Alle Premiere-Seher und Krimiclassics-Fans können sich freuen:
Am Dienstag, dem 15.7., und am Samstag, dem 19.7., zeigt PREMIERE 7 den extrem seltenen Durbridge-Krimi DER FALL TECKMANN, der, soviel ich jedenfalls weiß, seit Ewigkeiten nicht gezeigt wurde und auch nie auf Video erhältlich war!
Hier einige Infos von tvtv.de:
Zitat von tvtv.deDer Fall Teckmann
Schriftsteller Philip Chance (John Justin) erhält den Auftrag, eine Biografie über Martin Teckman (Michael Medwin) zu verfassen. Der Testpilot gilt seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen. Bei seinen Recherchen stellt Philip fest, dass Teckman anscheinend in Spionageaktivitäten verwickelt war. - Extrem selten gezeigter Francis-Durbridge-Krimi. Dicht und spannend inszeniert.
Darsteller: Margaret Leighton (Helen Teckman), John Justin (Philip Chance), Roland Culver (Inspektor Harris), Michael Medwin (Martin Teckman), George Coulouris (Garvin), Duncan Lamont (Inspektor Hilton). Buch: Francis Durbridge, James Matthews. Musik: Clifton Parker. Orginaltitel: The Teckman Mystery. Regie: Wendy Toye.
wer kann denn den Film digital aufnehmen und auf DVD brennen? Mir würde evtl. auch nur eine MPEG-Datei des Films reichen. Die müsste aber ebenfalls auf eine DVD gebrannt werden, weil sie ca. 3 GB gross sein dürfte.
Grüße Wolfgang
HiersprichtEdgarWallace
(
Gast
)
Beiträge:
12.08.2005 12:15
#4 RE: Bewertet Kino: "Der Fall Teckmann / The Teckman Mystery" (1954, UK)
Mit: John Justin, Michael Medwin, George Coulouris, Duncan Lamont, Margaret Leighton, Raymond Huntley, Roland Culver, Barbara Murray, Harry Locke, Gwen Nelson, Meier Tzelniker, Irene Lister, Jane Wenham, Francis Rowe. Buch: Francis Durbridge. Musik: London Philharmonic Orchestra. Regie: Wendy Toye.
Der Anfang erinnert an Fritz Langs "Gefährliche Begegnung". Teilweise spritzige Dialoge. Die Szenenmusik sorgt sogleich für die passende Dramatik. Das macht eben einen guten Score aus. John Justin spielt locker, symphatisch und überzeugend. Die Inzenierung ist Durbrigde-typisch und beinhaltet einige Cliffhanger, welche man gut und gerne auch für einen Mehrteiler verwenden könnte, wenn die Story etwas länger wäre. Die reizende Margaret Leighton spielt gekonnt undurchsichtig. Die Auflösung findet vor der imposanten Kulisse des Towers statt. Wow, ein Top-10-Krimi, oder eben ein echter Durbridge.
Zitat von Havi17 im Beitrag #8Die Inzenierung ist Durbrigde-typisch und beinhaltet einige Cliffhanger, welche man gut und gerne auch für einen Mehrteiler verwenden könnte, wenn die Story etwas länger wäre.
Die Cliffhanger sind echt! "The Teckman Biography" lief auf BBC zwischen dem 26.12.1953 und 09.01.1954 als Mehrteiler und wurde, wie sein Vorgänger-Durbridge und einige Nachfolger, nach erfolgreicher TV-Ausstrahlung fürs Kino verfilmt. Dabei wurden Szenen natürlich gekürzt. Dass man die Fernsehspiele verfilmte, war wohl darauf zurückzuführen, dass sie noch live gespielt und nicht aufgezeichnet wurden. Insgesamt war das bei vier Durbridge-Fernsehspielen der Fall, die drei weiteren waren folgende:
Operation Diplomat (BBC 25.10.1952 – 29.11.1952) wurde Operation Diplomat (Kinofilm 1953) Portrait of Alison (BBC 16.02.1955 – 23.03.1955) wurde Portrait of Alison (Kinofilm 1955) My Friend Charles (BBC 10.03.1956 – 14.04.1956) wurde The Vicious Circle (Interpol ruft Berlin, Kinofilm 1957)
Von diesen weiteren drei Filmen wurde nur "The Vicious Circle" auf deutsch synchronisiert.
