verschieden und das ist Gut so.
In Antwort auf:Hi, also ich für meinen Teil bin der Meinung, dass die beste SH Verfilmung immer noch "Der Hund von Baskerville" mit Peter Cushing in der Titelrolle ist. Der Film hat meiner Meinung nach einfach alles. Spannung und super Schauspielerische Leistungen. Aber das ist eh alles eine Geschmackssache, meinte der Affe und biss in die Seife. Soll heissen. Die Geschmäcker sind verschieden und das ist Gut so.
heute habe ich die DVDs bekommen. Es ist ein aufklappbarer Einschub-Pappschuber mit allen 14 DVDs darin. Also nicht einzeln verpackt. Es heisst" Digitally restored in 35mm incl. audio commentaries % collectible artcards". Letztere sind die original Filmposter als Postkarte.