Der junge Schriftsteller Philip Chance erhält den Auftrag, eine Geschichte über den Testpiloten Martin Teckman zu schreiben, der bei der Erprobung eines neuen F 109 Modells tödlich verunglückt sein soll. Bei seinen ersten Recherchen in Frankreich lernt Philip Teckmans Schwester Helen kennen, die ihm sehr gut gefällt. Nach seiner Rückkehr in England ereignen sich einige Zwischenfälle, die bei dem jungen Schriftsteller den Eindruck erwecken, daß seine Nachforschungen unerwünscht sind: Zuerst dringen Gangster in seine Wohnung ein, und Tage später wird dort Garvin, der Konstrukteur des Versuchsflugzeuges ermordet aufgefunden. Auch John Rice, der wichtige Informationen über Teckman beschaffen wollte, wird von Unbekannten ermordet. Nachdem Philip in einem Restaurant unvorhergesehen auf Teckman stößt, der seit seinem Fallschirmabsprung aus der abstürzenden Versuchsmaschine ständig auf der Flucht ist, überschlagen sich die Ereignisse.
Mit John Justin (Philip Chance), Margaret Leighton (Helen Teckman) Buch: Francis Durbridge, James Matthews nach einer Idee von Francis Durbridge Regie: Wendy Toye
Habe den Film eben mal wieder gesehen. "Der Fall Teckmann" ist ja die Kinoversion des BBC-Fernsehspiels "The Teckman Biography".
Erstsendung: 25.12.1953 - 30.01.1954 (wöchentlich, Dauer pro Episode: ca. 35 Minuten) Darsteller: Patrick Barr, Pamela Alan u.a. Für Regie und Produktion der Fernsehversion war übrigens Alvin Rakoff verantwortlich, der später den Krimi "An einem Freitag um halb zwölf" drehte.
Titel der sechs Folgen:
The Proposition
Charmaine
47 Harrison Court
A Cable From Kesner
The Man
Third Person
In der Kinoversion kommt es dementsprechend alle 15 Minuten zu einem "Cliffhanger" (man kann diese auch anhand der Episodentitel rekonstruieren), die natürlich in einem Kinofilm untergehen. Insgesamt dürfte die erste Stunde ziemlich dem Fernsehspiel (das - wie bei der BBC fast schon üblich - leider nicht mehr in den Archiven existiert (womöglich, weil es damals live gespielt und gesendet wurde)) entsprechen. Es gibt wenige Schauplätze, hauptsächlich die Wohnung von Mr. Chance, in der alle möglichen Personen vorbeischauen, zwischendurch wieder ein Telefongespräch, dann kommt die nächste Person. Die letzten 25 Minuten dürften aber sehr wohl vom Original abweichen - in einem BBC-Fernsehspiel, das noch dazu live gesendet wurde, war es wohl nicht möglich auf der Tower Bridge und im Tower zu drehen und noch dazu dabei Schüsse aus einem fahrenden Wagen abgeben zu lassen. Insgesamt hat DER FALL TECKMAN aber dennoch eine typische Durbridge-Story und natürlich - neben den ganzen typischen Durbridge-Verwicklungen - eine mehr als überraschende Auflösung. Apropos: alle Rätsel werden m.E. trotzdem nicht gelüftet, z.B. warum der Tote in Chances Wohnung (= das dürfte auch Cliffhanger Nr. 1 gewesen sein) das Modell eines Flugzeugs in der Hand hielt.
Zitat von Georg im Beitrag #1Schriftsteller Philip Chance (John Justin) erhält den Auftrag, eine Biografie über Martin Teckman (Michael Medwin) zu verfassen. Der Testpilot gilt seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen. Bei seinen Recherchen stellt Philip fest, dass Teckman anscheinend in Spionageaktivitäten verwickelt war. - Extrem selten gezeigter Francis-Durbridge-Krimi. Dicht und spannend inszeniert.
Georg bringt es auf den Punkt: ein sehr dichter und spannender Spionagekrimi mit eindrucksvollen Bildern vom London der 1950er Jahre. Die letzten 25 Minuen sind sehr dicht und nehmen den Zuschauer in der Logik der Ereignisse nicht mehr ganz mit, sodass am Ende Chance dem Zuschauer die weitere Ermittlung erklärt.
Zitat von Georg im Beitrag #11Insgesamt hat DER FALL TECKMAN aber dennoch eine typische Durbridge-Story und natürlich - neben den ganzen typischen Durbridge-Verwicklungen - eine mehr als überraschende Auflösung.
Daher für alle Durbridgefreunde oder solche, die es werden wollen, ein sehr empfehlenswerter Film.
Laut Amazon erscheint der Film jetzt am 19. Dezember 2014!
Wie bei Filmjuwelen üblich gibt es auch ein umfangreiches Booklet. Darin enthalten ist u.a. die kleine Story "Ein Mann namens Francis Durbridge", die auch zeitgenössische Statements von Durbridge aus den 1960er Jahren präsentiert und Licht in das "Drehbuch"-Rätsel zu PICCADILLY NULL UHR ZWÖLF bringt ...